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Ethambutol wird eingesetzt zur Therapie der Tuberkulose, verursacht durch Mykobakterien des Mycobacterium tuberculosis-Komplexes mit Mycobacterium tuberculosis als dem häufigsten Erreger der Tuberkulose neben den seltener auftretenden Mycobacterium bovis, Mycobacterium microti und Mycobacterium africani.
Die antibakterielle Wirksamkeit von Ethambutol ist in Abhängigkeit von der Wirkstoffkonzentration bakteriostatisch bis bakterizid. In Konzentrationen von 6 – 8 μg/ml und mehr wirkt Ethambutol bakterizid, geringere Konzentrationen zeigen bakteriostatische Wirksamkeit. Ethambutol wirkt auf proliferierende extrazelluläre und in Makrophagen gelegene, proliferierende intrazelluläre Mykobakterien. Die intrazellulär wirksamen Konzentrationen liegen 7-fach über den extrazellulären.
Der Wirkungsmechanismus von Ethambutol ist nicht genau bekannt, beruht aber höchstwahrscheinlich auf der Inhibierung der Arabinosyltransferase EmbB, wodurch der Aufbau der bakteriellen Zellwand gehemmt wird. Trotz rascher Diffusion von Ethambutol in die Bakterienzelle tritt eine signifikante Wachstumshemmung erst 24 Stunden später auf.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 1,0 g
Filmtabletten 100 mg, 250 mg, 400 mg, 500 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Ethambutoldihydrochlorid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Anwendungshinweis | Problematische Hilfsstoffe | Altersangabe |
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EMB-Fatol® 1,0 g | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 0,1 g/mL | intravenös | - | Für die Zubereitung der Infusionslösung sollte die benötigte Tagesdosis mit 500 mL isotonische Natriumchlorid- oder Glucoselösung verdünnt werden. Infusionsdauer mindestens 2 Stunden. |
- | Kinder |
EMB-Fatol® | Filmtabletten | 100 mgT0 250 mgT2 400 mgT2 500 mgT2 |
oral | - | Einnahme in einer morgendlichen Einzelgabe auf nüchternen Magen zusammen mit den weiteren Kombinationsarzneimitteln. | Lactose | Kinder |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 14.09.2023 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Tuberkulose |
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Bei eingeschränkter Nierenfunktion verlängert sich die Halbwertszeit von Ethambutol. Dies erhöht das Risiko von unerwünschten Wirkungen.
Eine Opticus-Neuritis kann, insbesondere bei Tagesdosen ab 25 mg/kg Körpergewicht (dosisabhängige Toxizität), bei längerer Anwendung, bei Nierenfunktionsstörungen oder bei Diabetikern mit Retinopathie auftreten. Die Symptome sind verminderte Sehschärfe, gestörter Farbsinn (insbesondere Rot-Grün) und teilweiser Verlust des Gesichtsfeldes. Diese Symptome sind in der Regel bei sofortigem Absetzen der Therapie reversibel. Wird die Therapie nicht rechtzeitig abgesetzt, kann dies zur Erblindung führen.
Hepatotoxizität und Neuropathien.
Sehr häufig (>10 %): dosisabhängige Nervus opticus-Neuritis mit Verlust der Rot-Grün-Diskrimination, Visusminderung, Zentralskotom bzw. Einschränkung der Gesichtsfeldaußengrenzen, erhöhte Harnsäurewerte (insbesondere bei Gichtpatienten)
Häufig (1-10 %): Parästhesie (v. a. in den Extremitäten), Kopfschmerzen, Schwindel, Fingerzittern, Verwirrtheitszustände, Desorientiertheit, Halluzinationen
Gelegentlich (0,1-1 %): nephrotoxische Effekte, allergische Reaktionen wie Exanthem, Juckreiz, Fieber und/oder Leukopenie, Lichen, Störungen der Leberfunktion (Transaminasen erhöht, Hepatitis), Leukopenie (im Rahmen allergischer Reaktionen)
Selten (0,01-0,1 %): schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock), Blutbildveränderungen wie Thrombozytopenie
Häufigkeit nicht bekannt: irreversible Sehschäden (Blindheit) bei nicht rechtzeitiger Unterbrechung der Therapie, Pneumonitis, Neutropenie mit Eosinophilie, Steven-Johnson-Syndrom, Blähungen, Völlegefühl, abdominale Beschwerden, Übelkeit, Neutropenie mit Eosinophilie (im Rahmen allergischer Reaktionen), Pneumonitis (im Rahmen allergischer Reaktionen)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Aufgrund des Risikos für eine Optikusneuritis wird eine regelmäßige Untersuchung des Sehvermögens empfohlen.
Bei Kindern unter 6 Jahren, bei denen eine zuverlässige Visuskontrolle noch nicht möglich ist, sollte Ethambutol nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Profils verordnet werden.[SmPC Ethambutol]
In mehreren Studien wurde beobachtet, dass der Ethambutolspiegel bei Kindern im Durchschnitt niedriger ist als bei Erwachsenen, die die gleiche Dosis pro kg Körpergewicht erhalten. Dies kann auf eine geringere Resorption bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen zurückzuführen sein. Bei der Behandlung von Kindern ist eine Überwachung des Ethambutolspiegels wünschenswert. [SmPC Myambutol]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Antibiotika | ||
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Mycobutin®
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J04AB04 | |
Eremfat®
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J04AB02 |
Hydrazide | ||
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Isozid®
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J04AC01 |
Andere Mittel zur Behandlung der Tuberkulose | ||
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Sirturo®
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J04AK05 | |
Deltyba®
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J04AK06 | |
Pyrafat®; Syn.: PZA, Pyrazincarboxamid
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J04AK01 |