Clarithromycin ist ein halbsynthetisches Makrolid mit einem 14-gliedrigen Laktonring. Der Wirkungsmechanismus von Clarithromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung. Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Keimspektrum
In der Regel empfindliche Keime sind: Streptococcus pyogenes, Haemophilus influenzae, Legionella pneumophila, Moraxella catarrhalis, Chlamydophila pneumoniae, Mycobacterium avium, Mycobacterium chelonae, Mycobacterium intrazellulare, Mycobacterium kansasii, Mycoplasma pneumoniae.
Erworbene Resistenzen können ein Problem bei folgenden Keimen darstellen: Staphylococcus aureus (Methicillinsensibel), Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent), Streptococcus pneumoniae, Helicobacter pylori, Mycobacterium fortuitum.
Unempfindlich sind: Escherichia coli, Klebsiella spp., Pseudomonas aeruginosa.
Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.
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Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 125 mg/5 mL, 250 mg/5 mL
Filmtabletten 250 mg, 500 mg
Retardtabletten 500 mg
Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 500 mg
Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 500 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Clarithromycin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Altersangabe |
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Klacid Saft (Forte) | Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 125 mg/5 mL 250 mg/5 mL |
oral | k.A. | Saccharose, Kaliumsorbat | enthält Aromastoffe | Klacid Saft: 6 Monate bis 12 Jahre Klacid Saft Forte: 2 Jahre bis 12 Jahre |
Clarithromycin - 1 A Pharma® | Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 125 mg/5 mlSo 250 mg/5 mlSo |
oral | natriumfrei | Sucrose, Polysorbat 80, Kaliumsorbat | Fruchtpunsch-Aroma | 6 Monate bis 12 Jahre |
Klacid (Pro) | Filmtabletten | 250 mg | oral | natriumfrei | - | - | ab 12 Jahren |
Clarithromycin STADA® | Filmtabletten | 250 mgM, S 500 mgM, S, T2 |
oral | 250 mg: 8,08 mg Natrium/Tbl 500 mg: 16,14 mg Natrium/Tbl (natriumfrei) |
- | - | ab 12 Jahren |
Clarithromycin HEC Pharm | Retardtabletten | 500 mgT0 | oral | k.A. | Lactose | - | ab 12 Jahren |
Klacid | Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 500 mg | intravenös | natriumfrei | - | - | ab 12 Jahren |
Klacid | Pulver und Lösungsmittel für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 500 mg | intravenös | natriumfrei | - | - | ab 12 Jahren |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 05.04.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Bakterielle Infektionen |
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Infektionen bei cystischer Fibrose |
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Helicobacter-Pylori-Eradikation (Triple-Therapie) |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
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Bei oraler Verabreichung treten häufig leichte Magen-Darm-Beschwerden auf.
Sehr häufig (>10 %): bei parenteraler Anwendung: Phlebitis am Injektionsort
Häufig (1-10 %): Schlaflosigkeit, Dysgeusie, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Dyspepsie, Übelkeit, Bauchschmerzen, abnormer Leberfunktionstest, Ausschlag, Hyperhidrose
bei parenteraler Anwendung: Vasodilatation, Schmerzen am Injektionsort, Entzündung am Injektionsort
Gelegentlich (0,1-1 %): Candidosen, vaginale Infektion, Leukopenie, Überempfindlichkeit, Anorexie, verringerter Appetit, Ängstlichkeit, Benommenheit, Tremor, Schwindel, Schwerhörigkeit, Tinnitus, QT-Intervallverlängerung auf dem EKG, Palpitation, Gastritis, Stomatitis, Glossitis, Obstipation, Mundtrockenheit, Aufstoßen, Flatulenz, erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Aspartat-Aminotransferase, Pruritus, Urtikaria, Asthenie
bei parenteraler Anwendung: Cellulitis, anaphylaktoide Reaktion, Bewusstseinsverlust, Dyskinesie, Herzstillstand, Vorhofflimmern, Extrasystole, Asthma, Lungenembolie, Ösophagitis, bullöse Dermatitis, Steifigkeit des Bewegungsapparats, erhöhter Kreatininspiegel im Blut, erhöhter Ureaspiegel im Blut, abnormes Albumin-Globulin- Verhältnis
bei Retardtabletten: Gastroenteritis, gastroösophageale Refluxkrankheit, Proktalgie, Myalgie, Epistaxis
bei Suspension zum Einnehmen: Infektion, Thrombozythämie, Nervosität, makulopapulöser Ausschlag, Muskelspasmen, Pyrexie
bei Tabletten mit schneller Wirkstofffreisetzung: Neutropenie, Blähbauch, Cholestase, Hepatitis, erhöhte Gamma-Glutamyl-Transferase, Unwohlsein, Brustschmerzen, Schüttelfrost, Erschöpfung, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhte
Laktatdehydrogenase im Blut
bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und Triazolam: Somnolenz
Häufigkeit nicht bekannt: pseudomembranöse Kolitis, Erysipel, Agranulozytose, Thrombozytopenie, anaphylaktische Reaktion, Angioödem, psychotische Störung, Verwirrtheit, Depersonalisation, Depression, Desorientierung, Halluzinationen, Alpträume, Manie, Krampfanfälle, Ageusie, Parosmie, Anosmie, Parästhesie, Hörverluste (nach Absetzen des Arzneimittels meist reversibel), „Torsades de pointes“, ventrikuläre Tachykardien, ventrikuläre Fibrillation, Blutungen, akute Pankreatitis, Verfärbung der Zunge, Verfärbung der Zähne, Leberfunktionsstörungen, hepatozelluläre und/oder cholestatische Hepatitis mit oder ohne Ikterus, schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCAR) (z. B. akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP), Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Überempfindlichkeitsreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (Hypersensitivitätssyndrom DRESS)), Akne, Myopathie, Nierenversagen, interstitielle
