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Tacrolimus ist ein Calcineurin-Inhibitor. Tacrolimus ist ein hochwirksames Immunsuppressivum und hemmt speziell die Bildung zytotoxischer Lymphozyten, die für die Transplantatabstoßung in erster Linie verantwortlich sind. Tacrolimus unterdrückt die Aktivierung der T-Zellen und die von den T-Helferzellen abhängige Proliferation der B-Zellen, ferner die Bildung von Lymphokinen (wie Interleukin-2, Interleukin-3 und γ-Interferon) sowie die Expression des Interleukin-2-Rezeptors.
Pharmakokinetik bei Kindern
Im Allgemeinen benötigen kleine Kinder (ausgenommen Neugeborene) eine 1,5 bis 2 x höhere Dosis als Erwachsene, um ähnliche Plasmakonzentrationen zu erreichen. Bei pädiatrischen Transplantationspatienten scheinen die Gesamtkörper-Clearance und das Verteilungsvolumen im Vergleich zu gesunden Erwachsenen und erwachsenen Transplantationspatienten um das 2-fache höher zu sein. Sowohl bei pädiatrischen Leber- als auch bei Nierentransplantationspatienten wurde eine geringere Bioverfügbarkeit einer als Rezeptur zubereiteten oralen Suspension im Vergleich zu oralen Kapseln festgestellt [Reding 2002, Schijvens 2020]. Ärzte und Ärztinnen sollten diesen Unterschied berücksichtigen, insbesondere wenn sie zwischen verschiedenen Darreichungsformen wechseln.
Oral zur Prophylaxe der Lebertransplantatabstoßung
als schnellfreisetzendes Präparat:
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,3 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Gaben (z.B. morgens und abends)
Wenn die Dosis aufgrund des klinischen Zustandes des Patienten oral nicht gegeben werden kann, sollte eine initiale intravenöse Dosis gegeben werden.
Die Tacrolimus-Dosierungen werden nach Transplantation normalerweise reduziert. In manchen Fällen können gleichzeitig gegebene immunsuppressive Arzneimittel abgesetzt und eine Tacrolimus-basierte Monotherapie fortgesetzt werden. Weitere Dosisanpassungen können später erforderlich sein, da sich die Pharmakokinetik von Tacrolimus im Verlauf der Stabilisierung des Patienten nach der Transplantation verändern kann.
[Ref.]
als retardierte Arzneiform:
Kinder und Jugendliche:
nur für Erwachsene zugelassen
Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation
[Ref.]
Intravenös zur Prophylaxe der Lebertransplantatabstoßung
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,05 mg/kg/Tag als 24-Stunden-Dauerinfusion
[Ref.]
Oral zur Prophylaxe der Nierentransplantatabstoßung
als schnellfreisetzendes Präparat:
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,3 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Gaben (z.B. morgens und abends)
Wenn die Dosis aufgrund des klinischen Zustandes des Patienten oral nicht gegeben werden kann, sollte eine initiale intravenöse Dosis gegeben werden.
Die Tacrolimus-Dosierungen werden nach der Transplantation normalerweise reduziert. In manchen Fällen können gleichzeitig gegebene immunsuppressive Arzneimittel abgesetzt und eine Tacrolimus-basierte Dualtherapie fortgesetzt werden. Weitere Dosisanpassungen können später erforderlich sein, da sich die Pharmakokinetik von Tacrolimus im Verlauf der Stabilisierung des Patienten nach der Transplantation verändern kann.
[Ref.]
als retardierte Arzneiform:
Kinder und Jugendliche:
nur für Erwachsene zugelassen
Dosierungsempfehlung siehe Fachinformation
[Ref.]
Intravenös zur Prophylaxe der Nierentransplantatabstoßung
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,075-0,100 mg/kg/Tag als 24-Stunden-Dauerinfusion
[Ref.]
Oral zur Prophylaxe der Herztransplantatabstoßung ohne Antikörper-Induktion
als schnellfreisetzendes Präparat:
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,3 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Gaben (z.B. morgens und abends)
Normalerweise werden die Tacrolimusdosen nach einer Tansplantation reduziert. Eine Besserung des klinischen Zustandes des Patienten nach der Transplantation kann die Pharmakokinetik von Tacrolimus verändern und kann weitere Dosisanpassungen erforderlich machen.
[Ref.]
Intravenös zur Prophylaxe der Herztransplantatabstoßung ohne Antikörper-Induktion
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,03-0,05 mg/kg/Tag als 24-Stunden-Dauerinfusion
Tacrolimus-Vollblutzielspiegel 15-25 ng/ml
Die Patienten sollten sobald klinisch möglich auf eine orale Gabe umgestellt werden.
