Prednicarbat

Wirkstoff
Prednicarbat
Handelsname
Dermatop®, Prednitop®
ATC-Code
D07AC18

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Prednicarbat gehört zur Gruppe der stark wirksamen Glucocorticoide (Klasse III). Es hemmt nach lokaler Anwendung entzündliche, allergische und mit Hyperproliferation einhergehende Hautreaktionen und führt zur Rückbildung der objektiven Symptome (Rötung, Ödem, Nässen) und der subjektiven Beschwerden (Juckreiz, Brennen, Schmerz).

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Die systemische Resorption von Prednicarbat und seinem Metaboliten liegt bei kutaner Anwendung unterhalb der Nachweisgrenze.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Entzündliche Hauterkrankungen
    • kutan
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Kutan bei entzündliche Hauterkrankungen, bei denen eine äußerliche Behandlung mit Glucocorticoiden angezeigt ist. Bei solchen Hauterkrankungen ist Prednicarbat auch für empfindliche Hautregionen und zur Behandlung von Kleinkindern sowie zur wiederholten Anwendung geeignet. Prednicarbat kann kurzfristig auch großflächig angewendet werden.

  • Dosierung: 1 x täglich dünn auf die erkrankten Hautbezirke auftragen. Bei Bedarf kann die Anwendungshäufigkeit auf 2 x täglich erhöht werden.
  • Eine ununterbrochene, lange Behandlung (länger als 4 Wochen) sollte vermieden werden. Hierauf ist besonders bei einer Anwendung im ersten Drittel der Schwangerschaft sowie bei Säuglingen zu achten.

[Ref.]

Präparate im Handel

Creme 2,5 mg/g
Salbe 2,5 mg/g
Fettsalbe 2,5 mg/g
Lösung zur Anwendung auf der Haut 2,5 mg/g

Kutane Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke als Prednicarbat
Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis
Dermatop® Creme Creme 2,5 mg/g Polysorbat 60,
Benzylalkohol (10 mg/g)
Dünn auf die erkrankten Hautbezirke auftragen und nach Möglichkeit leicht einreiben. Bei der Anwendung im Gesicht ist darauf zu achten, dass Prednicarbat nicht ins Auge gelangt.
Dermatop® Salbe Salbe 2,5 mg/g
Dermatop® Fettsalbe Fettsalbe 2,5 mg/g


Die Fachinformationen wurden am 08.10.2021 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Entzündliche Hauterkrankungen
  • Kutan
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2]
        • 1 - 2 x täglich auf die betroffenen Hautstellen gemäß Fingertip-Unit auftragen.
        • Behandlungsdauer: bis zu 4 Wochen

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Gelegentlich (0,1-1 %): brennendes Hautgefühl

Selten (0,01-0,1 %): Juckreiz, Follikulitis oder allergische Hautreaktionen (z.B. mit Rötung, Nässen, Pusteln und ebenfalls Brennen)

Häufigkeit nicht bekannt: zentrale seröse Chorioretinopathie (Klasseneffekt), verschwommenes Sehen; Bei einer Anwendungsdauer von mehr als drei Wochen können atrophogene Wirkungen an der Haut (z.B. Hautatrophie, Teleangiektasien) auftreten. Weiterhin können Änderungen der Hautpigmentierung auftreten.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Anwendung am Auge
  • Hautreaktionen infolge von Impfungen
  • Hautmanifestationen der Tuberkulose, der Syphilis oder von Virusinfektionen (z. B. Varizellen)
  • Rosacea
  • periorale Dermatitis

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums führte zu keiner klinisch relevanten Interaktion.

CORTICOSTEROIDE, REIN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Corticosteroide, schwach wirksam (Gruppe I)

Hydrocortisonacetat 1 % - kutan

Ebenol®, FeniHydrocort®, Hydrocutan®, Soventol®, Hydrogalen®; Syn: Cortisol
D07AA02
Corticosteroide, mittelstark wirksam (Gruppe II)

Clobetason

Emovate®
D07AB01

Hydrocortisonbutyrat 0,1 % - kutan

Alfason®, Laticort®, Syn: Hydrocortison-17-Butyrat
D07AB02
Corticosteroide, stark wirksam (Gruppe III)

Betamethason-17-valerat

Soderm, Betnesol®, Diprosone®, Deflatop®
D07AC01

Fluticason - kutan

Flutivate® Creme
D07AC17

Methylprednisolon - kutan

Advantan®, MetiGalen®
D07AC14

Mometason - kutan

Ecural®, Momecutan®, Elocom®, Monovo®
D07AC13
Corticosteroide, sehr stark wirksam (Gruppe IV)

Clobetasol

Karison®, Clobegalen®, Dermoxin, Clobex, Clarelux®
D07AD01

Referenzen

  1. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Dermatop® Creme 2,5 mg/g (5752.00.01), 08/2018
  2. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Dermatop® Salbe 2,5 mg/g (5752.00.02), 08/2018
  3. Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, SmPC Dermatop® Fettsalbe 2,5 mg/g (5752.00.00), 08/2018
  4. Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) , S2k-Leitlinie „Therapie der Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen“ (Registernummer 013 - 094), AWMF, Stand: 29.01.2019 (in Überarbeitung), gültig bis 31.01.2022
  5. Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) , S2k-Leitlinie „Neurodermitis“ (Registernummer 013 - 027), AWMF, Stand: 31.03.2015 (in Überarbeitung), gültig bis 30.03.2020

Änderungsverzeichnis

  • 30 Dezember 2021 08:10: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung