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Methotrexat ist ein Folsäureanalogon (ATC-Code: L01BA01) und gehört sowohl zu den Immunsuppressiva (L04AX03), als auch Antirheumatika (ATC-Code: M01CX01).
Methotrexat hemmt kompetitiv das Enzym Dihydrofolat-Reduktase und inhibiert somit die DNA- und RNA-Synthese. Bisher ist nicht geklärt, ob die Wirksamkeit von Methotrexat bei der rheumatoiden Arthritis auf einem antiphlogistischen oder immunsuppressiven Effekt beruht. Dihydrofolat muss durch dieses Enzym zu Tetrahydrofolat reduziert werden, bevor dieses als Carrier für C1-Gruppen bei der Synthese von Purin-Nukleotiden und Thymidylaten verwendet werden kann. Daher bewirkt Methotrexat eine Akkumulation zellulärer Folate und hemmt die DNA-Synthese, die DNA-Reparatur und die Zellnachbildung. Die Thymidylatsynthese wird durch extrazelluläre Konzentrationen an freiem Methotrexat ab 10 – 8 mol/l und die Purinsynthese ab 10 – 7 mol/l gehemmt. Die Affinität der Dihydrofolat-Reduktase zu Methotrexat ist erheblich größer als die Affinität zu Folsäure oder Dihydrofolsäure, sodass auch große Mengen an gleichzeitig zu Methotrexat gegebener Folsäure nicht die Effekte von Methotrexat umkehren. Außerdem scheint Methotrexat einen Anstieg an intrazellulärem Deoxyadenosintriphosphat zu verursachen, welches vermutlich die Ribonukleotidreduktion und die Polynukleotidligase, ein Enzym, das an der DNA-Synthese und -Reparatur beteiligt ist, hemmt. Aktiv proliferierende Gewebe, wie maligne Zellen, das Knochenmark, fetale Zellen, Mund- und Darmmukosa, Spermatogonien sowie die Zellen der Harnblase, reagieren im Allgemeinen empfindlicher auf diese Wirkung von Methotrexat. Bei der Psoriasis ist die Produktionsrate von Epithelzellen der Haut stark erhöht gegenüber der normalen Haut. Diese unterschiedliche Proliferationsrate bildet die Basis für die Anwendung von Methotrexat zur Kontrolle des psoriatischen Prozesses.
Pharmakokinetik bei Kindern
Daten aus einer randomisierten Studie bei Patienten mit juveniler rheumatoider Arthritis (im Alter von 2,8 bis 15,1 Jahren) deuteten auf eine höhere orale Bioverfügbarkeit von Methotrexat im nüchternen Zustand hin. Bei Kindern mit JIA nahm die dosis-normalisierte Fläche unter der Kurve (Area under the curve - AUC) von Methotrexat mit dem Alter zu und war niedriger als bei Erwachsenen. Die dosis-normalisierte AUC des Metaboliten 7-Hydroxymethotrexat war unabhängig vom Alter [SmPC].
Zulassung der Dosierungsempfehlungen
Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA), chronische Uveitis bei JIA
oral
≥0 Jahre bis <2 Jahre: off-label
≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
subkutan
≥0 Jahre bis <2 Jahre: off-label
≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Onkologische Erkrankungen
oral/intravenös
≥0 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
Morbus Crohn
oral/subkutan
≥2 Jahre bis <18 Jahre: off-label
Juvenile Dermatomyositis
oral/subkutan
≥1 Monat bis <18 Jahre: off-label
Mäßige bis schwere Psoriasis vulgaris (vom Plaque-Typ)
Oral bei polyarthritischen Formen der schweren aktiven juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) ab dem 3. Lebensjahr bei mangelndem Ansprechen auf NSAIDs
Kinder ab dem 3. Lebensjahr:
Die empfohlene Dosis beträgt 10–15 mg/m2 Körperoberfläche/Woche. Der Verordner sollte den Wochentag der Einnahme auf dem Rezept festlegen. Eine höhere Dosis von 20–30 mg/m2 Körperoberfläche/Woche ist in Ausnahmefällen bei therapierefraktären Fällen möglich, wobei eine höhere Frequenz von Kontrolluntersuchungen angezeigt ist.