[Ref.]
Oral zur Prophylaxe Herztransplantatabstoßung nach Antikörper-Induktion
als schnellfreisetzendes Präparat:
Kinder und Jugendliche:
Initialdosis: 0,1-0,3 mg/kg/Tag verteilt auf zwei Gaben (z.B. morgens und abends)
Normalerweise werden die Tacrolimusdosen nach einer Tansplantation reduziert. Eine Besserung des klinischen Zustandes des Patienten nach der Transplantation kann die Pharmakokinetik von Tacrolimus verändern und kann weitere Dosisanpassungen erforderlich machen.
[Ref.]
weitere Indikationen:
Oral zur Behandlung der Transplantatabstoßung
als schnellfreisetzendes Präparat:
Kinder und Erwachsene:
Es wurden bisher höhere Dosen Tacrolimus eingesetzt, eine zusätzliche Kortikosteroidtherapie und kurzfristige Gaben monoklonaler/polyklonaler Antikörper können kombiniert werden, bei Anzeichen einer Vergiftung muss die Tacrolimus-Dosis gegebenenfalls herabgesetzt werden.
[Ref.]
Intravenös zur Behandlung der Transplantabstoßung
Kinder und Erwachsene:
Es wurden bisher höhere Dosen Tacrolimus eingesetzt, eine zusätzliche Kortikosteroidtherapie und kurzfristige Gaben monoklonaler/polyklonaler Antikörper können kombiniert werden, bei Anzeichen einer Vergiftung muss die Tacrolimus-Dosis gegebenenfalls herabgesetzt werden.
Tacrolimus (retardierte) Hartkapseln dürfen nach Anlage VII zum Abschnitt M der Arzneimittel-Richtlinie (Stand 11/2020) nicht durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgetauscht werden. Beachte: Envarsus (Retardtabletten) ist nicht 1:1 dosisäquivalent mit anderen Tacrolimus-haltigen Arzneimitteln (schnellfreisetzende Präparate oder Retardkapseln) (siehe Warnhinweise).
Falls erforderlich, kann Modigraf-Granulat über eine Nasensonde eingeleitet werden.
Für eine maximale Resorption sollte Modigraf-Granulat auf nüchternen Magen oder mind. 1 h vor bzw. 2 - 3 h nach einer Mahlzeit gegeben werden.
2 ml Wasser (mit Raumtemperatur) sollten pro 1 mg Tacrolimus zur Herstellung der Suspension (bis max. 50 mL) verwendet werden.
Materialien, die Polyvinylchlorid (PVC) enthalten, dürfen nicht verwendet werden.
Es ist nicht empfohlen, Flüssigkeiten oder Gegenstände zu benutzen, um den Beutel zu leeren.
Die Suspension kann mit einer Spritze aufgenommen oder vom Patienten direkt geschluckt werden. Danach wird der Becher einmal mit der gleichen Menge Wasser gespült und dieses Wasser vom Patienten eingenommen.
Die Suspension sollte sofort nach Zubereitung verwendet werden.
Das Konzentrat darf erst nach Verdünnung mit einem geeigneten Träger als intravenöse Infusion verwendet werden.
Das Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung ist mit 5%iger Dextroselösung oder physiologischer Kochsalzlösung in Polyethylen-, Polypropylen- oder Glasflaschen, aber nicht in PVC-Behältnissen, zu verdünnen.
Nur klare und farblose Lösungen sollten verwendet werden.
Die Konzentration der Infusionslösung sollte in einem Bereich von 0,004 – 0,100 mg/ml liegen.
Das gesamte Infusionsvolumen sollte im 24-Stunden Zeitraum 20 – 500 ml betragen.
Die verdünnte Lösung sollte nicht als Bolus gegeben werden.
Sowohl bei pädiatrischen Leber- als auch bei Nierentransplantationspatienten wurde eine geringere Bioverfügbarkeit einer als Rezeptur zubereiteten oralen Suspension im Vergleich zu oralen Kapseln festgestellt [Reding 2002, Schijvens 2020].
Die verschiedenen Fertigarzneimittel sind nicht bioäquivalent. Für die Umstellung von verschiedenen Fertigarzneimitteln siehe Warnhinweise.
Ärzte und Ärztinnen sollten diese Unterschiede berücksichtigen, insbesondere wenn sie zwischen verschiedenen Darreichungsformen wechseln. Engmaschiges TDM wird empfohlen.
Initialdosis:
0,04
mg/kg/Tag
in 2
Dosen.Erhaltungsdosis: Dosierung je nach Wirkung und Blutspiegel titrieren.
Intermittierend: alle 12 h über 2 h infundieren Alternative: Dauerinfusion off-label
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
- GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich - GFR <10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich
Beachte: Aufgrund des nephrotoxischen Potentials von Tacrolimus wird eine sorgfältige Überwachung der Nierenfunktion empfohlen.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern
Kammer- oder Septumhypertrophie
reversibel und hauptsächlich bei Kindern, deren Tacrolimus-Talspiegel weit über den empfohlenen Höchstgrenzen lagen
weitere Risikofaktoren: bestehendes Herzleiden, Behandlung mit Corticosteroiden, Bluthochdruck, Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Infektionen, Flüssigkeitsüberbelastung und Ödem
[SmPC Prograf]
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein
Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):
Schlaflosigkeit, Angsterscheinungen, Verwirrtheit und Desorientiertheit, Depression, depressive Verstimmung, affektive Störungen und Störungen des Gemütszustandes, Alpträume, Halluzinationen, Geisteskrankheiten, psychotische Störung
Tremor, Kopfschmerzen, Krampfanfälle, Bewusstseinsstörungen, Parästhesien und Dysästhesie, periphere Neuropathien, Schwindelgefühl, Schreibstörungen, Störungen des Nervensystems, Koma, Blutungen im Zentralnervensystem und Apoplexie
Dyspnoe, Erkrankungen des Lungenparenchyms, Pleuraerguss, Pharyngitis, Husten, Anschwellung und Entzündung der Nasenschleimhaut, Atemversagen, Erkrankungen der Atemwege, Asthma
Durchfall, Übelkeit, Gastrointestinaler Entzündungszustand, Magen-Darm-Geschwür und Perforationen, Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt, Stomatitis und Ulzeration, Aszites, Erbrechen, Schmerzen im Magen-Darm-Bereich und Abdomen, dyspeptische Zeichen und Symptome, Obstipation, Flatulenz, Blähungen und Aufgeblähtheit, Ileus paralyticus, akute und chronische Pankreatitis, gastroösophagealer Reflux, beeinträchtigte Magenentleerung
Cholestase und Ikterus, Leberzellschaden und Hepatitis, Cholangitis
Gelenkschmerzen, Muskelkrämpfe, Schmerz in den Extremitäten, Rückenschmerzen, Gelenkerkrankungen
Nierenfunktionsstörungen, Nierenversagen, akutes Nierenversagen, Oligurie, Tubulusnekrose, toxische Nephropathie, Veränderungen des Harns, Symptome von Harnblase und Harnröhre, Anurie, hämolytisch-urämisches Syndrom
Dysmenorrhö und Uterusblutungen
Asthenische Zustände, fieberhafte Erkrankungen, Ödem, Schmerzen, gestörtes Empfinden der Körpertemperatur, Multiples Organversagen, grippeartige Erkrankung, Temperaturunverträglichkeit, Druckgefühl in der Brust, Zittrigkeit, Krankheitsgefühl
Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:
Agranulozytose, hämolytische Anämie
allergische und anaphylaktische Reaktionen
Blindheit, Neuropathie des Nervus opticus
neurosensorische Taubheit
Perikarderguss
akutes Atemnotsyndrom
Thrombose der Leberarterie, mit Venenverschluss einhergehende Lebererkrankung
Leberversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
[Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Die verschiedenen Präparate sind nicht austauschbar. Der Austausch von Präparaten mit und ohne retardierte Wirkstofffreisetzung kann zur Abstoßung des Transplantats oder stärkeren Nebenwirkungen führen.
Bei der Umstellung einer 2 x täglichen Dosierung (Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung) auf eine 1 x tägliche Dosierung (Kapseln/Tabletten mit retardierter Wirkstofffreisetzung) müssen die Talspiegel vor und innerhalb von 2 Wochen nach der Umstellung kontrolliert werden (ca. 24 h nach der letzten Dosis, direkt vor der folgenden Dosis). Die Umstellung einer 2 x täglichen Dosierung von Prograf (Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung) oder Advagraf (Kapseln mit retardierter Wirkstofffreisetzung) auf Envarsus (Tabletten mit retardierter Wirkstofffreisetzung) sollte im Verhältnis 1:0,7 (mg:mg) der täglichen Gesamtdosis erfolgen. Die Envarsus-Erhaltungsdosis sollte somit 30 % weniger als die Prograf- oder Advagraf-Dosis betragen.
