Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Fluoxetin

Wirkstoff
Fluoxetin
Handelsname
Prozac®
ATC-Code
N06AB03

Pharmakodynamik

Fluoxetin ist ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Darauf ist wahrscheinlich der Wirkmechanismus zurückzuführen. Fluoxetin hat praktisch keine Affinität zu anderen Rezeptoren wie α1-, α2- und β-adrenergen, serotonergen, dopaminergen, histaminergen, Muskarin- und GABA-Rezeptoren. [Ref.]

Pharmakokinetik bei Kindern

Die durchschnittliche Fluoxetin-Konzentration ist bei Kindern ab 8 Jahren ca. doppelt so hoch wie die bei Jugendlichen und die durchschnittliche Norfluoxetin-Konzentration ca. 1,5 mal höher. Die Steady-state-Plasmakonzentrationen sind abhängig vom Körpergewicht und liegen bei Kindern mit niedrigem Gewicht in einem höheren Bereich. Wie bei Erwachsenen akkumulieren Fluoxetin und Norfluoxetin in großem Maße nach mehrfacher oraler Dosis; die Steady-state-Konzentrationen werden bei täglicher Dosierung in 3 - 4 Wochen erreicht.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Zwangsstörung, Angststörungen (soziale Phobie, Trennungsangststörung und/oder generalisierte Angststörung)
    • oral
      • ≥8 Jahre bis <18 Jahre: off-label
  • Depression: mittelschwere bis schwere depressive Episoden, wenn sich die Depression nach 4-6 psychotherapeutischen Sitzungen nicht bessert
    • oral
      • ≥8 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Bulimia nervosa und körperdysmorphe Störung, wenn die kognitive Verhaltenstherapie nicht ausreichend wirksam ist
    • oral
      • ≥12 Jahre bis <18 Jahre: off-label
          

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral

Zwangsstörung [Ref.]

Kinder und Jugendliche

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlungen siehe Fachinformation

Episoden einer Major Depression [Ref.]

Kinder und Jugendliche, 8 Jahre alt und älter

  • Mittelgradige bis schwere Episoden einer Major Depression, wenn die Depression nach 4 - 6 Sitzungen nicht auf eine psychologische Behandlung anspricht. Ein antidepressives Arzneimittel sollte einem Kind oder jungen Menschen mit mittelgradiger bis schwerer Depression nur in Verbindung mit einer gleichzeitigen psychologischen Behandlung gegeben werden.
  • Anfangsdosis: 10 mg/Tag
    • Die Dosis sollte vorsichtig auf den Einzelfall abgestimmt eingestellt werden, damit der Patient die niedrigste wirksame Dosis erhält.
  • nach ein bis zwei Wochen kann die Dosis auf 20 mg/Tag erhöht werden
  • es gibt nur sehr wenige Erfahrungen aus klinischen Prüfungen mit täglichen Dosen über 20 mg
  • es gibt nur begrenzte Erfahrungen mit Behandlungen von mehr als 9 Wochen
  • Bei Kindern, die auf die Behandlung ansprechen, sollte nach 6 Monaten die Notwendigkeit für eine Fortsetzung der Behandlung überprüft werden.
  • Wird innerhalb von 9 Wochen keine klinische Besserung erreicht, sollte die Behandlung überdacht werden.

Bulimie [Ref.]

Kinder und Jugendliche

  • nur für Erwachsene zugelassen
  • Dosierungsempfehlungen siehe Fachinformation
     

 

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Präparate im Handel

Hartkapseln 20 mg
Tabletten 10 mg, 20 mg, 40 mg

Orale Anwendung

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Hartkapseln

Präparat

Stärke

Problematische Hilfsstoffe

Fluoxetin-neuraxpharm®

20 mg

Lactose, Propylenglykol

Fluoxetin beta®

20 mg

-

 

