Posaconazol ist ein Antimykotikum zur systemischen Anwendung und Triazol-Derivat. Es hemmt das Enzym Lanosterol-14α-Demethylase (CYP51), das eine wichtige Reaktion bei der Ergosterolbiosynthese katalysiert. Dadurch wird die Membran der Hefe- und Schimmelpilze geschädigt und die Permeabilität erhöht.
Folgende pharmakokinetische Parameter wurden nach oraler Verabreichung (Suspension) von 13,8 mg/kg/Tag in 3 Dosen (Steady state) an 14 Kinder (2-13 Jahre) ermittelt [Vanstraelen et al. 2016]:
Cmax: 0,96 ± 0,63 mg/l
Cl: 0,8 l/kg/Stunde
Erwachsene (Tabletten):
Cl: 7,5 und 11 l/Stunde
[Ref.]
Tabletten sind das bevorzugte Präparat zur Optimierung der Plasmakonzentrationen und bieten im Allgemeinen eine höhere Plasma-Exposition gegenüber dem Medikament als die Suspension zur oralen Anwendung. Die Tabletten und die orale Suspension sind aufgrund der unterschiedlichen Bioverfügbarkeit nicht austauschbar.
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Magensaftresistente Tabletten 100 mg
Magensaftresistentes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 30 mg/mL (europäisch zugelassen, jedoch bisher nicht in Deutschland vermarktet)
Suspension 40 mg/mL
Infusionslösungskonzentrat 18 mg/mL
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Posaconazol | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Noxafil® 100 mg magensaftresistente Tabletten | Magensaftresistente Tablette | 100 mgT0 | oral | - | - | - | Einnahme mit oder ohne Nahrung. Die Tabletten sind im Ganzen mit Wasser zu schlucken und sollten nicht zerkleinert, zerkaut oder zerbrochen werden. | ab 2 Jahren, >40 kg |
Noxafil 300 mg magensaftresistentes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen (europäisch zugelassen, jedoch bisher nicht in Deutschland vermarktet) |
Magensaftresistentes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | nach Rekonstitution: 30 mg/mLSo | oral | - | Methyl-4-Parahydroxybenzoat ( 0,28 mg/ml) Propyl-4-Parahydroxybenzoat (0,4 mg/ml) Saccharin Sorbitol (47 mg/ml) Propylenglykol (7 mg/ml) |
Beere-Citrus | Rekonstitution vor Anwendung gemäß Fachinformation mittels Lösungsmittel des Kits. Einnahme mit oder ohne Nahrung. Gabe innerhalb von 30 Minuten nach Zubereitung mittels Spritze aus Kit. | ab 2 Jahren bis <18 Jahre (nur für pädiatrische Population), 10-40 kg |
Noxafil® 40 mg/ml Suspension zum Einnehmen | Suspension zum Einnehmen | 40 mg/mL | oral | - | Polysorbat 80 Natriumbenzoat Benzylalkohol Propylenglykol Glucose |
Kirsche | Schütteln vor Einnahme | Erwachsene |
Noxafil® 300 mg Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung (steriles Konzentrat) | 18 mg/mL (300 mg/Ampulle) | intravenös | 20 mmol (462 mg)/Ampulle | Cyclodextrin | - | Verdünnung vor Anwendung gemäß Fachinformation. Gabe über Zentralvenenkatheter oder einen peripher gelegten zentralen Katheter (PICC), durch langsame intravenöse (IV) Infusion (über 90 min) oder Einmalinfusion über einen peripheren Venenkatheter (über 30 min) |
ab 2 Jahren |
T0: nicht teilbar, So: sondengängig
Die Fachinformationen wurden am 01.04.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Keine Austauschbarkeit zwischen magensaftresistentem Pulver, Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und Suspension zum Einnehmen!
Noxafil magensaftresistentes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen ist nur für die pädiatrische Population (<18 Jahre alt) angezeigt. Eine andere Darreichungsform (Noxafil Suspension zum Einnehmen) steht für erwachsene Patienten ≥18 Jahre zur Verfügung.
Noxafil Tabletten erreichen im Allgemeinen höhere Plasmaspiegel des Wirkstoffs als die Noxafil Suspension zum Einnehmen, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Deshalb sind sie Tabletten die bevorzugte Darreichungsform, um die Plasmakonzentrationen zu optimieren.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Behandlung invasive Pilzinfektion |
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Prophylaxe invasive Pilzinfektion |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Übelkeit, Bauchschmerzen und Erbrechen. Ausschlag. Abweichende Leberfunktionswerte.
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Bioverfügbarkeit von Posaconazol wird stark von der Nahrungsaufnahme und dem Säuregehalt beeinflusst. Ein therapeutisches Drug Monitoring (TDM) sollte deshalb erwogen werden. Die SWAB (Antibiotic Policy Working Group) empfiehlt folgende Referenzwerte (bei Erwachsenen):
Therapie: Talspiegel >1 mg/L
Rescue-Therapie: Talspiegel >1,5 mg/L, Spiegel nach 5 - 7 Tagen bestimmen (steady state)
Prophylaxe: Talspiegel >0,7 mg/L
Cave: Keine Austauschbarkeit zwischen magensaftresistentem Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen und Suspension zum Einnehmen!
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 07.07.2023 (Rote-Hand-Brief zu Noxafil® (Posaconazol): Neues „Magensaftresistentes Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen“ ist nicht austauschbar mit bestehender „Suspension zum Einnehmen“ (einschließlich Generika) – Risiko für Medikationsfehler): Ein Austausch kann potenziell zu Über- bzw. Unterdosierung und damit zum Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen oder zu mangelnder Wirksamkeit führen. Die verschreibenden Ärztinnen und Ärzte sollten die Darreichungsform und Dosierung von Posaconazol auf jeder Verschreibung genau festlegen. Apothekerinnen und Apotheker sollten sicherstellen, dass die korrekte Darreichungsform inklusive der Dosierungsempfehlung an die Patientin oder den Patienten abgegeben wird.
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 18.07.2016 (Rote-Hand-Brief zu Noxafil® (Posaconazol): Tabletten und Suspension zum Einnehmen sind nicht austauschbar): Posaconazol-Tabletten und Posaconazol-Suspension zum Einnehmen sind nicht austauschbar, ohne dass die Dosis entsprechend angepasst wird. Ein Austausch der Suspension zum Einnehmen gegen die Tabletten oder umgekehrt kann zu unbeabsichtigter Über- bzw. Unterdosierung führen und damit zum Risiko für schwerwiegende Arzneimittel-Nebenwirkungen oder zu mangelnder Wirksamkeit. Das verschreibende ärztliche Personal sollte die Darreichungsform von Posaconazol auf jeder Verschreibung genau festlegen und das pharmazeutische Personal sollte sicherstellen, dass die korrekte Darreichungsform zum Einnehmen an den Patienten abgegeben wird.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Substrate: z.B. Simvastatin, Atorvastatin, Phenytoin, Erythromycin, Vincristin, Vinblastin, Ribociclib, Ciclosporin, Tacrolimus, Amiodaron, Colchicin, Dasatinib, Domperidon, Fentanyl, Fosapreptitant, Pimozid, Piperaquin, Primidon, Quetiapin | verminderter Metabolismus, erhöhte Plasmakonzentrationen, erhöhtes Risiko für UAW | Kontraindiziert |
Arzneistoffe, die den Magen-pH-Wert erhöhen (Antazida, Cimetidin, Ranitidin, Omeprazol, Pantoprazol) | verminderte Resorption und Wirksamkeit von Posaconazol | Kombination vermeiden |
Johanniskraut | verminderte Wirksamkeit von Posaconazol | Kombination vermeiden |
Rifabutin, Rifampicin, Carbamazepin | verminderte Plasmakonzentration von Posaconazol, erhöhte Plasmakonzentration von Rifabutin/Rifampicin/Carbamazepin | Kombination vermeiden |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Antibiotika | ||
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Ambisome®, Abelcet®, Fungizone®
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J02AA01 |
Triazol-Derivate | ||
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Diflucan®, Fungata®
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J02AC01 | |
Cresemba
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J02AC05 | |
Sempera®, Itraisdin®, Siros®, Itracol®
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J02AC02 | |
Vfend®
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J02AC03 |
Andere Antimykotika zur systemischen Anwendung | ||
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Ecalta®
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J02AX06 | |
Cancidas®
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J02AX04 | |
Ancotil®, Syn: 5-FC
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J02AX01 | |
Mycamin™
|
J02AX05 |
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