Sufentanil

Wirkstoff
Sufentanil
Handelsname
Sufenta®
ATC-Code
N01AH03

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Sufentanil, ein hochpotentes Opioidanalgetikum, ist ein spezifischer μ-Agonist mit einer im Vergleich zu Fentanyl 7- bis 10-mal höheren Affinität zu den μ-Rezeptoren. Die analgetische Potenz ist etwa 500-1000-mal stärker als die von Morphin. 

Pharmakokinetik bei Kindern

Die Plasmaproteinbindung ist bei Kindern geringer als bei Erwachsenen und nimmt mit dem Alter zu. Bei Neugeborenen wird Sufentanil zu etwa 80,5 % an Proteine gebunden, verglichen mit 88,5 % bei Säuglingen (n=13) und 91,9 % bei Kindern. Die klinische Relevanz der geringeren Proteinbindung bei Neugeborenen und Säuglingen ist nicht bekannt.

Die Pharmakokinetik von Sufentanil nach Verabreichung eines intravenösen Bolus von 10-15 microg./kg an pädiatrische Patienten, die sich einer Herzoperation unterziehen, kann wie bei Erwachsenen durch eine dreiphasige Plasmakonzentrationskurve beschrieben werden (siehe Tabelle unten).

Pharmakodynamische Unterschiede aufgrund von Unterschieden in den pharmakokinetischen Parametern können größer sein, wenn die ungebundene Fraktion berücksichtigt wird [SmPC Sufenta].

Altersgruppe Plasmaproteinbindung [%] Vd [L/kg] Cl [mL/kg/min] T1/2β [min] Referenz
Neugeborene (GA 39 (37-40) Wochen, PNA 9 (2-30) h, KG 3,18 (2,89-3,86) kg, N=12)a - 4,7 (4,1-5,4)a* 10,85 (7,22-12,52)a 798 (564-1002)a Pokorna et al. 2021
Neugeborene (0-8 Tage N=3)b - 2,7 4,2 635 Greely et al. 1988
Neugeborene (1-30 Tage, N=9)b 80,5 4,15 (1,01) 6,7 (6,1) 737 (346) SmPC Sufenta; Greely et al. 1987
Neugeborene (20-28 Tage, N=3)b - 3,4 17,3 217 Greely et al. 1988
Säuglinge (1-23 Monate, N=7)b 88,5 3,09 (0,95) 18,1 (2,8) 214 (41) SmPC Sufenta; Greely et al. 1987
Kinder (3-11 Jahre, N=7)b 91,9 2,73 (0,5) 16,9 (3,2) 140 (30) SmPC Sufenta; Greely et al. 1987
Jugendliche (12-18 Jahre, N=5)b 2,75 (0,53) 13,1 (3,6) 209 (23) SmPC Sufenta; Greely et al. 1987

Alle pharmakokinetischen Werte sind, sofern nicht anders angegeben, als Mittelwert (SD) angegeben. ᵃ Median [IQR], ᵇ kardiovaskuläre Patienten, die sich einer Operation unterziehen, *Vdc

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Schmerzen, perioperativ
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <37 Wochen: off-label 
      • Neugeborene: off-label
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen
    • epidural
      • ≥1 Jahr bis <18 Jahre: zugelassen
  • Analgosedierung bei mechanisch beatmeten Patienten
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <37 Wochen: off-label
      • ≥0 Monate bis <18 Jahre: off-label
  • Prozedurale Analgosedierung während Intubation
    • intravenös
      • Frühgeborene, Gestationsalter <28 Wochen: off-label
      • Frühgeborene, Gestationsalter ≥28 Wochen: off-label
      • ≥0 Monate bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Intravenös als Analgetikum während der Einleitung und/oder Aufrechterhaltung von balanzierten Allgemeinanästhesien bei Kindern über 1 Monat.

Kinder ≤ 1 Monat (Neugeborene):
Durch die große Variabilität der pharmakokinetischen Parameter bei Neugeborenen können keine verlässlichen Dosierungsempfehlungen gegeben werden.

