Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Prednison

Wirkstoff
Prednison
Handelsname
Decortin®, Rectodelt®
ATC-Code
H02AB07

Pharmakodynamik

Prednison ist ein nicht-fluoriertes Glucocorticoid zur systemischen Therapie. Es handelt sich um eine Vorstufe (Prodrug) von Prednisolon und wird in der Leber in die metabolisch aktive Substanz umgewandelt. 

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Substutionstherapie und Therapie rheumatologischer, pulmonaler, dermatologischer, allergischer, hämatologischer/onkologischer, neurologischer, infektiöser, ophthalmologischer, gastroenterologischer/hepatologischer und nephrologischer Erkrankungen
    • oral
      • ≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Laryngitis subglottica (Pseudokrupp)
    • rektal
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral zur Substitutionstherapie und Behandlung von Erkrankungen der Rheumatologie, Pneumologie, Dermatologie, Hämatologie/Onkologie, Neurologie, Infektiologie, Augenkrankheiten, Gastroenterologie/Hepatologie, Nephrologie

Erwachsenen, Kinder aller Altersgruppen und Jugendliche

Kinder:
Hohe Dosierung: 2 - 3 mg/kg KG/Tag
Mittlere Dosierung: 1 - 2 mg/kg KG/Tag
Erhaltungsdosis: 0,25 mg/kg KG/Tag
Bei Kindern (im Wachstumsalter) sollte die Therapie möglichst alternierend oder intermittierend erfolgen. In besonderen Fällen (z.B. BNS-Krämpfe), kann von dieser Empfehlung abgewichen werden.

[Ref.]

Rektal zur Akutbehandlung von:
– Pseudokrupp (akute stenosierende Laryngotracheitis)
– Krupp
– spastischer Bronchitis

Kleinkinder erhalten ein Zäpfchen, entsprechend 100 mg Prednison. Die Behandlung falls notwendig maximal einmal wiederholen. Eine weitere Anwendung wird nicht empfohlen. Eine Gesamtdosis von 2 Zäpfchen (entspr. 200 mg Prednison) sollte nicht überschritten werden.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Tabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg, 50 mg
Suppositorien 100 mg

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparat Darreichungsform Stärke (Prednison) Applikationsweg Natriumgehalt Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis
Decortin® Tabletten 5 mgT2
20 mgT4
50 mgT4
oral "natriumfrei" Lactose Einnahme zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit.
Prednison GALEN® Tabletten 5 mgT2
10 mgT2
20 mgT0
50 mgT2
oral "natriumfrei" Lactose Einnahme zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit.
Rectodelt® 100 Suppositorien 100 mg rektal Das Zäpfchen tief in den Darm einführen.

 

T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, "natriumfrei": weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit

Die Fachinformationen wurden am 21.09.2022 aufgerufen.

Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Substutionstherapie und Therapie rheumatologischer, pulmonaler, dermatologischer, allergischer, hämatologischer/onkologischer, neurologischer, infektiöser, ophthalmologischer, gastroenterologischer/hepatologischer und nephrologischer Erkrankungen
  • Oral
    • 0 Jahre bis 18 Jahre
      [2] [3]
      • Die Dosierung hängt stark von der Art und dem Schweregrad der Erkrankung ab.

        HOHE DOSIERUNG: 2 - 3 mg/kg/Tag, vorzugsweise in 1 Dosis am Morgen (6.00 - 8.00 Uhr) oder in 2 - 4 Dosen
        MITTLERE DOSIERUNG: 1 - 2 mg/kg/Tag, vorzugsweise in 1 Dosis am Morgen (6.00 - 8.00 Uhr) oder in 2 - 3 Dosen
        ERHALTUNGSTHERAPIE: 0,25 mg/kg/Tag, in 1 Dosis am Morgen (6.00 - 8.00 Uhr)

      • Nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung wird mit der Dosisreduktion begonnen. Bei Verteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen wird zunächst die abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis reduziert. Die Dosis wird zunächst in etwas größeren Schritten, ab ca. 30 mg/Tag in kleineren Stufen reduziert. Die klinische Situation entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis.

Laryngitis subglottica (Pseudokrupp)
  • Rektal
    • 1 Monat bis 2 Jahre
      [1]
      • 100 mg/Dosis bei Bedarf max. 1 x wiederholen.

