Apixaban

Wirkstoff
Apixaban
Handelsname
Eliquis®
ATC-Code
B01AF02

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Apixaban ist ein hochwirksamer, oraler, reversibler, direkter und hochselektiver Inhibitor des aktiven Zentrums von Faktor Xa. Für diese antithrombotische Aktivität ist Antithrombin III nicht erforderlich. Apixaban hemmt die Aktivität des freien und Blutgerinnsel gebundenen Faktors Xa sowie der Prothrombinase. Apixaban hat keine direkten Wirkungen auf die Thrombozytenaggregation, hemmt aber indirekt die durch Thrombin induzierte Thrombozytenaggregation. Durch Hemmung des Faktors Xa beugt Apixaban der Bildung von Thrombin und der Entstehung von Thromben vor.

Pharmakokinetik bei Kindern

Kinder und Jugendliche:
Cmax: ca. 2 Stunden
Clearance: ca. 3,0 L/h

Erwachsene:
Cmax: 3 - 4 Stunden
Clearance: ca. 3,3 L/h 

[SmPC Eliquis]

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Behandlung von venösen Thromboembolien (VTE) und Sekundärprophylaxe von rezidivierenden venösen Thromboembolien (VTE)
    • oral
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Behandlung venöser Thromboembolien (VTE) und Prophylaxe von rezidivierenden VTE bei pädiatrischen Patienten ab einem Alter von 28 Tagen bis unter 18 Jahren.

Kinder und Jugendliche ab 28 Tagen und <35 kg:
Für pädiatrische Patienten mit einem Körpergewicht von < 35 kg ist die Fachinformation zu Apixaban Granulat in Kapseln zum Öffnen und Apixaban überzogenes Granulat in Beuteln heranzuziehen.

Kinder und Jugendliche ab 28 Tagen und ≥35 kg:
Die Behandlung mit Apixaban bei pädiatrischen Patienten ab einem Alter von 28 Tagen bis unter 18 Jahren sollte nach einer mindestens 5-tägigen initialen parenteralen Antikoagulationstherapie eingeleitet werden.

  Tage 1 - 7 Ab Tag 8
Körpergewicht (kg) Dosierungsschema Maximale Tagesdosis Dosierungsschema Maximale Tagesdosis
≥35 kg 10 mg, 2 × täglich 20 mg 5 mg, 2 × täglich 10 mg


[Ref.]

Präparate im Handel

Granulat in Kapseln zum Öffnen 0,15 mg  (europäisch zugelassen, jedoch bisher nicht in Deutschland vermarktet)
überzogenes Granulat im Beutel 0,5 mg, 1,5 mg, 2 mg (europäisch zugelassen, jedoch bisher nicht in Deutschland vermarktet)
Filmtabletten 2,5 mg, 5 mg

Präparate im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke (Apixaban) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Schulungsmaterial Alters-/Gewichtsangabe
Eliquis® Granulat in Kapseln zum Öffnen 0,15 mg oral "natriumfrei" Saccharose Kapsel öffnen und in Wasser/Babynahrung einstreuen. Gabe über Gastrostomiesonde oder Magensonde möglich. Patientenausweis ≥4 bis <5 kg
Eliquis® überzogenes Granulat im Beutel 0,5 mg, verpackt in 0,5-, 1,5- und 2-mg-Beuteln oral "natriumfrei" Lactose Granulat mit Wasser, Babynahrung, Apfelsaft/-mus vermischen. Gabe über Gastrostomiesonde oder Magensonde möglich. ≥5 kg bis <35 kg
Eliquis® Filmtabletten 2,5 mgT1,M, S, So
5 mgT1,M, S, So
oral "natriumfrei" Lactose Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten mit Wasser oder in zerstoßener Form in Apfelsaft, Apfelmus oder 5%Glucose in Wasser. ≥35 kg

T1: nur teilbar zur erleichterten Einnahme, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit, 

Die Fachinformationen wurden am 14.10.2025 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Hinweis

  • Nach einer mindestens 5-tägigen initialen parenteralen Antikoagulationstherapie einleiten.
  • Die Umstellung der Behandlung von parenteralen Antikoagulanzien auf Apixaban (und umgekehrt) kann bei der nächsten planmäßigen Dosis erfolgen.

Dosierungsempfehlungen

Behandlung von venösen Thromboembolien (VTE) und Sekundärprophylaxe von rezidivierenden venösen Thromboembolien (VTE)
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre und ≥ 35 kg
      [1]
      • Initialdosis: Tag 1-7: 20 mg/Tag in 2 Dosen.
      • Erhaltungsdosis: Ab Tag 8: 10 mg/Tag in 2 Dosen.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Basierend auf Daten zu Erwachsenen und limitierten Daten bei pädiatrischen Patienten ist bei pädiatrischen Patienten mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung keine Dosisanpassung erforderlich. Apixaban wird bei pädiatrischen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung nicht empfohlen. [SmPC Eliquis]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Insgesamt war das Sicherheitsprofil von Apixaban bei pädiatrischen Patienten im Alter von 28 Tagen bis < 18 Jahren mit dem von Erwachsenen vergleichbar und im Allgemeinen über die verschiedenen pädiatrischen Altersgruppen hinweg konsistent.
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen bei pädiatrischen Patienten waren Epistaxis und abnormale vaginale Blutung. [SmPC Eliquis]

Sehr häufig (>10 %): Epistaxis, abnormale vaginale Blutung, urogenitale Blutung

Häufig (1-10 %): Anämie, Thrombozytopenie, Überempfindlichkeitsreaktionen, allergisches Ödem, anaphylaktische Reaktion, Pruritus, Blutungen, Hämatome, Hypotonie (einschließlich Blutdruckabfall während des Eingriffs), Übelkeit, Hämatochezie, Rektalblutung, Zahnfleischblutung, abnormale Leberfunktionstests, erhöhte Aspartat-Aminotransferase, erhöhte Blutwerte für alkalische Phosphatase, erhöhte Blutwerte für Bilirubin, erhöhte Alanin-Aminotransferase, Hautausschlag, Alopezie, Hämaturie, Kontusion, postoperative Blutung (einschließlich postoperatives Hämatom, Wundblutung, Hämatom an Gefäßpunktionsstelle und Blutung an der Kathetereinstichstelle), Wundsekretion, Blutungen an der Inzisionsstelle (einschließlich Hämatom an der Inzisionsstelle), intraoperative Blutung

Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem, Gehirnblutung, Blutungen am Auge (einschließlich Bindehautblutung), Intraabdominalblutung, Hämoptyse, Blutung der Atemwege, Gastrointestinale Blutung, Hämorrhoidalblutung, Blutung im Mundraum, retroperitoneale Blutung, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase, Erythema multiforme, kutane Vaskulitis, Muskelblutung, Antikoagulanzien-assoziierte Nephropathie, Blutung an der Applikationsstelle, okkultes Blut positiv, traumatische Blutung

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Anämie, Thrombozytopenie, Blutungen, Hämatome, Epistaxis, Übelkeit, gastrointestinale Blutung, Blutung im Mundraum, Rektalblutung, Zahnfleischblutung, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase, erhöhte Alanin-Aminotransferase, Hautausschlag, Hämaturie, abnormale vaginale Blutung, urogenitale Blutung, Kontusion

Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen, allergisches Ödem, anaphylaktische Reaktion, Blutungen am Auge (einschließlich Bindehautblutung), Hypotonie (einschließlich Blutdruckabfall während des Eingriffs), Hämoptyse, Hämorrhoidalblutung, Hämatochezie, abnormale Leberfunktionstests, erhöhte Aspartat-Aminotransferase, erhöhte Blutwerte für alkalische Phosphatase, erhöhte Blutwerte für Bilirubin, Alopezie, Muskelblutung, Blutung an der Applikationsstelle, okkultes Blut positiv, postoperative Blutung (einschließlich postoperatives Hämatom, Wundblutung, Hämatom an Gefäßpunktionsstelle und Blutung an der Kathetereinstichstelle), Wundsekretion, Blutungen an der Inzisionsstelle (einschließlich Hämatom an der Inzisionsstelle), intraoperative Blutung, traumatische Blutung

