Triamcinolon

Wirkstoff
Triamcinolon
Handelsname
Volon®, Triam Injekt®
ATC-Code
H02AB08

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Triamcinolon ist ein Glucocorticoid mit ausgeprägten antiallergischen, antiphlogistischen und membranstabilisierenden Eigenschaften sowie mehreren Stoffwechsel- und Kreislaufwirkungen. Bei einer Langzeitmedikation muss die mögliche Beeinträchtigung des Hypothalamus-Hypophysenvorderlapppen-Nebenierenrinden-System berücksichtigt werden.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Arthritis
    • intraatrikulär
      • ≥1 Jahr bis <12 Jahre: off-label
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral in der Rheumatologie:

– Aktive Phasen von Systemvaskulitiden: Panarteriitis nodosa (bei gleichzeitig bestehender positiver Hepatitis-B-Serologie sollte die Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt werden), Polymyalgia rheumatica (PMR), PMR mit Riesenzellarteriitis, Arteriitis temporalis bei akutem Visusverlust;
– Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen: systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenosen;
– Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform, z. B. schnell destruierend verlaufende Formen und/oder mit extraartikulären Manifestationen;
– Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs) nicht angewandt werden können: Spondarthritiden (Spondylitis ankylosans mit Beteiligung peripherer Gelenke, Arthritis psoriatica, enteropathische Arthropathie mit hoher Entzündungsaktivität);
– Reaktive Arthritiden;
– Arthritis bei Sarkoidose;
– Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis.

Kinder und Erwachsene:

  • Aktive Phasen von Systemvaskulitiden: Panarteriitis nodosa: 32 – 80 mg/Tag (bei gleichzeitig bestehender positiver Hepatitis-B-Serologie sollte die Behandlungsdauer auf 2 Wochen begrenzt werden), Polymyalgia rheumatica (PMR): 8 – 32 mg/Tag, PMR mit Riesenzellarteriitis: 32 – 64 mg/Tag, Arteriitis temporalis bei akutem Visusverlust: zunächst hochdosierte intravenöse Stoßtherapie, danach 64 - 80 mg/Tag
  • Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen: Systemischer Lupus erythematodes, Mischkollagenosen: 32 – 80 mg/Tag
  • Aktive rheumatoide Arthritis: je nach Schwere der Erkrankung 1 – 80 mg/Tag. Bei schwerer progredienter Verlaufsform, z. B. schnell destruierend verlaufende Formen, 64 – 80 mg/Tag und/oder bei extraartikulären Manifestationen 32 – 64 mg/Tag
  • Spondarthritiden (Spondylitis ankylosans mit Beteiligung peripherer Gelenke): 8 – 64 mg/Tag, Arthritis psoriatica: 1,2 – 32 mg/Tag, rnteropathische Arthropathie mit hoher Entzündungsaktivität: 64 – 80 mg/Tag
  • Reaktive Arthritiden: 8 – 32 mg/Tag
  • Arthritis bei Sarkoidose: 32 – 64 mg/Tag
  • Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis: 64 – 80 mg/Tag

Oral bei Erkrankungen der Lunge und der Atemwege:

– Asthma bronchiale: Zur Langzeitbehandlung von schwerem, chronischem Asthma (Stufe 4) und zur Behandlung von Exazerbationen bei Erwachsenen und Kindern;
– Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Zur Kurzzeitbehandlung (max. 14 Tage) von Exazerbationen;
– Erkrankungen der oberen Atemwege: Zur kurzfristigen Behandlung von schweren Verlaufsformen allergischer Rhinitiden bei Erwachsenen nach Versagen aller anderen Therapiealternativen einschließlich topischer Glukokortikoide.