Tabletten

Präparat

Stärke

Problematische Hilfsstoffe

Aroma

Fluoxetin Hexal®

10 mgT0,S,
20 mgT2,S,
40 mgT4,S

Lactose, Saccharin, Cyclamat

Pfefferminz, Pflaume

Fluoxetin-neuraxpharm®

10 mgT0,
20 mgT2

-

-


T0: nicht teilbar, T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, T2: teilbar in 2 gleiche Dosen, T4: teilbar in 4 gleiche Dosen, S: suspendierbar

Die Fachinformationen wurden am 25.03.2021 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Zwangsstörung, Angststörungen (soziale Phobie, Trennungsangststörung und/oder generalisierte Angststörung), Depression: mittelschwere bis schwere depressive Episoden, wenn sich die Depression nach 4-6 psychotherapeutischen Sitzungen nicht bessert
  • Oral
    • 8 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [21] [22] [23]
      • Initialdosis: 10 mg/Tag in 1 Dosis über 1 - 2 Wochen.
      • Erhaltungsdosis: Kann je nach Wirksamkeit und Verträglichkeit alle 1 - 2 Wochen um 10 mg/Tag erhöht werden bis 10 - 40 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 40 mg/Tag.
      • Behandlungsdauer:

        Bei Zwangsstörung: Wirkeintritt gelegentlich erst nach 12 Wochen.
        Bei Depressionen: Wenn innerhalb von 9 Wochen keine klinische Verbesserung eintritt, muss die Behandlung neu evaluiert werden. Nach 6 Monaten sollte der Bedarf der Behandlung überprüft werden.

        • In Einzelfällen (z. B. bei Kindern mit Autismus) kann eine Initialdosis von 5 mg/Tag in 1 Dosis erwogen werden.
        • In Einzelfällen kann eine weitere Erhöhung der Dosis auf 60 mg erwogen werden.

        Fluoxetin sollte nach fachärztlichem Rat (Schwerpunkt Kinder- und Jugendpsychiatrie) verschrieben werden. Die Dosis sollte individuell festgelegt und die niedrigstmögliche Dosis angewendet werden.

        off-label (außer Major Depression)

Bulimia nervosa und körperdysmorphe Störung, wenn die kognitive Verhaltenstherapie nicht ausreichend wirksam ist
  • Oral
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [16] [17] [18] [19] [20]
      • Initialdosis: 10 mg/Tag in 1 Dosis über 1 - 2 Wochen.
      • Erhaltungsdosis: Initialdosis bei Bedarf alle 1 - 2 Wochen um 10 mg/Tag erhöhen bis auf 10 - 60 mg/Tag in 1 Dosis. Max: 60 mg/Tag.
      • Die wissenschaftliche Evidenz ist sehr begrenzt: Nur eine open-label Studie mit 10 Patienten für Bulimia nervosa, nur 5 Fallberichte für körperdysmorphe Störung.

        Fluoxetin sollte von Fachärzten/-innen der Kinder- und Jugendpsychiatrie verschrieben werden. Die Dosis sollte individuell festgelegt und die niedrigstmögliche Dosis angewendet werden

        off-label

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1,73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1,73m2: Eine allgemeine Empfehlung kann nicht gegeben werden. Es kann erwogen werden, die Anfangsdosis jeden 2. Tag zu verabreichen und sie dann je nach klinischem Ansprechen und Verträglichkeit zu erhöhen.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Bei Kindern und Jugendlichen: erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten, Feindseligkeit, (Hypo)manie, Epistaxis. Es wurde berichtet über Wachstumsverzögerung, eine Abnahme des alkalischen Phosphatspiegels und Nebenwirkungen, die möglicherweise auf eine verzögerte sexuelle Entwicklung oder sexuelle Funktionsstörungen hinweisen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • verminderter Appetit
  • Schlaflosigkeit, Angst, Nervosität, Ruhelosigkeit, Angespanntheit, verminderte Libido, Schlafstörung, abnormale Träume
  • Kopfschmerzen, Aufmerksamkeitsstörung, Schwindel, Geschmacksstörung, Lethargie, Somnolenz, Tremor
  • verschwommenes Sehen
  • Palpitation
  • Flush
  • Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Dyspepsie, Mundtrockenheit
  • Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Hyperhidrose
  • Arthralgie
  • häufiges Wasserlassen
  • gynäkologische Blutung, Ejakulationsstörung
  • Müdigkeit

