Xylometazolin

Wirkstoff
Xylometazolin
Handelsname
Hysan®, Imidin N®, Olynth®, Otriven®, schnupfen endrine®
ATC-Code
R01AA07

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Xylometazolinhydrochlorid ist ein Sympathomimetikum, das auf alpha-adrenerge Rezeptoren in der Nasenschleimhaut wirkt. Bei Verabreichung in die Nase verengen sich die nasalen Blutgefäße. Dadurch kommt es zur Abschwellung der Nasenschleimhaut sowie der benachbarten Regionen des Rachenraums. Es reduziert auch die mit Schleimhypersekretion zusammenhängenden Symptome und erleichtert den Sekretabfluss bei verstopfter Nase.

Pharmakokinetik bei Kindern

Aufgrund der Struktur von Xylometazolin muss man davon ausgehen, dass diese Substanz gut in das Nervensystem penetriert, wo sie an zentralen α2-adrenergen Rezeptoren die Herzfrequenz senkt und sedierend wirkt, was bis zur Atemdepression führen kann.
Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist die Pharmakologie dieser Substanzen nicht hinreichend untersucht, aber es ist offensichtlich, dass sie schneller ins Gehirn penetrieren und einen komaähnlichen Zustand verursachen können. [Topf et al. 2013]

Weiterführende Informationen unter "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen".

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • (Fließ-) Schnupfen (akut, allergisch) / Entzündungen der Nasennebenhöhlen
    • nasal
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Nasal bei Entzündungszuständen der Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum (z. B. Schnupfen; zur Erleichterung des Sekretabflusses bei Nasennebenhöhlenentzündung; bei Tubenmittelohrkatarrh).

Säuglinge und Kleinkinder unter 2 Jahren:
1 Tropfen in jedes Nasenloch, 2 – 3-mal täglich (alle 8 bis 10 Stunden) ist grundsätzlich ausreichend. Eine 3-malige Anwendung pro Tag und Nasenloch ist nicht zu überschreiten. Otriven gegen Schnupfen 0,025 % Nasentropfen dürfen nicht länger als 7 Tage nacheinander angewendet werden. Die empfohlene Dosierung darf nicht überschritten werden. Bei untergewichtigen Säuglingen und Frühgeborenen darf die Dosierung nur nach Anordnung eines Arztes erfolgen.

[Ref.]

Nasal zur Abschwellung der Nasenschleimhaut bei Schnupfen, anfallsweise auftretendem Fließschnupfen (Rhinitis vasomotorica), allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica). Zur Erleichterung des Sekretabflusses bei Entzündung der Nasennebenhöhlen sowie bei Katarrh des Tubenmittelohrs in Verbindung mit Schnupfen.

Kinder von 2 – 6 Jahren:
Eine 3-malige Anwendung pro Tag und Nasenloch darf nicht überschritten werden. Otriven gegen Schnupfen 0,05 % Nasentropfen dürfen nicht länger als 7 Tage angewendet werden. Die empfohlene Dosierung darf nicht überschritten werden, insbesondere bei Kindern und älteren Personen.
1 Tropfen in jedes Nasenloch, bis zu 3-mal täglich (alle 8 bis 10 Stunden) ist grundsätzlich ausreichend.

Kinder von 6 – 12 Jahren:
2 – 4 Tropfen in jedes Nasenloch, bis zu 3-mal täglich je nach Bedarf.
Eine 3-malige Anwendung pro Tag und Nasenloch darf nicht überschritten werden. Otriven gegen Schnupfen 0,05 % Nasentropfen dürfen nicht länger als 7 Tage angewendet werden. Die empfohlene Dosierung darf nicht überschritten werden, insbesondere bei Kindern und älteren Personen.

[Ref.]

