Glibenclamid ist ein Antidiabetikum aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe der 2. Generation. Es hemmt ATP-sensitive Kaliumkanäle auf der Oberfläche von Betazellen der Bauchspeicheldrüse. Dadurch kommt es zur Insulinausschüttung und einer Absenkung des Blutglucosespiegels.
Die Wirkung hängt vom Vorhandensein aktiver Betazellen oder durch Glibenclamid aktivierter Betazellen in den Pankreasinseln in bestimmten Fällen von neonatalem Diabetes ab. Glibenclamid ist wirksam bei Patienten mit Mutationen in der genetischen Codierung für den ATP-sensitiven Kaliumkanal der β-Zelle und durch das Chromosom 6q24 bedingtem transientem neonatalem Diabetes mellitus.
Cmax (6 mg/mL Suspension): 201,71 ng/mL ± 71,43 ng/mL
Cmax (0,6 mg/mL Suspension): 206,93 ng/mL ± 67,33 ng/mL
T1/2: ∼ 8 h
In einer simulierten pädiatrischen Population (10 - 30 kgKG, 1,8 mg/Tag in 2 Dosen) waren die Glibenclamid-Plasmakonzentrationen ca. 30 % bis 60 % geringer als bei Erwachsenen (2,5 mg/Tag in 2 Dosen). Mit abnehmendem Körpergewicht nahm die Konzentration zu, überschritt die Plasmakonzentrationen der Erwachsenen jedoch nur geringfügig und bei schlechten Metabolisierern.
[SmPC Amglidia]
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Suspension zum Einnehmen 0,6 mg/mL, 6 mg/mL
Tabletten 1,75 mg, 3,5 mg
Glibenclamid ist als Suspension (Amglidia®) bei Kindern <18 Jahre zugelassen. Tabletten sind nur bei Erwachsenen zugelassen. Amglidia® und (zerstoßene) Tabletten, die die gleiche Menge an Glibenclamid enthalten, sind nicht bioäquivalent.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Glibenclamid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Schulungsmaterial | Altersangabe |
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Amglidia® | Suspension zum Einnehmen | 0,6 mg/mL 6 mg/mL |
oral | 2,8 mg/mL | Natriumbenzoat (5 mg/mL) | Einnahme vor dem Füttern (einschließlich Flaschennahrung). Max. Natriumbenzoat-Tagesdosis einhalten: - Suspension 0,6 mg/mL: für Dosierungen ≤0,6 mg/kg/Tag - Suspension 6 mg/mL: für Dosierungen >0,6 mg/kg/Tag Verwenden des Spritzenvolumens (1 mL oder 5 mL), das dem berechneten Volumen am nächsten kommt. |
Leitfaden für verschreibende Personen | Neugeborene, Säuglinge und Kinder |
Glib-ratiopharm S | Tablette | 1,75 mgT2,M 3,5 mgT2,M |
oral | natriumfrei | Lactose | Einnahme vor der Mahlzeit, immer zum gleichen Zeitpunkt | - | Erwachsene |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 07.03.2024 aufgerufen.
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Neonataler Diabetes mellitus |
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GFR 30-80 ml/min/1.73 m2: Mit niedrigster Dosis beginnen und die Dosis strengstens einhalten.
GFR <30 ml/min/1.73 m2: Die Anwendung ist kontraindiziert.
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Sehr häufig (>10 %): Neutropenie, Hypoglykämie, vorübergehender Durchfall, Abdominalschmerzen, Erbrechen, Dyspepsie, vorübergehende erhöhte Transaminasen, Hautausschlag
Häufig (1-10 %): verschwommenes Sehen, Verfärbung der Zähne
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Häufig (1-10 %): Hypoglykämie, Gewichtszunahme
Gelegentlich (0,1-1 %): Übelkeit, Magendruck, Völlegefühl, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Aufstoßen, metallischer Geschmack, Pruritus, Urtikaria, Erythema nodosum, morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme, erhöhte Photosensibilität, Purpura
Selten (0,01-0,1 %): Thrombozytopenie
Sehr selten (<0,01 %): Leukozytopenie, Erythrozytopenie, Granulozytopenie bis hin zu Agranulozytose, Panzytopenie, hämolytische Anämie, Seh- und Akkomodationsstörungen, vorübergehende Erhöhung von SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase, arzneimittelinduzierte Hepatitis, intrahepatische Cholestase, generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Arthralgie, Fieber, Proteinurie und Ikterus, lebensbedrohliche allergische Vasculitis, schwach diuretische Wirkung, vorübergehende Proteinurie, Hyponatriämie, Disulfiram-ähnliche Reaktion, Kreuzallergie zu Sulfonamiden, Sulfonamid-Derivaten und Probenecid
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Bei der Berechnung der Dosis ist besondere Vorsicht geboten. Vor jeder Anwendung sollte sichergestellt werden, dass die richtige Stärke und Spritze verwendet werden. Es sollte nicht bei Patienten mit insulinabhängigem Diabetes mellitus Typ 1 mit Anzeichen für eine autoimmune Zerstörung der Betazellen angewendet werden.
Patienten mit G6PD-Enzym-Mangel
Bei Patienten mit G6PD-Enzym-Mangel wurde im Zusammenhang mit Glibenclamid über Fälle akuter hämolytischer Anämie berichtet. Es sollte diesen Patienten daher nicht verschrieben werden, und, falls verfügbar, wird die Anwendung einer alternativen Behandlung dringend empfohlen. Wenn es keine Alternative gibt, müssen bei der Entscheidung für jeden Patienten das Hämolyserisiko und der von der Behandlung zu erwartende potenzielle Nutzen berücksichtigt werden. Wenn es notwendig ist, dieses Arzneimittel zu verschreiben, muss eine Untersuchung auf das Auftreten einer etwaigen Hämolyse erfolgen.
Ketoazidose
Aufgrund von Hyperglykämie ist neonataler Diabetes eine lebensbedrohliche und chronisch schwächende Erkrankung. Zu den Symptomen gehören Durst, häufiges Wasserlassen und Dehydrierung. In schweren Fällen wird dies von einer Ketoazidose begleitet, die tödlich sein kann. Glibenclamid sollte nicht angewendet werden, um diese lebensbedrohliche Erkrankung zu behandeln. Kontinuierliche intravenöse Insulininjektion und intravenöse Infusion von physiologischer Natriumchloridlösung sind hier nach wie vor die bevorzugte Behandlungsmethode.
Hypoglykämie
Hypoglykämie kann unter der Behandlung mit blutzuckersenkenden Sulfonamiden auftreten. Diese kann schwerwiegend ausfallen und sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. In diesem Fall ist unter Umständen ein Krankenhausaufenthalt notwendig, und unter Umständen muss über mehrere Tage hinweg Zucker gegeben werden.
Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
Bei manchen Patienten kann anfänglich Durchfall auftreten, wenn die Dosis der Glibenclamid-Suspension erhöht wird; dieser klingt jedoch ab, wenn die Dosis aufrechterhalten wird. Wenn Übelkeit auftritt, kommt es in der Regel nicht zu einer Störung der Blutzuckereinstellung, und die Behandlung mit Insulin muss nicht eingeleitet werden, bis der Patient die Glibenclamid-Suspension einnehmen kann. Bei starkem Erbrechen sollte jedoch ein schnell wirkendes Insulin angewendet werden, um den Patienten zu behandeln, bis er nicht mehr erbrechen muss. Bei leichtem Erbrechen sollte ein Antiemetikum gegeben werden, und die Behandlung mit Glibenclamid kann fortgesetzt werden
Biologische Analysen
Die Blutglucose sollte während der Behandlung mit Glibenclamid regelmäßig überwacht werden. Wenn der Blutglucosespiegel 16,5 mmol/l überschreitet, muss außerdem überprüft werden, ob eine Ketonurie oder Ketonämie vorliegt. Wenn Ketonkörper vorliegen, muss rasch eine Insulininjektion gegeben werden, um das metabolische Gleichgewicht wiederherzustellen. Der Spiegel des glykosylierten Hämoglobins sollte alle drei Monate gemessen werden, um das metabolische Gleichgewicht des Kindes zu beurteilen.
Leberfunktionsstörung
Patienten mit Leberfunktionsstörung sollten während der Behandlung regelmäßig überwacht werden, da ein erhöhtes Hypoglykämie-Risiko besteht. Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist eine Anpassung der Dosis (die Behandlung mit der niedrigsten Dosis beginnen und strengstens einhalten) erforderlich.
Benzoesäure und Benzoate (Natriumbenzoat)
Dieses Arzneimittel enthält 5 mg Benzoat pro ml der Suspension zum Einnehmen. Eine Zunahme des Bilirubingehalts im Blut nach Verdrängung von Albumin kann einen Neugeborenenikterus verstärken und zu einem Kernikterus (nicht-konjugierte Bilirubinablagerungen im Hirngewebe) führen.
[SmPC Amglidia]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
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Biguanide | ||
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Glucophage®, MetfoLiquid GeriaSan®
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A10BA02 |
Glucagon-like-Peptid-1-(GLP-1)-Rezeptoragonisten | ||
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Trulicity®
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A10BJ05 | |
Bydureon®, Byetta®
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A10BJ01 | |
Saxenda®, Victoza®
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A10BJ02 |
Natrium-Glucose-Cotransporter-2-(SGLT2)-Inhibitoren | ||
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Forxiga®
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A10BK01 | |
Jardiance®
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A10BK03 |
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