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Thrombozytopenie, Neutropenie, Leukopenie
  • anaphylaktische Reaktion, Serumkrankheit
  • Angioödem, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell Syndrom)
  • suizidale Gedanken und suizidales Verhalten, Hypomanie, Manie, Halluzination
  • Krampfanfälle, Serotonin- Syndrom
  • ventrikuläre Arrhythmie einschließlich Torsade de pointes, verlängertes QT-Intervall im Elektrokardiogramm
  • Vaskulitis
  • idiosynkratische Hepatitis

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Kombination mit irreversiblen, nicht-selektiven Monoaminoxi­daseinhibitoren (MAOI)
  • Kombination mit Metoprolol, zur Behandlung einer Herz­insuffizienz

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Zusammenfassung:
Bei der Therapie von Depression und Sozialphobie, die medikamentöse Therapie mit einer begleitenden Psychotherapie kombinieren. Führt zu herabgesetztem Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Patienten, insbesondere mit Risiko (Suizidgedanken, Suizidversuch) sorgfältig überwachen in Bezug auf ein gesteigertes Suizidrisiko. Bei manischen Reaktionen Therapie absetzen. Eine regelmäßige Untersuchung auf Manie/Hypomanie wird empfohlen. Bei der Verwendung von Fluoxetin ist außerdem die Möglichkeit des Auftretens eines Serotoninsyndroms zu berücksichtigen. Des Weiteren muss bei Kindern und Jugendlichen das Wachstum und die Entwicklung kontrolliert werden.


Fluoxetin sollte Kindern oder Jugendlichen mit mäßiger bis schwerer Depression ausschließlich in Kombination mit einer begleitenden Psychotherapie (kognitive Verhaltenstherapie) gegeben werden. Eine kognitive Verhaltenstherapie ist eine wirksame therapeutische Option zur Behandlung sozialer Phobien. Je nach Schwere der Erkrankung kann diese Therapie mit einer medikamentösen Therapie kombiniert werden.

Die Anwendung kann zu einem herabgesetztem Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Dies kann zahlreiche Alltagstätigkeiten behindern.

Vor der Behandlung ist ein Screening auf Suizidrisiko und bipolare Störung angezeigt. Die Behandlung mit Antidepressiva kann das (durch die Depression erhöhte) Suizidalitätsrisiko in der frühen Phase der Genesung noch weiter erhöhen. Patienten - insbesondere solche, die aufgrund von Suizidgedanken oder Suizidversuchen ein hohes Risiko haben - müssen während der Behandlung mit diesen Arzneimitteln sorgfältig überwacht werden, insbesondere zu Therapiebeginn und bei Dosisanpassungen. Die Patienten sollten darauf geschult werden, dass jede klinische Verschlechterung, jedes Suizidverhalten oder -gedanken und ungewöhnliche Verhaltensänderung ernst genommen werden muss und unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt werden muss. Patienten sollten keine größere Menge des Wirkstoffs zur Verfügung haben.

Auch andere psychiatrische Erkrankungen, für die Fluoxetin verschrieben wird, können mit einem erhöhten Risiko für suizid-relatierten Vorkommnissen verbunden sein. Darüber hinaus kann eine Komorbidität dieser Erkrankungen mit Episoden einer schwereren Depression vorliegen. Dieselben Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Behandlung von Patienten mit schweren Depressionsstörungen zu berücksichtigen sind, müssen daher auch bei der Behandlung von Patienten mit anderen psychiatrischen Erkrankungen berücksichtigt werden.

