Fluticasonpropionat entwickelt bei inhalativer Anwendung eine ausgeprägte antientzündliche Wirkung in der Lunge und infolgedessen kommt es zu einer Abnahme der Asthmasymptome und Exazerbationen. Die bei der systemischen Applikation von Glucocorticoiden möglichen Nebenwirkungen treten bei einer inhalativen Anwendung von Fluticasonpropionat nur in vergleichsweise sehr viel geringerer Ausprägung und nur bei wenigen Patienten auf. Die täglich gebildete Menge an Nebennierenrindenhormonen liegt auch bei chronischer Inhalationstherapie mit Fluticasonpropionat bei den meisten Patienten im Normalbereich.
Nach der Resorption werden Inhalationscorticosteroide schnell inaktiviert. Bei geringeren Dosen sind systemische Effekte gering bis nicht vorhanden.
Dosieraerosol 50 µg, 125 µg, 250 µg
Pulverinhalator 50 µg, 100 µg, 250 µg, 500 µg
Inhalative Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Fluticasonpropionat) | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Zulassung |
Flutide® Junior 50 Diskus | Pulver zur Inhalation | 50 µg | inhalativ | Lactose | - | ab 4 Jahren |
Flutide® mite 100 Diskus | Pulver zur Inhalation | 100 µg | inhalativ | Lactose | - | ab 4 Jahren |
Flutide® 250 Diskus | Pulver zur Inhalation | 250 µg | inhalativ | Lactose | - | ab 4 Jahren |
Flutide® forte 500 Diskus | Pulver zur Inhalation | 500 µg | inhalativ | Lactose | - | ab 4 Jahren |
Flutide® mite | Dosieraerosol | 50 µg | inhalativ | - | Den Inhalator vor der Anwendung kräftig schütteln. | ab 2 Jahren |
Flutide® | Dosieraerosol | 125 µg | inhalativ | - | ab 16 Jahren | |
Flutide® forte | Dosieraerosol | 250 µg | inhalativ | - | ab 16 Jahren | |
FlutiHexal® | Dosieraerosol | 125 µg 250 µg |
inhalativ | - | ab 16 Jahren |
Die Fachinformationen wurden am 08.02.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Asthma |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Bei Dosierungen >1000 µg treten verstärkt systemische Nebenwirkungen auf.
Sehr selten (< 0,01 %): Wachstumsverzögerung, Angstzustände, Schlafstörungen, Verhaltensänderungen (einschließlich Hyperaktivität und Reizbarkeit).
Es wurde auch über Depressionen und Aggressionen berichtet.
Sehr häufig (>10 %): Candidose der Mund- und Rachenschleimhaut
Häufig (1-10 %): Pneumonie (bei Patienten mit COPD), Reizungen des Rachens, Hämatome, Heiserkeit/Dysphonie
Gelegentlich (0,1-1 %): allergische Hautreaktionen
Selten (0,01-0,1 %): Candidose in der Speiseröhre
Sehr selten (<0,01 %): Angioödem (überwiegend fasziales und oropharyngeales Ödem), respiratorische Symptome (Dyspnoe und/oder Bronchospasmus), anaphylaktische Reaktionen, Cushing-Syndrom, cushingoide Erscheinungen, adrenale Suppression, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Abnahme der Knochenmineraldichte, Katarakt, Glaukom, Hyperglykämie, Angstgefühle, Schlafstörungen, Verhaltensänderungen einschließlich Hyperaktivität und Reizbarkeit (vor allem bei Kindern)
Häufigkeit nicht bekannt: Depression, Aggression (vor allem bei Kindern), verschwommenes Sehen, Epistaxis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Stufenschema Asthmatherapie gemäß GINA-Leitlinie beachten.
Bei Kindern unter Langzeitanwendung muss das Wachstum regelmäßig kontrolliert werden. Bei Auftreten einer Wachstumsverzögerung muss die Dosierung des zu inhalierenden Corticosteroids gesenkt werden. Kinder sind empfindlicher für systemische Effekte als Erwachsene, insbesondere bei psychologischen und verhaltensbezogenen Effekten sowie Nebennierenrindensuppression. Bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren, die eine hohe Dosierung von Fluticasonpropionat erhalten (≥1.000 µg/Tag), kann das Auftreten von Nebennierenrindensuppression, insbesondere einer akuten adrenergen Krise besonders gefährlich sein.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
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CYP3A4-Inhibitoren |
Hemmung des Metabolismus von Fluticason. Erhöhte Serumkonzentration und verstärkte Wirkung von Fluticason möglich. |
Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis verringern und Monitoring auf (systemische) Nebenwirkungen von Fluticason. |
CYP3A4-Induktoren |
Steigerung des Metabolismus von Fluticason. Erniedrigte Serumkonzentration und verringerte Wirkung von Fluticason möglich. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Fluticason. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Glucocorticoide | ||
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Sanasthmax®, Ventolair®, Junik®; Syn: Beclometasondipropionat (BDP)
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R03BA01 | |
Budes® N, Budiair®, BudenoBronch®, Larbex®, Pulmicort®, Miflonide®, Novopulmon®
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R03BA02 | |
Alvesco®
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R03BA08 |
Anticholinergika | ||
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Atrovent®, Ipraxa®
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R03BB01 | |
Spiriva® Respimat®, Braltus®, Srivasso®
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R03BB04 |