Bilastin ist ein nicht-sedierendes, langwirksames Antihistaminikum mit einer selektiven antagonistischen Affinität für den peripheren H1-Rezeptor, aber keiner Affinität zu Muskarinrezeptoren. Bilastin hemmte nach einmaligen Dosen eine histamininduzierte Quaddelbildung und Hautrötung für 24 Stunden.
In einer Phase-II-Studie zur Untersuchung der Pharmakokinetik wurden pharmakokinetische Daten bei Kindern erhoben, die einmal täglich 10 mg Bilastin als Schmelztablette erhielten (31 Kinder im Alter von 4 bis 11 Jahren mit allergischer Rhinokonjunktivitis oder chronischer Urtikaria). Pharmakokinetische Analyse der Plasmakonzentrationsdaten zeigte, dass die pädiatrische Dosierung von 10 mg Bilastin einmal täglich zu einer vergleichbaren systemischen Exposition führte, wie sie nach einer 20-mg Dosis bei Erwachsenen und Jugendlichenbeobachtet wurde (mittlerer AUC-Wert 1014 ng × h/ml bei Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren). [SmPC Allegra]
Tabletten 20 mg
Schmelztabletten 10 mg, 20 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Bilastin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allegra® Allergietabletten Schmelztabletten | Schmelztabletten | 10 mgT0 20 mgT0 |
oral | natriumfrei | Sucralose Propylenglykol |
Erdbeere | Schmelztablette in den Mund legen und dort auflösen lassen, dann schlucken. Vor Einnahme ist auch eine Auflösung der Schmelztablette in Wasser möglich (keine Fruchtsäfte!). |
10 mg: Kinder von 6 bis 11 Jahren mit einem Körpergewicht von mind. 20 kg 20 mg: Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren |
Allegra® | Tabletten | 20 mgT0 | oral | natriumfrei | - | - | Tablette mit Wasser herunterschlucken. | Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren |
T0: nicht teilbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 04.03.2025 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Allergische Rhinokonjunktivitis und Urtikaria |
---|
Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Häufig (1-10 %): Rhinitis, Kopfschmerzen, allergische Konjunktivitis, Bauchschmerzen/Schmerzen im Oberbauch
Gelegentlich (0,1-1 %): Schwindelgefühl, Bewusstseinsverlust, Augenreizung, Diarrhö, Übelkeit, geschwollene Lippe, Ekzem, Urtikaria, Ermüdung
[SmPC Allegra]
Häufig (1-10 %): Somnolenz, Kopfschmerzen
Gelegentlich (0,1-1 %): oraler Herpes, Appetitsteigerung, Angst, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Tinnitus, Vertigo, Rechtsschenkelblock, Sinusarrhythmie, Elektrokardiogramm QT verlängert und andere EKG-Anomalien, Dyspnoe, Beschwerden an der Nase, trockene Nasenschleimhaut, Schmerzen im Oberbauch, Abdominalschmerz, Übelkeit, Magenbeschwerden, Diarrhö, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Gastritis, Pruritus, Ermüdung, Durst, vorbestehende Erkrankung gebessert, Fieber, Asthenie, erhöhte Laborwerte (Gamma-Glutamyltransferase, Alaninaminotransferase, Aspartataminotransferase, Kreatinin im Blut, Triglyceride im Blut), Gewichtszunahme
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Bei Patienten mit einer moderaten oder schweren Niereninsuffizienz kann die gleichzeitige Gabe von Bilastin und P-Glykoprotein-Inhibitoren wie z. B. Ketoconazol, Erythromycin, Ciclosporin, Ritonavir oder Diltiazem die Plasmakonzentration von Bilastin und somit das Risiko von Nebenwirkungen durch Bilastin erhöhen.
Daher sollte die gleichzeitige Gabe von Bilastin und P-Glykoprotein-Inhibitoren bei Patienten mit einer moderaten oder schweren Niereninsuffizienz vermieden werden.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Aminoalkylether | ||
---|---|---|
Tavegil®
|
R06AA04 | |
Vomex A®, Vertigo-Vomex®, Vomacur®, Superpep®, Rodavan S®, RubieMen®, Reisegold®
|
R06AA52 | |
Emesan®; weiterer ATC-Code: A04AB05
|
R06AA02 |
Substituierte Alkylamine | ||
---|---|---|
Fenistil®
|
R06AB03 |
Phenothiazin-Derivate | ||
---|---|---|
Atosil®, Proneurin®
|
R06AD02 |
Piperazin-Derivate | ||
---|---|---|
Cetidex®, Reactine®, Zyrtex®
|
R06AE07 | |
Xusal®
|
R06AE09 |
Andere Antihistaminika zur systemischen Anwendung | ||
---|---|---|
Aerius®
|
R06AX27 | |
Lorano®
|
R06AX13 |