Oral bei akuter lymphatischer Leukämien (ALL) im Kindes- und Erwachsenenalter im Rahmen komplexer Therapieprotokolle in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln zur remissionserhaltenden Therapie
im Kindesalter:
Methotrexat in niedriger Dosierung wird im Rahmen komplexer Therapieprotokolle zur Remissionserhaltung im Kindes- und Erwachsenenalter angewendet (z. B. Protokoll der German Prospective Multicenter Study Group for the Treatment of Adult ALL, „GMALL“). Übliche Einzeldosen liegen im Bereich von 20 bis 40 mg/m² KOF Methotrexat.
Subkutan/intramuskulär bei polyarthritischen Formen der schweren aktiven juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) ab dem 3. Lebensjahr bei mangelndem Ansprechen auf NSAIDs
Kinder ab dem 3. Lebensjahr:
Die empfohlene Dosierung beträgt 10-15 mg/m2 Körperoberfläche/Woche. Eine höhere Dosis von 20-30 mg/m2 Körperoberfläche/Woche ist in Ausnahmefällen bei therapierefraktären Fällen möglich, wobei eine höhere Frequenz von Kontrolluntersuchungen angezeigt ist. Aufgrund des begrenzten Datenmaterials zur intravenösen Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist die parenterale Gabe auf die subkutane und intramuskuläre Injektion eingeschränkt.
Intravenös zur Behandlung von Non-Hodgkin-Lymphomen im Kindesalter in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln
im Kindesalter:
Dosierungsbereich: Einzeldosen von 300 mg/m²-5 g/m² KOF als i.v.-Infusion. Einzelheiten sind bewährten Therapieprotokollen, z. B. den aktuellen Protokollen der NHL-BFM-Studiengruppe (Berlin-Frankfurt-Münster-Studiengruppe) für die jeweiligen histologischen Typen zu entnehmen.
Intravenös zur Behandlung der akuten lymphatischen Leukämie im Kindesalter in Kombination mit anderen zytostatischen Arzneimitteln
im Kindesalter:
Übliche Einzeldosen liegen im Bereich von 1-5 g/m² KOF (im Rahmen der Konsolidierungstherapie). Einzelheiten sind bewährten Therapieprotokollen für die Behandlung der ALL im Kindesalter, z. B. dem aktuellen Protokoll ALL-BFM (der Berlin-Frankfurt-Münster Studiengruppe) zu entnehmen.
Intrahekal zur Prophylaxe und Therapie der Meningeosis leucaemica bzw. zur Therapie der primär zerebralen ZNS-Lymphome
• Kinder unter 1 Jahr: 6 mg Methotrexat intrathekal • Kinder im Alter von 1 Jahr: 8 mg Methotrexat intrathekal • Kinder im Alter von 2 Jahren: 10 mg Methotrexat intrathekal • Kinder im Alter von 3-8 Jahren: 12 mg Methotrexat intrathekal • Patienten älter als 8 Jahre: 12 mg bis maximal 15 mg Methotrexat intrathekal
Bei intrathekaler Anwendung von Methotrexat darf eine maximale Methotrexat-Konzentration von 5 mg/ml nicht überschritten werden. Zur Verdünnung des Methotrexat-haltigen Arzneimittels dürfen keine konservierungsmittelhaltigen Lösungsmittel verwendet werden.
Subkutan zur Behandlung leichten bis mittelschweren Morbus Crohn, entweder allein oder in Kombination mit Corticosteroiden bei erwachsenen Patienten, die auf Thiopurine nicht ansprechen oder diese nicht vertragen
Aufgrund mangelnder Erfahrung bei Kindern und Jugendlichen wird die Behandlung bei dieser Indikation nicht empfohlen.
