Acetylsalicylsäure hemmt die Prostaglandin-Synthese durch irreversible Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase (COX) und entfaltet hierdurch eine schmerzlindernde, fiebersenkende und entzündungshemmende Wirkung.
Acetylsalicylsäure hemmt die Thrombozytenaggregation in einer niedrigen Dosierung, wobei die Blutungszeit verlängert wird. Die antithrombotische Wirkung beruht auf Acetylierung des Enzyms Cyclooxygenase in den Blutplättchen, durch welche die Bildung des Prostaglandins Thromboxan A2 inhibiert wird.
Juárez Olguín et al. 2004 ermittelten die folgenden pharmakokinetischen Parameter bei Kindern, denen Acetylsalicylsäure 25 mg/kg/Dosis oral verabreicht wurde:
JIA (n=17) | Poststreptokokken-reaktive Arthritis (n=17) | Gesunde Kontrollgruppe (n=15) | |
Alter (Jahre) | 13,5 (9,0-15,0) | 12,0 (2,70-14,0) | 14 (12-16) |
Cmax (mmol/L) | 5,20 (0,38-10,26) | 3,70 (0,26-8,30) | 5,32 (0,27-8,60) |
tmax (h) | 3,7 (1,8-4,0) | 3,6 (1,4-4,1) | 3,7 (2,0-4,0) |
t½ (h) | 4,44 (0,74-11,74) | 1,56 (0,76-2,04) | 4,5 (0,65-5,77) |
Cmax und t½ unterschieden sich statistisch signifikant zwischen der JIA- und der Poststreptokokken-reaktiven Arthritis-Gruppe sowie zwischen der Poststreptokokken-reaktiven Arthritis-Gruppe und der gesunden Kontrollgruppe, aber nicht zwischen der JIA-Gruppe und der gesunden Kontrollgruppe.
Erwachsene
Wirkeintritt bei oraler Gabe nach ca. einer Stunde bei einer Wirkdauer von 4 bis 6 Stunden. Die Bindung an der COX-1 an den Thrombozyten ist irreversibel, wodurch der thrombozyteninhibierende Effekt für deren komplette Lebensdauer (ca. 10 Tage) anhält.
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Brausetabletten 500 mg
Granulat 500 mg
Tabletten 50 mg, 75 mg, 100 mg, 300 mg, 500 mg
Magensaftresistente Tabletten 100 mg, 300 mg
Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung 500 mg
Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Acetylsalicylsäure) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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ASPIRIN® MIGRÄNE | Brausetabletten | 500 mgT1,M0 | oral | 1088 mg Natrium/Dosis | - | Die Brausetabletten in reichlich Wasser auflösen und trinken. | ab 16 Jahren |
Aspirin® Effect | Granulat | 500 mgM0 | oral | natriumfrei | Aspartam | Granulat direkt in den Mund auf die Zunge geben. Nicht auf nüchternen Magen einnehmen. | ab 12 Jahren |
Aspirin® Direkt | Kautabletten | 500 mg T1,M0 | oral | natriumfrei | Aspartam | Keine Einnahme auf nüchternen Magen. | ab 12 Jahren |
Godamed® 50 mg ASS TAH | Tabletten | 50 mgT1,M0 | oral | k.A. | Saccharin-Natrium | Die Tabletten können mit oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden; sie sind auch zum Lutschen geeignet. Die Einnahme soll nicht auf nüchternen Magen erfolgen. | Erwachsene |
HerzASS-ratiopharm® | Tabletten | 50 mgT2,M 100 mgT4,M |
oral | k.A. | - | Einnahme mit Wasser. Nicht auf nüchternen Magen einnehmen. | Erwachsene |
ASS ratiopharm® TAH | Tabletten | 100 mgT4,M | oral | k.A. | - | Erwachsene | |
Aspirin® N | Tabletten | 100 mgT1,M0 300 mgT1,M0 |
oral | k.A. | - | Einnahme nach einer Mahlzeit mit Wasser. | Erwachsene |
Godamed® ASS TAH | Tabletten | 100 mgT2,M 300 mgT1,M0 |
oral | natriumfrei | Saccharin-Natrium | Die Tabletten können mit oder ohne Flüssigkeit eingenommen werden; sie sind auch zum Lutschen geeignet. Die Einnahme soll nicht auf nüchternen Magen erfolgen. | ab 12 Jahren |
Aspirin® | Tabletten | 500 mgT1,M0 | oral | 3,12 mmol Natrium | - | Einnahme mit Wasser. | ab 12 Jahren |
ASS-ratiopharm® | Tabletten, magensaftresistent | 100 mgT1,M0 | oral | k.A. | Lactose | ab 16 Jahren | |
ASS-ratiopharm® PROTECT | Tabletten, magensaftresistent | 100 mgT1,M | oral | k.A. | Lactose | Erwachsene | |
Aspirin® protect | Tabletten, magensaftresistent | 100 mgT1,M0 300 mgT1.M0 |
oral | natriumfrei | - | Einnahme 30min vor einer Mahlzeit mit Wasser. | Erwachsene |
T4; teilbar in vier gleiche Dosen; T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, M0: nicht mörserbar, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Acetylsalicylsäure) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Aspirin i.v. | Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektions-/Infusionslösung | 500 mg | i.v. | k.A. | - | Die Anwendung kann als langsame Injektion oder nach vorheriger Verdünnung als Kurzinfusion verabreicht werden. | Kinder |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 12.02.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Kawasaki-Syndrom |
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Prophylaxe und Behandlung thromboembolischer Ereignisse (kardiale Erkrankungen und Schlaganfall) |
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Bei eingeschränkter Nierenfunktion gilt Folgendes:
Risikofaktoren sind Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom, chronische Nierenerkrankung, Ursachen, die zu Dehydratation führen (z.B. auch Sommerhitze), Einnahme von Medikamenten, die die Nierenfunktion einschränken können, wie Diuretika oder RAAS-Hemmer.
