Phenytoin ist ein Antiepileptikum, dessen antikonvulsive Wirkung auf Membranenstabilisierung zentraler und peripherer Nerven beruht. Phenytoin beeinflusst die Erregungsbildung und -ausbreitung im Herzen.
Es wurden folgende kinetische Parameter ermittelt [Smit 1999 und Al Za'abi 2006]:
Alter | n= | Cmax (mg/l) |
Vd (l/kg) | Cl (ml/min/kg) |
t1/2 (h) |
4-12 Jahre | 10 | 6,23-13,87 | 0,60-1,07 (Mittelwert 0,88) | - | - |
1-123 Tage PNA (23-42,2 Wochen GA) | 83 | - | 0,33-2,14 (Mittelwert 1,03) | 0,03-2,32 (Mittelwert 0,38) | 2,54-205 (Mittelwert 32,8) |
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Tabletten 100 mg
Injektionslösung 50 mg/mL
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Phenytoin) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis |
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Phenhydan® | Tabletten | 100 mgT4 | oral | natriumfrei | - | Die Tabletten werden mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. einem Glas Wasser) eingenommen. |
Phenytoin AWD | Tabletten | 100 mgT2, M, S | oral | k.A. | Lactose (7,05 mg/Tbl.) | |
Phenhydan® Injektionslösung | Injektionslösung | 250 mg/5 mL | intravenös | 23 mg/5 mL | - | Eine Verdünnung oder ein weiterer Medikamentenzusatz zur Injektionslösung ist nicht möglich, weil Phenytoin sonst auskristallisiert. |
T4: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, M: mörserbar, S: suspendierbar, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 25.10.2022 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Persistierender Status epilepticus |
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Epilepsie: partielle Anfälle, generalisierte tonisch-klonische Anfälle, Erhaltung nach Status epilepticus |
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Arrhythmien |
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Die Plasmaproteinbindung kann bei Nierenfunktionseinschränkungen sinken. Bei reduzierter Plasmaproteinbindung steigt der Anteil an freiem Phenytoin (die Gesamtkonzentration sinkt, während die freie Konzentration gleich bleibt). Dennoch können auch bei normaler Gesamtkonzentration Symptome einer Intoxikation auftreten.
Creatinin-Clearance <30 ml/min:
Dosis entsprechend der freien Phenytoin-Konzentration
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Konzentrationsabhängige UAW: Nystagmus, Ataxie, Sedierung.
UAW bei chronischer Anwendung: Hautanomalien, Zahnfleischhyperplasie, kognitive Beeinträchtigungen. [Rademaker 2007]
Insbesondere bei Kindern: Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion [SmPC Phenhydan]
dosisabhängige Nebenwirkungen:
Selten (0,01-0,1 %): bei jungen Mädchen und Frauen: Hirsutismus, insbesondere bei intravenöser Gabe: Asystolien durch Hemmung des Sinusknotens sowie Blockade der Überleitung und Unterdrückung des Kammer-Ersatzrhythmus bei totalem AV-Block; in Einzelfällen kann Kammerflimmern ausgelöst werden
Sehr selten (<0,01 %): Muskelschwäche (myasthenisches Syndrom, bildet sich nach Absetzen von Phenytoin wieder zurück)
Häufigkeit nicht bekannt:
ohne sichere Dosisabhängigkeit:
Gelegentlich (0,1-1 %): Gingivahyperplasie
Selten (0,01-0,1 %): allergische Exantheme, Blutbildveränderungen (wie z. B. Leukopenien, Thrombozytopenie und Agranulozytose) und Störungen der Leberfunktion
Sehr selten (<0,01 %): schwere allergische Reaktionen bis hin zum Hypersensitivitätssyndrom (exfoliative Dermatitis, Fieber, Lymphknotenschwellungen, Beeinträchtigungen der blutbildenden Organe und des Knochenmarks, Leberfunktionsstörungen, eventuell auch unter Beteiligung anderer Organsysteme. Ferner sind Fallberichte über allergische Kreuzreaktionen mit anderen Antiepileptika bekannt.), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN), Purple-glove-Syndrom
Häufigkeit nicht bekannt: Aplasie der roten Blutzellen/aplastische Anämie, Immunglobulinanomalien (insbesondere Hypogammaglobulinämie), sekundärer Hyperparathyreoidismus, Hautveränderungen wie z. B. übermäßiger Pigmentierung (Chloasma) und Behaarung (Hypertrichosis), Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), kutaner Lupus erythematodes, systemischer Lupus erythematodes, erhöhte Cholesterolspiegel einschließlich HDL-Cholesterol und Triglyceride
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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vorbestehende schwere Schädigungen der Blutzellen und des Knochenmarks
AV-Block II. und III. Grades sowie Syndrom des kranken Sinusknotens
erste drei Monate nach Myokardinfarkt und bei eingeschränkter Herzleistung (linksventrikuläres Auswurfvolumen geringer als 35 %)
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Nicht mit calciumhaltigen Produkten kombinieren, z.B. Sondennahrung.