Das Granulat (Modigraf) sollte nicht direkt auf Kapseln/Tabletten mit retardierter Wirkstofffreisetzung umgestellt werden. Die Umstellung des Granulats auf Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung sollte im Verhältnis 1:1 der täglichen Gesamtdosis erfolgen, d.h. die Tagesdosis ist beizubehalten. Wenn gleiche Dosierungen nicht möglich sind, sollte die Dosis der Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung aufgerundet werden und die höhere Dosis am Morgen verabreicht werden. Die AUC des Granulats liegt durchschnittlich 18 % über der AUC bei Einnahme von Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung.
Bei der Umstellung von Kapseln mit schneller Wirkstofffreisetzung auf das Granulat ist die tägliche Gesamtdosis beizubehalten oder nach unten abzurunden und die höhere Dosis am Morgen zu verabreichen. Die Talspiegel sind vor und innerhalb von 1 Woche nach der Umstellung zu kontrollieren.
Sowohl bei pädiatrischen Leber- als auch bei Nierentransplantationspatienten wurde eine geringere Bioverfügbarkeit einer als Rezeptur zubereiteten oralen Suspension im Vergleich zu oralen Kapseln festgestellt [Reding 2002, Schijvens 2020]. Ärzte und Ärztinnen sollten diesen Unterschied berücksichtigen, insbesondere wenn sie zwischen verschiedenen Darreichungsformen wechseln. Engmaschiges TDM wird empfohlen.
Kardiomyopathien Ventrikuläre Hypertrophie oder Hypertrophie des Septums, die als Kardiomyopathien bezeichnet werden, wurden in seltenen Fällen beobachtet. Die meisten Fälle waren reversibel und traten vor allem bei Kindern mit Tacrolimus-Talspiegeln auf, die weit über den empfohlenen Höchstwerten lagen. Weitere Risikofaktoren sind: vorbestehende Herzerkrankungen, Corticosteroideinnahme, Bluthochdruck, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, Infektionen, Flüssigkeitsüberladung und Ödeme. Patienten sind dahingehend vor und während der Behandlung regelmäßig zu überwachen.
Epstein-Barr-Virus Kleinkinder (<2 Jahre), die Epstein-Barr-Virus-seronegativ sind, haben Berichten zufolge ein erhöhtes Risiko, lymphoproliferative Erkrankungen zu entwickeln. Daher sollte bei dieser Patientengruppe vor Beginn der Behandlung mit Tacrolimus die EBV-VCA-Serologie bestimmt werden. Während der Behandlung wird eine sorgfältige Kontrolle mittels EBV-PCR empfohlen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
In der ersten Phase nach der Transplantation sind folgende Parameter routinemäßig zu überwachen: Blutdruck, EKG, neurologischer Status, Sehvermögen, Nüchternwerte des Blutzuckers, Elektrolyte (insbesondere Kalium), Leber- und Nierenfunktion, hämatologische Parameter, Blutgerinnungswerte, Plasmaproteine
Wechselwirkungspotenzial insbesondere mit starken CYP3A4-Inhibitoren (siehe Wechselwirkungen)
erhöhtes Risiko für gastrointestinale Perforationen
bei Diarrhoe ist die Überwachung der Tacrolimus-Konzentration im Blut besonders sorgfältig durchzuführen, da es unter solchen Umständen erheblichen Schwankungen unterworfen sein kann
die Einwirkung von Sonnenlicht oder UV-Licht sollte wegen des möglichen Risikos maligner Hautveränderungen durch geeignete Kleidung oder Verwendung eines hohen Lichtschutzfaktors eingeschränkt sein
Bei Symptomen wie Kopfschmerzen, verändertem Bewusstseinszustand, Krämpfe und Sehstörungen sollte eine radiologische Untersuchung (z.B. MRI) durchgeführt werden. Bei Feststellung eines PRES ist eine adäquate therapeutische Kontrolle des Blutdrucks und ein sofortiges Absetzen der systemischen Tacrolimus-Behandlung angeraten
Opportunistsische Infektionen: es besteht ein erhöhtes Risiko für opportunistische Infektionen (Bakterien, Pilze, Viren und Protozoen)
Pure Red Cell Aplasia: es wurde über Fälle Von PRCA bei Patienten, die Tacrolimus erhielten, berichtet. Alle Patienten berichteten über Risikofaktoren für eine PRCA wie Parvovirus B19-Infektion sowie Grunderkrankungen oder Begleitmedikationen, die mit einer PRCA assoziiert sind, zu haben.
Es liegen Berichte über Patienten vor, die Epstein-Barr-Virus (EBV)- assoziierte lymphoproliferative Erkrankungen entwickelt haben. Auf Tacrolimus umgestellte Patienten sollten nicht gleichzeitig eine Antilymphozyten-Therapie erhalten. Es gibt Berichte über EBV-VCA-negative Kinder unter 2 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer lymphoproliferativen Erkrankung haben. Aus diesem Grunde sollte bei dieser Patientengruppe vor Beginn der Therapie die EBV-VCA-Serologie untersucht werden. Während der Behandlung empfiehlt sich eine sorgfältige Kontrolle mittels EBV-PCR. Ein positives Ergebnis mit EBV-PCR kann sich über Monate manifestieren und ist per se nicht gleichbedeutend mit einer lymphoproliferativen Erkrankung oder Lymphomen.
Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
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23 Oktober 2024 11:00: Grenzwerte für Therapeutisches Drug Monitoring hinzugefügt
06 November 2023 15:06: Dosisanpassung in der Indikation "Prophylaxe Lebertransplantatabstoßung" für schnellfreisetzende Präparate gemäß SmPC (neu: 0,3 mg/kg/Tag; zuvor: 0,2 mg/kg/Tag)
12 Januar 2023 12:07: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über die Anwendung von Tacrolimus wurde ausgewertet. Dies führte zur Aufnahme der folgenden Indikationen (off-label): Nephrotisches Syndrom und Prophylaxe bei GvHR allogener SZT. Außerdem wurden PK-Daten und ein Warnhinweis (Cave) zur Austauschbarkeit von Arzneimittelzubereitungen hinzugefügt.
09 Dezember 2021 13:31: Neue kinderspezifische unerwünschte Arzneimittelwirkung hinzugefügt
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Die Dosis sollte in erster Linie auf der klinischen Beurteilung von Abstoßung und Verträglichkeit im Einzelfall unter Zuhilfenahme von Tacrolimus-Talspiegel-Kontrollen im Vollblut beruhen.
Nach der Transplantation ist eine Überwachung der Talspiegel von Tacrolimus geboten. Die Bestimmung der Tacrolimus-Talspiegel sollte ca. 12 Stunden nach der Gabe und unmittelbar vor der nächsten Dosis erfolgen. Es wird empfohlen häufige Kontrollen der Tacrolimus-Talspiegel während der ersten 2 Wochen nach Transplantation durchzuführen, gefolgt von periodischen Kontrollen während der Erhaltungstherapie. Bluttalspiegel sollten mindestens zweimal wöchentlich in der frühen Phase nach Transplantation und während der Erhaltungstherapie periodisch gemessen werden. Bluttalspiegel von Tacrolimus sollten auch bei Vorliegen von klinischen Anzeichen von Toxizität oder akuter Abstoßung nach Dosisanpassungen, Änderungen der immunsuppressiven Therapie oder bei gleichzeitiger Anwendung von Substanzen, die die Tacrolimus-Vollblutkonzentration verändern könnten, eng kontrolliert werden. Die Häufigkeit der Blutspiegelbestimmungen richtet sich nach den klinischen Erfordernissen. Da Tacrolimus eine Substanz mit einer niedrigen Clearance ist, können daher nach Anpassungen an das Dosisregime mehrere Tage erforderlich sein, bis das angestrebte Steady State erreicht ist. [Ref.]
Zeit nach der Transplantation
Zielwerte (μg/L)
Nierentransplantation Kinder
0 - 1 Monat
10 - 15
>1 Monat
5 - 10
>1 Jahr
3 - 5
Stammzelltransplantation Kinder
5 - 15
[TDM-Monografie.org]
Überdosierung
Symptome: Tremor, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Infektionen, Urtikaria, Lethargie und Anstieg der Blut-Harnstoff-Stickstoff-, Serumkreatinin und Alaninaminotransferasespiegel
Therapie:
kein spezifisches Antidot verfügbar
symptomatische Behandlung
Im Falle einer oralen Intoxikation können eine Magenspülung und/oder die Einnahme von adsorbierenden Mitteln (z.B. Aktivkohle) von Nutzen sein, wenn sie kurz nach der Überdosierung zum Einsatz kommen.
Aufgrund des hohen Molekulargewichts, der geringen Wasserlöslichkeit und der hohen Bindung an Erythrozyten und Plasmaproteine kann angenommen werden, dass Tacrolimus nicht dialysierbar ist.