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Bei Kindern mit Mangel an endogenem Wachstumshormon stimuliert Somatropin das Längenwachstum und beschleunigt die Wachstumsrate. Bei Erwachsenen und Kindern steigert Somatropin die Stickstoffretention, stimuliert das Wachstum der Skelettmuskulatur und die Fettmobilisation und sorgt somit für eine normale Körperzusammensetzung. Somatropin wirkt besonders intensiv auf das viszerale Fettgewebe. Neben einer Steigerung der Lipolyse verringert Somatropin die Ablagerung von Triglyceriden in den Fettdepots. Somatropin erhöht die Konzentrationen des IGF-I (Insulin-like Growth Factor-I) sowie des IGFBP-3 (Insulin-like Growth Factor Binding Protein 3) im Serum.
Parenteral bei Wachstumsstörung durch unzureichende Sekretion von Wachstumshormon (Wachstumshormonmangel, WHM) bei Kindern
Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:
Im Allgemeinen wird eine Dosierung von 0,025-0,035 mg/kg Körpergewicht pro Tag oder 0,7-1,0 mg/m² Körperoberfläche pro Tag empfohlen. Auch höhere Dosen sind angewendet worden.
Therapie mit Somatotropin sollte fortgeführt werden, bis Epiphysenfugen geschlossen sind
Wenn der WH-Mangel nach Beendigung des Längenwachstums fortbesteht, sollte die Behandlung fortgeführt werden, um eine vollständige körperliche Entwicklung zum Erwachsenen, inklusive speicherfettfreier Körpermasse und Knochenmineralzuwachs zu erreichen.
[Ref.]
Parenteral bei Behandlung eines Prader-Willi-Syndroms zur Verbesserung des Wachstums und der Körperzusammensetzung bei pädiatrischen Patienten
Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:
Im Allgemeinen wird eine Dosierung von 0,035 mg/kg Körpergewicht pro Tag oder 1,0 mg/m² Körperoberfläche pro Tag empfohlen.
Die tägliche Dosis von 2,7 mg sollte nicht überschritten werden.
Behandlung sollte nicht durchgeführt werden bei pädiatrischen Patienten mit einer Wachstumsgeschwindigkeit von weniger als 1cm pro Jahr und wenn die Epiphysenfugen fast geschlossen sind.
[Ref.]
Parenteral bei Wachstumsstörungen beim Ullrich-Turner-Syndrom
Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:
Eine Dosierung von 0,045 – 0,05 mg/kg Körpergewicht pro Tag oder 1,4 mg/m² Körperoberfläche wird empfohlen.
Therapie mit Somatotropin sollte fortgeführt werden, bis Epiphysenfugen geschlossen sind
[Ref.]
Parenteral bei Wachstumsstörungen bei chronischer Niereninsuffizienz
Kleinkinder, Kinder und Jugendliche:
Eine Dosierung von 0,045 – 0,05 mg/kg Körpergewicht pro Tag (1,4 mg/m² Körperoberfläche pro Tag) wird empfohlen.
Höhere Dosen können möglich sein, wenn die Wachstumsgeschwindigkeit zu gering ist.
Nach 6-monatiger Behandlung kann eine Dosisanpassung notwendig sein.
Therapie mit Somatotropin sollte fortgeführt werden, bis Epipiysenfugen geschlossen sind oder bis zum Zeitpunkt einer Nierentransplantation.
[Ref.]
Parenteral bei Kleinwuchs als Folge einer intrauterinen Wachstumsverzögerung (SGA = Small for Gestational Age, Geburtsgewichts- und/oder Geburtslängen-SDS bezogen auf das Gestationsalter unterhalb von – 2,0) bei Kindern mit einem aktuellen Körperhöhen-SDS (Standard Deviation Score) unterhalb von – 2,5 und mehr als 1,0 unterhalb des elterlichen Zielhöhen-SDS, die bis zum Alter von 4 Jahren oder später diesen Wachstumsrückstand nicht aufgeholt haben (Wachstumsgeschwindigkeits-SDS < 0 im letzten Jahr).
Kinder
Die empfohlene Dosierung beträgt in der Regel 0,035 mg/kg Körpergewicht pro Tag (1 mg/m² Körperoberfläche pro Tag) bis zum Erreichen der Endgröße.
Behandlung sollte nach dem ersten Therapiejahr beendet werden, wenn der SDS der Wachstumsgeschwindigkeit weniger als +1 beträgt.
Behandlung sollte beendet werden, wenn die Wachstumsgeschwindigkeit <2 cm/Jahr beträgt und, falls eine Bestätigung erforderlich ist, das Knochenalter >14 Jahre (Mädchen) oder >16 Jahre (Jungen) ist, was einem Schluss der epiphysären Wachstumsfugen entspricht.
[Ref.]
Parenteral bei Behandlung von Kindern mit einem SHOX-Mangel
Kinder und Jugendliche:
Die empfohlene Dosis beträgt 0,045 – 0,050 mg/kg Körpergewicht/Tag als subkutane Injektion
[Ref.]