Cave: schlechte Bioverfügbarkeit bei Neugeborenen nach oraler Verabreichung.
Erste Anzeichen einer Überdosierung: Ataxie, Nystagmus, Verhaltensstörungen [Rademaker 2007].
Nichtlineare Kinetik: Dosis immer in kleinen Schritten erhöhen.
Therapeutische Plasmakonzentration Epilepsie: 10-20 mg/l; nicht-eiweißgebundene Konzentration: 1-2 mg/l.
Therapeutische Plasmakonzentration Arrhythmie: 8-18 mg/l; nicht-eiweißgebundene Konzentration: 0,8-1,8 mg/l
[Rademaker 2007].
Phenytoin kann das Dravet-Syndrom verschlimmern. [NVN 2017].
Schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen können auf einen anormale Arzneimittelmetabolismus zurückzuführen sein. CYP2C9 kann zu einer variierenden Respons führen. Eine Genotypisierung kann erwogen werden.
Patienten mit HLA-B*1502 scheinen ein hohes Risiko für das Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse zu haben. Keine Anwendung bei dieser Patientengruppe, es sei denn, es gibt keine Alternativen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Phenytoin wird über CYP2C9 und CYP2C19 metabolisiert, sodass eine gleichzeitige Gabe von Enzyminduktoren oder -inhibitoren die Plasmakonzentration von Phenytoin erniedrigen oder erhöhen können. Zudem induziert Phenytoin selbst das Cytochrom-P-450-System (überwiegend CYP3A4), sodass Plasmakonzentrationen kombinierter Wirkstoffe beeinflusst werden können.
Wird Phenytoin mit anderen Wirkstoffen kombiniert, muss das Interaktionspotential individuell überprüft und eine regelmäßige Bestimmung der Plasmakonzentration durchgeführt werden.
Kinderrelevante Wirkstoffe, die die Phenytoin Konzentration steigern (erhöhtes Risiko für UAW):
Kinderrelevante Wirkstoffe, deren Plasmakonzentration durch Phenytoin erniedrigt wird (erhöhtes Risiko für Therapieversagen):
Darüber hinaus gibt es Wirkstoffe, z.B. Paracetamol, deren Toxizität durch Phenytoin erhöht wird. Durch den beschleunigten Abbau sinkt zwar die Plasmakonzentration, es können sich aber toxische Abbauprodukte ansammeln.
Aufgrund der Vielzahl von Interaktionen wurde bei der Recherche der Schweregrad und die Evidenz der Interaktionen des standardisierten Verfahrens erhöht.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Barbiturate und Derivate | ||
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Luminaletten®, Luminal®
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N03AA02 | |
Liskantin®, Mylepsinum®
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N03AA03 |
Succinimid-Derivate | ||
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Petnidan®, Suxilep®
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N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
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Antelepsin®, Rivotril®
|
N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
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Tegretal®, Timonil®
|
N03AF01 | |
Trileptal®, Apydan®, Timox®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
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Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®, Depakine; Syn: Natriumvalproat
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N03AG01 | |
Sabril®, Kigabeq®
|
N03AG04 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
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N03AX23 | |
Epidyolex®, Syn: CBD
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin®, GabaLiquid GeriaSan®
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N03AX12 | |
Vimpat®
|
N03AX18 | |
Lamictal®
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N03AX09 | |
Keppra®, Kevesy®
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N03AX14 | |
Fycompa®
|
N03AX22 | |
Lyrica®, Algecia®, PregaTab®
|
N03AX16 | |
Diacomit®
|
N03AX17 | |
Ospolot®
|
N03AX03 | |
Topamax®
|
N03AX11 | |
Zonegran®, Zonisol®
|
N03AX15 |
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