NSAIDs (einschließlich COX-2-Hemmer) können aufgrund einer verminderten Nierendurchblutung (durch Hypovolämie) akutes Nierenversagen verursachen. Normalerweise wird ein übermäßiger Rückgang der Nierendurchblutung durch eine erhöhte Prostaglandinsynthese in den Nieren verhindert; NSAIDs stören diesen Kompensationsmechanismus. Eine verminderte Nierendurchblutung führt auch zu Wasser- und Salzretention, was zu einer Verschlimmerung oder Entwicklung von Bluthochdruck und Herzversagen führt.
Acetylsalicylsäure kann das Blutungsrisiko bei Nierenversagen weiter erhöhen.
Hämodialyse / kontinuierliche venovenöse Hämodialyse/Hämo(dia)filtration:
Dialysepatienten haben ein höheres Blutungsrisiko, das wahrscheinlich mit einer gestörten Thrombozytenfunktion zusammenhängt. Das Blutungsrisiko kann weiter erhöht werden, wenn zu Beginn der Hämodialyse ein LMWH (niedermolekulares Heparin) verabreicht wird, um die Gerinnung im extrakorporalen Kreislauf zu verhindern.
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Leichte, häufig cerebrale Transaminase-Erhöhung, (gewöhnlich reversibler) Tinnitus.
Häufig (1-10 %): erhöhte Blutungsneigung, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Gelegentlich (0,1-1 %): Rhinitis, Dyspnoe, Urtikaria
Selten (0,01-0,1 %): Thrombozytopenie, Agranulozytose, aplastische Anämie, Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödeme, allergische Ödeme, anaphylaktische Reaktionen einschließlich Schock, intrakranielle Blutung, hämorrhagische Vaskulitis, Bronchospasmus, Asthmaanfälle, schwere gastrointestinale Blutungen, Reye-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Purpura, Erythema nodosum, Erythema multiforme, Menorrhagie
Häufigkeit nicht bekannt: Blutungen mit verlängerter Blutungszeit wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten, bestehende Hämatemesis, Melaena oder nicht sichtbare gastrointestinale Blutungen, die zu Eisenmangelanämie führen können, Hyperurikämie, Hypoglykämie, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, verminderte Hörfähigkeit, Tinnitus, gastrische oder duodenale Ulzera und Perforationen, Leberinsuffizienz, vermehrte Leberenzymbildung, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Das Reye-Syndrom wurde bei Kindern mit viralen Infekten, die Acetylsalicylsäure erhielten, beobachtet. Bei diesem Krankheitsbild sollte Acetylsalicylsäure als Mittel der letzten Wahl verabreicht werden. Die Therapie sollte beendet werden bei anhaltendem Erbrechen, Bewusstseinsverlust oder Verhaltensstörungen. Anhaltendes Erbrechen, Bewusstseinsverlust oder Verhaltensstörungen können auf das Reye-Syndrom hinweisen. Beim Auftreten dieser Symptome ist die Behandlung abzubrechen.
Die Ausscheidung von Acetylsalicylsäure ist stark vom pH-Wert des Urins abhängig. Eine Harnalkalisierung kann den Anteil unveränderter ASS in der Ausscheidung von ca 10 % auf ca. 80 % erhöhen.
Bei adipösen Kindern wird empfohlen, die Dosis auf Basis des tatsächlichen Körpergewichts für die Kurzzeitanwendung von Ladedosen, z.B. beim Kawasaki-Syndrom, zu ermitteln. Für die Langzeitanwendung kann aufgrund eines erhöhten Risikos der Akkumulation das ideale Körpergewicht verwendet werden [Ross et al. 2015].
Berechnung des idealen Körpergewichts: (0,5 x BMI für das Alter) x Körpergröße in m2.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Vitamin-K-Antagonisten | ||
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Falithrom®, Marcumar®, Marcuphen®, Phenprogamma®
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B01AA04 |
Heparingruppe | ||
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Fragmin®
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B01AB04 | |
Orgaran®
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B01AB09 | |
Clexane®, Crusia®, Hepaxane®, Inhixa®
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B01AB05 | |
Fraxiparine®, Fraxodi®
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B01AB06 | |
Innohep®
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B01AB10 | |
B01AB01 |
Thrombozytenaggregationshemmer, exkl. Heparin | ||
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Plavix®, Iscover®
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B01AC04 | |
Veletri®
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B01AC09 |
Enzyme | ||
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Actilyse®
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B01AD02 |
Direkte Thrombininhibitoren | ||
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Pradaxa®
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B01AE07 |
Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren | ||
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Xarelto®
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B01AF01 |
Andere antithrombotische Mittel | ||
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Defitelio®
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B01AX01 |
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