Escitalopram ist ein selektiver Serotonin (5-HT)-Wiederaufnahme-Hemmer mit hoher Affinität zur primären Bindungsstelle. Es bindet auch an einer allosterischen Bindungsstelle des Serotonintransporters, allerdings mit einer 1000-fach geringeren Affinität. Escitalopram hat keine oder nur eine sehr geringe Affinität zu einer Reihe von anderen Rezeptoren, darunter 5-HT1A-, 5-HT2-, DA D1- und D2-Rezeptoren sowie α1-, α2-, β-Adrenorezeptoren und Histamin H1-, cholinerge Rezeptoren vom Muskarin-Typ, Benzodiazepin- und Opioidrezeptoren. Die pharmakologischen und klinischen Effekte von Escitalopram lassen sich einzig über den Wirkmechanismus der 5-HT-Wiederaufnahmehemmung erklären.
Nach einmaliger Verabreichung von 10 mg an gesunde Jugendliche (12 bis 17 Jahre) wurden folgende kinetische Parameter ermittelt [Rao 2007]:
Cmax | Ø 13,1 ng/ml |
Tmax | 2,9 Stunden |
T1/2 | 19,0 Stunden |
Cl/F | 2,2 ml/min |
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Tropfen zum Einnehmen 20 mg/ml
Filmtabletten 5 mg, 10 mg, 15 mg, 20 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Escitalopram) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Cipralex® | Tropfen | 20 mg/mL (1 mg ≙ 1 Tropfen) | oral | natriumfrei | Ethanol 4,8 mg/Tropfen | Einnahme kann unabhängig von Mahlzeiten erfolgen. Lösung kann mit Wasser, Orangensaft oder Apfelsaft gemischt werden. | Erwachsene |
Escitalopram AbZ | Tropfen | 20 mg/mL (1 mg ≙ 1 Tropfen) | oral | natriumfrei | Ethanol 4,7 mg/Tropfen | Erwachsene | |
Cipralex® | Filmtabletten | 10 mgT2,M 20 mgT2,M |
oral | natriumfrei | - | Einnahme kann unabhängig von Mahlzeiten erfolgen. | Erwachsene |
Escitalopram AL | Filmtabletten | 5 mgT0 15 mgT2 |
oral | natriumfrei | - | Erwachsene | |
Escitalopram Stada® | Filmtabletten | 10 mgT2 20 mgT2 |
oral | natriumfrei | - | Erwachsene |
T2: teilbar in zwei gleiche Dosen, T0: nicht teilbar, M: mörserbar, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 07.07.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Depression |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Sehr häufig (>10 %): Kopfschmerzen, Übelkeit
Häufig (1-10 %): verminderter Appetit, gesteigerter Appetit, Gewichtszunahme, Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit, anormale Träume, verringerte Libido, Anorgasmie (Frauen), Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Schwindel, Parästhesie, Tremor, Sinusitis, Gähnen, Diarrhö, Obstipation, Erbrechen, Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen, Arthralgie, Myalgie, Ejakulationsstörungen (Männer), Impotenz (Männer), Müdigkeit, Fieber
Gelegentlich (0,1-1 %): Gewichtsabnahme, nächtliches Zähneknirschen, Agitiertheit, Nervosität, Panikattacken, Verwirrtheit, Geschmacksstörungen, Schlafstörungen, Synkope, Mydriasis, Sehstörungen, Tinnitus, Tachykardie, Nasenbluten, gastrointestinale Blutungen (einschließlich rektale Blutungen), Urtikaria, Haarausfall, Ausschlag, Juckreiz, Metrorrhagie (Frauen), Menorrhagie (Frauen), Ödeme
Selten (0,01-0,1 %): anaphylaktische Reaktion, Aggression, Depersonalisation, Halluzinationen, Serotoninsyndrom, Bradykardie
Häufigkeit nicht bekannt: Thrombozytopenie, inadäquate ADH-Sekretion, Hyperprolaktinämie, Hyponatriämie, Anorexie, Manie, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten, Dyskinesien, Bewegungs störungen, Krämpfe, psychomotorische Unruhe/Akathisie, QT-Verlängerungen, ventrikuläre Arrhythmien einschließlich Torsade de Pointes, orthostatische Hypotension, Hepatitis, Ergebnisse von Leberfunktionstests anormal, Ekchymosen, Angioödem, Harnretention, Galaktorrhö, postpartale Hämorrhagie, Priapismus (Männer)
Die vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Zusammenfassung:
Führt zu herabgesetztem Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Bei Verabreichung an depressive Patienten Vorteile ggü. möglichen Risiken sorgfältig abwägen. Patienten, insbesondere Risikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch), sind in Verbindung mit dem gesteigerten Suizidrisiko sorgfältig zu beobachten. Risiko des Auftretens eines Serotoninsyndroms berücksichtigen.