Oral bei schweren Formen der Psoriasis vulgaris, insbesondere vom Plaque-Typ, und der Psoriasis arthropathica, die mit einer konventionellen Therapie nicht ausreichend behandelbar sind
50 mg/ml, pro Fertigpen: 7,5 mg/0,15 ml 10 mg/0,20 ml 12,5 mg/0,25 ml 15 mg/0,30 ml 17,5 mg/0,35 ml 20 mg/0,40 ml 22,5 mg/0,45 ml 25 mg/0,50 ml 27,5 mg/0,55 ml 30 mg/0,60 ml
50 mg/ml, pro Fertigspritze: 7,5 mg/0,15 ml 10 mg/0,20 ml 12,5 mg/0,25 ml 15 mg/0,30 ml 17,5 mg/0,35 ml 20 mg/0,40 ml 22,5 mg/0,45 ml 25 mg/0,50 ml 27,5 mg/0,55 ml 30 mg/0,60 ml
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Achtung: Dosis und Dosierungsfrequenz von Zytostatika hängen von der Erkrankung ab und sind stark neuen Erkenntnissen unterworfen. Zytostatika werden in der Onkologie/Hämatologie oftmals in Kombination verwendet. Aus diesen Gründen wird auf die detaillierten Behandlungsprotokolle verwiesen.
Als Richtwert wird die Dosierung in der Fachinformation angegeben: Bis 30 mg/m2 p.o., höhere Dosierungen sind parenteral zu verabreichen.
Intravenös
0 Jahre
bis
18 Jahre
Achtung: Dosis und Dosierungsfrequenz von Zytostatika hängen von der Erkrankung ab und sind stark neuen Erkenntnissen unterworfen. Zytostatika werden in der Onkologie/Hämatologie oftmals in Kombination verwendet. Aus diesen Gründen wird auf die detaillierten Behandlungsprotokolle verwiesen.
Als Richtwert wird die Dosierung in der Fachinformation angegeben: Bis 40 mg/m².
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
10
- 15
mg/m²/Dosis
1 x pro WOCHE. Max: 40 mg/Dosis.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
15
- 20
mg/m²/Dosis
1 x pro WOCHE. Max: 40 mg/Dosis.
Bei aktiver Myositis oder Vaskulopathie der Haut ist eine intravenöse Verabreichung vorzuziehen.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
10
- 15
mg/m²/Dosis
1 x pro WOCHE. Max: 25 mg/Dosis.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Wenn innerhalb von 3 Monaten unter Verwendung der höchsten tolerierten Dosis keine Besserung beobachtet wurde, sollte ein Absetzen von Methotrexat erwogen werden.
Behandlung durch oder nach Rücksprache mit einem Kinderfacharzt (Dermatologie), der Erfahrung mit der Anwendung von Methotrexat in dieser Indikation hat.
10
- 15
mg/m²/Dosis
1 x pro WOCHE. Max: 25 mg/Dosis.
Zur Vorbeugung von Toxizität wird die Behandlung mit MTX stets mit Folsäure kombiniert, einmal pro Woche, ein oder zwei Tage nach der MTX-Verabreichung.
Wenn innerhalb von 3 Monaten unter Verwendung der höchsten tolerierten Dosis keine Besserung beobachtet wurde, sollte ein Absetzen von Methotrexat erwogen werden.
Behandlung durch oder nach Rücksprache mit einem Kinderfacharzt (Dermatologie), der Erfahrung mit der Anwendung von Methotrexat in dieser Indikation hat.
off-label
Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate
Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
GFR 50-80 ml/min/1.73 m2
75 % der normalen Dosis. Keine Anpassung des Dosisintervalls nötig.
Überwachung auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen von MTX (Blutbild (Leukozyten, Thrombozyten), AST, ALT) und Kontrolle der Nierenfunktion.
GFR 30-50 ml/min/1.73 m2
50 % der normalen Dosis. Keine Anpassung des Dosisintervalls nötig.
Überwachung auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen von MTX (Blutbild (Leukozyten, Thrombozyten), AST, ALT) und Kontrolle der Nierenfunktion.
GFR 10-30 ml/min/1.73 m2
30 % der normalen Dosis. Keine Anpassung des Dosisintervalls nötig.
Überwachung auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen von MTX (Blutbild (Leukozyten, Thrombozyten), AST, ALT) und Kontrolle der Nierenfunktion.
GFR < 10 ml/min/1.73 m2
Keine Anwendung.