In klinischen Studien an Kindern wurden häufig manische Reaktionen, hierunter Manie und Hypomanie, verzeichnet. Eine regelmäßige Untersuchung auf das Auftreten von Manie/Hypomanie wird empfohlen. Die Behandlung mit Fluoxetin sollte abgebrochen werden, wenn manische Reaktionen auftreten.

Selten wurde über ein Serotonin-Syndrom unter SSRIs berichtet; dies sollte bei einer Kombination von Symptomen wie Erregung, Zittern, myoklonischen Episoden und Hyperthermie bedacht werden. Bei Krampfanfällen sollte das Medikament abgesetzt werden.

Darüber hinaus muss das Wachstum und die Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen überprüft werden, da es keine ausreichenden Daten über die Auswirkungen von Fluoxetin auf das Wachstum sowie auf die sexuelle, kognitive und emotionale Entwicklung gibt.

Aufgrund der Wechselwirkung mit Dextromethorphan sollte von einer Selbstmedikation mit Dextromethorphan (Hustensirup und Kapseln) abgesehen werden.

Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Schwerwiegende, in einigen Fällen tödliche Reaktionen wurden berichtet bei Patienten, die Fluoxetin zusammen mit einem irreversiblen nicht-selektiven Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) eingenommen haben. In einigen Fällen kam es zu Erscheinungen wie bei einem Serotoninsyndrom (dieses kann einem malignen neuroleptischen Syndrom ähneln und könnte als solches diagnostiziert werden). Zu den Symptomen einer Wechselwirkung mit einem MAO-Hemmer gehören: Hyperthermie, Muskelstarre, Myoklonus, Instabilität des autonomen Nervensystems mit möglicherweise schnellen Schwankungen von Puls und Atmung sowie Veränderungen des psychischen Zustandes einschließlich Verwirrtheit, Reizbarkeit und extremer Agitiertheit fortschreitend bis zu Delirium und Koma. Daher darf Fluoxetin nicht zusammen mit einem irreversiblen nicht-selektiven MAO-Hemmer angewendet werden.
  • Da die Wirkung eines MAO-Hemmers nach Absetzen noch 2 Wochen anhält, darf frühestens 2 Wochen nach Beendigung der Therapie mit einem irreversiblen nicht-selektiven MAO-Hemmer mit einer Behandlung mit Fluoxetin begonnen werden. Ebenso sollten nach dem Ende einer Therapie mit Fluoxetin mindestens 5 Wochen vergehen, bevor die Behandlung mit einem irreversiblen nicht-selektiven MAO-Hemmer begonnen wird.
  • Ausschlag, anaphylaktoide Reaktionen und fortschreitende, manchmal schwerwiegende systemische Reaktionen (betroffen sind Haut, Niere, Leber oder Lunge) wurden berichtet. Wenn ein Ausschlag oder andere allergische Erscheinungen auftreten, für die keine andere Ursache erkennbar ist, muss Fluoxetin abgesetzt werden.
  • Krampfanfälle sind ein mögliches Risiko von Fluoxetin. Treten bei einem Patienten Krampfanfälle neu auf oder nimmt die Häufigkeit von Krampfanfällen zu, muss die Behandlung abgebrochen werden. Patienten mit einer gut eingestellten Epilepsie müssen sorgfältig überwacht werden.
  • Fluoxetin sollte bei Patienten mit einer Manie/Hypomanie in der Vorgeschichte mit Vorsicht angewendet werden.
  • Fluoxetin wird weitgehend in der Leber metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden. Bei Patienten mit deutlich eingeschränkter Leberfunktion wird eine niedrigere Dosis, z. B. die Einnahme an jedem 2. Tag, empfohlen.
  • Fluoxetin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Bedingungen wie einem angeborenen langen QT-Syndrom, einer positiven Familienanamnese für QT-Zeit-Verlängerung oder anderen klinischen Voraussetzungen, die für Arrhythmien prädisponieren (z. B. Hypokaliämie und Hypomagnesiämie, Bradykardie, akuter Myokardinfarkt oder dekompensiertes Herzversagen) oder einer erhöhten Fluoxetin-Exposition (z. B. Leberfunktionsstörung) angewendet werden. Wenn Patienten mit einer stabilen Herzerkrankung behandelt werden, sollte eine EKG-Kontrolle in Erwägung gezogen werden, bevor die Behandlung gestartet wird.
  • Während der Behandlung mit Fluoxetin sind Hypoglykämien aufgetreten, nach Beendigung der Behandlung kam es zu Hyperglykämien. Es kann notwendig sein, die Dosis des Insulins und/oder des oralen Antidiabetikums anzupassen.
  • Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (Suizid-bezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen.
  • Absetzreaktionen treten bei einer Beendigung der Behandlung häufig auf, besonders wenn die Behandlung plötzlich abgebrochen wird. Das Risiko von Absetzreaktionen kann von mehreren Faktoren abhängen, einschließlich Dauer der Behandlung, Dosis und Geschwindigkeit der Dosisreduktion. Schwindelgefühl, Empfindungsstörungen (einschließlich Parästhesien), Schlafstörungen (einschließlich Schlaflosigkeit und intensiver Träume), Schwäche, Erregtheit oder Angst, Übelkeit und/oder Erbrechen, Zittern und Kopfschmerzen sind die am häufigsten berichteten Reaktionen. Im Allgemeinen sind diese Symptome leicht bis mäßig schwer, bei einigen Patienten können sie schwerwiegend sein. Es wird daher empfohlen, bei einer Beendigung der Behandlung mit Fluoxetin die Dosis über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten schrittweise zu reduzieren, entsprechend den Bedürfnissen des Patienten.

