Teicoplanin gehört zur Gruppe der Glykopeptid-Antibiotika und hemmt das Wachstum von empfindlichen Organismen durch Beeinflussung der Zellwandsynthese an einer Angriffsstelle, die sich von jener der Beta-laktame unterscheidet. Die Peptidoglycan- Synthese wird durch spezifische Bindung an D-Alanyl-D-Alanin-Reste blockiert.
Keimspektrum
Üblicherweise sensibel: Aerobe Gram-positive Mikroorganismen: Corynebacterium jeikeium, Enterococcus faecalis, Staphylococcus aureus (inkl. Methicillin-resistenter Stämme), Streptococcus agalactiae, Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis (Streptokokken der Gruppen C und G), Streptococcus pneumoniae, Streptococcus pyogenes, Streptokokken der „Viridans“-Gruppe,
Anaerobe Gram-positive Mikroorganismen; Clostridioides difficile, Peptostreptococcus spp.
Potentiell resistent: Aerobe Gram-positive Mikroorganismen: Enterococcus faecium, Staphylococcus epidermidis, Staphylococcus haemolyticus, Staphylococcus hominis
Nicht wirksam/resistent: Alle Gram-negativen Mikroorganismen; Andere Mikroorganismen: Chlamydia spp., Chlamydophila spp., Legionella pneumophila, Mycoplasma spp.
Nach oraler Gabe wird Teicoplanin nicht aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert.
Über folgende PK-Parameter wurde bei Kindern berichtet:
Alter | Clearance | Verteilungsvolumen | Eliminationshalbwertszeit | Quelle |
Neugeborene | 15,8 mL/h/kg | 40 h | SmPC Teicoplanin Eberth | |
8 Jahre (Durchschnitt) | 14,8 mL/h/kg | 80 h | SmPC Teicoplanin Eberth | |
<1 Jahr (n=4) | 0,09 L/h | 1,05 L | Lukas et al. 2004 |
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>1 Jahr (n=16) | 0,29 L/h | 3,90 L | Lukas et al. 2004 | |
< 12 Jahre | 29 – 51 mL/h/kg | Reed et al. 1997 Dufort et al. 1996 |
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Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/lnfusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen 200 mg, 400 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Teicoplanin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Teicoplanin Ibisqus 200 ▼ Teicoplanin Ibisqus 400 ▼ |
Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen | 200 mg 400 mg |
oral, intravenös, intramuskulär | natriumfrei | - | Rekonstitution und Verdünnung gemäß Fachinformation |
ab Neugeborene (Neugeborene: nur intravenöse Anwendung) |
Teicoplanin Eberth | Pulver zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung oder einer Lösung zum Einnehmen | 200 mg 400 mg |
oral, intravenös, intramuskulär | natriumfrei | - | ab Neugeborene (Neugeborene: nur intravenöse Anwendung) |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit ▼ unterliegt zusätzlicher Überwachung – Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden.
Die Fachinformationen wurden am 06.02.2025 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Bakterielle Infektionen |
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Clostridium difficile-Infektion |
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GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
Tag 1: keine Dosisanpassung: normale Anfangsdosis (1. und 2. Dosis der Anfangsdosisreihe)
Tag 2: keine Dosisanpassung: normale Anfangsdosis (3. Dosis der Anfangsdosisreihe)
Tag 3: keine Dosisanpassung: normale Erhaltungsdosis
Tag 4: 50% der normalen Erhaltungsdosis einmal täglich
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
Tag 1: keine Dosisanpassung: normale Anfangsdosis (1. und 2. Dosis der Anfangsdosisreihe)
Tag 2: keine Dosisanpassung: normale Anfangsdosis (3. Dosis der Anfangsdosisreihe)
Tag 3: keine Dosisanpassung: normale Erhaltungsdosis
Tag 4: 33% der normalen Erhaltungsdosis einmal täglich
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden. Für jeden einzelnen Patienten muss eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen, bei der das Risiko von Nebenwirkungen bei einer zu hohen Dosis und das Risiko eines Therapieversagens bei einer zu niedrigen Dosis berücksichtigt werden muss.
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Schmerzen an der Injektionsstelle, Thrombophlebitis, allergische Reaktionen, hämatologische Reaktionen.
Häufig (1-10 %): Exanthem, Erythem (Rötung), Juckreiz, Schmerzen, Fieber
Gelegentlich (0,1-1 %): Leukopenie, Thrombozytopenie, Eosinophilie, anaphylaktische Reaktionen, Schwindel/Benommenheit, Kopfschmerzen, Taubheit, Hörverlust, Tinnitus, vestibuläre Störung, Phlebitis, Bronchospasmus, Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, erhöhter Serumkreatininwert, erhöhte Transaminasenwerte (vorübergehend anomale Transaminasenwerte), Anstieg der alkalischen Phosphatase im Serum (vorübergehend anomale Serumwerte der alkalischen Phosphatase)
Selten (0,01-0,1 %): Abszess, Rötung des Oberkörpers („Red-Man-Syndrom“)
Häufigkeit nicht bekannt: Superinfektion (übermäßige Vermehrung nicht empfindlicher Mikroorganismen), Agranulozytose, Neutropenie, Panzytopenie, Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), anaphylaktischer Schock, Krampfanfälle, Thrombophlebitis, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthematische Pustulose, Erythema multiforme, Angioödem, exfoliative Dermatitis, Urtikaria, Niereninsuffizienz (einschl. akuten Nierenversagens), Abszess an der Injektionsstelle, Schüttelfrost (Rigor)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Teicoplanin ist ein Reserveantibiotikum und sollte nur nach Rücksprache mit Fachpersonal der Infektiologie verschrieben werden. Vorsicht ist geboten bei Langzeitanwendung, Niereninsuffizienz und Kombination mit anderen neuro- oder nephrotoxischen Arzneimitteln; es werden regelmäßige Untersuchung der Blutwerte, der Leber-, Nieren- und der Gehörfunktion empfohlen.[SmPC Teicoplanin Eberth]
Es wurde ein Fall einer vollständigen atrioventrikulären Blockade beschrieben [Sharif-Yakan et al. 2013].
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Arzneistoffe mit nephro- und/oder ototoxischem Potenzial, z.B. Aminoglykoside (z.B. Amikacin, Gentamicin), Immunsuppressiva (z.B. Ciclosporin), Schleifendiuretika (z.B. Furosemid) | Verstärkte Nieren- und/oder Ototoxizität. | Kombination möglichst vermeiden. Ist die gleichzeitige Behandlung unumgänglich, muss die Nieren- und Hörfunktion sorgfältig überwacht werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Glycopeptid-Antibiotika | ||
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Xydalba®
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J01XA04 | |
Vanco-saar®, Vancosan®
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J01XA01 |
Polymyxine | ||
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ColistiFlex®, ColiFin®, Colist®
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J01XB01 |
Nitrofuran-Derivate | ||
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Furadantin®, Nifurantin®, Nifuretten®, Uro-Tablinen®
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J01XE01 |
Andere Antibiotika | ||
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Cubicin®
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J01XX09 | |
Monuril®, Fosfuro®, Infectofos®
|
J01XX01 | |
Zyvoxid®
|
J01XX08 |
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