Schulkinder ab 12 Jahren und Erwachsene:
2 – 4 Tropfen in jedes Nasenloch, bis zu 3-mal täglich je nach Bedarf. Eine 3-malige Anwendung pro Tag und Nasenloch darf nicht überschritten werden. Otriven gegen Schnupfen 0,1 % Nasentropfen dürfen nicht länger als 7 Tage angewendet werden. Die empfohlene Dosierung darf nicht überschritten werden, insbesondere bei Kindern und älteren Personen.

[Ref.]

Präparate im Handel

Nasentropfen 0,025 %, 0,05 %, 0,1 %
Nasenspray 0,05 %, 0,1 %
Einzeldosispipetten 0,1 %
Nasengel 1 mg/g

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Xylometazolinhydrochlorid) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Otriven® gegen Schnupfen Nasentropfen 0,25 mg/mL (0,025 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,1 mg/mL)
Sorbitol
Anwendung im Liegen mit leicht zur Seite geneigtem Kopf. Tropfer nicht direkt in das Nasenloch einführen.
Letzte Anwendung möglichst vor dem Zubettgehen.
0 - 2 Jahre (<1 Jahr: nur auf ärztlichen Rat)
0,5 mg/mL (0,05 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,1 mg/mL) 2 - 12 Jahre
1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,1 mg/mL)) ab 12 Jahren
Einzeldosispipetten 0,3 mg/0,3 mL (0,1 %) nasal k.A. - Pipette zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und nach unten schlagen. Die Dosierkammer füllt sich dadurch. Anwendung mit nach hinten geneigtem Kopf. Letzte Anwendung möglichst vor dem Zubettgehen. ab 12 Jahren
Otriven® gegen Schnupfen Nasenspray 1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,1 mg/mL) Anwendung bei leicht nach vorne geneigtem Kopf.
Beim Sprühen einatmen. Sprühflasche zurückziehen und dann mit dem Druck nachlassen. Letzte Anwendung möglichst vor dem Zubettgehen.
ab 12 Jahren
Otriven® ohne Konservierungsstoffe Nasenspray 0,5 mg/mL (0,05 %) nasal k.A. - 2 - 12 Jahre
1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. ab 12 Jahren
Otriven® Protect Nasenspray 1 mg/mL Xylometazolinhydrochlorid + 50 mg/mL Dexpanthenol nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,2 mg/mL) ab 12 Jahren
Otriven® SinuSpray Nasenspray 1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,1 mg/mL)
Macrogolglycerolhydroxystearat
ab 12 Jahren
NasenTropfen-ratiopharm® Kinder Nasentropfen 0,5 mg/mL (0,05 %) nasal k.A. - Tropferspitze bei Anwendung nach unten halten.
Bei zurückgelegtem Kopf Tropferspitze in das Nasensloch einführen und ein- bis zweimal pumpen.
ab 2 Jahren
NasenTropfen-ratiopharm® Erwachsene 1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. ab 6 Jahren
NasenSpray-ratiopharm® Kinder Nasenspray 0,05 % nasal k.A. - Anwendung bei leicht nach vorne geneigtem Kopf.
Beim Sprühen einatmen. Sprühflasche aus der Nase zurückziehen und dann mit dem Druck nachlassen.
Letzte Anwendung möglichst vor dem Zubettgehen.
2 - 6 Jahre
NasenSpray-ratiopharm® Erwachsene 0,1 % nasal k.A. ab 6 Jahren
NasenDuo Nasenspray Kinder Nasenspray 0,5 mg/mL Xylometazolinhydrochlorid + 50 mg/mL Dexpanthenol nasal k.A. - 2 - 6 Jahre
NasenDuo Nasenspray 1 mg/mL Xylometazolinhydrochlorid + 50 mg/mL Dexpanthenol nasal k.A. ab 6 Jahren
schnupfen endrine® Nasentropfen
Nasenspray
1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,2 mg/mL)
Macrogolglycerolhydroxystearat
Bei leicht zurückgelehntem Kopf einen Tropfen einträufeln. Gummistopfen der Pipette erst loslassen, wenn die Pipette aus dem Nasenloch entfernt wurde. ab 6 Jahren
Nasentropfen AL Nasentropfen 0,5 mg/mL (0,05 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,2 mg/mL) 2- bis 3-mal täglich 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch. </td 2 - 6 Jahre
1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. ab 6 Jahren
Nasenspray AL Nasenspray 0,5 mg/mL (0,05 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,2 mg/mL) 2- bis 3-mal täglich 1 Tropfen der Lösung in jedes Nasenloch. 2 - 6 Jahre
1 mg/mL (0,1 %) nasal k.A. ab 6 Jahren
Nasengel AL Nasengel 1 mg/g (0,1 %) nasal k.A. Benzalkoniumchlorid (0,2 mg/mL) 2- bis 3-mal täglich 1 Tropfen des Gels in jede Nasenöffnung. ab 6 Jahren


k.A.: keine Angabe

Die Fachinformationen wurden am 10.06.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

(Fließ-) Schnupfen (akut, allergisch) / Entzündungen der Nasennebenhöhlen
  • Nasal
    • 0 Monate bis 3 Monate
      [14] [16] [17]
      • Verordnung nur durch Kinder- und HNO-Ärzte

        Xylometazolinhydrochlorid 0,025 %: 1 Tropfen in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        3 - 5 Tage. Max: 7 Tage

      • Vorsicht bei abschwellenden Mitteln in dieser Altersgruppe. Nur in Ausnahmefällen anwenden, z.B. wenn die verstopfte Nase das Trinken ernsthaft behindert.

    • 3 Monate bis 1 Jahr
      [14]
      • Xylometazolinhydrochlorid 0,025 %: 1 Tropfen in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich.
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        Maximal 7 Tage

      • Vorsicht bei abschwellenden Mitteln in dieser Altersgruppe. Nur in Ausnahmefällen anwenden, z.B. wenn die verstopfte Nase das Trinken ernsthaft behindert.

    • 1 Jahr bis 2 Jahre
      [1] [2] [13] [14]
      • Xylometazolinhydrochlorid 0,025 %: 1 Tropfen in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        Maximal 7 Tage

      • Vorsicht bei abschwellenden Mitteln in dieser Altersgruppe. Nur in Ausnahmefällen anwenden, z.B. wenn die verstopfte Nase das Trinken ernsthaft behindert.

    • 2 Jahre bis 6 Jahre
      [1] [3] [10]
      • Xylometazolinhydrochlorid 0,05 %: 1 - 2 Tropfen oder 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1-3 x täglich.
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        Maximal 7 Tage

    • 6 Jahre bis 12 Jahre
      [1] [2] [3] [9] [10]
      • Xylometazolinhydrochlorid 0,05 %: 2 - 4 Tropfen oder 1 - 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich
        oder
        Xylometazolinhydrochlorid 0,1 %: 1 Tropfen oder 1 Sprühstoß in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        Maximal 7 Tage

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1] [2] [4] [7] [9] [11]
      • Xylometazolinhydrochlorid 0,1 %: 2 - 4 Tropfen oder 1 - 2 Sprühstöße in jedes Nasenloch, bei Bedarf 1 - 3 x täglich
        Dosierintervall: mind. 8 Stunden.

      • Behandlungsdauer:

        Maximal 7 Tage

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Nasenbluten [van Stralen et al. 2023]

Besonders bei Kindern (sehr selten): systemische Nebenwirkungen wie Halluzinationen, Apnoe bei Kleinkindern und Neugeborenen, Krämpfe [SmPC Nasentropfen/Spray/Gel].

Systemische Nebenwirkungen treten hauptsächlich bei Kindern auf, die Xylometazolin zu häufig oder in hohen Dosen verabreicht bekommen. Dies kann einerseits zu einer schweren Depression des Zentralnervensystems, des Herz-Kreislauf- und Lungensystems oder andererseits zu einer Stimulation des Zentralnervensystems führen. Die Stimulation des Zentralnervensystems manifestiert sich als: Angst, Erregung, Halluzinationen, Krämpfen. Depressionen des Zentralnervensystems manifestieren sich als: Abfall der Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit, Koma. Andere Symptome können Miosis, Mydriasis, Schwitzen, Blässe, Zyanose, Herzklopfen und Apnoe sein. Wenn zentrale Effekte überwiegen, können Bradykardie und Bluthochdruck, gefolgt von Hypotonie, insbesondere bei Kindern beobachtet werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10 %): Brennen und Trockenheit der Nasenschleimhaut, Niesen

Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (Angioödem, Hautausschlag, Juckreiz), nach Abklingen der Wirkung verstärkte Schleimhautschwellung, Epistaxis

Selten (0,01-0,1 %): Herzklopfen, Tachykardie, Hypertonie

Sehr selten (<0,01 %): Unruhe, Schlaflosigkeit, Müdigkeit (Schläfrigkeit, Sedierung), Kopfschmerzen, Halluzinationen, Arrhythmien, Konvulsionen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen bei Kindern

0,05 % Xylometazolin: Säuglinge und Kleinkinder <2 Jahre
0,1 % Xylometazolin: Kinder <6 Jahre

Kontraindikationen allgemein

  • Zustand nach transsphenoidaler Hypophysektomie oder anderen operativen Eingriffen, die die Dura Mater freilegen
  • trockene Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis sicca oder atrophische Rhinitis)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Vorsicht bei Kindern aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Sympathomimetika. Systemische Nebenwirkungen treten hauptsächlich bei Kindern auf, die Xylometazolin zu häufig oder in hohen Dosen verwenden. Die klinischen Symptome nach einer Intoxikation mit Imidazolinderivaten können aufgrund des Auftretens von Phasen der Hyperaktivität, die sich mit Phasen einer Depression des Zentralnervensystems, des Herz-Kreislauf- und des Lungensystems abwechseln, verwirrend sein. Die Behandlung ist bei systemischen Nebenwirkungen abzubrechen.

Dekongestiva werden bei Kindern unter 2 Jahren wegen möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen nicht empfohlen. Nur in Ausnahmefällen, z.B. wenn die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt ist und die nasale Anwendung von physiologischer Kochsalzlösung nicht ausreichend wirksam ist, sollte Xylometazolin 0,025 % angewendet werden.

Vorsicht bei Kindern mit Hypertonie und Arrhythmien.

Bei Säuglingen unter einem Jahr wird die Anwendung nur auf ärztlichen Rat hin empfohlen. Neugeborene und junge Säuglinge sollten mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Es gibt einzelne Berichte zu schweren Nebenwirkungen (insbesondere Apnoe) bei Anwendung therapeutischer Dosen in dieser Altersgruppe. Dosisüberschreitungen sind unbedingt zu vermeiden. [SmPC Otriven Nasentropfen 0,025%]

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Tricylische Antidepressiva
MAO-Hemmer
(Pseudo-)Ephedrin
Linezolid
Blutdruckanstieg und additive sympathomimetische Effekte möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Blutdruck und Puls überwachen.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

DEKONGESTIVA UND ANDERE RHINOLOGIKA ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Sympathomimetika, rein

Oxymetazolin

Nasivin®, WICK Sinex®
R01AA05
Antiallergika, exkl. Corticosteroide

Azelastin - nasal

Allergodil® akut, Azedil®, Pollival®, Vividrin akut®
R01AC03
R01AC01

Levocabastin - nasal

Levocamed®, Livocab®
R01AC02
Corticosteroide

Beclometason - nasal

Beclorhinol®, Rhinivict®
R01AD01

Budesonid - nasal

Aquacort®, Budapp nasal®, Budes®, Rhinocort Topinasal®
R01AD05
R01AD12

Fluticasonpropionat - nasal

Flutica-Teva®, Flutide® Nasal, Otri-Allergie®
R01AD08

Mometason - nasal

Aphiasone®, MomeAllerg®, Nasonex®
R01AD09

Triamcinolon - nasal

Rhinisan®, Nasacort®
R01AD11

Referenzen

  1. Novartis Consumer Health BV, SPC Otrivin (RVG 23976/23968/23969/23970) 26-05-14, www.cbg-meb.nl, aufgerufen 13. Januar 2015
  2. Venekamp RP et al, NHG-Standaard Acute rhinosinusitis(Derde herziening) [NHG Standard Akute Rhinosinusitis (Dritte Revision)], Huisarts Wet , 2014, 57(10), 537
  3. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare , SmPC Otriven® gegen Schnupfen 0,05 % Nasentropfen (4628.00.00), 07/2023
  4. Haleon Germany GmbH, SmPC Otriven® gegen Schnupfen 0,1 % Nasentropfen (4624.00.00), 01/2024
  5. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare , SmPC Otriven® gegen Schnupfen 0,1 % Einzeldosispipetten (4627.00.00), 07/2023
  6. Ratiopharm, SmPC NasenTropfen-ratiopharm® Kinder (6599.00.00), 12/2018
  7. Ratiopharm, SmPC NasenTropfen-ratiopharm® Erwachsene (12647.00.00), 12/2018
  8. Chiesi GmbH, SmPC schnupfen endrine® (7866.00.00/ 8400.00.00), 11/2021
  9. Johnson & Johnson, SmPC Olynth® 0,05 %/0,1 % N Schnupfen Dosierspray ohne Konservierungsstoffe (26497.00.00/ 23128.00.00), 01/2022
  10. Johnson & Johnson , SmPC Olynth® 0,05 % Schnupfen Lösung/ Schnupfen Dosierspray (6040471.00.00/ 6460123.00.00), 08/2020
  11. Johnson & Johnson, SmPC Olynth® 0,1 % Schnupfen Lösung/ Schnupfen Dosierspray (6040471.01.00/ 6460123.01.00), 08/2020
  12. ALIUD PHARMA® GmbH, SmPC Nasentropfen/-spray/gel AL (11049.00.00/), 07/2023
  13. Merck Selbstmedikation GmbH, SmPC Nasivin 0,025% (RVG 26124) 16-05-2011
  14. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare , SmPC Otriven gegen Schnupfen 0,025 % Nasentropfen (6095041.00.00), 07/2023
  15. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co, Otriven 0,025 % Nasentropfen (6095041.00.00), 07/2023
  16. van Stralen KJ, et al., Use of xylometazoline in hospitalised infants: is it safe? A retrospective cohort study, Arch Dis Child, 2023, 108(1), 62-6
  17. van Velzen AG, et al., A case series of xylometazoline overdose in children, Clin Toxicol (Phila), 2007, 45(3), 290-4
  18. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, SmPC Otriven® SinuSpray 0,1 % (4632.00.00), 07/2023
  19. ratiopharm GmbH, SmPC NasenSpray-ratiopharm® Erwachsene (33511.00.00), 12/2018
  20. ratiopharm GmbH, SmPC NasenSpray-ratiopharm® Kinder (33513.00.00), 12/2018
  21. ratiopharm GmbH, SmPC NasenDuo Nasenspray Kinder (90012.00.00), 03/2023
  22. ratiopharm GmbH, SmPC NasenDuo Nasenspray (90013.00.00), 03/2023
  23. Haleon Germany GmbH, SmPC Otriven® gegen Schnupfen 0,1 % Dosierspray ohne Konservierungsstoffe (39696.00.00), 01/2024
  24. GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, SmPC Otriven 0,05 % Dosierspray ohne Konservierungsstoffe (33512.00.00), 07/2023
  25. Haleon Germany GmbH, SmPC Otriven Protect 1 mg/mL + 50 mg/mL Nasenspray, Lösung (98934.00.00), 01/2024
  26. Haleon Germany GmbH, SmPC Otriven® gegen Schnupfen 0,1 % Nasenspray (4625.00.00), 01/2024
  27. Topf, H.-G. et al, Schwerwiegende Nebenwirkungen durch nasales Xylometazolin , 05/2013

Änderungsverzeichnis

  • 19 August 2024 16:57: Die (sehr begrenzte) verfügbare wissenschaftliche Literatur zur Anwendung von Xylometazolin bei Neugeborenen und Säuglingen <3 Monaten wurde ausgewertet. Dies führte dazu, dass basierend auf dem Konsens der Fachgruppe eine Dosierungsempfehlung für Säuglinge <3 Monate hinzugefügt wurde. Neuer Hinweis unter PK bei Kindern.
  • 27 April 2023 12:34: Altersangaben der Präparate Otriven 0,1% EDP, Nasentropfen, Sinuspray auf 12 Jahre geändert (zuvor: 6 Jahre)
  • 10 März 2023 09:20: Die Unterscheidung der Otriven 0,25 % Nasentropfen mit Pipette (ab 1 J.) oder Dosiertropfer (ab 0 J.) wurde entfernt, da die Pipette inzwischen nicht mehr im Handel verfügbar ist.
  • 23 Mai 2022 13:06: Aktualisierung der Dosierungsempfehlungen und des Präparateabschnittes: Otriven 0,025 % mit neuem Dosiertropfer wieder für Säuglinge zugelassen
  • 13 Juli 2021 15:15: Hinzufügen genauerer Angaben bezüglich ZNS-Depression und -Stimulation in UAW und Warnhinweisen.
  • 02 Februar 2021 11:35: Änderung der Dosierungsempfehlung im Zuge internationaler Harmonisierung und Anwendungsausschluss von Otriven 0,025 % Nasentropfen für Säuglinge
  • 11 November 2020 18:11: AMK-Information: Otriven® gegen Schnupfen 0,025 % Nasentropfen: Anwendung bei Kleinkindern unter einem Jahr kontraindiziert

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

Das klinische Bild einer Intoxikation mit Imidazol-Derivaten kann verwirrend sein, da sich Phasen der Stimulation mit Phasen einer Unterdrückung des zentralen Nervensystems und des kardiovaskulären Systems abwechseln können.
Symptome einer Stimulation des zentralen Nervensystems sind: Angstgefühl, Erregung, Halluzinationen und Konvulsionen.
Symptome infolge der Hemmung des zentralen Nervensystems sind: Erniedrigung der Körpertemperatur, Lethargie, Schläfrigkeit und Koma.
Folgende weitere Symptome können auftreten: Miosis, Mydriasis, Schwitzen, Fieber, Blässe, Zyanose, Übelkeit, Tachykardie, Bradykardie, kardiale Arrhythmie, Herzstillstand, Hypertonie, schockähnliche Hypotonie, Lungenödem, Atemstörungen und Apnoe.
Besonders bei Kindern kommt es nach Überdosierung häufig zu dominierenden zentralnervösen Effekten mit Krämpfen und Koma, Bradykardie, Apnoe sowie einer Hypertonie, die von einer Hypotonie abgelöst werden kann.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung: Bei schwerer Überdosierung ist eine stationäre Intensivtherapie angezeigt. Die Gabe von medizinischer Kohle (Absorbens), Natriumsulfat (Laxans) oder eine Magenspülung (bei großen Mengen) sollte unverzüglich erfolgen, da die Resorption von Xylometazolin schnell erfolgen kann. Zur Blutdrucksenkung kann ein nicht selektiver Alpha-Blocker gegeben werden. Vasopressoren sind kontraindiziert. Gegebenenfalls Fiebersenkung, antikonvulsive Therapie und Sauerstoffbeatmung.

[Ref.]