Die Einnahme kann zu einem herabgesetzten Reaktions- und Konzentrationsvermögen führen. Viele alltägliche Tätigkeiten können hierdurch eingeschränkt werden.
Vorsicht ist geboten bei der Verordnung von Escitalopram an Kinder und Jugendliche mit depressiven Symptomen. Dies vor allem aufgrund der schweren psychiatrischen Nebenwirkungen wie Feindseligkeit, Aggressivität, selbstzerstörerischem Verhalten, Suizidgedanken und Selbstmordversuchen. Vor der Behandlung muss ein Screening auf Suizidrisiko durchgeführt werden. Die antidepressive Behandlung kann bei depressiven Patienten das gesteigerte Suizidrisiko in den frühen Phasen der Genesung weiter verstärken. Patienten, insbesondere Risikopatienten (Suizidgedanken, Suizidversuch) müssen während der Behandlung mit diesen Arzneimitteln sorgfältig überwacht werden, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen. Patienten müssen über die Notwendigkeit der Beachtung jeder klinischen Verschlechterung, suizidalen Verhaltens oder suizidaler Gedanken und ungewöhnlicher Verhaltensveränderungen informiert sowie darauf hingewiesen werden, bei Auftreten dieser Symptome unverzüglich einen Arzt zu konsultieren. Patienten dürfen keine großen Mengen dieser Arzneimittel zur Verfügung stehen.
Andere psychiatrische Zustände, für welche Escitalopram verordnet wird, können auch mit einem gesteigerten Risiko von suizidalen Ereignissen in Verbindung stehen. Zudem können Komorbiditäten mit Depressionsphasen einhergehen. Dieselben Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Behandlung von Patienten mit schweren depressiven Störungen zu treffen sind, müssen darum ebenfalls für die Behandlung von Patienten mit anderen psychiatrischen Erkrankungen berücksichtigt werden.
In seltenen Fällen wurde beim Einsatz von SSRI das Serotoninsyndrom verzeichnet; beim gleichzeitigen Auftreten von Symptomen wie Agitation, Tremor, Myoklonien und Hyperthermie muss das Serotoninsyndrom in Betracht gezogen werden. Bei Krampfanfällen muss die Medikation abgesetzt werden.
Empfohlene Kontrolluntersuchungen finden Sie hier.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Kontraindizierte Kombinationen:
Kombinationen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern:
Starke CYP3A4-Inhibitoren: Clarithromycin, Ketoconazol, Voriconazol, Posaconazol, Virustatika [Ref.]
Starke CYP3A4-Induktoren: Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Rifampicin [Ref.]
Metoclopramid [Ref.]
Dextromethorphan [Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Amineurin®
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N06AA09 | |
Anafranil®
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N06AA04 | |
N06AA02 | ||
N06AA10 |
Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer | ||
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Cipramil®
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N06AB04 | |
Prozac®
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N06AB03 | |
Fevarin®
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N06AB08 | |
Zoloft®
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N06AB06 |
Andere Antidepressiva | ||
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Elontril®, Zyban®
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N06AX12 | |
Cymbalta®, Duloxalta®
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N06AX21 | |
Remergil®
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N06AX11 | |
Trevilor®
|
N06AX16 |
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