Triamcinolon ist ein Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie mehreren Stoffwechsel- und Kreislaufwirkungen. Bei einer Langzeitmedikation muss die mögliche Beeinträchtigung des Hypothalamus-Hypophysenvorderlapppen-Nebenierenrinden-System berücksichtigt werden.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Tabletten 4 mg, 8 mg, 16 mg
Injektionssuspension (Acetonid) 10 mg/mL, 40 mg/mL
Injektionssuspension (Hexacetonid) 5 mg/mL, 20 mg/mL
Injektionslösung (Acetonid) 40 mg/mL
Orale Anwendung
Präparat im Handel:
T$: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Triamcinolonacetonid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Triam Injekt® | Injektionssuspension | 20 mg/0,5 mL 40 mg/1 mL 60 mg/1,5 mL |
intraartikulär intrafokal |
natriumfrei | Benzylalkohol (9,5 mg/mL) Polysorbat 80 |
Injektionssuspension vor der Anwendung aufschütteln und auf Klumpen oder Agglomerationen von Kristiallen zu untersuchen vor dem Aufziehen. | ab 12 Jahren |
Volon® A | Injektionssuspension | 10 mg/mL | intraartikulär intrafokal subläsional |
natriumfrei | Benzylalkohol (9,9 mg/mL) Polysorbat 80 |
ab 12 Jahren | |
40 mg/mL | intraartikulär intrafokal subläsional intramuskulär |
ab 12 Jahren | |||||
Lederlon® | Injektionssuspension | als Hexacetonid: 5 mg/mL 20 mg/mL |
intraartikulär intrafokal sub-/intraläsional |
k.A. | Benzylalkohol (9 mg/1 mL) Polysorbat 80 Sorbitol |
Erwachsene |
k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 27.06.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Arthritis |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Gutartige intrakranielle Hypertonie (insbesondere bei Kindern während oder kurz nach einem schnellen Absetzen).
Wachstumsverzögerungen [SmPC Volon]
Häufig (1-10 %): lokale Reizungen (nach der Injektion kurzzeitiges Aufflammen der Entzündung, „Post-injection Flare“), Unverträglichkeitserscheinungen (Hitzegefühl, Rötung, Schwellung),
Selten (0,01-0,1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Exanthem)
Sehr selten (<0,01 %): Thromboembolie, Überempfindlichkeitsreaktionen bis zu anaphylaktischen Reaktionen
Häufigkeit nicht bekannt: Verletzungen von Gefäßen oder Nerven sowie periartikulären und artikulären Strukturen, Einschleppung von Keimen (bei Gelekpunktion), Kristallsynovitis, Cushing-ähnliche Symptomatik (Vollmondgesicht, Stammfettsucht), Störungen der Sexualhormonsekretion (menstruelle Unregelmäßigkeiten, Amenorrhoe, postmenopausale vaginale Blutungen, Hirsutismus, Impotenz), verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung, Atrophie der Haut und des Unterhautzellgewebes an der Injektionsstelle (wenn nicht in Gelenkhöhle injiziert), Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis, lokale Pigmentationsstörungen (Hypo- oder Depigmentation), reversible Lipomatosen (epidural, epikardial, mediastinal), Muskelatrophie, Osteoporose, aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm-, Oberschenkel- und Unterschenkelknochens), peri- und intraartikuläre Verkalkungen, Sehnenschädigungen (auch Rupturen möglich), Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie, Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis, mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen, Katarakt, Glaukom, erhöhtes Risiko einer zentralen serösen Chorioretinopathie, verschwommenes Sehen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
intraartikuläre Injektion
Langfristige Behandlung
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Das Wachstum und die Entwicklung von Säuglingen und Kindern ist bei Langzeitanwendung von Corticosteroiden genau zu verfolgen, um einer Wachstumsverzögerung vorzubeugen, sollte eine alternierende Dosis angestrebt werden. Windpocken und Masern können bei nicht-immunen Patienten, denen Corticosteroide verabreicht werden, einen schwereren und selbst fatalen Verlauf nehmen; exponierte Patienten müssen sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Die Injektionsflüssigkeit zur intraartikulären Anwendung darf nicht intravenös verabreicht werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:
Triamcinolon wird über das Isoenzym CYP3A4 metabolisiert.
Triamcinolon zeichnet sich durch ein hohes Interaktionspotential aus. Aus diesem Grund muss die Medikation individuell auf Wechselwirkungen überprüft werden
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Ritonavir, Diltiazem) | Hemmung des Metabolismus von Triamcinolon durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) erhöhte Wirkung von Triamcinolon möglich. Erhöhtes Nebenwirkungspotential von Triamcinolon möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Triamcinolon verringern und auf Nebenwirkungen überprüfen. |
CYP3A4-Induktoren (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin) | Steigerung des Metabolismus von Triamcinolon durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Triamcinolon möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Triamcinolon erhöhen und auf Nebenwirkungen überprüfen. |
QT-Zeit verlängernde Arzneistoffe (z.B. Terfenadin, Erythromycin) | Additive (QT verlängernde/sedative) Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien/Nebenwirkungen. | Kombination vermeiden. |
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien (z.B. Atracurium, Vecuronium) | Abschwächung der relaxierenden Wirkung. Bei längerer Gabe von Triamcinolon kann das Risiko einer Myopathie erhöht sein. | Langzeitkombination vermeiden. Die Relaxation sollte überwacht werden. |
Nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac) | Das Risiko von gastrointestinalen Blutungen unter Triamcinolon wird verdoppelt. Gastrointestinale Blutungen sind jedoch sehr selten. | Kombination vermeiden. Bei einer zwingenden Kombination sollte eine Comedikation mit einem PPI erwogen werden. |
Antidiabetika (z.B. Insulin, Metformin, Glibenclamid) | Die Blutzucker senkende Wirkung der Antidiabetika kann vermindert werden. Dadurch besteht die Gefahr für eine Hyperglykämie. | Kombination vermeiden. Bei einer Kombination sollte der Blutzucker überwacht werden. |
Diuretika (z.B. Furosemid, Hydrochlorthiazid) | Aufgrund verstärkter Kaliumverluste steigt das Risiko für eine Hypokaliämie. | Kombination vermeiden. Bei einer Kombination sollte der Kaliumspiegel überwacht werden. |
Lebend-Impfstoffe (z.B. Masern-Lebend-Impfstoff, Rota-Virus-Lebend-Impfstoff) | Dissemination des Impfkeims möglich. | Kontraindiziert ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen |
Stoffe, die die Krampfschwelle senken (z.B. Bupropion, Theophyllin, Methylphenidat) | Die gleichzeitige Gabe mit Triamcinolon kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen. | Kombination vermeiden. |
Somatropin | Die Wirkung von Somatropin kann bei einer Langzeittherapie mit Triamcinolon vermindert werden. | Kombination vermeiden. Bei Auftreten eines Krampfanfalles ist die Medikation sofort abzusetzen. |
Saccharomyces cervisiae | Beeinträchtigung der Infektabwehr. Es können Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen resultieren. | Kontraindiziert bei einer systemischen hochdosierten Triamcinolon-Behandlung |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Mineralocorticoide | ||
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Astonin H®
|
H02AA02 |
Glucocorticoide | ||
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Celestamine® N
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H02AB01 | |
Calcort®
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H02AB13 | |
Fortecortin®, Lipotalon®, InfectoDexaKrupp®
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H02AB02 | |
Alkindi®, Plenadren®
|
H02AB09 | |
Urbason®, Solu-Medrol®, Metasol®
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H02AB04 | |
(Solu-)Decortin® H, Dermosolon®, Infectocortikrupp®, Klismakort®, Okrido®, Predni®, Prednisolut®
|
H02AB06 | |
Decortin®, Rectodelt®
|
H02AB07 |
Überdosierungen Symptome: verstärkte Nebenwirkungen insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.