Nephritis, erhöhtes International Normalized Ratio, verlängerte Prothrombinzeit, abnorme Urinfarbe
bei Retardtabletten: Rhabdomyolyse
bei gleichzeitiger Verabreichung von Clarithromycin mit Statinen, Fibraten, Colchicin oder Allopurinol: Rhabdomyolyse
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Anwendung von Makroliden bei Kindern ist in den ersten 2 Wochen nach der Geburt mit einem signifikant erhöhten Risiko einer Pylorusstenose verbunden (relatives Risiko (RR): 29,8). Die Anwendung von Makroliden bei Kindern im Alter von 14 bis 120 Tagen ist mit einem dreifach erhöhten Risiko verbunden (RR: 3,24). Aus diesem Grund sollte Clarithromycin bei Kindern bis zu 4 Monaten nur mit Vorsicht verschrieben werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Clarithromycin ist ein CYP3A4-Inhibitor, ein CYP3A4-Substrat und ein P-Glycoprotein-Inhibitor. (Abschnitt in Fachinformation zu Biotransformation beachten.)
Clarithromycin zeichnet sich durch ein hohes Interaktionspotential aus. Aus diesem Grund muss die Medikation individuell auf Wechselwirkungen überprüft und ggf. durch geeignete Maßnahmen wie Drug Monitoring überwacht werden.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
QT-Zeit verlängernde Wirkstoffe | Additive (QT verlängernde) Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien/Nebenwirkungen. | Teilweise kontraindiziert, daher Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, genaue Überwachung des QT-Intervalls empfohlen. |
Ergotamin-Derivate (z.B. Dihydroergotamin) | Es können Vergiftungserscheinungen (charakterisiert durch Vasospasmen und Ischämien) auftreten. | Kontraindiziert. |
Lovastatin & Simvastatin | Das Risiko einer Rhabdomyolyse ist erhöht. | Kontraindiziert. Falls eine gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin und einem Statin erforderlich ist, können Pravastatin oder Fluvastatin in Betracht gezogen werden. |
Colchicin | Die gleichzeitige Anwendung erhöht die Colchicin-Plasmakonzentration und verstärkt das Risiko einer Colchicin-Toxizität. | Kontraindiziert. Besonders bei Patienten mit einer Nieren- oder Leberfunktionsstörung. Alternative: Cephalosporin-Antibiotika. |
orales Midazolam | CYP3A4 - Inhibitoren (Clarithromycin) können zu einem verminderten Metabolismus und damit zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für UAW (Benommenheit, Lethargie, Schwindel und Atemdepression) führen. | Kontraindiziert. Falls eine gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin und Midazolam erforderlich ist, kann parenterales oder bukkales Midazolam angewendet werden, jedoch ist eine engmaschige Kontrolle empfohlen. |
Digoxin | Die gleichzeitige Behandlung mit Clarithromycin kann den Plasmaspiegel von Digoxin beträchtlich erhöhen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sollte die Plasmakonzentration von Digoxin sorgfältig überwacht werden. Erwägung eines alternativen Antibiotikums (Beta-Lactam-Antibiotika, Cephalosporine) empfohlen. |
CYP3A4- Induktoren | Steigerung des Metabolismus von Clarithromycin durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Clarithromycin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Clarithromycin erhöhen. |
CYP3A4- Substrate | CYP3A4 - Inhibitoren (Clarithromycin) können zu einem verminderten Metabolismus und damit zu einer verstärkten Wirkung und einem erhöhten Risiko für UAW führen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, Dosis geringer wählen. |
CYP3A4- Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Clarithromycin durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) erhöhte Wirkung von Clarithromycin möglich. Erhöhtes Nebenwirkungspotential von Clarithromycin möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Clarithromycin verringern und auf Nebenwirkungen überprüfen. |
Lebendimpfstoffe |
Dissemination des Impfkeims und beeinträchtigte Immunantwort möglich. | Kombination vermeiden. Die Gabe von Clarithromycin sollte frühestens 3 Tage nach Einnahme der letzten Impfdosis begonnen werden. |
Phenprocoumon | Eine gleichzeitige Verabreichung kann das Risiko einer Überantikoagulation erhöhen. | Eine genaue INR-Überwachung wird bei einer gleichzeitigen Verabreichung empfohlen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Makrolide | ||
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Zithromax®
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J01FA10 | |
Infectomycin®, Erythrocin®
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J01FA01 | |
Rulid®
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J01FA06 |
Lincosamide | ||
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Sobelin®
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J01FF01 |
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