Klinische Konsequenzen
Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann zur Verminderung der Clearance von Methotrexat führen und damit die Toxizität von Methotrexat steigern. Unter Methotrexat Therapie kann sich eine Verschlechterung der Nierenleistung entwickeln.
Die ersten Symptome einer Toxizität betreffen häufig die Mundschleimhaut und den Magen-Darm-Trakt (Blutungen, Geschwüre, Gingivitis, Glossitis, Stomatitis, Erbrechen und Diarrhö) sowie andere Schleimhautentzündungen. Zu den dosisabhängigen Nebenwirkungen von Methotrexat gehören: Nephrotoxizität (Niereninsuffizienz), Pneumonitis (in manchen Fällen tödliche Lungeninsuffizienz), neurologische Symptome (Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, verschwommenes Sehen, Aphasie, Hemiparese, Parese und Krämpfe), Leukoenzephalopathie, schwere Panzytopenie.
Da es auch bei niedriger Dosierung und jederzeit während der Therapie zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann, ist eine regelmäßige Überwachung durch den Arzt in kurzen zeitlichen Abständen unerlässlich. Ulzerationen der Mundschleimhaut sind gewöhnlich die ersten klinischen Anzeichen von Toxizität.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Herpes zoster (1-10%)
opportunistische Infektionen, die tödlich verlaufen können (0,1-1%)
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Husten (>10%)
Lungenkomplikationen auf der Grundlage einer interstitiellen Alveolitis/ Pneumonitis und hierdurch bedingte Todesfälle (unabhängig von Dosis und Dauer der Behandlung mit Methotrexat) (1-10%)
Appetitlosigkeit, Diarrhö (vor allem innerhalb der ersten 24-48 Stunden nach Anwendung von Methotrexat), Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Entzündungen und Ulzerationen der Mund- und Rachenschleimhaut (vor allem innerhalb der ersten 24-48 Stunden nach Anwendung von Methotrexat) (>10%)
gastrointestinale Ulzerationen und Blutungen, Pankreatitis (0,1-1%)
toxisches Megakolon, Darmperforation (unbek.)
Leber- und Gallenerkrankungen
Anstieg der Leberenzyme (ALAT [GPT], ASAT [GOT], alkalische Phosphatase) und des Bilirubins (>10%)
Hepatotoxizität, hepatische Steatose, chronische Leberfibrose und Leberzirrhose, Abfall des Serumalbumins (0,1-1%)
als schwere toxische Erscheinungen: herpetiforme Hauteruptionen, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom); Urtikaria, verstärkte Pigmentierung der Haut, Nodulosis, schmerzhafte Erosionen von psoriatischen Plaques, Wundheilungsstörungen (0,1-1%)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgie, Myalgie, Osteoporose (0,1-1%)
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
erniedrigte Kreatinin-Clearance (>10%)
Nephropathie, Nierenversagen, Zystitis mit Ulzerationen (evtl. mit Hämaturie), Blasenentleerungsstörungen, Dysurie, Oligurie, Anurie (0,1-1%)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
vaginale Ulzerationen und Entzündungen (0,1-1%)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Asthenie (>10%)
Pyrexie (0,1-1%)
Die vollständige Auflistung aller Nebenwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
schwere und/oder bestehende aktive Infektionen
Stomatiden, Ulzera des Magen-Darm-Trakts
schwere/mäßige Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance geringer als 30 ml/min bzw. 60 ml/min) (Hinweis: Diese Angabe unterscheidet sich zwischen den Präparaten und pharmazeutischen Unternehmern.)
ausgeprägte Leberfunktionseinschränkungen
vorbestehenden Erkrankungen des blutbildenden Systems (z.B. nach vorangegangener Radio- oder Chemotherapie)
Immundefizienz
erhöhter Alkoholkonsum, alkoholbedingte Lebererkrankung oder andere chronische Lebererkrankungen
Schwangerschaft, Stillzeit
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikation ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
CAVE: Die gängige Dosis bei JIA, M. Crohn, juveniler Dermatomyositis ist 1 x pro WOCHE!
