Olanzapin ist ein neuroleptischer antimanischer und stimmungsstabilisierender Wirkstoff, der mit einer größeren Anzahl von Rezeptorsystemen reagiert. Unter anderem Serotonin-, Dopamin-, cholinerge Muskarin- und Histaminrezeptoren.
Die folgenden kinetischen Parameter wurden in einer Studie mit 8 Jugendlichen unter Steady State Bedingungen bei einer durchschnittlichen Dosis von 19 mg ermittelt [Grothe 2000]:
Cmax (ng/ml) | Tmax (h) | t½ (h) | Cl (l/h) |
---|---|---|---|
115.6 ± 26.7 |
4.7 ± 3.7 |
37.2 ± 5.1 |
9.6 ± 2.4 |
Die Pharmakokinetik von Olanzapin bei Jugendlichen ist vergleichbar mit der von Erwachsenen.
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Tropfen zum Einnehmen 5 mg/mL
überzogene Tabletten 2,5 mg, 5 mg, 7,5 mg, 10 mg, 20 mg
Schmelztabletten 5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung 10 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Olanzapin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Altersangabe |
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Olanzapin-neuraxpharm aV | Tropfen zum Einnehmen | 5 mg/mL (≙ 20 Tropfen) | oral | k.A. | Benzylalkohol | Orange | Erwachsene |
ZYPREXA | überzogene Tabletten | 2,5 mgT0, S 5 mgT0, S 7,5 mgT0, S 10 mgT0, S 20 mgT0, S |
oral | k.A. | Lactose (102 mg/Tbl.) Lactose (156 mg/Tbl.) Lactose (234 mg/Tbl.) Lactose (312 mg/Tbl.) Lactose (328 mg/Tbl.) |
- | Erwachsene |
ZYPREXA VELOTAB | Schmelztabletten | 5 mgT0 10 mgT0 15 mgT0 20 mgT0 |
oral | natriumfrei | 5 mg: Aspartam (0,60 mg/Tbl.), Methyl-4-hydroxybenzoat (0,1125 mg/Tbl.), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,0375 mg/Tbl.) 10 mg: Aspartam (0,80 mg/Tbl.), Methyl-4-hydroxybenzoat (0,15 mg/Tbl.), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,05 mg/Tbl.) 15 mg: Aspartam (1,20 mg/Tbl.), Methyl-4-hydroxybenzoat (0,225 mg/Tbl.), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,075 mg/Tbl.) 20 mg: Aspartam (1,60 mg/Tbl.), Methyl-4-hydroxybenzoat (0,30 mg/Tbl.), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,10 mg/Tbl.) |
- | Erwachsene |
Olanzapin-ratiopharm® | Schmelztabletten | 5 mgT0 10 mgT0 15 mgT0 20 mgT0 |
oral | k.A. | 5 mg: Lactose (47,5 mg/Tbl.), Aspartam (2,25 mg/Tbl.), Sucrose (0,26 mg/Tbl.) 10 mg: Lactose (95,0 mg/Tbl.), Aspartam (4,5 mg/Tbl.), Sucrose (0,53 mg/Tbl.) 15 mg: Lactose (142,5 mg/Tbl.), Aspartam (6,75 mg/Tbl.), Sucrose (0,79 mg/Tbl.) 20 mg: Lactose (190,0 mg/Tbl.), Aspartam (9,0 mg/Tbl.), Sucrose (1,06 mg/Tbl.) |
- | Erwachsene |
ZYPREXA aV | Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung | 10 mg (gebrauchsfertige Injektionslösung: 5 mg/mL) | intramuskulär | natriumfrei | Lactose (50 mg/Durchstechflasche) | - | Erwachsene |
T0: nicht teilbar, S: suspendierbar, k.A.: keine Angabe, aV: außer Vertrieb, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 28.11.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Erregungszustände oder motorische Agitation bei Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), Manie und Psychose |
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Anorexia Nervosa |
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Interventionsmedikation bei akuten psychotischen Krisen |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Folgende Nebenwirkungen treten häufiger bei Jugendlichen (13-17 Jahre) als bei Erwachsenen auf:
Siehe auch Allgemeine Hinweise zur Anwendung von Antipsychotika im Kindes- und Jugendalter
Sehr häufig (>10 %): Gewichtszunahme, Schläfrigkeit, orthostatische Hypotonie, erhöhte Plasmaprolaktinspiegel