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Wechselwirkungen

Fluoxetin ist ein CYP2D6- und CYP2C19-Inhibitor. (Abschnitt in Fachinformation zu Biotransformation beachten).

Fluoxetin zeichnet sich durch ein hohes Interaktionspotential aus. Aus diesem Grund muss die Medikation individuell auf Wechselwirkungen überprüft und ggf. durch geeignete Maßnahmen wie Drug Monitoring überwacht werden.

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Metoprolol Die Plasmakonzentration von Metoprolol kann erhöht sein. Somit besteht ein erhöhtes Risiko von Hypotension und Bradykardie. Kontraindiziert.
CYP2D6- Substrate


CYP2C19-Substrate, z.B. Methadon
Hemmung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Inhibition. Erhöhte Serumkonzentration und (stark) verstärkte Wirkung der Interaktionspartner möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Dosis geringer wählen.
Reversible, nicht-selektive Monoaminoxidase-Inhibitoren, z.B. Linezolid, Procarbazin


Arzneimittel mit serotonerger Wirkung, z.B. Citalopram, Sumatriptan
Provokation eines Serotonin-Syndroms möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Überwachung auf Zeichen eines Serotonin-Syndroms während der Behandlung.
QT-Zeit verlängernde Wirkstoffe Additive (QT verlängernde/sedative) Wirkung. Erhöhtes Risiko für Torsade de pointes, Tachykardien/Nebenwirkungen. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, genaue Überwachung des QT-Intervalls empfohlen.
Arzneimittel mit Wirkung auf die Hämostase, z.B. Acetylsalicylsäure, Phenprocoumon Das Blutungsrisiko kann erhöht sein. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, sorgfältige Überwachung der Blutgerinnungsparameter empfohlen.
Pimozid Verstärkte Wirkungen von Pimozid möglich. Das Risiko von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen ist erhöht. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Korrektur von Elektrolytstörungen und Bradykardien vor der gleichzeitigen Anwendung empfohlen.
Cyproheptadin Die antidepressive Wirkung von Fluoxetin kann herabgesetzt sein. Kombination vermeiden.
Hyponatriämie verursachende Arzneimittel, z.B. Hydrochlorothiazid, Furosemid Das Risiko für eine Hyponatriämie ist erhöht. Kombination vermeiden.
Arzneimittel, die die Krampfschwelle herabsetzen, z.B. Amitriptylin, Sertralin Das Risiko für Krampfanfälle ist erhöht. Kombination vermeiden.
Phenytoin Der Plasmaspiegel von Phenytoin kann erhöht sein. Das Risiko für eine Phenytointoxizität ist erhöht. Kombination vermeiden.
Clozapin Der Plasmaspiegel von Clozapin kann erhöht sein. Das Risiko für eine Clozapintoxizität ist erhöht. Kombination vermeiden.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer

Amitriptylin

Amineurin®
N06AA09

Clomipramin

Anafranil®
N06AA04
N06AA02
N06AA10
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

Citalopram

Cipramil®
N06AB04

Escitalopram

Cipralex®
N06AB10

Fluvoxamin

Fevarin®
N06AB08

Sertralin

Zoloft®
N06AB06
Andere Antidepressiva

Bupropion

Elontril®, Zyban®
N06AX12

Duloxetin

Cymbalta®, Duloxalta®
N06AX21

Mirtazapin

Remergil®
N06AX11

Venlafaxin

Trevilor®
N06AX16

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Referenzen

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  2. Emslie GJ, et al, Fluoxetine versus placebo in preventing relapse of major depression in children and adolescents, Am J Psychiatry, 2008, 165, 459-67
  3. Emslie GJ, et al., Fluoxetine for acute treatment of depression in children and adolescents: a placebo-controlled, randomized clinical trial., J Am Acad Child Adolesc Psychiatry., 2002, 41, 1205-15
  4. Clark DB, et al, Fluoxetine for the treatment of childhood anxiety disorders: open-label, long-term extension to a controlled trial, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2005, 44, 1263-70
  5. Beidel DC, et al, SET-C versus fluoxetine in the treatment of childhood social phobia., J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2007, 46, 1622-32
  6. Birmaher B, et al, Fluoxetine for the treatment of childhood anxiety disorders, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2003, 42, 415-23
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  8. Geller DA, et al, Fluoxetine Pediatric OCD Study Team. Fluoxetine treatment for obsessive-compulsive disorder in children and adolescents: a placebo-controlled clinical trial, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2001, 40, 773-9
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  10. Liebowitz MR, et al, Fluoxetine in children and adolescents with OCD: a placebo-controlled trial, J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 2002, 41, 1431-8
  11. March J, et al, Treatment for Adolescents with Depression Study (TADS) team. Fluoxetine, cognitive-behavioral therapy, and their combination for adolescents with depression: Treatment for Adolescents with depression Study (TADS) randomized controlled trial, JAMA, 2004, 292, 807-20
  12. Riddle MA, et al, Double-blind, crossover trial of fluoxetine and placebo in children and adolescents with obsessive-compulsive disorder., J Am Acad Child Adolesc Psychiatry, 1992, 31, 1062-9
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Mit der Sie die bereits ausgewählte Monographie vergleichen möchten .

Änderungsverzeichnis

  • 13 Dezember 2021 08:53: Initialdosis geändert von 5 auf 10 mg auf Grundlage der Literatur und Expertenentscheidung
  • 02 September 2021 16:23: Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung hinzugefügt
  • 30 März 2021 16:24: Neue Wechselwirkungsrecherche
  • 25 März 2021 09:59: Die wissenschaftliche Literatur zur Anwendung von Fluoxetin bei Kindern und Jugendlichen wurde in Zusammenarbeit mit dem Wissenszentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie neu bewertet. Dies führte zu einer Anpassung der Dosierungsempfehlung bei Angststörungen und Depressionen sowie zur Ergänzung der Indikation Bulimia nervosa und körperdysmorphe Störungen, wenn die kognitive Verhaltenstherapie sich nicht als ausreichend wirksam erwiesen hat.

Änderungsverzeichnis