Kinder > 1 Monat:
Soweit keine Kontraindikation besteht, wird die Prämedikation mit einem Anticholinergikum wie Atropin für alle Dosierungen empfohlen.
Einleitung der Anästhesie:
Sufentanil kann als langsame Bolusinjektion mit 0,2 – 0,5 Mikrogramm/kg Körpergewicht über 30 Sekunden oder länger in Kombination mit einem Anästhetikum zur Anästhesieeinleitung verabreicht werden. Bei größeren operativen Eingriffen (z. B. am Herzen) können Dosen bis zu 1 Mikrogramm/kg Körpergewicht verabreicht werden.
Aufrechterhaltung der Anästhesie bei beatmeten Patienten:
Sufentanil kann im Rahmen einer balanzierten Anästhesie verabreicht werden. Die Dosierung hängt von der Dosis begleitender Anästhetika sowie der Art und Dauer des Eingriffs ab. Einer Initialdosis von 0,3 – 2 Mikrogramm/kg Körpergewicht als langsame Bolusinjektion über mindestens 30 Sekunden können bei Bedarf weitere Bolusgaben von 0,1 – 1 Mikrogramm/kg Körpergewicht bis zu einem Maximum von 5 Mikrogramm/kg Körpergewicht bei kardialen Eingriffen folgen.

[Ref.]

Epidural für die postoperative Behandlung von Schmerzen nach allgemeinchirurgischen, thorakalen oder orthopädischen Eingriffen bei Kindern, die 1 Jahr und älter sind.

Kinder < 1 Jahr
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Sufentanil bei Kindern jünger als 1 Jahr ist bisher noch nicht erwiesen.

Kinder > 1 Jahr:
Eine einzelne intra-operativ verabreichte Bolusgabe von 0,25-0,75 Mikrogramm/kg Körpergewicht Sufentanil führt zu einer Schmerzlinderung für einen Zeitraum zwischen 1 und 12 Stunden. Die Dauer der tatsächlichen Analgesie wird durch den chirurgischen Eingriff und die gleichzeitige Verabreichung epiduraler Amid-Lokalanästhetika beeinflusst.

[Ref.]

Präparate im Handel

Injektionslösung 5 µg/ml, 10 µg/ml, 50 µg/ml
Infusionslösung 10 µg/ml

Sufentanil unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG Anlage III (zu § 1 Abs. 1)).
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Sufentanil in Form von Sufentanilcitrat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration in diesem Abschnitt ist jeweils auf Sufentanil bezogen.

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Sufentanil) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Sufenta Injektionslösung 50 µg/mL intravenös 1 mL Ampulle: natriumfrei
5 mL Ampulle: natriumfrei
20 mL Ampulle: 70,8 mg/20 mL
Verdünnung gemäß Fachinformation. ab 1 Monat
Sufenta mite  Injektionslösung 5 µg/mL intravenös 2 mL Ampulle: natriumfrei
10 mL Ampulle: 35,4 mg/10 mL
Verdünnung gemäß Fachinformation. ab 1 Monat
Sufenta epidural  Injektionslösung 5 µg/mL  intravenös 2 mL Ampulle: natriumfrei Verdünnung gemäß Fachinformation. ab 1 Jahr
Sufentanil Hameln Injektions-/Infusionslösung 10 µg/mL  intravenös 10mL Ampulle: 35,4 mg/10 mL - Jugendliche

 „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 19.05.2025 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Schmerzen, perioperativ
  • Intravenös
    • Gestationsalter < 37 Wochen
      [21]
      • Initialdosis: 0,1 bis max. 0,2 microg./kg/Dosis
        Erhaltungsdosis (falls indiziert): 
        Als intermittierende Bolusinjektionen: 0,05-0,1 microg./kg/Dosis
        Als Dauerinfusion: 0,5-1 microg./kg/Stunde bis zu einem Maximum (kumulativ) von 2 microg./kg/Stunde für größere Eingriffe.

        off-label

    • Neugeborene
      [21]
      • Initialdosis: 0,1 bis max. 0,3 microg./kg/Dosis
        Erhaltungsdosis (falls indiziert): 
        Als intermittierende Bolusinjektionen: 0,05-0,1 microg./kg/Dosis
        Als Dauerinfusion: 0,5-1 microg./kg/Stunde. Max. (kumulativ) 2 microg./kg/Stunde für größere Eingriffe.

        off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [2] [3]
      • Initialdosis: 0,2 - 0,5 microg./kg/Dosis über mind. 30 sec. Max. 1 microg./kg/Dosis bei größeren operativen Eingriffen (z.B. am Herzen).
        Erhaltungsdosis (bei beatmeten Patienten):
        Initial: 0,3 - 2 microg./kg/Dosis als langsame Bolusinjektion über mind. 30 sec. Bei Bedarf repetitive Bolusgabe von 0,1 - 1 microg./kg/Dosis. Max. (kumulativ) 5 microg./kg bei größeren operativen Eingriffen.

  • Epidural
    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [5]
      • Intra-operativ: 0,25 - 0,75 microg./kg/Dosis, einmalig.
      • Alternativ:
        Initialdosis: 0,1 microg./kg als epiduraler Bolus
        Erhaltungsdosis: 0,03 - 0,3 microg./kg/Stunde als epidurale Infusion in Kombination mit einem Amid-Lokalanästhetikum.

Analgosedierung bei mechanisch beatmeten Patienten
  • Intravenös
    • Gestationsalter < 37 Wochen
      [18] [20] [23] [25]
        • postnatales Alter 0-7 Tage
          Einleitungsdosis: 0,1-0,5 microg./kg/Dosis in 15-20 Minuten 
          Erhaltungsdosis:0,02- 0,05 microg./kg/Stunde, Dauerinfusion.
        • postnatales Alter ≥ 7 Tage
          Einleitungsdosis: 0,1-0,5 microg./kg/Dosis in 15-20 Minuten
          Erhaltungsdosis: 0,05-0,2 microg./kg/Stunde, Dauerinfusion.

        off-label

    • Neugeborene
        • postnatales Alter 0-7 Tage
          Einleitungsdosis: 0,1-0,5 microg./kg/Dosis in 15-20 Minuten
          Erhaltungsdosis:0,02- 0,1 microg./kg/Stunde, Dauerinfusion.
        • postnatales Alter ≥ 7 Tage
          Einleitungsdosis: 0,1-0,5 microg./kg/Dosis in 15-20 Minuten
          Erhaltungsdosis: 0,05-0,4 microg./kg/Stunde, Dauerinfusion.

        off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [7]
      • 0,5 - 4 microg./kg/Stunde, Dauerinfusion. Dosis je nach Effekt anpassen.
Prozedurale Analgosedierung während Intubation
  • Intravenös
    • Gestationsalter < 28 Wochen
      [19] [27] [28]
      • 0,1 - 0,2 microg./kg/Dosis, einmalig.
      • off-label

    • Gestationsalter ≥ 28 Wochen
      [19] [27] [28]
      • 0,2 - 0,3 microg./kg/Dosis, einmalig.
      • off-label

    • Neugeborene
      [28]
      • 0,2 - 0,3 microg./kg/Dosis, einmalig.
      • off-label

    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [5] [8]
      • 0,1 - 0,2 microg./kg/Dosis, einmalig.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Ein Unterschied hinsichtlich der Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen ist nicht zu erwarten. [SmPC Sufenta]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (>10 %): Sedierung, Pruritus

Häufig (1-10 %): neonataler Tremor, Schwindel, Kopfschmerz, Tachykardie, Hypertonie, Hypotonie, Blässe, neonatale Zyanose, Erbrechen, Übelkeit, Hautverfärbung, Muskelzuckungen, Harnverhalt, Harninkontinenz, Fieber

Gelegentlich (0,1-1 %): Rhinitis, Apathie, Nervosität, Ataxie, neonatale Dyskinesie, Dystonie, Hyperreflexie, gesteigerte Muskelspannung, neonatale Hypokinese, Somnolenz, Sehstörung, atrio-ventrikulärer Block, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie, anomales Elektrokardiogramm, Bronchospasmus, Hypoventilation, Dysphonie, Husten, Schluckauf, Atemwegserkrankungen, allergische Dermatitis, Hyperhidrose, Hauterkrankung, Hautausschlag, neonataler Hautausschlag, trockene Haut, Rückenschmerzen, verminderte neonatale Muskelspannung, Muskelrigidität, Hypothermie, erniedrigte Körpertemperatur, erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost, Reaktion an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schmerzen

Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion, Koma, Konvulsionen, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Miosis, Herzstillstand, Schock, Atemstillstand, Apnoe, Atemdepression, Lungenödem, Laryngospasmus, Erythem, Muskelspasmen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Stillzeit; 24 Stunden nach der Anästhesie kann wieder mit dem Stillen begonnen werden
  • unter Geburt oder während des Kaiserschnittes vor Abnabelung des Kindes, da die Möglichkeit einer Atemdepression beim Neugeborenen besteht
  • akute hepatische Porphyrien
  • Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Cave: Vagotonie, Muskelsteifheit und Atemdepression. Vorsicht bei erhöhtem intrakranialen Druck, Myasthenia gravis.

Bei Neugeborenen besteht das Risiko der Über- oder Unterdosierung nach i.v. Verabreichung aufgrund der großen Variabilität in der Pharmakokinetik.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Bei epiduraler Anwendung: Antikoagulantien sowie andere Arzneimittel, die die Durchführung einer Epiduralanästhesie kontraindizieren. Erhöhtes Risiko spinaler epiduraler Hämatome.