Paravasation: Schwere Reaktionen sind nicht zu erwarten.
Antidot/Rescue-Therapie: Folinsäure. Bei einer Konjunktivitis können 0,03%ige Folinsäure Augentropfen, bei einer Kontamination der Augen 1%ige Folinsäure Augentropfen verwendet werden. Bei Verabreichung hoher Dosen sollte der Urin alkalisiert werden, um die Nephrotoxizität zu reduzieren. Die Folsäure-Supplementierung von 5 mg/Woche >24 h nach der Einnahme von Methotrexat reduziert die Nebenwirkungen bei Erwachsenen. Im Falle von Toxizität kann durch die Einnahme von 5 mg Folsäure <24 Stunden nach der Einnahme von Methotrexat dessen Wirkung antagonisiert werden.
Zytostatika allgemein: Verschiedene Zytostatika können zu Hypersensivitätsreaktionen führen. Ein Notfallset (bestehend aus Epinephrin, Clemastin und Hydrocortison) muss im Behandlungsraum verfügbar sein. Außerdem enthält das Notfallset spezifische Antidote.
Nach 9 Monaten der Remission sollte erwogen werden, die MTX-Behandlungsdosis auszuschleichen und abzusetzen (JIA und atopische Dermatitis).
Monitoring:
Bei Behandlungsbeginn Kreatinin, ALAT und vollständiges Blutbild überprüfen [NVK 2018].
4 Wochen nach Beginn und nach jeder Dosiserhöhung erneut kontrollieren [Yee and Orchard 2018, Irvine et al. 2018].
Anschließend, bei gleichbleibender Dosis, alle 3 - 4 Monate Kontrolluntersuchungen durchführen (wenn frühere Befunde unauffällig waren).
Folgende Empfehlungen gelten für abweichende Laborwerte:
Leberenzyme > 2x Normalwert: Dosis reduzieren und alle 4 - 6 Wochen Kontrollen durchführen. Leberenzyme > 3x Normalwert: Therapie vorübergehend unterbrechen und bei Wiederaufnahme der Therapie die niedrigstmögliche sichere Dosis ermitteln [NVK 2018].
Eine Varizelleninfektion in der Vergangenheit sollte erfragt werden; bei Zweifeln sollte ein Test durchgeführt werden [Irvine et al. 2018, NVK 2018, Purvis et al. 2019].
Während der Verwendung von MTX sollte auf Impfempfehlungen geachtet werden.
MTX ist während der Schwangerschaft aufgrund des Risikos von Geburtsfehlern kontraindiziert. Sowohl Männer als auch Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie und mindestens 6 Monate nach Therapieende adäquate Verhütungsmaßnahmen treffen [National Health Care Institute, Niederlande].
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 25.11.2019 (Neue Maßnahmen zur Vermeidung von Dosierungsfehlern mit potenziell tödlichen Folgen bei der Anwendung von Methotrexat bei Autoimmunerkrankungen): Dosierungsfehler mit schwerwiegenden Folgen, einschließlich tödlicher Verläufe, wurden gemeldet, wenn Methotrexat zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen täglich anstatt wie vorgesehen einmal wöchentlich angewendet wurde.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Wechselwirkungen
Allergenextrakte (z.B. aus Bienengift): Verminderte Wirksamkeit der Hyposensibilisierung möglich. Kombination vorsichthalber kontraindiziert. [Ref.]
Barbiturate (z.B. Phenobarbital, Thiopental): Erhöhte Toxizität/verminderte Wirksamkeit von Methotrexat. Geeignete, nicht enzyminduzierende Antiepileptika (z.B. Valproinsäure, Lamotrigin, Topiramat) einsetzen. Einsatz alternativer Injektionsnarkotika anstelle von Thiopental bzw. Methohexital. [Ref.]
Ciprofloxacin: Verstärkte Methotrexat-Toxizität möglich. Bei Kombination auf verstärkte Wirkungen und erhöhte Plasmakonzentrationen von Methotrexat sehr sorgfältig monitoren. [Ref.]
Clozapin: Additiver myelosuppressiver Effekt und damit einhergehendes erhöhtes Risiko von schweren Granulozytopenien/Agranulozytosen. Kombination kontraindiziert. [Ref.]