Kinder und Erwachsene:

  • Asthma bronchiale:
    • Orale Langzeitbehandlung von schwerem Asthma im Kindesalter: Initialdosen von ca. 1,6 mg/kg Körpergewicht/Tag können notwendig sein. Die inhalative Glukokortikoidtherapie sollte beibehalten werden. Die systemische Therapie erfolgt intermittierend oder längerfristig unter Ermittlung des Minimalbedarfs.
  • Orale Behandlung der Asthma-Exazerbation:
    • Kinder: Ca. 0,8 mg /kg Körpergewicht/Tag, bis eine deutliche Besserung eintritt. Danach möglichst rasche, an den klinischen Verlauf angepasste Dosisreduktion
  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung: Bei Exazerbation 16 – 32 mg/Tag für maximal 2 Wochen. Eine Langzeittherapie mit oralen Glukokortikoiden wird nicht empfohlen
  • Allergische Rhinitis: 4 mg/Tag für maximal 1 bis 3 Tage

Oral in der Dermatologie: orale Anfangsbehandlung ausgedehnter, schwerer akuter, auf Glukokortikoide ansprechender Hautkrankheiten wie:
– allergische Dermatosen (z. B. akute Urtikaria, Kontaktdermatitis, Arzneimittelexanthem);
atopisches Ekzem (akute Exazerbationen bzw. großflächige nässende Ekzeme);
– Pemphigus vulgaris.

Kinder und Erwachsene:
Kinder: 2 – 12 mg/Tag; die anschließende Dosisreduktion richtet sich nach dem Krankheitsverlauf.

Oral in der Nephrologie

– Minimal change Glomerulonephritis;
– Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis), in der Regel in Kombination mit Zytostatika, bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie;
– Idiopathische retroperitoneale Fibrose.

Kinder und Erwachsene:
Initial 16 (– 48) mg/Tag bis zum Einsetzen der Diurese (im Allgemeinen nach 7 – 10 Tagen), Erhaltungsdosis 8 – 16 mg/Tag an 3 Tagen pro Woche.

[Ref.]

Gemäß der deutschen interdisziplinären und Evidenz-basierten Leitlinie der Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendrheumatologie zur Behandlung der Juvenilen Idiopathischen Arthritis wird die Gabe von 0,5 – 1 mg/kg KG Triamcinolonhexacetonid zur Behandlung großer Gelenke empfohlen. Für kleinere Gelenke soll die Dosierung entsprechend verringert werden.

Intraartikulär bei

– nach Allgemeinbehandlung verbleiben der Entzündung in einem oder wenigen Gelenken bei chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen;
– exsudativer Arthritis bei Gicht und Pseudogicht;
– aktivierter Arthrose;
– Hydrops articulorum intermittens;
– akuten Formen der Periarthropathia humeroscapularis;
– außerdem als Zusatz bei intraartikulären Injektionen von Radionukliden oder Chemikalien bei chronischen Entzündungen der Gelenkkapsel-Innenschicht (Synoviorthese).

Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre:
Bei der intraartikulären Anwendung ist die Dosierung abhängig von der Größe des Gelenks und von der Schwere der Symptome. Im Allgemeinen genügen bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahre zur Besserung der Beschwerden für:

Kleine Gelenke:
(z. B. Finger, Zehen)
bis 10 mg Triamcinolonacetonid
Mittelgroße Gelenke:
(z. B. Schulter, Ellenbogen)
20 mg Triamcinolonacetonid
Große Gelenke:
(z. B. Hüfte, Knie)
20 – 40 mg Triamcinolonacetonid

Bei Beteiligung mehrerer Gelenke könnenGesamtmengen bis zu 80 mg verabreicht werden. 
Bei wiederholter Anwendung sollte ein Injektionsintervall von 3 – 4 Wochen eingehalten werden.

[Ref.]

Subläsionale Unterspritzung bei bestimmten Hauterkrankungen wie

– isolierte Psoriasisherde;
– flache Knötchenflechte (Lichen ruber planus);
Lichen simplex chronicus (Neurodermitis circumscripta);
kreisrunder Haarausfall;
Lupus erythematodes chronicus discoides;
Keloiden.

Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre:
Bei der subläsionalen Unterspritzung der matologischer Herde wird 1 ml [einer Kristallsuspension mit 10 mg Triamcinolonacetonid] mit einer Spritze aufgezogen. Die Herde werden ganz flach zwischen Cutis und Subcutis unterspritzt. Als Richtdosis wird 1 mg Triamcinolonacetonid pro cm2 Hautläsion empfohlen. Bei Behandlung mehrerer Herde in einer Sitzung soll die Tagesdosis bei Kindern 10 mg Triamcinolonacetonid nicht übersteigen. Bei Keloiden muss [die Suspension] direkt in das Narbengewebe – nicht subkutan – gespritzt werden. Bei wiederholter Anwendung sollte ein Injektionsintervall von 3 – 4 Wochen eingehalten werden.

[Ref.]

Intrafokale Behandlung bei

– Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen;
– Tennisellenbogen;
Schleimbeutelentzündungen;
Bursitis;
Perineuritis;
zervikaler, thorakaler und lumbaler Periarthritis bei Spondylarthropathie;
zervikaler, thorakaler und lumbaler Radikulopathie.

Kinder und Jugendliche ab 12 Jahre:
Bei intrafokaler Behandlung erhalten Erwachsene und Kinder über 12 Jahre je nach Größe und Lokalisation des zu behandelnden Gebietes bis 10 mg Triamcinolonacetonid für kleinere und 10 – 40 mg Triamcinolonacetonid für größere Gebiete. Die Suspension wird fächerförmig in das Gebiet der größten Schmerzhaftigkeit verteilt. Größere Depots sind zu vermeiden. Bei Behandlung von Sehnen-, Sehnenscheidenentzündungen und verwandter Krankheitsbilder muss darauf geachtet werden, nicht in Sehnen zu injizieren. Bei wiederholter Anwendung sollte ein Injektionsintervall von 3 – 4 Wochen eingehalten werden.

[Ref.]

Intramuskulär bei allergischer Rhinitis, bei schweren Verlaufsformen und Versagen einer Lokaltherapie.

Kinder und Jugendliche ab 16 Jahre:
Zur Allgemeinbehandlung wird bei Erwachsenen und Jugendlichen über 16 Jahre 1 ml [der Suspension mit] 40 mg Triamcinolonacetonid grundsätzlich langsam und tief intraglutäal (nicht intravenös und nicht subkutan) injiziert. Bei schweren Erkrankungen können Dosierungen bis zu 80 mg Triamcinolonacetonid erforderlich sein. 
Zur Behandlung des Heufiebers und anderer saisonaler allergischer Erkrankungen genügt im Allgemeinen pro Jahr 1 Ampulle 40 mg Triamcinolonacetonid während des Pollenflugs. Sind mehrere Injektionen erforderlich, sollte ein Injektionsintervall von mindestens 4 Wochen eingehalten werden

[Ref.]

Intravenös bei Kreislaufversagen in Folge einer starken allergischen Reaktion und bei Hirnödem (ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, bakterielle Meningitis)

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation

Bei Kindern sollte [Triamcinolonacetonid] wegen des Risikos einer Wachstumshemmung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet und das Längenwachstum regelmäßig kontrolliert werden.

[Ref.]

Präparate im Handel

Tabletten 4 mg, 8 mg, 16 mg
Injektionssuspension (Acetonid) 10 mg/mL, 40 mg/mL

Orale Anwendung

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Triamcinolon) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Volon® Tabletten 4 mgT4,T2,M
8 mgT4,T2,M
16 mgT2,M
oral natriumfrei Lactose Einnahme zu oder nach dem Essen. 
Einnahme möglichst morgens.
Kinder

T4: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Parenterale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Triamcinolonacetonid) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Triam Injekt® Injektionssuspension 20 mg/0,5 mL
60 mg/1,5 mL
intraartikulär
intrafokal 
natriumfrei Benzylalkohol (9,5 mg/mL)
Polysorbat 80
Injektionssuspension vor der Anwendung aufschütteln und auf Klumpen oder Agglomerationen von Kristiallen zu untersuchen vor dem Aufziehen. ab 12 Jahren
Volon® A Injektionssuspension 10 mg/mL intraartikulär
intrafokal 
subläsional
natriumfrei Benzylalkohol (9,9 mg/mL)
Polysorbat 80
ab 12 Jahren
40 mg/mL intraartikulär
intrafokal 
subläsional
intramuskulär  
ab 12 Jahren
Lederlon® a.V. Injektionssuspension als Hexacetonid:
5 mg/mL
20 mg/mL
intraartikulär
intrafokal 
sub-/intraläsional
k.A. Benzylalkohol (9 mg/1 mL)
Polysorbat 80
Sorbitol
Erwachsene

a.V.: außer Vertrieb, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 22.01.2025 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Arthritis
  • Intraartikulär
    • 1 Jahr bis 18 Jahre
      [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10]
      • Triamcinolonhexacetonid:
        Für größere Gelenke (u.a. Knie und Hüfte): 1 mg/kg/Dosis. Maximal: 40 mg pro Gelenk.
        Für kleinere Gelenke (u.a. Knöchel und Handgelenk): 0,5 - 0,75 mg/kg/Dosis. Maximal: 30 mg pro Gelenk.

        off-label

        Triamcinolonacetonid:
        2 mg/kg/Dosis. Maximale Dosis für kleinere Gelenke: 40 mg pro Gelenk. Maximale Dosis für größere Gelenke: 80 mg pro Gelenk.

        <12 Jahre: off-label

      • Triamcinolonhexacetonid hat sich bei juvenilem Rheuma als wirksamer erwiesen als Triamcinolonacetonid.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Gutartige intrakranielle Hypertonie (insbesondere bei Kindern während oder kurz nach einem schnellen Absetzen).

Wachstumsverzögerungen [SmPC Volon]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): lokale Reizungen (nach der Injektion kurzzeitiges Aufflammen der Entzündung, „Post-injection Flare“), Unverträglichkeitserscheinungen (Hitzegefühl, Rötung, Schwellung),

Selten (0,01-0,1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Exanthem)

Sehr selten (<0,01 %): Thromboembolie, Überempfindlichkeitsreaktionen bis zu anaphylaktischen Reaktionen 

Häufigkeit nicht bekannt: Verletzungen von Gefäßen oder Nerven sowie periartikulären und artikulären Strukturen, Einschleppung von Keimen (bei Gelekpunktion), Kristallsynovitis, Cushing-ähnliche Symptomatik (Vollmondgesicht, Stammfettsucht), Störungen der Sexualhormonsekretion (menstruelle Unregelmäßigkeiten, Amenorrhoe, postmenopausale vaginale Blutungen, Hirsutismus, Impotenz), verminderte Glukosetoleranz, Diabetes mellitus, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung, Atrophie der Haut und des Unterhautzellgewebes an der Injektionsstelle (wenn nicht in Gelenkhöhle injiziert), Striae rubrae, Petechien, Ekchymosen, Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis, lokale Pigmentationsstörungen (Hypo- oder Depigmentation), reversible Lipomatosen (epidural, epikardial, mediastinal), Muskelatrophie, Osteoporose, aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm-, Oberschenkel- und Unterschenkelknochens), peri- und intraartikuläre Verkalkungen, Sehnenschädigungen (auch Rupturen möglich), Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie, Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis, mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie, Schwächung der Immunabwehr, Maskierung von Infektionen, Katarakt, Glaukom, erhöhtes Risiko einer zentralen serösen Chorioretinopathie, verschwommenes Sehen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

 intraartikuläre Injektion

  • Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks oder des Applikationsbereiches
  • Instabilität des zu behandelnden Gelenks
  • Blutungsneigung (spontan oder durch Antikoagulanzien)
  • periartikuläre Kalzifikation
  • nicht vaskularisierte Knochennekrose
  • Sehnenruptur
  • Charcot-Gelenk

Langfristige Behandlung

  • Magen-Darm-Ulcera
  • schwere Osteoporose
  • psychiatrische Anamnese
  • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen)
  • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
  • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
  • systemische Mykosen und bestimmte Parasitosen (Amöbeninfektion)
  • Poliomyelitis
  • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
  • Eng- und Weitwinkelglaukom

