Adrenalin - inhalativ

Wirkstoff
Adrenalin - inhalativ
Handelsname
Infectokrupp®, Syn: Epinephrin
ATC-Code
R03AA01

Adrenalin - inhalativ


Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Die physiologischen Funktionen von Epinephrin sind betarezeptorvermittelte Regulation von Herzfrequenz und myokardialer Kontraktilität, Tonus der glatten Muskulatur, Drüsensekretion und vor allem von Stoffwechselaktivitäten unter Belastung. Die pharmakologischen Wirkungen von Epinephrin werden ebenfalls in komplexer Weise durch Stimulation von Alpha- und Betarezeptoren vermittelt; in Abhängigkeit von Rezeptorverteilung in den Zielorganen sowie Dosis und Applikationsweise von Epinephrin können alpha- oder betaadrenerge Effekte überwiegen.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Laryngitis subglottica (Pseudokrupp)
    • inhalativ
      • ≥6 Monate bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Inhalativ als Zusatzbehandlung der akuten Atemnot verursacht durch Schleimhautschwellungen im Bereich der oberen Atemwege und/oder Krämpfe der Bronchialmuskulatur, wenn die alleinige Gabe von Cortisonpräparaten nicht ausreichend ist.
Dazu gehören insbesondere die akute stenosierende Laryngotracheitis (umgangssprachlich: Krupp oder Pseudokrupp) und allergische Reaktionen.

Säuglinge unter 6 Monaten: Die Sicherheit und Wirksamkeit bei Säuglingen unter 6 Monaten ist bisher noch nicht erwiesen.
Säuglingen ab einem Alter von 6 Monaten, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen: In der Regel ist bei Atemnot eine Dosierung von 7–14 Hüben (ca. 1–2 ml), entsprechend 4–8 mg Epinephrin ausreichend. Dabei ist das Restvolumen des Verneblers zu berücksichtigen. Bei Bedarf ist die Inhalation zu wiederholen.

[Ref.]

Präparate im Handel

Lösung für einen Vernebler 4 mg/mL

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Adrenalin) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Schulungsmaterial Altersangabe
INFECTOKRUPP® Inhal Lösung für einen Vernebler 4 mg/mL
1 Dosierhub ≙ 0,56 mg
inhalativ k.A. Benzoesäure (1 mg/mL)
Ethanol (10 mg/mL)
Verpackung enthält Dosierpumpe und Tropfapplikator; Inhalation über Feuchtvernebler (z.B. Pariboy®) - Säuglingen ab einem Alter von 6 Monaten


„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 24.11.2022 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Laryngotracheitis (Pseudokrupp) und allergische Reaktionen
  • Inhalativ
    • 6 Monate bis 18 Jahre
      [1]
      • 4 - 8 mg/Dosis Bei Bedarf ist die Inhalation mehrmals im Abstand von 30 - 60 min zu wiederholen.
      • Anwendungshinweis:

        Mit Vernebler inhalieren

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Es gibt keine Hinweise darauf, dass sich das Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen von dem bei Erwachsenen unterscheidet.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Selten (0,01-0,1 %): Hyperglykämie, Palpitationen, Tachykardie, Extrasystolie und andere tachykarde Herzrhythmusstörungen

Häufigkeit nicht bekannt: metabolische Azidose, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Ruhelosigkeit, Nervosität, Angst, Halluzinationen, psychotische Zustände, Schwindel, Kopfschmerz, Tremor, zerebrale Krampfanfälle, Unsicherheitsgefühl, Mydriasis, myokardiale Ischämie, Myokardschädigung, Kammerflimmern/Herzstillstand aufgrund von Tachykardie/Extrasystolie, Angina pectoris, Takotsubo- /Stress-Kardiomyopathie (bisher nur in Zusammenhang mit der intravenösen und intramuskulären Applikation von Adrenalin bekannt), Koronararterienspasmus, in vielen Stromgebieten Vasokonstriktion (insbesondere im Bereich der Haut,
Schleimhäute und der Nieren; Kältegefühl in den Extremitäten), Hypertonie (unter Umständen exzessiv mit Gefahr von zerebralen Blutungen), Dyspnoe, Lungenödem, Hypersalivation, Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Störungen (möglich, wenn bei der Anwendung ein Teil der Dosis verschluckt wird. Daher empfiehlt es sich, nach der Inhalation den Mund sorgfältig mit Wasser auszuspülen.), Blässe, Hyperhidrose, Muskelkrämpfe, Oligurie, Anurie, Miktionsschwierigkeiten, Rosafärbung der Schleimhaut sowie Blassfärbung der Haut im Bereich der Inhalationsmaske, Asthenie, ischämische Nekrosen im Anwendungsgebiet (z. B. an der Schleimhaut der oberen Atemwege), insbesondere bei längerer oder wiederholter Inhalation

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • paroxysmale Tachykardie
  • Engwinkelglaukom
  • hochfrequente absolute Arrhythmie

Nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden bei:

  • Diabetikern
  • Hyperkalzämie bzw. Hypokaliämie
  • Hypertonie
  • Hyperthyreose
  • Phäochromozytom
  • Blasenentleerungsstörungen mit Restharnbildung
  • schweren Nierenfunktionsstörungen
  • Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder des Herzmuskels
  • sklerotischen Gefäßveränderungen
  • Cor pulmonale

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

INHALATIVE SYMPATHOMIMETIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Selektive Beta2-Adrenozeptoragonisten

Formoterol

Foradil®, Forair®, Formatris®, Oxis®
R03AC13
R03AC02

Salmeterol

Serevent®
R03AC12
R03AC03
Sympathomimetika in Kombination mit Corticosteroiden oder anderen Mitteln, exkl. Anticholinergika

Beclometason + Formoterol

Foster®, Inuvair®, Kantos®
R03AK08
R03AK11

Fluticason + Vilanterol

Relvar Ellipta®, Revinty Ellipta®
R03AK10

Formoterol + Budesonid

Bufori Easyhaler®, Duoresp®, Symbicort®
R03AK07

Salmeterol + Fluticason

Viani®, atmadisc®, Airflusal®, Aerivio Spiromax®, Seretide®, Serkep®, Serroflo®
R03AK06
Sympathomimetika in Kombination mit Anticholinergika
R03AL01

Referenzen

  1. INFECTOPHARM Arzneimittel, SmPC Infectokrupp Inhal (52642.00.00 ) , 09/2020

Änderungsverzeichnis

  • 06 März 2023 10:41: Neue separate Monographie für "Adrenalin - inhalativ" (zuvor in der Monographie "Adrenalin") aufgrund unterschiedlicher ATC-Codes.

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung