Sapropterin ist eine synthetische Form des natürlich vorkommenden 6R-BH4, eines Co-Faktors der Phenylalanin-, Tyrosin- und Tryptophan-Hydroxylasen. Bei einer Reihe von Patienten mit verminderter Phenylalaninhydroxylase (PAH)-Aktivität, ob aufgrund eines BH4-Mangels oder nicht, steigert Sapropterin die PAH-Aktivität und damit die Umwandlung von Phenylalanin in Tyrosin. Dadurch wird die Anreicherung von Phenylalanin und dessen schädigende Wirkung verhindert bzw. reduziert. Wirkung: maximal nach 3 Wochen (Reduktion des Phenylalaninspiegels).
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Tabletten zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 100 mg
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 100 mg, 500 mg
Allgemein
Die im Handel verfügbaren Präparate enthalten Sapropterin in Form von Sapropterin-Dihydrochlorid. 100 mg Sapropterin-Dihydrochlorid entsprechen 77 mg Sapropterin.
Orale Anwendung
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Sapropterin-Dihydrochlorid |
Problematische Hilfsstoffe |
Kuvan® | Tabletten zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen |
100 mgT0 | – |
Kuvan Pulver® | Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 100 mg 500 mg |
Sucralose |
T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 09.07.2021 aufgerufen.
Anwendungshinweis: Um die Resorption zu steigern, ist Sapropterin zusammen mit einer Mahlzeit zu nehmen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Hyperphenylalaninämie bei Phenylketonurie (PKU) |
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Hyperphenylalaninämie bei Tetrahydrobiopterin (BH4)-Mangel |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Sehr häufig (>10 %): Kopfschmerzen, Rhinorrhoe
Häufig (1-10 %): Hypophenylalaninämie, laryngopharyngeale Schmerzen, verstopfte Nase, Husten, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dyspepsie, Übelkeit
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich schwerwiegender allergischer Reaktionen) und Ausschlag, Gastritis, Oesophagitis
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Diätetische Zufuhr: Patienten, die mit Sapropterin behandelt werden, müssen weiter eine phenylalaninrestriktive Diät einhalten und sich regelmäßig klinischen Untersuchungen unterziehen (wie Überwachung der Spiegel von Phenylalanin und Tyrosin im Blut, der Nahrungsaufnahme und der psychomotorischen Entwicklung).
Niedrige Phenylalaninblutspiegel und Tyrosinspiegel: Anhaltende oder periodisch auftretende Fehlsteuerung des Phenylalanin-Tyrosin-L-Dihydroxyphenylalanin (DOPA)-Abbauweges kann zu einer ungenügenden körpereigenen Protein- und Neurotransmittersynthese führen. Anhaltend niedrige Phenylalaninblutspiegel und Tyrosinspiegel während der Kindheit wurden mit einer Beeinträchtigung der geistigen Entwicklung in Verbindung gebracht. Eine wirksame Überwachung der diätetischen Phenylalanin- und der Gesamtproteinaufnahme ist während der Therapie mit Sapropterin erforderlich, um eine adäquate Kontrolle der Phenylalaninblutspiegel und eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen.
Erkrankungen: Im Krankheitsfall wird ein Arztbesuch empfohlen, da die Phenylalaninblutspiegel dann ansteigen können.
Krampfanfälle: Bei der Verordnung von Sapropterin für Patienten, die mit Levodopa behandelt werden, ist Vorsicht geboten. Bei gleichzeitiger Anwendung von Levodopa und Sapropterin bei Patienten mit BH4-Mangel wurden Fälle von Krampfanfällen, eine Exazerbation von Krampfanfällen sowie erhöhte Erregbarkeit und Reizbarkeit beobachtet.
Therapieabbruch: Ein Rückfall, definiert als Anstieg der Phenylalaninblutspiegel über die Therapieausgangswerte hinaus, kann bei Therapieabbruch entstehen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Folsäure-Antagonisten, z.B. Trimethoprim/Cotrimoxazol, Methotrexat |
Möglicherweise Beeinflussung des Sapropterin-Metabolismus. Erniedrigte Sapropterin-Plasmakonzentration möglich. | Überwachung auf verminderte Wirksamkeit. |
Levodopa - bei Patienten mit BH4-Mangel | Möglicherweise Beeinflussung des Sapropterin-Metabolismus. | Überwachung auf Krampfanfälle und Erregbarkeit. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Aminosäuren und Derivate | ||
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Carbaglu®, Syn: N-Carbamoyl-L-Glutaminsäure
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A16AA05 | |
Cystagon, Procysbi®; Syn: Cysteamin
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A16AA04 |
Enzyme | ||
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Replagal®
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A16AB03 | |
Fabrazyme®
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A16AB04 | |
Myozyme®
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A16AB07 | |
Strensiq®
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A16AB13 | |
Naglazyme®
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A16AB08 |
Sonstige Mittel für das alimentäre System und den Stoffwechsel | ||
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Oxlumo®
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A16AX18 | |
Revestive®
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A16AX08 | |
Cuprior®, Cufence®; Syn: TETA, Triethylentetramin
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A16AX12 | |
Wilzin®
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A16AX05 |