6-Mercaptopurin ist ein inaktives Prodrug, das als Purinagonist zytotoxisch wirkt, nachdem es zellulär aufgenommen und aktiviert wurde.
Kinder und Jugendliche [Ref.]
Die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem 6-Mercaptopurin zeigt eine beträchtliche interindividuelle Schwankungsbreite. Nach der Gabe einer Dosis von 75 mg/m² Körperoberfläche bei sieben Kindern und Jugendlichen betrug die durchschnittliche Bioverfügbarkeit 16 %. Schwankungsbreite ( 5 bis 37 %)
Nach oraler Verabreichung von 75 mg/m² 6-Mercaptopurin an 14 Kinder mit akuter lymphatischer Leukämie wurde die Tmax nach 2,2 Stunden mit einem Bereich von 0,5 bis 4 Stunden erreicht.
Die mittlere relative Bioverfügbarkeit von 6-Mercaptopurin war etwa 26 % niedriger nach der Verabreichung mit einer Mahlzeit bzw. Milch im Vergleich zu Fasten über Nacht. 6-Mercaptopurin ist in Milch aufgrund der Gegenwart von Xanthin-Oxidase instabil.
Verteilung: Die Konzentrationen von 6-Mercaptopurin in der Cerebrospinalflüssigkeit (CSF) sind gering oder vernachlässigbar nach intravenöser oder oraler Verabreichung. Die Konzentrationen im Liquor sind nach intrathekaler Verabreichung höher.
Clearance: 719 (+/– 610) ml/min/m².
T1/2: 0,9 (+/– 0,3) Stunden.
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*zur Induktions- und Erhaltungstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL)
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Suspension zum Einnehmen 20 mg/mL
Tabletten 10 mg, 50 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Mercaptopurin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Xaluprine® | Suspension zum Einnehmen | 20 mg/mL | oral | k.A. | Aspartam (3 mg/mL) Phenylalanin Sucrose Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (1 mg/mL) Natriumethyl-4-hydroxybenzoat (0,5 mg/mL) |
Himbeer-Aroma |
Suspension ist vor Anwendung mindestens 30 Sekunden kräftig zu schütteln. Einnahme mit oder ohne eine Mahlzeit und zur gleichen Tageszeit, vorzugsweise abends. Art der Anwendung nicht ändern. Einnahme nicht mit Milch oder Milchprodukten (Abstand von mindestens 1 Stunde vor oder 2 Stunden danach ist einzuhalten). Einnahme mit Flüssigkeit. |
Kinder |
Puri-Nethol® | Tabletten | 50 mgT0,M0 | oral | k.A. | Lactose | - | Einnahme mit oder ohne eine Mahlzeit und zur gleichen Tageszeit, vorzugsweise abends. Art der Anwendung nicht ändern. Einnahme nicht mit Milch oder Milchprodukten (Abstand von mindestens 1 Stunde vor oder 2 Stunden danach ist einzuhalten). Einnahme mit Flüssigkeit. |
Kinder |
Mercaptopurin – Medice® | Tabletten | 10 mgT0,M0 |
oral | k.A. | Lactose | - | Kinder |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar, k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 06.06.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Onkologische Erkrankungen |
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Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Bei an ALL erkrankten Kindern, die mit 6-Mercaptopurin behandelt werden, wurden Fälle von symptomatischer Hypoglykämie berichtet. Die berichteten Fälle traten in der Mehrzahl bei Kindern unter sechs Jahren oder mit einem niedrigen Body-Mass-Index auf. [Ref.]
Sehr häufig (>10 %): Knochenmarkssuppression, Leukopenie und Thrombozytopenie
Häufig (1-10 %): Anämie, Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Pankreatitis bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen (eine nicht zugelassene Indikation), Stomatitis, Leberstauung, Lebertoxizität
Gelegentlich (0,1-1 %): bakterielle und virale Infektionen, Infektionen, die mit Neutropenie in Verbindung stehen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Arthralgie, Hautausschlag, Arzneimittelfieber), hepatische Nekrose
Selten (0,01-0,1 %): Neoplasien, einschließlich lymphoproliferativer Erkrankungen, Hautkrebserkrankungen (Melanome und andere), Sarkome (Kaposi-Sarkome und andere) und In-situ-Karzinom der Cervix uteri, Gesichtsödem, orale Ulzerationen, Pankreatitis (bei den zugelassenen Indikationen), Alopezie, transitorische Oligospermie
Sehr selten (<0,01 %): sekundäre Leukämie und Myelodysplasie, Darmgeschwürbildung
Häufigkeit nicht bekannt: hepatosplenes T-Zell-Lymphom bei Patienten mit entzündlicher Darmerkrankung (eine nicht zugelassene Indikation) bei Anwendung in Kombination mit Anti-TNF-Agenzien, Hypoglykämie, Pellagra, Lichtempfindlichkeit, Erythema nodosum
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Myelosuppressiva (z.B. Ribavirin, Clozapin) | Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). | Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. |
Allopurinol | Kombination kann zu einem erhöhten Plasmaspiegel von Azathioprin führen. Das Risiko für UAW steigt. | Bei Kombination muss die Dosis von Azathioprin um ca. 70% reduziert werden. |
Aminosalicylate (z.B. Mesalazin, Sulfasalazin) | Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). | Sorgfältige Überwachung bei gleichzeitiger Anwendung notwendig. |
Methotrexat | Verstärkte Hepato- und Hämatotoxizität. | Bei Kombination soll die Dosis von Azathioprin angepasst werden, um UAW zu vermeiden. |
Lebendimpfstoffe (z.B. MMR-Impfstoff, Rotaviren-Impfstoff) | Dissemination des Impfkeims und beeinträchtigte Immunantwort möglich. | Kombination vermeiden. Die Impfung kann 3 Monate nach Absetzen von Azathioprin erfolgen. |
Antikoagulanzien (z.B. Warfarin, Phenprocoumon) | Senkung des antikoagulativen Effektes möglich. | Bei Kombination muss die Dosis von Antikoagulanzien erhöht werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Purin-Analoga | ||
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Evoltra®
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L01BB06 | |
Atriance®
|
L01BB07 | |
Lanvis, Thioguanin
|
L01BB03 |
Pyrimidin-Analoga | ||
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Verrumal®, Verrucutan®, Actikerall®; Syn: FU; weiterer ATC-Code: D11AF55
|
L01BC52 | |
GEMCI-cell®, Gemedac®
|
L01BC05 |
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