Kombination kontraindiziert.
Opioid-Partialagonisten, z. B. Buprenorphin, Nalbuphin Durch Antagonisierung verringerte Wirkung von Sufentanil und Entzugssymptomatik möglich. Zudem additive zentraldämpfende Effekte durch partialagonistische Wirkung möglich.
MAO-Hemmer, z. B. Selegilin, Linezolid Lebensbedrohliche Wechselwirkungen auf das ZNS und die Atem- bzw. Kreislauffunktion möglich.

Kombination kontraindiziert.
Mindestabstand von 14 Tagen zwischen der Therapie mit MAO-Hemmern und Sufentanil einhalten.
Andere serotonerge Arzneimittel Lebensbedrohliche erregende oder depressive Wirkungen auf das ZNS und die Atem- bzw. Kreislauffunktion möglich. Vermutlich zurückzuführen auf übermäßige serotonerge Aktivität (Serotonin-Syndrom) oder Potenzierung der ZNS-Effekte (depressiv).

Kombination vermeiden. Risiko für das Auftreten und die Schwere der Wechselwirkung ist stark abhängig von den kombinierten Wirkstoffen.
Genaue Informationen für die jeweilige Kombination sind den Fachinformationen und speziellen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen. 
Opioid-Antagonisten, z. B. Naltrexon Antagonistische Wirkungen bei gleichzeitiger Behandlung möglich. Erhöhte Opioid-Sensitivität nach Dauertherapie mit Opioid-Antagonisten möglich. Kombination vermeiden.
Ausnahme: Therapie von Opioid-Intoxikationen oder Kombinationsarzneimittel zur Reduktion von UAW und Vermeidung von Missbrauch. 
Zentraldämpfende Stoffe Additive zentraldämpfende Wirkung. Erhöhtes Risiko einer verstärkten/verlängerten Atemdepression und Sedation.



Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, vorsichtige Dosistitration, ggf. Dosis eines oder beider Arzneimittel verringern und Monitoring auf zentraldämpfende Nebenwirkungen. Ethanolfreie Arzneimittel als Alternative erwägen.
CYP3A4-Inhibitoren Hemmung des Metabolismus von Sufentanil. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Sufentanil möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Sufentanil.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

ALLGEMEINANÄSTHETIKA

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Halogenierte Kohlenwasserstoffe

Desfluran

Suprane
N01AB07

Sevofluran

Sevorane®
N01AB08
Barbiturate, rein

Thiopental

Pentothal®
N01AF03
Opioidanästhetika

Alfentanil

Rapifen®
N01AH02
N01AH01

Remifentanil

Ultiva®
N01AH06
Andere Allgemeinanästhetika

Esketamin

Ketanest® S, Syn: S-Ketamin
N01AX14

Etomidat

Etomidat lipuro, Hypnomidate
N01AX07

Natriumoxybat - intravenös

Somsanit®; Syn: 4-Hydroxybutansäure, γ-Hydroxybuttersäure, GHB, Gamma-Hydroxybuttersäure
N01AX11

Propofol

Disoprivan®
N01AX10
ALLGEMEINANÄSTHETIKA

Alfentanil

Rapifen®
N01AH02

Desfluran

Suprane
N01AB07

Esketamin

Ketanest® S, Syn: S-Ketamin
N01AX14

Etomidat

Etomidat lipuro, Hypnomidate
N01AX07
N01AH01

Natriumoxybat - intravenös

Somsanit®; Syn: 4-Hydroxybutansäure, γ-Hydroxybuttersäure, GHB, Gamma-Hydroxybuttersäure
N01AX11

Propofol

Disoprivan®
N01AX10

Remifentanil

Ultiva®
N01AH06

Sevofluran

Sevorane®
N01AB08

Thiopental

Pentothal®
N01AF03

Referenzen

  1. Rademaker C.M.A. et al, Geneesmiddelen-Formularium voor Kinderen [Arzneimittelformularium für Kinder], 2007
  2. Piramal Critical Care B.V., SmPC Sufenta, 50 Mikrogramm/ml Injektionslösung (7692.00.00), 12/2024
  3. Piramal Critical Care B.V., SmPC Sufenta mite, 5 Mikrogramm/ml Injektionslösung (7692.02.00), 05/2023
  4. Hameln Pharma GmbH, SmPC Sufentanil-hameln 10 Mikrogramm/ml, Injektions-/Infusionslösung (94564.00.00), 12/2022
  5. Piramal Critical Care B.V., SmPC Sufenta (RVG 09233) 03-02-2023
  6. Davis PJ, et al., Pharmacokinetics of sufentanil in adolescent patients with chronic renal failure., Anesthesia and analgesia, 1988, 67(3), 268-71
  7. Bartkowska-Sniatkowska A, et al., Pharmacokinetics of sufentanil during long-term infusion in critically ill pediatric patients., Journal of clinical pharmacology., 2016, 56(1), 109-15
  8. Li N, et al. , The optimal bolus dose of sufentanil for satisfactory laryngeal mask airway (LMA) insertion conditions in chinese pediatric patients: A prospective double-blind randomized controlled trial (CONSORT)., Medicine., 2019, 98(10), e14711
  9. Davis PJ, et al., Pharmacodynamics and pharmacokinetics of high-dose sufentanil in infants and children undergoing cardiac surgery. , Anesthesia and analgesia, 1987, 66(3), 203-8
  10. Guay J, et al., Pharmacokinetics of sufentanil in normal children, Canadian journal of anaesthesia (Journal canadien d'anesthesie), 1992, 39(1), 14-20
  11. Lejus C, et al., Fentanyl versus sufentanil: plasma concentrations during continuous epidural postoperative infusion in children., British journal of anaesthesia, 2000, 85(4), 615-7
  12. Woloszczuk-Gebicka B, et al , Pharmacokinetics of sufentanil administered with 0.2% ropivacaine as a continuous epidural infusion for postoperative pain relief in infants. , Paediatric anaesthesia, 2014, 24(9), 962-7
  13. Borsuk A, et al. , Flip-Flop Phenomenon in Epidural Sufentanil Pharmacokinetics: A Population Study in Children and Infants., Journal of clinical pharmacology, 2017, 57(9), 1194-206
  14. Pokorná P, et al., Sufentanil pharmacokinetics in a full-term neonate treated with extracorporeal membrane oxygenation: a case report. , Perfusion, 2019, 34(5), 433-6
  15. Benlabed M, et al., Analgesia and ventilatory response to CO2 following epidural sufentanil in children., Anesthesiology, 1987, 67(6), 948-51
  16. Cho JE, et al., Epidural sufentanil provides better analgesia from 24 h after surgery compared with epidural fentanyl in children., Acta anaesthesiologica Scandinavica, 2008, 52(10), 1360-3
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  18. Nguyen The Tich S, et al., Effects of sufentanil on electroencephalogram in very and extremely preterm neonates., Pediatrics, 2003, 111(1), 123-8
  19. Durrmeyer X,et al., Premedication before laryngoscopy in neonates: Evidence-based statement from the French society of neonatology (SFN)., Front Pediatr., 2022, 10, 1075184
  20. Soreze Y, et al., Reduced Sufentanil Doses are Effective for Postoperative Analgesia After Ductal Closure in Extremely Premature Infants: A 10 Years Retrospective Cohort Study., Clin J Pain, 2017, 33(12), 1109-16
  21. Expertenmeinung, Neodose-Projekt zum Einsatz von Sufentanil https://kinderformularium.de/neodose, 09/2023
  22. Greeley WJ, et al., Sufentanil pharmacokinetics in pediatric cardiovascular patients, Anesth Analg, 1987, 66(11), 1067-72
  23. Pokorná P, et al., Sufentanil Disposition and Pharmacokinetic Model-Based Dosage Regimen for Sufentanil in Ventilated Full-Term Neonates, Pharmacology, 2021, 106(7-8), 384-9
  24. Seguin JH,et al., Safety and efficacy of sufentanil therapy in the ventilated infant., Neonatal Netw. , 1994, 13(4), 37-40
  25. Greeley WJ, de Bruijn NP., Changes in sufentanil pharmacokinetics within the neonatal period, Anesth Analg, 1988, 67(1), 86-90
  26. Schmidt B, et al., Comparison of sufentanil versus fentanyl in ventilated term neonates., Klin Padiatr., 2010, 222(2), 62-6
  27. Durrmeyer X, et al., Effect of Atropine With Propofol vs Atropine With Atracurium and Sufentanil on Oxygen Desaturation in Neonates Requiring Nonemergency Intubation: A Randomized Clinical Trial., Jama, 2018, 319(17), 1790-801
  28. Durrmeyer X, et al., Assessment of atropine-sufentanil-atracurium anaesthesia for endotracheal intubation: an observational study in very premature infants., BMC Pediatr, 2014, 14, 12
  29. Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), S2k-Leitlinie "Medikamentensicherheit bei Kindernotfällen" (Registernummer 027 - 071), AWMF, Stand: 23.03.2021 , gültig bis 22.03.2026
  30. Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), S3-Leitlinie "Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin (DAS-Leitlinie)" (Registernummer 001 - 012), AWMF, Stand: 31.03.2021 , gültig bis 30.03.2026

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung