Makrolid-Antibiotikum; Azithromycin hemmt die Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.
Keimspektrum
Üblicherweise sensibel: Aerobe Gram-positive Mikroorganismen: Mycobacterium avium, Streptococcus pyogenes: aerobe Gram-negative Mikroorganismen: Legionella pneumophila, Moraxella catarrhalis, Neisseria gonorrhoeae; andere Mikroorganismen: Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneumoniae, Mycoplasma pneumoniae
Potentiell resistent: Aerobe Gram-positive Mikroorganismen: Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel), Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent), Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus hominis, Streptococcus agalactiae, Streptococcus pneumoniae
Nicht wirksam/resistent: Aerobe Gram-negative Mikroorganismen; Escherichia coli, Klebsiella spp., Pseudomonas aeruginosa
Die Bioverfügbarkeit liegt bei 30 - 40 %. Die Halbwertszeit bei Kindern (6 Monate bis 16 Jahre) beträgt 55 - 65 Stunden [Jacobs et al. 2005, Stevens et al. 1997).
Pulver zur Herstellung einer Suspension 200 mg/5 ml
Filmtabletten 250 mg, 500 mg, 600 mg
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Azithromycin in Form von Azithromycin 2 H2O. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration und Dosierung ist jeweils auf Azithromycin bezogen.
Pulver zur Herstellung einer Suspension (Saft)
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Azithromycin) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Zithromax® | Pulver zur Herstellung einer Suspension | 200 mg/5 mL | "natriumfrei" | Sucrose | keine Angabe | Rekonstitution gemäß Fachinformation. Einnahme zusammen mit oder unabhängig von Mahlzeiten. |
Kinder (keine Altersbeschränkung) |
Azi-TEVA® | Pulver zur Herstellung einer Suspension | 200 mg/5 mL | 35,2 mg/5 mL | Benzylalkohol 0,65 µg/5 mL Sucrose 3,75 g/5 mL Sulfite 0,74 µg/5 mL Schwefeldioxid 0,11 µg/5 mL |
Kirsche, Vanille, Banane | Kinder (keine Altersbeschränkung) | |
Azithromycin-ratiopharm® | Pulver zur Herstellung einer Suspension | 200 mg/ 5mL | 35,2 mg/5 mL | Benzylalkohol 0,65 µg/5 mL Sucrose 3,8 g/5 mL Sulfite 0,75 µg/5 ml Schwefeldioxid 0,11 µg/5 ml |
Kirsche, Vanille, Banane | Kinder (keine Altersbeschränkung) |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Tabletten
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Azithromycin) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Zithromax® | Filmtablette | 250 mgT0 / 500 mgT1 | „natriumfrei“ | Lactose | Einnahme unabghängig von oder zu den Mahlzeiten | Kinder ab 45 kg |
Azithromycin-ratiopharm® | Filmtablette | 250 mgT0/ 500 mgT1 | „natriumfrei“ | Polysorbat 80 | Einnahme unabhäng von oder zu den Mahlzeiten | Kinder ab 45 kg |
Azithromycin 1A Pharma® | Filmtablette | 250 mgT0/ 500 mgT1 | „natriumfrei“ | Lactose | Einnahme zu den Mahlzeiten möglich | Kinder ab 45 kg |
T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 27.07.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Gehe zu:
Bakterielle Infektionen |
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Erhaltungstherapie bei Infektion mit P. Aeruginosa bei cystischer Fibrose |
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Früh lokalisierte Lyme-Borreliose (Erythema migrans oder Lymphozytom) |
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Streptokokken-Tonsillopharyngitis |
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Chlamydia trachomatis |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Bei oraler Verabreichung treten häufig leichte Magen-Darm-Beschwerden auf.
Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen (Behandlung in den ersten 42 Tagen nach der Geburt) wurden Fälle von kindlicher hypertrophischer Pylorusstenose (IHPS) berichtet [SmPC Zithromax® Trockensaft].
