Zonisamid ist ein Benzisoxazol-Derivat. Es ist ein Antiepileptikum mit schwacher Carboanhydraseaktivität in vitro. Es ist chemisch nicht mit anderen Antiepileptika verwandt.
Der Wirkungsmechanismus von Zonisamid ist nicht vollständig geklärt. Es scheint jedoch auf spannungsabhängige Natrium- und Calciumkanäle zu wirken und unterbricht so die synchronisierte neuronale Entladung, wodurch die Ausbreitung von epileptiformen Entladungen reduziert und eine daraus folgende epileptische Aktivität unterbunden wird. Zonisamid übt zusätzlich eine modulatorische Wirkung auf die GABA-vermittelte neuronale Inhibition aus.
Limitierte Daten geben Hinweise darauf, dass die Pharmakokinetik bei Kindern und Jugendlichen, die mit 1, 7 oder 12 mg/kg täglich in mehreren Gaben bis zum Steady-State aufdosiert wurden, nach Angleichung bezüglich des Körpergewichts gleich der bei Erwachsenen ist. So bestimmte z.B. Hashimoto 1994 in einer Populationskinetik Studie ein Verteilungsvolumen von 1,27 L/kg.
In Suzuki 1997, Yanai 1999, Suzuki 2001 und Suzuki 2002 wird ein therapeutischer Bereich von 10-30 µg/ml diskutiert. Diese Studien und Kawawaki 1999, Lotze 2004 und Yanagaki 2005 zeigen eine Cmax von 5,2-38,9 µg/ml bei Dosierungen von 4-22 mg/kg/Tag.
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Suspension zum Einnehmen 20 mg/mL
Hartkapseln 25 mg, 50 mg, 100 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Zonisamid) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma |
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Zonisol® | Suspension zum Einnehmen | 20 mg/mLSo | oral | natriumfrei | Methyl-4-hydroxybenzoat (2mg/mL), Propyl-4-hydroxybenzoat (0,5 mg/mL), Sucralose |
Erdbeere |
Zonisamid AL | Hartkapseln | 25 mgS 50 mgS 100 mgS |
oral | natriumfrei | - | - |
S: suspendierbar, So: sondengängig, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 09.09.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Anwendungshinweise:
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Epilepsie, adjuvante Therapie: MIT CYP3A4-Induktor |
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Epilepsie, adjuvante Therapie: OHNE CYP3A4-Induktor |
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West-Syndrom |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Die renale Clearance von Zonisamid nimmt bei Patienten mit Niereninsuffizienz ab. Dies erhöht das Risiko von Nebenwirkungen.
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Zonisamid kann einen Gewichtsverlust verursachen, der bei Kindern potenziell schwerwiegender ist.
Häufiger als bei Erwachsenen wurde berichtet über: Pneumonie, Dehydratation, reduzierte Transpiration, anormale Leberfunktionstestergebnisse, Otitis media, Pharyngitis, Sinusitis und Infektion der oberen Atemwege, Husten, Epistaxis und Rhinitis, Bauchschmerzen, Erbrechen, Hautausschlag, Ekzem und Fieber.
Seltener als bei Erwachsenen wurde berichtet über: Amnesie, erhöhte Kreatininwerte, Lymphadenopathie und Thrombozytopenie.