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Das Wachstum und die Entwicklung von Säuglingen und Kindern ist bei Langzeitanwendung von Corticosteroiden genau zu verfolgen, um einer Wachstumsverzögerung vorzubeugen, sollte eine alternierende Dosis angestrebt werden. Windpocken und Masern können bei nicht-immunen Patienten, denen Corticosteroide verabreicht werden, einen schwereren und selbst fatalen Verlauf nehmen; exponierte Patienten müssen sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Die Injektionsflüssigkeit zur intraartikulären Anwendung darf nicht intravenös verabreicht werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:

Triamcinolon wird über das Isoenzym CYP3A4 metabolisiert.

Triamcinolon zeichnet sich durch ein hohes Interaktionspotential aus. Aus diesem Grund muss die Medikation individuell auf Wechselwirkungen überprüft werden

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Ritonavir, Diltiazem) Hemmung des Metabolismus von Triamcinolon durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) erhöhte Wirkung von Triamcinolon möglich. Erhöhtes Nebenwirkungspotential von Triamcinolon möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Triamcinolon verringern und auf Nebenwirkungen überprüfen.
CYP3A4-Induktoren (z.B. Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin) Steigerung des Metabolismus von Triamcinolon durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung von Triamcinolon möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis von Triamcinolon erhöhen und auf Nebenwirkungen überprüfen.
QT-Zeit verlängernde Arzneistoffe (z.B. Terfenadin, Erythromycin) Additive (QT verlängernde/sedative) Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes Tachykardien/Nebenwirkungen. Kombination vermeiden.
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxantien (z.B. Atracurium, Vecuronium) Abschwächung der relaxierenden Wirkung. Bei längerer Gabe von Triamcinolon kann das Risiko einer Myopathie erhöht sein. Langzeitkombination vermeiden. Die Relaxation sollte überwacht werden.
Nicht-steroidale Antiphlogistika (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac) Das Risiko von gastrointestinalen Blutungen unter Triamcinolon wird verdoppelt. Gastrointestinale Blutungen sind jedoch sehr selten. Kombination vermeiden. Bei einer zwingenden Kombination sollte eine Comedikation mit einem PPI erwogen werden.
Antidiabetika (z.B. Insulin, Metformin, Glibenclamid) Die Blutzucker senkende Wirkung der Antidiabetika kann vermindert werden. Dadurch besteht die Gefahr für eine Hyperglykämie.  Kombination vermeiden. Bei einer Kombination sollte der Blutzucker überwacht werden.
Diuretika (z.B. Furosemid, Hydrochlorthiazid) Aufgrund verstärkter Kaliumverluste steigt das Risiko für eine Hypokaliämie. Kombination vermeiden. Bei einer Kombination sollte der Kaliumspiegel überwacht werden.
Lebend-Impfstoffe (z.B. Masern-Lebend-Impfstoff, Rota-Virus-Lebend-Impfstoff) Dissemination des Impfkeims möglich. Kontraindiziert ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
Stoffe, die die Krampfschwelle senken (z.B. Bupropion, Theophyllin, Methylphenidat) Die gleichzeitige Gabe mit Triamcinolon kann das Risiko von Krampfanfällen erhöhen. Kombination vermeiden.
Somatropin Die Wirkung von Somatropin kann bei einer Langzeittherapie mit Triamcinolon vermindert werden. Kombination vermeiden. Bei Auftreten eines Krampfanfalles ist die Medikation sofort abzusetzen.
Saccharomyces cervisiae Beeinträchtigung der Infektabwehr. Es können Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen resultieren. Kontraindiziert bei einer systemischen hochdosierten Triamcinolon-Behandlung