Sehr häufig (>10 %): Diarrhö
Häufig (1-10 %): verminderte Lymphozytenzahl, erhöhte Anzahl an Eosinophilen, verminderter Bicarbonatspiegel im Blut, erhöhte Anzahl an Basophilen, Monozyten und Neutrophilen, Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Sehstörungen, Kopfschmerzen
Gelegentlich (0,1-1 %): Candidose, vaginale Infektion, Pneumonie, Pilzinfektion, bakterielle Infektion, Pharyngitis, Gastroenteritis, Atemwegserkrankung, Rhinitis, orale Candidose, Leukopenie, Neutropenie, Eosinophilie, Angioödem, Überempfindlichkeitsreaktion, Anorexie, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schwindel, Somnolenz, Geschmacksstörungen, Parästhesie, Ohrerkrankungen, Vertigo, Palpitationen, Hitzewallungen, Dyspnoe, Epistaxis, Obstipation, Blähungen, Dyspepsie, Gastritis, Dysphagie, aufgetriebener Bauch, Mundtrockenheit, Aufstoßen, Ulzerationen der Mundschleimhaut, übermäßige Speichelsekretion, weiche Stühle, Hautausschlag, Juckreiz, Urtikaria, Dermatitis, trockene Haut, übermäßige Schweißabsonderung, Osteoarthritis, Myalgie, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Dysurie, Nierenschmerzen, Metrorrhagie, Hodenerkrankung, Ödeme, Asthenie, Unwohlsein, Müdigkeit, Gesichtsödeme, Brustschmerzen, Fieber, Schmerzen, periphere Ödeme; erhöhte Blutwerte von Aspartat-Aminotransferase, Alanin-Aminotransferase, Bilirubin, Harnstoff und Kreatinin; abnormer Kaliumwert im Blut, erhöhte Blutwerte von alkalischer Phosphatase, Chlorid, Glucose, erhöhte Thrombozytenzahl, verminderter Hämatokrit, erhöhter Bicarbonatspiegel, abnormer Natriumwert, Komplikationen nach dem Eingriff
Selten (0,01-0,1 %): Agitation, Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Cholestase, Photosensitivität, akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
Häufigkeit nicht bekannt: pseudomembranöse Kolitis, Thrombozytopenie, hämolytische Anämie, schwere (z. T. lebensbedrohliche) anaphylaktische Reaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock), Aggression, Angst, Delirium, Halluzination, Synkopen, Krampfanfälle, Hypästhesie, psychomotorische Hyperaktivität, Geruchs-/Geschmacksverlust, Parosmie, Myasthenia gravis, Beeinträchtigung des Hörvermögens einschl. Taubheit und/oder Tinnitus, Torsade de pointes, Arrhythmien, einschl. ventrikulärer Tachykardien, verlängertes QT-Intervall im Elektrokardiogramm, Hypotonie, Pankreatitis, Verfärbung der Zunge, Leberversagen (das in seltenen Fällen zum Tode führte), Hepatitis, Lebernekrose, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse, Erythema multiforme, Arthralgie, interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Dosis ist bei Kindern mit reduzierter Leberfunktion anzupassen.
Die Suspension und die Tabletten können eventuell mit der Nahrung eingenommen werden. Nach Verabreichung der Suspension kann einem bitteren Nachgeschmack vorgebeugt werden, indem direkt nach der Einnahme Fruchtsaft getrunken wird.
Nach Anwendung von Azithromycin bei Neugeborenen (Behandlung in den ersten 42 Tagen nach der Geburt), wurden Fälle von kindlicher hypertrophischer Pylorusstenose (IHPS) berichtet. Die Eltern und das Pflegepersonal sollten aufgefordert werden, ihren Arzt zu kontaktieren, wenn es zu Erbrechen oder Irritationen beim Füttern kommt. [SmPC Zithromax Trockensaft]
Die Wirksamkeit und Sicherheit der Prophylaxe gegen eine Mycobacterium avium complex (MAC)-Infektion bei Kindern wurde nicht festgestellt.
Der Umfang verfügbarer Daten zur Anwendung bei Kindern unter 1 Jahr ist beschränkt.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Substanzen, die das QT-Intervall verlängern: Azithromycin sollte nicht gemeinsam mit anderen Wirkstoffen angewendet werden, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern, wie z.B. einigen Neuroleptika (Domperidol) oder H1-Antagonisten (Dimetinden).
P-Glykoprotein-Substrate: Es gibt Berichte, dass die gleichzeitige Gabe von Makrolid-Antibiotika, einschließlich Azithromycin, mit Substraten des P-Glykoproteins wie z.B. einigen Antimykotika oder Calciumantagonisten zu erhöhten Plasmaspiegeln des P-Glykoprotein-Substrats führt.
Antazida bzw. Magensäuresekretionshemmer: Einfluss auf die Serumspitzenkonzentration. Sie sollten daher nur in einem zeitlichen Abstand von 2 - 3 Stunden eingenommen werden. Ausnahme Cimetidin.
Ciclosporin: Cmax und AUC0-5 von Ciclosporin signifikant erhöht. Daher ist vor der gleichzeitigen Verabreichung therapeutisches Drug Monitoring (TDM) angeraten.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Makrolide | ||
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Klacid®
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J01FA09 | |
Infectomycin®, Erythrocin®
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J01FA01 | |
Rulid®
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J01FA06 |
Lincosamide | ||
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Sobelin®
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J01FF01 |