Parenteral bei Wachstumsstörung aufgrund eines Noonan-Syndroms
Kinder
Die empfohlene Dosis beträgt 0,066 mg pro kg Körpergewicht pro Tag, allerdings können in bestimmten Fällen 0,033 mg pro kg Körpergewicht pro Tag ausreichend sein. Die Behandlung sollte zum Zeitpunkt des Epiphysenschlusses beendet werden.
[Ref.]
Präparate im Handel
Hinweis: Eine Übersicht an Biologika, zu denen es Original-/Referenzarzneimittel und Biosimilar gibt findet sich in der Anlage VIIa der Arzneimittel-Richtlinie.
Parenterale Anwendung
Somatropin steht nur für die parenterale Anwendung (subkutane Injektion) zur Verfügung.
Entspricht 0,025-0,035 mg/kg/Tag. Die Dosis wird für jeden Patienten individuell bestimmt und je nach klinischer Wirkung und biochemischer Respons angepasst. Beachte: Biologika/Biosimilars unterscheiden sich in den zugelassenen Indikationen (siehe Zulassung) Die Diagnose und Behandlung mit Somatropin sollte von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Wachstumsstörungen entsprechend qualifiziert und erfahren sind.
Wachstumsstörungen infolge eines Prader-Willi-Syndroms oder bei Kindern infolge einer intrauterinen Wachstumsverzögerung (SGA = Small for Gestational Age)
Entspricht 0,035 mg/kg/Tag. Die Dosis wird für jeden Patienten individuell bestimmt und je nach klinischer Wirkung und biochemischer Respons angepasst. Beachte: Biologika/Biosimilars unterscheiden sich in den zugelassenen Indikationen (siehe Zulassung) Die Diagnose und Behandlung mit Somatropin sollte von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Wachstumsstörungen entsprechend qualifiziert und erfahren sind.
SGA <4 Jahre: off-label
Wachstumsstörungen infolge eines Ullrich-Turner-Syndroms, chronischer Niereninsuffizienz oder eines SHOX-Mangel
Entspricht 0,045-0,05 mg/kg/Tag. Die Dosis wird für jeden Patienten individuell bestimmt und je nach klinischer Wirkung und biochemischer Respons angepasst. Beachte: Biologika/Biosimilars unterscheiden sich in den zugelassenen Indikationen (siehe Zulassung) Die Diagnose und Behandlung mit Somatropin sollte von Ärzten eingeleitet und überwacht werden, die in der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Wachstumsstörungen entsprechend qualifiziert und erfahren sind.
In manchen Fällen können aber auch schon 0,033 mg/kg/Tag ausreichend sein. Beachte: Biologika/Biosimilars unterscheiden sich in den zugelassenen Indikationen (siehe Zulassung)
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Sehr häufig (>10 %): vorübergehende Reaktionen an der Verabreichungsstelle.
Häufig (1 - 10 %): Hautausschlag, Urtikaria. Periphere Ödeme. Verminderte Glukosetoleranz. Arthralgie, Myalgie, Progression der Skoliose.
Gelegentlich (0,1 - 1 %): Steifheit in den Extremitäten. Parästhesie. Juckreiz.
Desweiteren wurde berichtet über: Gesichtsödem. Epiphysiolyse des Hüftkopfes und Morbus Perthes. Jedoch ist unklar, ob diese Nebenwirkungen mit der Grunderkrankung oder mit der Somatropin-Behandlung in Zusammenhang stehen.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Anämie
Tachykardie, Hypertonie
Schwindel
Papillenödem, Diplopie
Hypothyreose
Erbrechen, Abdominalschmerz, Flatulenz, Übelkeit
Ödem, peripheres Ödem, Reaktionen an der Injektionsstelle, Asthenie, Atrophie an der Injektionsstelle, Blutungen an der Injektionsstelle, geschwollene Injektionsstelle, Hypertrophie
Die vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen bei Kindern
geschlossene Epiphysenfuge
Darreichungsformen mit Benzylalkohol: Früh- und Neugeborene
[SmPC Genotropin®, SmPC Omnitrope®]
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Die Behandlung mit Somatropin kann zu einer Senkung des Serumcortisolspiegels führen (aufgrund der Hemmung der Umwandlung von Cortison in Cortisol). Ein zuvor nicht diagnostizierter zentraler (sekundärer) Hypoadrenalismus kann festgestellt werden, und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie kann erforderlich sein.
Eine Hypothyreose kann sich während der Behandlung entwickeln (durch Erhöhung der extrathyroidalen Konversion von T4 zu T3), und eine unbehandelte Hypothyreose kann das Ansprechen auf Somatropin verringern. Die regelmäßige Kontrolle der Schilddrüsenfunktion ist empfehlenswert. Bei Bedarf sollten Schilddrüsenhormone ergänzt werden.
Vor und während der Therapie ist eine fundoskopische Untersuchung auf das Vorliegen einer Stauungspapille durchzuführen, insbesondere bei starken oder wiederkehrenden Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und/oder Erbrechen. Liegt eine Stauungspapille vor, ist die Existenz einer gutartigen intrakraniellen Hypertension (Pseudotumor cerebri) zu erwägen und bei Bedarf die Therapie mit Wachstumshormonen zu unterbrechen. Bei Wiederaufnahme der Therapie ist eine sorgfältige Kontrolle erforderlich.
Während der Behandlung sind auf Symptome einer Glukoseintoleranz zu achten, da Somatropin die Insulinsensitivität reduzieren kann. Bei Patienten mit Diabetes mellitus kann eine Anpassung der Insulindosis nach Beginn der Behandlung mit Somatropin erforderlich sein. Die Behandlung mit Somatropin ist nicht indiziert bei Diabetikern mit aktiver proliferativer oder schwerer nicht-proliferativer Retinopathie.
Bei anhaltenden Ödemen oder starken Parästhesien ist die Dosis zu reduzieren, um die Entwicklung eines Karpaltunnelsyndroms zu vermeiden.
Falls es zu keinem Therapieansprechen kommt, sollten Antikörper gemessen und bei einem Anstieg der Titer die Bindungskapazität bestimmt werden.
Bei einer kleinen Anzahl von Kindern mit Wachstumshormonmangel wurde über Leukämie berichtet. Es liegen jedoch keine Hinweise dafür vor, dass die Inzidenz von Leukämie bei mit Wachstumshormon behandelten Patienten ohne prädisponierende Faktoren erhöht ist (z. B. Bestrahlung des Kopfes). Bei Patienten nach in der Kindheit überstandener Krebserkrankung wurde bei Behandlung mit Somatropin über ein erhöhtes Risiko einer zweiten Neoplasie, berichtet. Diese Zweittumoren waren am häufigsten intrakranielle Neoplasien, insbesondere Meningeome, nach Bestrahlung des Kopfes zur Behandlung der ersten Neoplasie. Im Falle der vollständigen Remission einer bösartigen Erkrankung ist nach Beginn der Behandlung mit Wachstumshormon sorgfältig auf ein mögliches Rezidiv zu achten.
Bei Wachstumshormonmangel aufgrund einer intrakraniellen Läsion ist regelmäßig auf ein Fortschreiten der Erkrankung zu untersuchen.
Epiphysenlösung des Oberschenkelkopfs (Epiphyseolysis capitis femoris) und Legg-Calvé-Perthes-Krankheit wurden bei Kindern beobachtet. Es ist auf beginnendes Hinken und Hüft- oder Knieschmerzen während der Somatropin-Behandlung zu achten.
Beim Auftreten von Bauchschmerzen bei Kindern ist das Risiko einer Pankreatitis zu beachten.
Während der Behandlung ist auf Anzeichen einer Skoliose zu achten, da diese bei Kindern mit schnellem Längenwachstum voranschreiten kann.
Eine erhöhte Sterblichkeit im Vergleich zu Placebo wurde bei Patienten mit akut lebensbedrohlichen Zuständen aufgrund von Komplikationen bei Operationen am offenen Herzen, Bauchoperationen, multiplen Traumata durch einen Unfall oder akutem Atemversagen nachgewiesen, die mit hohen Dosen von Somatropin (5,3-8 mg/Tag) behandelt wurden. Die Sicherheit einer fortgesetzten Wachstumshormon-Supplementierung bei gleichzeitiger akuter lebensbedrohlicher Erkrankung ist nicht erwiesen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Subkutane Injektionsstelle sollte regelmäßig gewechselt werden, da Somatropin zur Ab- oder Zunahme des Fettgewebes an der Injektionsstelle führen kann.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Wechselwirkungen
Interaktionspartner
Grund
Handlungsempfehlung
Glucocorticoiden
Hemmung des wachstumsfördernden Effekts, Hemmung der Umwandlung von Kortison in Kortisol
bei einer ungenügenden ACTH-Ausschüttung ist die Dosierung bei einer Glucocorticoid-Substitution sorgfältig anzupassen
Androgenen, Östrogenen oder Anabolika
Hemmung des wachstumfördernden Effekts durch Beschleunigen der Knochenreifung
ggf. sind höhere Dosen Somatropin notwendig
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Novo Nordisk, SmPC Norditropin FlexPro 5mg/1,5ml_10mg/1,5ml_15mg/1,5ml Injektionslösung in einem Fertigpen (78464.00.00, 78465.00.00, 78466.00.00), 04/2018
Pfizer, SmPC Genotropin 5mg/ml_12mg/ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung (49530.00.00_30032.02.00), 03/2018
Pfizer, SmPC Genotropin MiniQuick Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung (40007.00.00, 40007.01.00, 40007.02.00,40007.03.00, 40007.04.00, 40007.05.00, 40007.06.00, 40007.07.00, 40007.08.00, 40007.09.00), 03/2018
Lilly, SmPC Humatrope für Pen 6mg/12mg/24mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung (31247.00.00, 31247.01.00, 31247.02.00), 05/2017