Primidon ist ein Desoxybarbiturat und besitzt wie seine Metaboliten Phenobarbital und Phenylethylmalonamid (PEMA) antikonvulsive Wirkungen. Der Wirkungsmechanismus der antikonvulsiven Eigenwirkung ist noch nicht vollständig geklärt; es wird eine Hyperpolarisation der Membranen angenommen. Neurophysiologisch hat Primidon - im Gegensatz zu Phenobarbital - keinen Effekt auf die postsynaptische Wirkung/postsynaptische Hemmung von GABA. Neurochemisch verändert Primidon die Gehirnkonzentration und den Stoffwechsel von GABA nicht.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Suspension zum Einnehmen 25 mg/mL
Tabletten 250 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Primidon) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Liskantin® Saft | Suspension zum Einnehmen | 25 mg/mL | oral | „natriumfrei“ | Methyl-4-hydroxybenzoat Propyl-4-hydroxybenzoat Natriumcyclamat |
keine Geschmacksangabe | Der Liskantin® Saft kann während der Mahlzeiten eingenommen werden (z. B. Einrühren in den Milchbrei). Vor Gebrauch kräftig schütteln! | ab Säuglingsalter |
Liskantin® | Tabletten | 250mgT2 |
oral | „natriumfrei“ | - | - | Einnahme mit oder nach den Mahlzeiten. Nicht im Liegen einnehmen. | ab 2 Jahren |
Mylepsinum® | Tabletten | 250mgT2, T4, M, S |
oral | „natriumfrei“ | - | - | Einnahme mit oder nach den Mahlzeiten. Nicht im Liegen einnehmen. | ab 2 Jahren |
T4: teilbar in 4 gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 20.02.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Epilepsie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Vor allem bei Kindern können Störungen des emotionalen Verhaltens im Sinne einer vermehrten Reizbarkeit und Verstimmung vorkommen.
Kinder zeigen nach Primidon-Gabe manchmal paradoxe Reaktionen mit Unruhe- und Erregungszuständen. [SmPC Liskantin Saft]
Sehr häufig (>10 %): Teilnahmslosigkeit, Schwindel, Somnolenz, Ataxie, Akkommodationsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Gleichgewichtsstörungen
Häufig (1-10 %): megaloblastische Anämie (reversibel bei Gabe von Folsäure oder Vitamin B12), Veränderungen im Schilddrüsenhormonsystem (Erniedrigung der gesamten und der freien Thyroxinkonzentration (T4 und FT4)), Veränderungen im Calcium- und Vitamin D-Stoffwechsel (Hypocalcämien, Erhöhung der alkalischen Phosphatase), erhöhte Serumkonzentration der γ-Glutamyltransferase (γ-GT) und der alkalischen Phosphatase (AP), makulopapulöses Exanthem
Gelegentlich (0,1-1 %): metaphysäre Osteodystrophien, „Rachitis antiepileptica“, Schulterbeschwerden
Selten (0,01-0,1 %): Störungen des Blutbildes (Leukopenie, Thrombozytopenie), Porphyrie, Dupuytren’sche Kontraktur
Häufigkeit nicht bekannt: Agranulozytose (ein Fall), systemischer Lupus erythematodes, paradoxe Reaktionen mit Unruhe- und Erregungszuständen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Wesensänderungen, psychische Reaktionen, Ophtalmoplegia externa, Polyradikulitis, Nystagmus, Sehen von Doppelbildern, Dermatitis bullosa, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Dermatitis exfoliativa, DRESS-Syndrom, Abnahme der Knochendichte, pathologische Frakturen, Impotenz, verminderte Libido, Appetitlosigkeit, Anorexie, Gewöhnung, Abhängigkeit, Entzugserscheinungen bei abruptem Absetzen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Barbiturate und Derivate | ||
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Luminaletten®, Luminal®
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N03AA02 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Phenhydan®
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N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petnidan®, Suxilep®
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N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
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Antelepsin®, Rivotril®
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N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretal®, Timonil®
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N03AF01 | |
Trileptal®, Apydan®, Timox®
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N03AF02 | |
Inovelon®
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N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®, Depakine; Syn: Natriumvalproat
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N03AG01 | |
Sabril®, Kigabeq®
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N03AG04 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®, Syn: CBD
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin®, GabaLiquid GeriaSan®
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N03AX12 | |
Vimpat®
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N03AX18 | |
Lamictal®
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N03AX09 | |
Keppra®, Kevesy®
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N03AX14 | |
Fycompa®
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N03AX22 | |
Lyrica®, Algecia®, PregaTab®
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N03AX16 | |
Diacomit®
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N03AX17 | |
Ospolot®
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N03AX03 | |
Topamax®
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N03AX11 | |
Zonegran®, Zonisol®
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N03AX15 |