Häufig (1-10 %): Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie, erhöhte Cholesterinspiegel, erhöhte Glukosespiegel, erhöhte Triglyceridspiegel, Glukosurie, Zunahme des Appetits, Schwindel, Akathisie, Parkinsonismus, Dyskinesie, leichte, vorübergehende anticholinerge Effekte einschließlich Verstopfung und Mundtrockenheit, vorübergehende, asymptomatische Erhöhungen von Lebertransaminasen (ALT, AST) (besonders zu Beginn der Behandlung), Ausschlag, Arthralgie, erektile Dysfunktion bei Männern, erniedrigte Libido bei Männern und Frauen, Asthenie, Müdigkeit, Ödeme, Fieber, erhöhte alkalische Phosphatase-Werte, hohe Kreatinphosphokinase(CK)-Werte, hohe Gamma-Glutamyltransferase(GGT)-Werte, hohe Harnsäure-Werte
Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeit, Entwicklung oder Verschlechterung eines Diabetes (gelegentlich begleitet von Ketoacidose oder Koma, einschließlich einiger letaler Fälle), Krampfanfälle, Dystonie (einschließlich Blickkrämpfe), tardive Dyskinesie, Amnesie, Dysarthrie, Stottern, Restless-Legs-Syndrom, Bradykardie, QTc-Verlängerung, Thromboembolien (einschließlich Lungenembolien und tiefer Venenthrombose), Nasenbluten, geblähtes Abdomen, Hypersalivation, Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen, Alopezie, Harninkontinenz, Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Amenorrhoe, Brustvergrößerungen, Galaktorrhoe bei Frauen, Gynäkomastie/Brustvergrößerungen bei Männern, erhöhtes Gesamtbilirubin
Selten (0,01-0,1 %): Thrombozytopenie, Hypothermie, malignes neuroleptisches Syndrom, Absetzsymptome, ventrikuläre Tachykardie, Fibrillation, plötzlicher Tod, Pankreatitis, Hepatitis (einschließlich einer hepatozellulären oder cholestatischen Leberschädigung oder einer Mischform), Rhabdomyolyse, Priapismus
Häufigkeit nicht bekannt: arzneimittelinduzierter Hautausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Zusammenfassung: Aufgrund starker metabolischer Nebenwirkungen nur in Ausnahmefällen verschreiben. Follow-up, wenn die Behandlung verlängert wird, aufgrund der möglichen Auswirkungen auf die Lernfähigkeit. Patienten über die Zunahme des Körpergewichts informieren. Nüchternglukose und Lipide sollten bestimmt werden. Vorsicht bei Leberfunktionsstörungen, Diabetes mellitus, Krämpfen, Knochenmarkdepressionen und anormalem Blutbild. Therapie abbrechen bei Hepatitis Diagnose. Regelmäßige klinische Checks des endokrinologischen Status sind empfohlen.
Aufgrund starker metabolischer Nebenwirkungen darf Olanzapin nur in Ausnahmefällen verschrieben werden.
Eine Sedierung durch Olanzapin sollte bei Heranwachsenden wegen möglicher Auswirkungen auf die Lernfähigkeit genau überwacht werden. Eine Änderung des Verabreichungszeitpunkts kann den Einfluss der Sedierung auf die Konzentration von Jugendlichen verbessern.
Bei der Verschreibung von Olanzapin sollten Patienten und Eltern vor einer Zunahme des Appetits und des Körpergewichts gewarnt werden. Das Ausgangsgewicht sollte bestimmt und überwacht werden. Es sollten Ratschläge zu Ernährung und Bewegung gegeben werden. Vorsicht bei (Risikofaktoren für) Diabetes mellitus, Krämpfen und Knochenmarkdepressionen sowie bei einer geringen Anzahl von Leukozyten und / oder Neutrophilen, Hypereosinophilie und myeloproliferativen Erkrankungen.
Die Nüchternwerte für Glucose und Lipide sollten vor und während der Behandlung mit Olanzapin bestimmt werden (z. B. nach 1 Monat, nach 3 Monaten und später (halb) jährlich).
