Scopolamin ist ein natürliches Belladonnaalkaloid. Als Parasympatholytikum ist es ein kompetitiver Antagonist des Acetylcholins (oder anderer direkter Parasympathomimetika) am Muskarinrezeptor. Die Wirkung hängt von der Empfindlichkeit der Zielorgane und von der Höhe der Dosierung ab. Schon in therapeutischer Dosierung wirkt es motorisch dämpfend und einschläfernd, hemmt die Speichel- und Schweißsekretion und verursacht eine Pupillenerweiterung.
Der Wirkungsmechanismus von Scopolamin auf das Zentralnervensystem ist noch nicht geklärt. Die Fähigkeit von Scopolamin, Übelkeit und Erbrechen bei der Reisekrankheit zu verhindern, hängt vielleicht mit einer Hemmung der cholinergen Reizübertragung vom Nucleus vestibularis zu den höheren Zentren des Zentralnervensystems und von der Formatio reticularis zum Brechzentrum zusammen.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Transdermales Pflaster 1,5 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Scopolamin) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Scopoderm TTS | transdermales Pflaster | 1,5 mg | topisch | - | Nicht zerschneiden, da Abnahme der Wirksamkeit und Austritt von Scopolamin möglich. Nach Aufkleben nicht mehr berühren, Austreten von Scopolamin möglich. Nach Auftragen Hände gründlich waschen. Die Haftwirkung und Wirkung wird nicht beeinträchtigt durch nicht allzu langes Schwimmen, Duschen oder Haarewaschen. |
ab 10 Jahren |
Die Fachinformation wurde am 21.11.2024 aufgerufen.
Reisekrankheit |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Sehr häufig (>10 %): Schläfrigkeit, Schwindel, Störungen der visuellen Akkommodation (Zykloplegie), einschließlich verschwommenes Sehen, Myopie und Mydriasis (gelegentlich einseitig), Mundtrockenheit
Häufig (1-10 %): Reizungen der Augenlider, Hautreizungen
Selten (0,01-0,1 %): Desorientierung, Verwirrtheit, Halluzinationen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Ruhelosigkeit, Miktionsstörungen (Harnverhalt), nach Absetzen: Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Gleichgewichtsstörungen
Sehr selten (<0,01 %): Engwinkelglaukom, generalisierte Exantheme
Häufigkeit nicht bekannt: Unruhe, Koordinationsabnormalitäten, Kopfschmerzen, Tränensekretion, Reaktionen an der Applikationsstelle inklusive Ausschlag, Pruritus, Erythem und Brennen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In seltenen Fällen kann es zu Verwirrungszuständen und/oder visuellen Halluzinationen kommen. In solchen Fällen sollte das Pflaster sofort entfernt werden. Sollten die Symptome dennoch anhalten, sind geeignete therapeutische Maßnahmen zu ergreifen, z. B. langsame intravenöse Gabe von 1 - 4 mg (0,5 mg bei Kindern) Physostigmin, die bei Bedarf wiederholt werden kann. [SmPC Scopoderm]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Serotonin-5HT3-Rezeptorantagonisten | ||
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Kytril®, Axigran®, Kevatril®, Ribosetron®, Sancuso®
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A04AA02 | |
Axisetron®, Cellondan®, Zofran®, Onsetron
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A04AA01 | |
Aloxi®
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A04AA05 |
Andere Antiemetika | ||
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Emend®, Ivemend®, Syn: Fosaprepitant
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A04AD12 |