Phenylephrin ist ein potenter Vasokonstriktor, der fast ausschließlich durch die Stimulation von Alpha-1-adrenergen Rezeptoren wirkt. Eine solche arterielle Vasokonstriktion wird auch begleitet von venöser Vasokonstriktion. Diese verursacht einen Anstieg des Blutdrucks und reflektorische Bradykardie. Die potente arterielle Vasokonstriktion verursacht einen Anstieg der systemischen vaskulären Resistenz (erhöhte Nachlast). Das Gesamtresultat ist eine Reduzierung der Herzleistung. Dies tritt bei gesunden Personen weniger deutlich auf, aber es kann Fälle von vorheriger Herzinsuffizienz verschlimmern. Da die Wirkungen von Phenylephrin mit seinen pharmakologischen Eigenschaften in Verbindung stehen, können diese mit bekannten Gegenmitteln kontrolliert werden.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder und Neugeborene vorhanden.
Injektionslösung in Fertigspritze (Phenylephrin) 50 µg/mL
Injektions- oder Infusionslösung (Phenylephrin/-HCl) 100 µg/mL
Injektionslösung (Phenylephrin-HCl) 10 mg/mL (nur s.c./i.m. Anwendung)
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Phenylephrin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
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Phenylephrin Aguettant 50 µg/mL | Injektionslösung in Fertigspritze | 50 µg/mL | i.v. (Bolus) | 3,72 mg/mL | - |
Phenylephrin Aguettant 100 µg/mL | Injektions-/Infusionslösung | 100 µg/mL | i.v. (Bolus, Infusion) | 3,90 mg/mL | - |
Biorphen 0,1 mg/mL | Injektions-/Infusionslösung | 80 µg/mL (≙ 100 µg/mL Phenylephrin-HCl) | i.v. (Bolus, Infusion) | 3,54 mg/mL | - |
Die Fachinformationen wurden am 11.07.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Hypotonie während der Anästhesie; Hypoxämische Anfälle bei Fallot-Tetralogie |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit, gestörter Glukosemetabolismus, Euphorie, Agitiertheit, Angst, psychotische Zustände, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Kribbeln, Völlegefühl im Kopf, Nervosität, Schlaflosigkeit, Parästhesie, Tremor, Mydriasis, Verschlechterung eines bestehenden Engwinkelglaukoms, Reflexbradykardie, Arrhythmie, Tachykardie, Herzstillstand, Angina pectoris, Palpitationen, Myokardischämie, Hirnblutung, Hypertonie, Hypotonie mit Schwindelgefühl, Bewusstlosigkeit, Hitzegefühl, Kältegefühl der Haut, Blässe, Dyspnoe, Lungenödem, Erbrechen, Schwitzen, Übelkeit, Diaphorese, Piloerektion, Blässe der Haut, Miktionsschwierigkeiten, Harnretention, an der Injektionsstelle Hautnekrose nach Extravasation
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Schweregrad |
Interaktionspartner |
Grund |
Handlungsempfehlung |
Kontraindiziert |
nicht-selektive MAO-Hemmer (Linezolid, Phenelzin, Tranylcypromin) |
Starker Blutdruckanstieg, hypertensive Krisen durch Hemmung des Abbaus |
Mindestens 14 Tage sollen zwischen der Gabe der beiden Medikamente abgewartet werden |
Vorsichtshalber kontraindiziert |
Sympathomimetika (u.a. Dexamfetamin, Methylamfetamin, Pseudoephedrin, Oxymetazolin, Xylometazolin) |
Risiko einer Vasokonstriktion und einer akuten hypertensiven Krise |
gleichzeitige Anwendung kontraindiziert |
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MAO-B-Hemmer (Rasagilin |
Blutdruckanstieg durch Hemmung des Abbaus möglich |
Mindestens 14 Tage sollen zwischen der Gabe der beiden Medikamente abgewartet werden |
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Moclobemid |
Blutdruckanstieg durch Hemmung des Abbaus möglich |
Mindestens 14 Tage sollen zwischen der Gabe der beiden Medikamente abgewartet werden |
Kombination vermeiden |
Ergot-Alklaloide (Bromocriptin, Cabergolin, Dihydroergotamin, Ergotamin, Metergolin, Methylergometrin, Pergolid) |
Verstärkte periphere Vasokonstriktion und Blutdruckanstieg |
gleichzeitige Anwendung vermeiden |
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Procarbazin |
Starker Blutdruckanstieg, hypertensive Krisen durch Hemmung des Abbaus |
gleichzeitige Anwendung vermeiden |
Therapieanpassung erwägen |
Trizyklische Antidepressiva |
Starker Blutdruckanstieg, Herzrhythmusstörungen möglich |
gleichzeitige Anwendung vermeiden, geringe Dosierung von Phenylephrin, Blutdruckkontrollen |
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Inhalationsnarkotika (Desfluran, Isofluran, Sevofluran) |
Erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen |
Phenylephrin rechtzeitig vor der Narkose absetzen und erst nach vollständigem Abatmen des Inhalationsnarkotikum ansezten |
Die aufgeführten Wechselwirkungen wurden der ABDA-Datenbank und verschiedenen Fachinformationen entnommen.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Adrenerge und dopaminerge Mittel | ||
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Anapen®, Emerade®, Epipen®, Fastjekt®, Jext®, Suprarenin®; Syn: Epinephrin
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C01CA24 | |
C01CA07 | ||
C01CA04 | ||
C01CA26 | ||
Gutron®
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C01CA17 | |
Arterenol®, Sinora®; Syn: Norepinephrin
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C01CA03 |
Phosphodiesterasehemmer | ||
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Corotrop®
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C01CE02 |
Andere Kardiostimulanzien | ||
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Simdax®
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C01CX08 |