Levosimendan ist ein Calciumsensitizer. Levosimendan erhöht die Calciumsensitivität der kontraktilen Proteine durch die Calcium-abhängige Bindung an das kardiale Troponin C. Levosimendan erhöht die Kontraktionskraft, aber beeinträchtigt nicht die ventrikuläre Entspannung. Zusätzlich öffnet Levosimendan ATP-sensitive Kaliumkanäle der glatten Gefäßmuskulatur, was zu einer Vasodilatation der systemischen und koronaren arteriellen Widerstandsgefäße und der systemischen venösen Kapazitätsgefäße führt. Levosimendan ist in vitro ein selektiver Phosphodiesterase-III-Inhibitor. Die klinische Relevanz dieser Wirkung ist bei therapeutischen Konzentrationen unklar. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz resultiert aus der positiv inotropen und vasodilatorischen Aktivität von Levosimendan eine gesteigerte Kontraktionskraft und eine Reduktion von Vor- und Nachlast, ohne dass jedoch die diastolische Funktion negativ beeinflusst wird. Levosimendan aktiviert ein „stunned“ Myokard bei Patienten nach PTCA oder Thrombolyse.
Es gibt nur zwei Studien, in denen die Pharmakokinetik von Levosimendan bei Kindern beschrieben wird. Die Studie von Turanlahti et al. (einmalige Verabreichung von 12 µg/kg bei Kindern zwischen 3 Mo - 7 Jahre, n= 13) kommt zu dem Schluss, dass das pharmakokinetische Profil von Levosimendan bei Kindern und Erwachsenen vergleichbar ist. Es wurden folgende Werte ermittelt:
3-6 Mo (n=5) | 6 Mo -7 Jahre (n=7) | |
---|---|---|
Cmax (ng/ml) | 56,9 | 59,4 |
Cl (ml/min/kg) | 3,8 | 3,6 |
Vd im Steady state (L/kg) | 0,43 | 0,35 |
T1/2 (Stunden) | 2,3 | 1,6 |
Die Pharmakokinetik des aktiven Metaboliten wurde in dieser Studie nicht untersucht.
Die Studie von Pellicer et al. gibt für Neugeborene eine Cmax von durchschnittlich 16,5 ng/ml, eine Tmax von durchschnittlich 48 h und einen Cl/F von durchschnittlich 0,67 l/h/kg an.
Erwachsene:
Cl (ml/min/kg): 3,0
Vd: 0,2 l/kg
T1/2 : 1 h (Metabolit: 75-80 h)
[Ref.]
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 2,5 mg/ml
Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 12,5 mg
Parenterale Anwendung
Levosimendan darf nur intravenös infundiert werden.
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Problematische Hilfsstoffe | Zulassung |
Simdax | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 2,5 mg/ml | Ethanol | ab 18 Jahren |
Levosimendan Carinopharm | Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 12,5 mg | - | ab 18 Jahren |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Bei akuter Herzinsuffizienz, wenn Standardtherapie nicht ausreichend wirksam ist |
---|
|
Es sind keine Daten bzgl. der Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörungen bekannt. Bei Erwachsenen wird einerseits eine Verbesserung der Nierenfunktion beobachtet, andererseits ist jedoch die mögliche erhöhte Exposition gegenüber aktiven Metaboliten zu berücksichtigen.
Folgende UAW wurden sehr häufig oder häufig beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die Behandlung muss unter EKG-Überwachung und Kontrolle von Blutdruck, Herzfrequenz, Herzzeitvolumen, Füllungsdruck und Urinausscheidung durchgeführt werden. Ein Monitoring dieser Parameter für mindestens 3 Tage nach dem Ende der Infusion oder bis der Patient klinisch stabil ist, wird empfohlen. Bei Patienten mit leicht bis mäßig beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion wird die Überwachung über mindestens 5 Tage empfohlen. Vor der Behandlung sollten niedrige Serumkaliumkonzentrationen korrigiert werden und während der Behandlung überwacht werden. Zudem sollten vor der Behandlung schwere Hypovolämie, ventrikuläre Tachykardie und paroxysmale Tachykardie, die nicht auf Reperfusion oder lebensbedrohliche Arrhythmie zurückzuführen sind, korrigiert werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Intravenös zu verabreichende vasoaktive Substanzen, z.B. Isosorbidmononitrat, Isosorbiddinitrat, Nitroglycerin | Gefahr von Hypotonie und Tachykardie | Bei einer gleichzeitigen Anwendung ist Vorsicht geboten. Dosisreduzierung (von bis zu 50 %) der Aufsättigungsdosis von Levosimendan erwägen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Adrenerge und dopaminerge Mittel | ||
---|---|---|
Anapen®, Emerade®, Epipen®, Fastjekt®, Jext®, Suprarenin®; Syn: Epinephrin
|
C01CA24 | |
C01CA07 | ||
C01CA04 | ||
C01CA26 | ||
Gutron®
|
C01CA17 | |
Arterenol®, Sinora®; Syn: Norepinephrin
|
C01CA03 | |
Biorphen®
|
C01CA06 |
Phosphodiesterasehemmer | ||
---|---|---|
Corotrop®
|
C01CE02 |