Citalopram gehört zur Gruppe der Antidepressiva. Citalopram ist ein sehr selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und hat keinen oder nur minimalen Effekt auf die Noradrenalin- (NA), Dopamin- (DA) und Gamma-Aminobuttersäure-(GABA) Aufnahme. Eine Langzeitbehandlung induziert keine Toleranzentwicklung. Citalopram hat keine oder nur eine sehr niedrige Affinität zu einer Reihe von anderen Rezeptoren, darunter 5-HT1A, 5-HT2, DA D1 und D2 Rezeptoren sowie alpha1-, alpha2-, β-Adrenorezeptoren und Histamin H1-, Benzodiazepin- und Opioidrezeptoren und cholinerge Rezeptoren vom Muskarin-Typ. [Ref.]
Kinder und Jugendliche
Es wurden keine pharmakokinetischen Studien bei Kindern durchgeführt.
Metabolisierung: zu wenigen aktiven Metaboliten u.a. über CYP2C19 und CYP2D6.
Erwachsene
Tmax : 3-4 Stunden [Ref.]
BV: etwa 80% [Ref.]
Verteilungsvolumen: 12 – 17 l/kg [Ref.]
Plasmaproteinbindung: 80 % [Ref.]
T 1/2: 33-36 Stunden [Ref.]
Systemische Plasma-Clearence: 0,3 – 0,4 l/min [Ref.]
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Filmtabletten 10 mg, 20 mg, 30 mg, 40 mg
Infusionslösungskonzentrat 20 mg/0,5 mL
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Citalopram in Form von Citalopramhydrochlorid. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration und Dosierung ist jeweils auf Citalopram bezogen.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Citalopram) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis |
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Cipramil® | Filmtabletten | 20 mgT2 40 mgT2 |
oral | natriumfrei | Lactose (23,1 mg/Tbl.) Lactose (46,1 mg/Tbl.) |
Die Filmtabletten können zu jeder Tageszeit und unabhängig von der Nahrungsaufnahme mit reichlich Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) verabreicht werden. |
Citalopram HEXAL® | Filmtabletten | 10 mgT0, M, S, So 20 mgT2, M, S, So |
oral | natriumfrei | Lactose (10,9 mg/Tbl.) Lactose (21,9 mg/Tbl.) |
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Citalopram-neuraxpharm® | Filmtabletten | 10 mgT0 20 mgT2 30 mgT2 40 mgT4 |
oral | k.A. | - |
T4: teilbar in vier gleiche Dosen, T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, S: suspendierbar, So: sondengängig, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 30.12.2022 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Zwangsstörung, Depression und Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Appetitlosigkeit [Shirman S 2010], gesteigertes Energieniveau, Enthemmung, impulsives und aufdringliches Verhalten, Hyperaktivität, stereotypes Verhalten, trockene Haut [King BH. 2009], Sedierung und Impotenz.
Sehr häufig (>10 %): Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Tremor, Mundtrockenheit, Übelkeit, Obstipation, vermehrtes Schwitzen, Asthenie
Häufig (1-10 %): verminderter Appetit, Gewichtsabnahme, Agitiertheit, verringerte Libido, Ängstlichkeit, Nervosität, Verwirrtheit, anormale Träume, Konzentrationsstörungen, Geschmacksstörungen, Parästhesie, Schwindel, Aufmerksamkeitsstörungen, EPS-Störungen, Sehstörungen, Tinnitus, Tachykardie, Herzklopfen, lageabhängige Hypotonie, Gähnen, Rhinitis, Diarrhö, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Flatulenz, vermehrter Speichelfluss, Abdominalschmerzen, Juckreiz, Hautausschlag, Myalgie, Arthralgie, Harnretention, Impotenz, Ejakulationsstörungen, ausbleibende Ejakulation, Müdigkeit, gestörtes Allgemeinbefinden, Apathie, Fieber
Frauen: Orgasmusstörungen
Gelegentlich (0,1-1 %): allergische Reaktion, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, Aggression, Depersonalisation, Halluzinationen, Manie, Euphorie, Synkope, Krampfanfälle, Mydriasis, Bradykardie, Husten, Atemnot, Ergebnisse von Leberfunktionstests anormal, Purpura, Photosensibilität, Urtikaria, Haarausfall, Ödeme
Frauen: Menorrhagie
Selten (0,01-0,1 %): inadäquate ADH Sekretion, Hyponatriämie, Serotonin-Syndrom, Grand mal Krampfanfall, Dyskinesien, psychomotorische Unruhe/Akathisie, Hämorrhagien, Hepatitis, Ekchymosen
Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie, anaphylaktische Reaktion, Hypokaliämie, Panikattacken, nächtliches Zähneknirschen, Ruhelosigkeit, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten, Bewegungsstörungen, QT-Verlängerung im EKG, ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de Pointes, Nasenbluten, gastrointestinale Blutungen (einschließlich rektale Blutungen), Pankreatitis, Angioödem, Erhöhung des Prolaktinspiegels
Frauen: Metrorrhagie, postpartale Hämorrhagie,
Männer: Priapismus, Galaktorrhö
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Zusammenfassung: Führt zu herabgesetztem Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Bei depressiven Beschwerden sind der Nutzen und die potentiellen Risiken bei der Anwendung sorgfältig abzuwägen. Patienten, insbesondere Risikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch), sind hinsichtlich suizidaler Symptome sorgfältig zu überwachen. Beim Einsatz von Citalopram ist die Entstehung des Serotoninsyndroms zu berücksichtigen.
Die Einnahme kann zu einem herabgesetzten Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Viele alltägliche Tätigkeiten können hierdurch eingeschränkt werden.
Vorsicht ist geboten bei der Verschreibung von Citalopram an Kinder und Jugendliche mit depressiven Beschwerden aufgrund der schweren psychiatrischen Nebenwirkungen wie Feindseligkeit, Aggressivität, selbstzerstörerisches Verhalten, Suizidgedanken und Selbstmordversuche. Vor der Behandlung muss ein Screening auf Suizidrisiko durchgeführt werden. Die antidepressive Behandlung kann bei Patienten mit Depression das gesteigerte Suizidrisiko in der frühen Behandlungsphase weiter erhöhen. Patienten, insbesondere Risikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch) müssen während der Behandlung sorgfältig beobachtet werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen. Patienten/Eltern sollten darauf hingewiesen werden, auf jede klinische Verschlechterung, suizidales Verhalten oder suizidale Gedanken und ungewöhnliche Verhaltensveränderungen zu achten und bei Auftreten dieser Symptome unverzüglich einen Arzt zu konsultieren. Patienten dürfen keine großen Mengen dieses Arzneimittels zur Verfügung stehen.
Andere psychiatrische Erkrankungen, für die Citalopram verschrieben wird, können ebenso mit einem erhöhten Risiko für Suizid-bezogene Ereignisse einhergehen. Außerdem können diese Erkrankungen zusammen mit einer depressiven Erkrankung (Episoden einer Major Depression) auftreten. Daher sollten bei Behandlung anderer psychiatrischer Erkrankungen die gleichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden wie bei der Behandlung von depressiven Erkrankungen.
In seltenen Fällen wurde bei SSRIs das Serotoninsyndrom beobachtet. Eine Kombination von Symptomen wie Agitation, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie kann auf die Entwicklung dieses Krankheitsbildes hinweisen. In diesen Fällen muss Citalopram abgesetzt werden.
Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Amineurin®
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N06AA09 | |
Anafranil®
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N06AA04 | |
N06AA02 | ||
N06AA10 |
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Cipralex®
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N06AB10 | |
Prozac®
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N06AB03 | |
Fevarin®
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N06AB08 | |
Zoloft®
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N06AB06 |
Andere Antidepressiva | ||
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Elontril®, Zyban®
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N06AX12 | |
Cymbalta®, Duloxalta®
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N06AX21 | |
Remergil®
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N06AX11 | |
Trevilor®
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N06AX16 |
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