Milrinon ist ein positiv inotropes und vasodilatorisches Arzneimittel mit geringer chronotroper Wirkung. Es verbessert zudem die linksventrikuläre diastolische Relaxation. Es unterscheidet sich in Struktur und Wirkungsweise von Digitalisglykosiden, Katecholaminen und ACE-Hemmern (Angiotensin Converting Enzyme Inhibitoren). Milrinon ist ein selektiver Inhibitor des Peak-III-Phosphodiesterase-Isoenzyms in der Herz- und Gefäßmuskulatur. Es bewirkt eine leichte Beschleunigung der AV-Knoten-Überleitung, aber keine anderen signifikanten elektrophysiologischen Effekte.
Folgende pharmakokinetische Parameter wurden für Kinder nach intravenöser Infusion [SmPC Corotrope] ermittelt:
Alter | Dosis (µg/kg/min) |
T1/2 (h) | Cl (ml/kg/min) |
Vd (l/kg) |
Sehr kleine Frühgeborene | 0,5 | - | - | 0,5 |
Frühgeborene | - | 10 | 0,64 | - |
Neugeborene | 0,5-0,75 | - | 1,64 | 0,35-0,9 |
Säuglinge | 0,5-0,75 | 2-4 | 3,4-3,8 | 0,35-0,9 |
Kinder | 0,5-0,75 | 2-4 | 5,9-6,7 | 0,35-0,9 |
Pellicer et al. 2013 ermittelten zusätzlich die folgenden Tmax und Cmax nach intravenöser Infusion von 0,5 - 1 µg/kg/min bei 9 Neugeborenen im Alter von 6 - 30 Tagen PNA (postnatales Alter):
Tmax Neugeborene = 11,9 - 54 h
Cmax Neugeborene = 635 - 1189 ng/ml
Lindsay et al. 1998 fanden eine Clearance von 10,6 ± 5,3 ml/kg/min bei 11 Kindern von 0,67 - 15 Jahren mit septischem Schock.
Erwachsene:
Vd = 0,38 l/kg
Cl = 0,13 l/kg/h (Die Clearance ist bei Kindern höher als bei Erwachsenen; allerdings haben Kleinkinder eine signifikant niedrigere Clearance als Kinder, wobei die Clearance bei Frühgeborenen nochmals niedriger ist.)
T1/2 = 2,3 Stunden
[Ref.]
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Injektionslösung 10 mg/10 ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 1 mg/ml
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke | Natriumgehalt |
Corotrop® | Injektionslösung | 10 mg/10 ml | - |
Milrinon Stragen | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 1 mg/ml | <23 mg/Dosis |
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Prävention und Behandlung von Kreislaufinsuffizienz und pulmonaler Hypertonie |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Bei reduzierter Nierenfunktion wird die Halbwertzeit von Milrinon verlängert. Hierdurch erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen. Dosisabhängige Nebenwirkungen sind Hypotonie und Herzrhythmusstörungen.
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Kopfschmerzen, Hypotonie, Arrhythmien (seltener als bei Erwachsenen), Thrombozytopenie (häufiger als bei Erwachsenen). Das Risiko für eine Thrombozytopenie steigt mit der Länge der Infusionsdauer signifikant an. Persistierender Ductus arteriosus. Intraventrikuläre Blutungen. [SmPC Corotrop®]
Folgende UAW wurden häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Milrinon sollte unter kontinuierlicher hämodynamischer und herzrhythmischer Kontrolle verabreicht werden. Die Behandlung sollte nur bei hämodynamisch stabilen Kindern begonnen werden. Von einer fortgesetzten Anwendung wird abgeraten, da sie zu einer Verschlimmerung der Herzinsuffizienz und einer erhöhten Sterblichkeit führen kann.
Bei der Verabreichung einer Loading Dose ist Vorsicht geboten (Risiko einer schweren Hypotonie). Bei starkem Blutdruckabfall ist die Behandlung abzubrechen und ggf. nach Normalisierung des Blutdrucks mit einer niedrigeren Infusionsrate fortzusetzen.
Bei Neugeborenen ist zusätzlich eine Kontrolle der Thrombozytenanzahl, des Serum-Kaliums, sowie der Nierenfunktion und der Herzfrequenz nötig. Milrinon kann die Schließung des Ductus arteriosus verzögern.
Milrinon wird mit dem Auftreten von akuten Nierenschäden in Verbindung gebracht.
Vorhofflattern/-flimmern:
Sofern keine Kontraindikationen bestehen, immer vor Anwendung von Milrinon digitalisieren oder mit anderen antiarrhythmisch wirksamen Medikamenten behandeln, da Milrinon die AV-Knoten-Überleitung beschleunigen und so ventrikuläre Rhythmusstörungen begünstigen kann.
Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz haben häufig bedrohliche supraventrikuläre oder ventrikuläre Arrhythmien oder sind für deren Entstehung besonders anfällig.
Bei einigen Patienten führte Milrinon zur Zunahme ventrikulärer Ektopien, einschließlich nicht anhaltender ventrikulärer Tachykardien.
Schwere Nierenerkrankungen:
Milrinon sollte mit Vorsicht bei Patienten mit schweren Nierenerkrankungen angewandt werden.
Bei Niereninsuffizienz ist eine Dosisanpassung erforderlich.
Die durch Milrinon einsetzende Verbesserung des Herzzeitvolumens und die damit verbundene Verbesserung der renalen Perfusion mit gesteigerter Diurese kann eine Verminderung der Diuretikagabe erfordern.
Ein durch übermäßige Diurese bedingter Kaliumverlust kann das Auftreten von Arrhythmien begünstigen. Bei erniedrigten Kaliumspiegeln sollte eine Kaliumsubstitution vor oder während der Milrinon-Therapie durchgeführt werden.
Milrinon kann wegen seiner vasodilatatorischen Aktivität blutdrucksenkend wirken. Deshalb sollte die Anwendung von Milrinon bei hypotonen Patienten besonders kritisch abgewogen und die Therapie mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden.
Bei Patienten mit verminderter Thrombozytenzahl (< 100.000/Mikroliter) darf Milrinon nur unter sorgfältiger Laborkontrolle angewendet werden, da es in Einzelfällen zu einem weiteren Abfall der Thrombozytenzahl kommen könnte.
Bei Patienten mit erniedrigten Hämoglobinkonzentrationen (< 10 g/l) darf Milrinon nur unter sorgfältiger Kontrolle des roten Blutbildes angewendet werden, da es zu einem weiteren Abfall der Hämoglobinkonzentration (und Erythrozytenzahl) kommen kann.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Anagrelid | Wirkverstärkung von Milrinon möglich und dadurch erhöhtes Risiko für kardiale Arrhythmien. | gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Adrenerge und dopaminerge Mittel | ||
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Anapen®, Emerade®, Epipen®, Fastjekt®, Jext®, Suprarenin®; Syn: Epinephrin
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C01CA24 | |
C01CA07 | ||
C01CA04 | ||
C01CA26 | ||
Gutron®
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C01CA17 | |
Arterenol®, Sinora®; Syn: Norepinephrin
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C01CA03 | |
Biorphen®
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C01CA06 |
Andere Kardiostimulanzien | ||
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Simdax®
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C01CX08 |
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