Vorsicht bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen oder erhöhten Lebertransaminasen (ALT/AST). Falls eine Erhöhung von ALT und/oder AST während der Behandlung eintritt, sollte eine regelmäßige Kontrolle erfolgen und eine Dosisreduktion erwogen werden. Falls eine Hepatitis diagnostiziert wird, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Insbesondere bei Patienten mit Diabetes und Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung eines Diabetes mellitus sollte ein klinisch angemessenes Follow-up erfolgen, mit einer regelmäßigen Kontrolle des Glukosewertes. Bei dyslipidämischen Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung von Lipidstörungen, sollten Lipiderhöhungen klinisch adäquat reguliert werden. Eine regelmäßige Überwachung auf extrapyramidale Symptome und andere Bewegungsstörungen ist ebenfalls empfohlen.
Aufgrund der möglichen Auswirkungen einer lang andauernden Hyperprolaktinämie auf das Wachstum und die sexuelle Reifung bei Jugendlichen sollte eine regelmäßige klinische Überwachung des endokrinologischen Status erfolgen, einschließlich Messungen der Körpergröße, des Gewichts, der sexuellen Reifung, Kontrolle der Menstruationsfunktion und anderer potenzieller Auswirkungen von Prolaktin.
Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner |
Grund |
Handlungsempfehlung |
Erhöhtes Risiko von ventrikulären Tachykardien (Torsade de pointes) |
Sorgfältige elektrokardiographische Überwachung (eventuell stationär) und Dosisanpassung. Elektrolytstörungen sollen vor der Anwendung korrigiert werden. Bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QT-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. Außerdem sollen die Patienten über das Risiko der Herzrhythmusstörung informiert werden und bei Schwindel und Ohnmachtsanfällen sowie bei Durchfall oder Erbrechen (Elektrolytstörungen) umgehend einen Arzt aufsuchen. |
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Verminderte Plasmakonzentration von Olanzapin |
Es wird die Überwachung der Plasmakonzentration von Olanzapin empfohlen. Die Olanzapin-Dosis muss möglicherweise erhöht werden. |
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Erhöhte Plasmakonzentration von Olanzapin |
Überwachung der Plasmaspiegel und unerwünschter Nebenwirkungen von Olanzapin. Möglicherweise Reduktion der Olanzapin-Dosis. |
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Aktivkohle |
Verminderte Wirksamkeit von Olanzapin möglich |
Aktivkohle soll mindestens zwei Stunden vor oder nach Olanzapin eingenommen werden. |
Clozapin |
Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen |
Bei gemeinsamer Anwendung: Blutbild besonders engmaschig überwachen. |
Bupropion |
Erhöhtes Risiko von Krampfanfällen |
Bupropion soll bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren für die Senkung der Krampfschwelle, wie die Verabreichung von Neuroleptika, nicht angewandt werden. Ist die gleichzeitige Anwendung notwendig, soll das Nutzen/Risiko-Verhältnis jeweils individuell beurteilt werden. |
Lithium |
Erhöhte Gefahr neurotoxischer und kardiotoxischer Wirkungen |
Besonders sorgfältige Überwachung auf neurotoxische und kardiotoxische Symptome (EKG). Bei den ersten neurotoxischen Anzeichen (starke Benommenheit, Bewegungsstörungen) sowie bei einer Verlängerung der frequenzkorrigierten QT?c-Zeit von mehr als 60 ms bzw. auf über etwa 460-500 ms sollen die gefährdenden Arzneimittel abgesetzt werden. |
Benzodiazepine (i.v.) |
Übermäßige Sedierung, kardiorespiratorische Depression und in sehr seltenen Fällen Tod |
Wenn die gleichzeitige parenterale Anwendung nötig ist, soll das Benzodiazepin nicht früher als eine Stunde nach der Olanzapin-Injektion injiziert und auf verstärkte unerwünschte Wirkungen geachtet werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Butyrophenon-Derivate | ||
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Haldol®
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N05AD01 | |
Dipiperon®
|
N05AD05 |
Diphenylbutylpiperidin-Derivate | ||
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Orap®
|
N05AG02 |
Diazepine, Oxazepine, Thiazepine und Oxepine | ||
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Leponex®
|
N05AH02 | |
Seroquel®
|
N05AH04 |
Lithium | ||
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Quilonum® retard, Hypnorex retard®
|
N05AN01 |
Andere Antipsychotika | ||
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Abilify®, Abilify Maintena®, Aripipan, Arpoya, Arpilif
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N05AX12 | |
Risperdal®
|
N05AX08 |
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