Sehr häufig (>10 %): Anorexie, Agitiertheit, Reizbarkeit, Verwirrungszustand, Depression, Ataxie, Schwindel, Gedächtnisbeeinträchtigung, Schläfrigkeit, Diplopie, erniedrigte Bikarbonatspiegel
Häufig (1-10 %): kleinflächige Hautblutungen, Überempfindlichkeit, Affektlabilität, Angst, Schlaflosigkeit, psychotische Störung, Agitiertheit, Depression, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Bradyphrenie, Aufmerksamkeitsstörung, Nystagmus, Parästhesie, Sprachstörung, Tremor, Schwindel, Gedächtnisstörungen, Schläfrigkeit, Bauchschmerzen, Obstipation, Durchfall, Dyspepsie, Übelkeit, Erbrechen, Hautausschlag, Pruritus, Alopezie, Nephrolithiasis, Müdigkeit, grippeähnliche Erkrankung, Fieber, periphere Ödeme, Reizbarkeit, Gewichtsabnahme, Appetitverlust, Erhöhung der Kreatinphosphokinase im Blut, Erhöhung der Alaninaminotransferase, Erhöhung der Aspartataminotransferase
Gelegentlich (0,1-1 %): Pneumonie, Harnwegsinfektion, Hypokaliämie, akute Psychose, Wut, Aggression, Suizidgedanken, Suizidversuch, Halluzination, Krampfanfall, Cholezystitis, Cholelithiasis, Harnsteine, Leukopenie, Thrombozytopenie, Hypokaliämie, Respirationsstörungen, Juckreiz, Ekchymose, abnorme Urinwerte
Sehr selten (<0,01 %): Agranulozytose, aplastische Anämie, Leukozytose, Lymphadenopathie, Panzytopenie, arzneimittelinduziertes Überempfindlichkeitssyndrom, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, metabolische Azidose, renaltubuläre Azidose, Amnesie, Koma, Grand-mal-Anfall, myasthenisches Syndrom, malignes neuroleptisches Syndrom, Status epilepticus, Engwinkelglaukom, Augenschmerzen, Myopie, verschwommenes Sehen, verminderte Sehschärfe, Dyspnoe, Aspirationspneumonie, Respirationsstörungen, allergische Pneumonitis, Pankreatitis, Leberzellschädigung, Anhidrose, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Rhabdomyolyse, Hydronephrose, Nierenversagen, abnormer Urin, erhöhter Kreatininspiegel im Blut, erhöhter Blutharnstoff, Leberfunktionstest abnorm, Hitzschlag
Häufigkeit nicht bekannt: plötzlicher Tod
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Untergewicht
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Carboanhydraseinhibitoren (Topiramat, Acetazolamid) | Erhöhtes Risiko von Anhydrose und Hyperthermie | Kombination kontraindiziert bei Kindern. Besonders bei heißem Wetter sollen die Patienten sich körperlich nicht anstrengen und ausreichend Wasser trinken (auch um das Risiko der Nierensteinbildung zu verringern). |
P-gp-Substrate | Möglicherweise Steigerung der Exposition von Pgp-Substraten | Bei hohen Dosierungen der Pgp-Substrate Überwachung der Serumkonzentration. |
CYP3A4-Induktoren | Verstärkter Metabolismus von Zonisamid | Eine Kombination sollte vermieden werden. Die Zonisamid-Dosis muss möglicherweise erhöht werden, wenn die Medikamente gleichzeitig verabreicht werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Barbiturate und Derivate | ||
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Luminaletten®, Luminal®
|
N03AA02 | |
Liskantin®, Mylepsinum®
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N03AA03 |
Hydantoin-Derivate | ||
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Phenhydan®
|
N03AB02 |
Succinimid-Derivate | ||
---|---|---|
Petnidan®, Suxilep®
|
N03AD01 |
Benzodiazepin-Derivate | ||
---|---|---|
Antelepsin®, Rivotril®
|
N03AE01 |
Carboxamid-Derivate | ||
---|---|---|
Tegretal®, Timonil®
|
N03AF01 | |
Trileptal®, Apydan®, Timox®
|
N03AF02 | |
Inovelon®
|
N03AF03 |
Fettsäure-Derivate | ||
---|---|---|
Convulex®, Ergenyl®, Orfiril®, Depakine; Syn: Natriumvalproat
|
N03AG01 | |
Sabril®, Kigabeq®
|
N03AG04 |
Andere Antiepileptika | ||
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Briviact®
|
N03AX23 | |
Epidyolex®, Syn: CBD
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N03AX24 | |
Taloxa®
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N03AX10 | |
Fintepla®
|
N03AX26 | |
Neurontin®, GabaLiquid GeriaSan®
|
N03AX12 | |
Vimpat®
|
N03AX18 | |
Lamictal®
|
N03AX09 | |
Keppra®, Kevesy®
|
N03AX14 | |
Fycompa®
|
N03AX22 | |
Lyrica®, Algecia®, PregaTab®
|
N03AX16 | |
Diacomit®
|
N03AX17 | |
Ospolot®
|
N03AX03 | |
Topamax®
|
N03AX11 |
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