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Wachstumshemmung [SmPC Decortin 02/22]

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Rektale Anwendung:

Außer der Möglichkeit einer Überempfindlichkeit gegen Prednison sind bei der Akuttherapie keine Nebenwirkungen zu erwarten.

Orale Anwendung:

Folgende Nebenwirkungen können auftreten, die sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig sind und deren Häufigkeit daher hier nicht angegeben werden kann:

  • Maskierung von Infektionen, Manifestation, Exazerbation oder Reaktivierung von Virusinfektionen, Pilzinfektionen, von bakteriellen, parasitären sowie opportunistischen Infektionen, Aktivierung einer Strongyloidiasis
  • mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyzythämie
  • allergische Reaktionen (z. B. Arzneimittelexanthem), schwere anaphylaktische Reaktionen, wie Arrhythmien, Bronchospasmen, Hypo- oder Hypertonie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand, Schwächung der Immunabwehr
  • adrenale Suppression und Induktion eines Cushing Syndroms (typische Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora)
  • Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen), Gewichtszunahme, verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie. Appetitsteigerung
  • Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebssteigerung, Psychosen, Manie, Halluzinationen, Affektlabilität, Angstgefühle, Schlafstörungen, Suizidalität
  • Pseudotumor cerebri, Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
  • Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung, Glaukom, Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus, Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge, verschwommenes Sehen
  • Bradykardie
  • Hypertonie, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie), erhöhte Kapillarfragilität
  • Magen-Darm-Ulcera, gastrointestinale Blutungen, Pankreatitis
  • Striae rubrae, Hautatrophie, Teleangiektasien, Petechien, Ekchymosen, Hypertrichose, Steroidakne, rosazea-artige (periorale) Dermatitis, Änderungen der Hautpigmentierung
  • Muskelatrophie und –schwäche, Myopathie, Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich), aseptische Knochennekrosen, Sehnenbeschwerden, Sehnenentzündung, Sehnenrupturen und epidurale Lipomatose
    • Hinweis: Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen
  • Das Auftreten sklerodermiebedingter renaler Krisen variiert in den verschiedenen Subpopulationen. Das höchste Risiko wurde bei Patienten mit diffuser systemischer Sklerose berichtet. Das niedrigste Risiko wurde bei Patienten mit begrenzter systemischer Sklerose (2 %) und juveniler systemischer Sklerose (1 %) berichtet.
  • Störungen der Sexualhormonsekretion (in Folge davon Auftreten von: Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
  • verzögerte Wundheilung

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Wegen des (seltenen) Auftretens eines Konversionsdefekts (11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase-Reduktase-Ektivität) wird Prednisolon gegenüber Prednison bevorzugt (klinische Relevanz ist nicht bekannt).

In der Wachstumsphase von Kindern sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie sorgfältig erwogen werden. Aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung sollte das Längenwachstum bei Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden. Die Therapie sollte zeitlich begrenzt oder bei Langzeittherapie alternierend erfolgen. [SmPC Decortin 02/2022] 

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

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Mineralocorticoide

Fludrocortison

Astonin H®
H02AA02
Glucocorticoide

Betamethason

Celestamine® N
H02AB01

Deflazacort

Calcort®
H02AB13

Dexamethason

Fortecortin®, Lipotalon®, InfectoDexaKrupp®
H02AB02

Hydrocortison

Alkindi®, Plenadren®
H02AB09

Methylprednisolon

Urbason®, Solu-Medrol®, Metasol®
H02AB04

Prednisolon

(Solu-)Decortin® H, Dermosolon®, Infectocortikrupp®, Klismakort®, Okrido®, Predni®, Prednisolut®
H02AB06

Triamcinolon

Lederlon® , Volon®, Triam Injekt®
H02AB08

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Referenzen

  1. GALENpharma GmbH, SmPC Prednison 5/10/20/50 mg GALEN® Tabletten (33644.00.00), 03/2021
  2. Merck Healthcare Germany GmbH, SmPC Decortin® Tabletten (8452.00.00), 02/2022
  3. Trommsdorff GmbH & Co., SmPC Rectodelt® 100 mg, Zäpfchen (6329964.00.00), 02/2022

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Änderungsverzeichnis

  • 18 Oktober 2022 14:03: Neue Monographie

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