Selten (0,01-0,1 %): Gehirnblutung, Blutung der Atemwege

Häufigkeit nicht bekannt: Angioödem, Intraabdominalblutung, retroperitoneale Blutung, Erythema multiforme, kutane Vaskulitis, Antikoagulanzien-assoziierte Nephropathie

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • akute, klinisch relevante Blutung
  • Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko verbunden sind
  • Läsionen oder klinische Situationen, falls sie als signifikanter Risikofaktor für eine schwere Blutung angesehen werden
  • gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Beachte: Rote-Hand-Brief vom 23.05.2019 (Rote-Hand-Brief zu Apixaban (Eliquis), Dabigatranetexilat (Pradaxa), Edoxaban (Lixiana/Roteas) und Rivaroxaban (Xarelto)): Die Anwendung wird bei Patienten mit Antiphospholipid-Syndrom aufgrund eines möglicherweise erhöhten Risikos für rezidivierende thrombotische Ereignisse nicht empfohlen.

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

ANTITHROMBOTISCHE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Vitamin-K-Antagonisten

Phenprocoumon

Falithrom®, Marcumar®, Marcuphen®, Phenprogamma®
B01AA04
Heparingruppe

Dalteparin

Fragmin®
B01AB04

Danaparoid

Orgaran®
B01AB09

Enoxaparin

Clexane®, Crusia®, Hepaxane®, Inhixa®
B01AB05

Nadroparin

Fraxiparine®
B01AB06

Tinzaparin

Innohep®
B01AB10
B01AB01
Thrombozytenaggregationshemmer, exkl. Heparin

Acetylsalicylsäure

Aspirin®, Godamed®, Alka-Seltzer classic®, Acesal®; Syn: ASS
B01AC06

Clopidogrel

Plavix®, Iscover®
B01AC04

Epoprostenol

Veletri®
B01AC09
Enzyme

Alteplase (rt-PA)

Actilyse®
B01AD02
Direkte Thrombin-Inhibitoren

Dabigatran

Pradaxa®
B01AE07
Direkte Faktor-Xa-Inhibitoren

Rivaroxaban

Xarelto®
B01AF01
Andere antithrombotische Mittel

Defibrotid

Defitelio®
B01AX01
ANTITHROMBOTISCHE MITTEL

Acetylsalicylsäure

Aspirin®, Godamed®, Alka-Seltzer classic®, Acesal®; Syn: ASS
B01AC06

Alteplase (rt-PA)

Actilyse®
B01AD02

Clopidogrel

Plavix®, Iscover®
B01AC04

Dabigatran

Pradaxa®
B01AE07

Dalteparin

Fragmin®
B01AB04

Danaparoid

Orgaran®
B01AB09

Defibrotid

Defitelio®
B01AX01

Enoxaparin

Clexane®, Crusia®, Hepaxane®, Inhixa®
B01AB05

Epoprostenol

Veletri®
B01AC09

Nadroparin

Fraxiparine®
B01AB06

Phenprocoumon

Falithrom®, Marcumar®, Marcuphen®, Phenprogamma®
B01AA04

Rivaroxaban

Xarelto®
B01AF01

Tinzaparin

Innohep®
B01AB10
B01AB01

Referenzen

  1. Bristol-Myers Squibb/Pfizer EEIG, SmPC Eliquis® (EU/1/11/691/001-019) Rev. 37, 29/09/2025, www.ema.europa.eu

Änderungsverzeichnis

  • 20 Oktober 2025 10:19: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung