Das CFTR-Protein ist ein Chloridkanal an der Oberfläche von Epithelzellen in verschiedenen Organen. Die F508del-Mutation wirkt sich in verschiedener Weise auf das CFTR-Protein aus und verursacht in erster Linie einen Defekt in der zellulären Verarbeitung und Transportsteuerung, der zu einer Verringerung der CFTR-Menge an der Zelloberfläche führt. Die kleine Menge an F508del-CFTR, die die Zelloberfläche erreicht, besitzt eine geringe Öffnungswahrscheinlichkeit des Kanals (defektes Gating; Kanalschaltverhalten).
Lumacaftor ist ein CFTR-Korrektor, der direkt auf das F508del-CFTR einwirkt, um dessen zelluläre Verarbeitung und Transportsteuerung zu verbessern und dadurch die Menge an funktionellem CFTR an der Zelloberfläche zu erhöhen.
Ivacaftor ist ein CFTR-Potentiator, der einen erhöhten Chloridtransport ermöglicht, indem er die Öffnungswahrscheinlichkeit (Gating) des CFTR-Kanals an der Zelloberfläche erhöht. Das Zusammenwirken von Lumacaftor und Ivacaftor führt zu einer erhöhten Menge und Funktion von F508del-CFTR an der Zelloberfläche, was einen erhöhten Chloridionentransport zur Folge hat. Die genauen Mechanismen, durch welche Lumacaftor die zelluläre Verarbeitung und Transportsteuerung von F508del-CFTR verbessert und Ivacaftor F508del-CFTR verstärkt, sind nicht bekannt.
Die Expositionen sind bei Erwachsenen und bei Kindern und Jugendlichen auf der Grundlage von populationspharmakokinetischen (PK) Analysen vergleichbar. [SmPC Orkambi]
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Granulat 100 mg/125 mg, 150 mg/188 mg
Filmtabletten 100 mg/125 mg, 200 mg/125 mg
Allgemein
Für die Kombination Lumacaftor + Ivacaftor befinden sich nur orale Präparate der Firma Vertex Pharmaceuticals im Handel. Darüber hinaus steht Ivacaftor in Form von Monopräparaten oder in Kombination mit Tezacaftor zur Verfügung.
Orale Anwendung
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Lumacaftor/Ivacaftor) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Orkambi® Granulat im Beutel | Granulat | 100 mg/125 mg 150 mg/188 mg |
oral | natriumfrei | - | Eine fetthaltige Mahlzeit oder eine fetthaltige Zwischenmahlzeit ist direkt vor oder direkt nach der Dosis einzunehmen. | ab 1 Jahr |
Orkambi® Filmtabletten | Filmtabletten | 100 mg/125 mgT0,M0 200 mg/125 mgT0,M0 |
oral | natriumfrei | Propylenglykol | ab 6 Jahren |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 24.03.2024 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Cystische Fibrose |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Die Nebenwirkungen bei Kindern stimmen mit denen bei Erwachsenen überein.
Sehr häufig (>10 %): Nasopharyngitis, Kopfschmerzen, Schwindel, verstopfte Nase, Dyspnoe, Husten mit Auswurf, vermehrter Auswurf, Abdominalschmerzen, Oberbauchschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Bakterien im Sputum
Häufig (1-10 %): Infektion der oberen Atemwege, Rhinitis, Ohrenschmerzen, Ohrenbeschwerden, Tinnitus, Trommelfellhyperämie, vestibuläre Störung, Atmung anormal, oropharyngeale Schmerzen, Nebenhöhlenverstopfung, Rhinorrhoe, Pharynxerythem, Bronchospasmus, Flatulenz, Erbrechen, erhöhte Transaminasenwerte, Hautausschlag, unregelmäßige Menstruation, Dysmenorrhoe, Metrorrhagie, Raumforderung in der Brust, Erhöhung der Creatin-Kinase im Blut
Gelegentlich (0,1-1 %): Hypertonie, hepatische Enzephalopathie,Ohrverstopfung, cholestatische Hepatitis, Menorrhagie, Amenorrhoe, Polymenorrhoe, Entzündung der Brustdrüse, Gynäkomastie, Erkrankung der Brustwarze, Brustwarzenschmerz, Oligomenorrhoe, erhöhter Blutdruck
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Kindern und Jugendlichen wurde unter einer Behandlung mit Lumacaftor/Ivacaftor und einer Monotherapie mit Ivacaftor über Fälle von nicht kongenitaler Linsentrübung ohne Auswirkungen auf das Sehvermögen berichtet. Obgleich in manchen Fällen andere Risikofaktoren (z. B. die Anwendung von Corticosteroiden oder eine Strahlenexposition) vorhanden waren, kann ein mögliches, auf Ivacaftor zurückzuführendes Risiko nicht ausgeschlossen werden. Bei Kindern und Jugendlichen, die eine Therapie mit Lumacaftor/ Ivacaftor beginnen, werden vor Therapiebeginn sowie zur Verlaufskontrolle Augenuntersuchungen empfohlen.
Transaminasenanstiege wurden häufiger bei Kindern und Jugendlichen beobachtet als bei erwachsenen Patienten. In den verschiedenen pädiatrischen Alterskohorten wurden Transaminasenanstiege bei den 2 bis 5 Jahre alten Patienten häufiger beobachtet als bei den 6- bis 11-Jährigen
[SmPC Orkambi® Granulat und Filmtabletten]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Lumacaftor ist ein starker CYP3A4-Induktor. Eine Kombination mit CYP3A4-Substraten kann zu einem teils wesentlich erniedrigten Wirkstoffspiegel der Interaktionspartner und dadurch zu einer verminderten Wirkung bis zu einem Therapieversagen führen. Eine ausreichende Wirksamkeit ist regelmäßig, z.B. über Plasmaspiegelkontrolle, zu überprüfen.
CYP3A4-Substrate (ausgewählte Beispiele):
Ivacaftor ist ein CYP3A4-Substrat. Wird es mit CYP3A4-Induktoren kombiniert, kann es zu teilweise wesentlich erniedrigten Wirkstoffspiegeln von Ivacaftor und dadurch zu einer verminderten Wirkung bis zu einem Therapieversagen führen. Eine ausreichende Wirksamkeit ist regelmäßig, z.B. über Plasmaspiegelkontrolle, zu überprüfen.
CYP3A4-Induktoren (ausgewählte Beispiele):
Lumacaftor und Ivacaftor können das P-Glykoprotein sowohl induzieren, als auch inhibieren. In Kombination mit P-Glykoprotein-Substraten kann es zu erhöhten, aber auch erniedrigten Wirkstoffspiegeln der Interaktionspartner kommen. Die Plasmaspiegel sind dementsprechend zu kontrollieren.
P-Glykoprotein-Substrate (ausgewählte Beispiele):
Ivacaftor ist ein CYP3A4-Inhibitor, wodurch es zu steigenden Wirkstoffspiegeln von CYP-3A4-Substraten führen kann. In Kombination mit dem starken CYP-3A4-Induktor Lumacaftor ist diese Interaktion klinisch weniger relevant.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Surfactant-Präparate | ||
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Alveofact®, Syn: SURFace ACTive AgeNT, Surfactant aus Rinderlunge
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R07AA05 | |
Curosurf®, Syn: SURFace ACTive ageNT, Surfactant aus Schweinelungen
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R07AA02 |
Atemstimulanzien | ||
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Dopram®
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R07AB01 |
Andere Mittel für den Respirationstrakt | ||
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Kalydeco®
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R07AX02 | |
Kaftrio®
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R07AX32 | |
Symkevi®
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R07AX31 |
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