Sufentanil, ein hochpotentes Opioidanalgetikum, ist ein spezifischer μ-Agonist mit einer im Vergleich zu Fentanyl 7- bis 10-mal höheren Affinität zu den μ-Rezeptoren. Die analgetische Potenz ist etwa 500-1000-mal stärker als die von Morphin. Nach intravenöser Gabe wird das Wirkmaximum innerhalb weniger Minuten erreicht.
Folgende pharmakokinetischen Parameter wurden bei Kindern nach Verabreichung von 10 - 15 µg/kgKG Körpergewicht Sufentanil als einzelne intravenöse Bolusgabe ermittelt (n= 28) [SmPC Sufenta (7692.00.00), 06/2021]:
Alter | n | Vdss (L/kg) Mittelwert (± SD) | T1/2β (min) Mittelwert (± SD) | CL (mL/kg/min) Mittelwert (± SD) |
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Neugeborene (0-30 Tage) | 9 | 4,15 (1,01) | 737 (346) | 6,7 (6,1) (Bereich: 1,2-8,8) |
Säuglinge (1-23 Monate) | 7 | 3,09 (0,95) | 214 (41) | 18,1 (2,8) |
Kinder (3-11 Jahre) | 7 | 2,73 (0,50) | 140 (30) | 16,9 (3,2) |
Jugendliche (13-18 Jahre) | 5 | 2,75 (0,53) | 209 (23) | 13,1 (3,6) |
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Injektionslösung 5 µg/ml, 10 µg/ml, 50 µg/ml
Infusionslösung 10 µg/ml
Allgemein
Sufentanil unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG Anlage III (zu § 1 Abs. 1)).
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Sufentanil in Form von Sufentanilcitrat. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration in diesem Abschnitt ist jeweils auf Sufentanil bezogen.
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Sufentanil | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
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Sufenta | Injektionslösung | 250 µg/5 ml | intravenös | weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. nahezu "natriumfrei" | – | ab 1 Monat |
Sufenta mite | Injektionslösung | 50 µg/10 ml | intravenös, (epidural) | weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml, d.h. nahezu "natriumfrei" | – | i.v.: ab 1 Monat (epidural: ab 1 Jahr) |
Sufentanil-hameln | Injektions-/Infusionslösung | 10 µg/ml | intravenös | 3,54 mg/ml | – | Jugendliche |
Die Fachinformationen wurden am 08.12.2021 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Schmerzen, perioperativ |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Sehr häufig (>10 %): Sedierung, Pruritus
Häufig (1-10 %): neonataler Tremor, Schwindel, Kopfschmerz, Tachykardie, Hypertonie, Hypotonie, Blässe, neonatale Zyanose, Erbrechen, Übelkeit, Hautverfärbung, Muskelzuckungen, Harnverhalt, Harninkontinenz, Fieber
Gelegentlich (0,1-1 %): Rhinitis, Apathie, Nervosität, Ataxie, neonatale Dyskinesie, Dystonie, Hyperreflexie, gesteigerte Muskelspannung, neonatale Hypokinese, Somnolenz, Sehstörung, atrio-ventrikulärer Block, Zyanose, Bradykardie, Arrhythmie, anomales Elektrokardiogramm, Bronchospasmus, Hypoventilation, Dysphonie, Husten, Schluckauf, Atemwegserkrankungen, allergische Dermatitis, Hyperhidrose, Hauterkrankung, Hautausschlag, neonataler Hautausschlag, trockene Haut, Rückenschmerzen, verminderte neonatale Muskelspannung, Muskelrigidität, Hypothermie, erniedrigte Körpertemperatur, erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost, Reaktion an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schmerzen
Häufigkeit nicht bekannt: anaphylaktischer Schock, anaphylaktische Reaktion, anaphylaktoide Reaktion, Koma, Konvulsionen, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Miosis, Herzstillstand, Schock, Atemstillstand, Apnoe, Atemdepression, Lungenödem, Laryngospasmus, Erythem, Muskelspasmen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Cave: Vagotonie, Muskelsteifheit und Atemdepression. Vorsicht bei erhöhtem intrakranialen Druck, Myasthenia gravis.
Bei Neugeborenen besteht das Risiko der Über- oder Unterdosierung nach i.v. Verabreichung aufgrund der großen Variabilität in der Pharmakokinetik.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
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Bei epiduraler Anwendung: Antikoagulantien sowie andere Arzneimittel, die die Durchführung einer Epiduralanästhesie kontraindizieren. | Erhöhtes Risiko spinaler epiduraler Hämatome. |
Kombination kontraindiziert. |
Opioid-Partialagonisten, z. B. Buprenorphin, Nalbuphin | Durch Antagonisierung verringerte Wirkung von Sufentanil und Entzugssymptomatik möglich. Zudem additive zentraldämpfende Effekte durch partialagonistische Wirkung möglich. | |
MAO-Hemmer, z. B. Selegilin, Linezolid | Lebensbedrohliche Wechselwirkungen auf das ZNS und die Atem- bzw. Kreislauffunktion möglich. |
Kombination kontraindiziert. Mindestabstand von 14 Tagen zwischen der Therapie mit MAO-Hemmern und Sufentanil einhalten. |
Andere serotonerge Arzneimittel | Lebensbedrohliche erregende oder depressive Wirkungen auf das ZNS und die Atem- bzw. Kreislauffunktion möglich. Vermutlich zurückzuführen auf übermäßige serotonerge Aktivität (Serotonin-Syndrom) oder Potenzierung der ZNS-Effekte (depressiv). |
Kombination vermeiden. Risiko für das Auftreten und die Schwere der Wechselwirkung ist stark abhängig von den kombinierten Wirkstoffen. Genaue Informationen für die jeweilige Kombination sind den Fachinformationen und speziellen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen. |
Opioid-Antagonisten, z. B. Naltrexon | Antagonistische Wirkungen bei gleichzeitiger Behandlung möglich. Erhöhte Opioid-Sensitivität nach Dauertherapie mit Opioid-Antagonisten möglich. | Kombination vermeiden. Ausnahme: Therapie von Opioid-Intoxikationen oder Kombinationsarzneimittel zur Reduktion von UAW und Vermeidung von Missbrauch. |
Zentraldämpfende Stoffe | Additive zentraldämpfende Wirkung. Erhöhtes Risiko einer verstärkten/verlängerten Atemdepression und Sedation. |
Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, vorsichtige Dosistitration, ggf. Dosis eines oder beider Arzneimittel verringern und Monitoring auf zentraldämpfende Nebenwirkungen. Ethanolfreie Arzneimittel als Alternative erwägen. |
CYP3A4-Inhibitoren | Hemmung des Metabolismus von Sufentanil. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Sufentanil möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf Nebenwirkungen von Sufentanil. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Halogenierte Kohlenwasserstoffe | ||
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Suprane
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N01AB07 | |
Sevorane®
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N01AB08 |
Barbiturate, rein | ||
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Pentothal®
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N01AF03 |
Opioidanästhetika | ||
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Rapifen®
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N01AH02 | |
N01AH01 | ||
Ultiva®
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N01AH06 |
Andere Allgemeinanästhetika | ||
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Ketanest® S, Syn: S-Ketamin
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N01AX14 | |
Somsanit®; Syn: 4-Hydroxybutansäure, γ-Hydroxybuttersäure, GHB, Gamma-Hydroxybuttersäure
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N01AX11 |
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