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

CORTICOSTEROIDE ZUR SYSTEMISCHEN ANWENDUNG, REIN

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Mineralocorticoide

Fludrocortison

Astonin H®
H02AA02
Glucocorticoide

Betamethason

Celestamine® N
H02AB01

Deflazacort

Calcort®
H02AB13

Dexamethason

Fortecortin®, Lipotalon®, InfectoDexaKrupp®
H02AB02

Hydrocortison

Alkindi®, Plenadren®
H02AB09

Methylprednisolon

Urbason®, Solu-Medrol®, Metasol®
H02AB04

Prednisolon

(Solu-)Decortin® H, Dermosolon®, Infectocortikrupp®, Klismakort®, Okrido®, Predni®, Prednisolut®
H02AB06

Prednison

Decortin®, Rectodelt®
H02AB07

Referenzen

  1. Zulian F, et al, Triamcinolone acetonide and hexacetonide intra-articular treatment of symmetrical joints in juvenile idiopathic arthritis: a double-blind trial., Rheumatology (Oxford), 2004 , Oct;43(10), 1288-91
  2. Eberhard BA, et al, Comparison of the intraarticular effectiveness of triamcinolone hexacetonide and triamcinolone acetonide in treatment of juvenile rheumatoid arthritis, J Rheumatol, 2004, Dec;31(12), 2507-12
  3. Lanni S, et al, Outcome and predicting factors of single and multiple intra-articular corticosteroid injections in children with juvenile idiopathic arthritis, Rheumatology (Oxford), 2011 , Sep;50(9), 1627-34
  4. Zulian F, et al, Comparison of intra-articular triamcinolone hexacetonide and triamcinolone acetonide in oligoarticular juvenile idiopathic arthritis, Rheumatology (Oxford), 2003 , Oct;42(10), 1254-9
  5. Bloom BJ, et al, Intra-articular corticosteroid therapy for juvenile idiopathic arthritis: report of an experiential cohort and literature review, Rheumatol Int, 2011, Jun;31(6), 749-56
  6. Cleary AG, et al, Intra-articular corticosteroid injections in juvenile idiopathic arthritis, Arch Dis Child, 2003, Mar;88(3), 192-6
  7. Hertzberger-ten Cate R, Fiselier T. , Pauciarticulaire juveniele chronische arthritis. , Tijdschr Kindergeneeskd. , 1991, Oct;59(5), 148-52
  8. Kumar S, et al, Cushing's syndrome after intra-articular and intradermal administration of triamcinolone acetonide in three pediatric patients, Pediatrics, 2004, Jun;113(6), 1820-4
  9. Unsal E, , Intraarticular triamcinolone in juvenile idiopathic arthritis, Indian Pediatr, 2008, Dec;45(12), 995-7
  10. Verma S, et al, Feasibility and efficacy of intraarticular steroids (IAS) in juvenile idiopathic arthritis (JIA). , Indian Pediatr, 2009, Mar;46(3), 264-5
  11. Esteve Pharmaceuticals GmbH, SmPC Lederlon® 5 mg Injektionssuspension (6300133.00.00), 11/2021
  12. Esteve Pharmaceuticals GmbH, SmPC Lederlon® 20 mg Injektionssuspension (6300133.01.00), 11/2021
  13. Winthrop Arzneimittel GmbH, SmPC Triam Injekt® 20 mg/40 mg/60 mg Injektionssuspension (6462151.00.00/6165681.00.00/6462168.00.00), 05/2017
  14. Dermapharm AG, SmPC Volon® A 10 mg Kristallsuspension (08.11.1989/11.10.2010), 03/2022
  15. Dermapharm AG, SmPC Volon® A 40 mg Kristallsuspension (08.11.1989/11.10.2010), 03/2022
  16. Dermapharm AG, SmPC Volon® A solubile 10 mg/40 mg/80 mg/200 mg Injektionslösung, 01/2023

Änderungsverzeichnis

  • 17 Dezember 2020 09:37: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

Überdosierungen Symptome: verstärkte Nebenwirkungen insbesondere auf Endokrinium, Stoffwechsel und Elektrolythaushalt

  • Therapie: Ulkusprophylaxe mit H2-Rezeptorblocker oder Antazidum
  • Bei erhöhter Infektgefährdung kann eine Antibiotikatherapie notwendig sein.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.