Ethanol: Verstärkte Hepatotoxizität möglich. Alkoholaufnahme (auch in Arzneimitteln) auf ein Minimum reduzieren. Methotrexat-Therapie bei „erhöhtem“ Alkoholkonsum kontraindiziert. [Ref.]
Folate (z.B. Folsäure, Folinsäure): Während einer Behandlung mit Methotrexat muss die Folsäure-Versorgung besonders beachtet werden. Ein Folsäuremangel soll ausgeglichen, Folsäure aber nicht unkontrolliert zugeführt werden. Um die schweren unerwünschten Wirkungen von Methotrexat einzudämmen, dessen Wirksamkeit aber nicht zu beeinträchtigen, wird in zeitlichem Abstand nach der Methotrexat-Applikation die Gabe von Fol- bzw. Folinsäure empfohlen: [Ref.]
niedrig-dosiertes Methotrexat: Jeweils ca. 24-48 h nach der wöchentlichen Methotrexat-Gabe wird die Gabe von 5-10 mg Folsäure empfohlen
hoch-dosiertes Methotrexat (ab Einzeldosen von ca. 100 mg/m²): Je nach Höhe der Methotrexat-Dosis muss der Patient nach 18-30 h 15-200 mg/m² Folinat als Rescuebehandlung erhalten
Immunsuppressiva: die immunsuppressiven Effekt verstärken sich [Ref.]
Fingolimod
Ciclosporin
Tacrolimus
Pimecrolimus
Natalizumab, Ocrelizumab
Lachgas: Verstärkte Methotrexat-Toxizität. Kombination vermeiden. Ist die gleichzeitige bzw. kurz aufeinander folgende Behandlung mit Methotrexat und Lachgas nötig, sollen die Patienten sorgfältig auf unerwünschte Methotrexat-Wirkungen überwacht und gegebenenfalls mit Calciumfolinat behandelt werden. [Ref.]
Lebendimpfstoffe: Dissemination des Impfkeims und beeinträchtigte Immunantwort möglich. Patienten können in Einzelfällen am Impfkeim erkranken, teils lebensbedrohlich. Außerdem kann die Serokonversion beeinträchtigt werden. Empfehlungen zum zeitlichen Abstand der Impfung zur immunsuppressiven Behandlung variieren zwischen 1 und 12 Monaten. Kombination vorsichthalber kontraindiziert. [Ref.]
Leflunomid: Erhöhte Hepato- und Hämatotoxizität möglich, speziell das Risiko für Panzytopenie, Agranulozytose und Thrombozytopenie ist erhöht. Therapiemodifikation erwägen, falls indiziert ggf. auf die Initialdosis von Leflunomid verzichten und monatlich hinsichtlich Knochenmarkssuppression monitoren. Unerwünschte Wirkungen können auch nach Behandlungsende von Leflunomid noch auftreten. Wenn von Leflunomid auf Methotrexat gewechselt wird, wird zuvor ein Auswaschverfahren empfohlen: 8 g Colestyramin dreimal täglich oder 50 g Aktivkohle viermal täglich über 11 Tage. [Ref.]
Levetiracetam: Verstärkte Methotrexat-Toxizität möglich. Bei Kombination sorgfältig auf eine verstärkte Methotrexat-Toxizität und die Plasmakonzentrationen von Methotrexat überwachen. [Ref.]
Metamizol: Wechselseitige Erhöhung der Toxizität, speziell des Risikos für Agranulozytose und Panzytopenie. Kombination vermeiden. [Ref.]
NSAIDs (z.B. Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen): Ggf. erhöhte Serum-Konzentration von Methotrexat und damit einhergehende erhöhte Toxizität, z.T. lebensbedrohlich. Therapiemodifikation erwägen, falls indiziert hämatologische Toxizität, sowie Hepato- und Nephrotoxizität von Methotrexat engmaschig monitoren bzw. eine Dosisreduktion vornehmen. [Ref.]
Penicilline: Verstärkte Toxizität von Methotrexat möglich. Ist die gleichzeitige Behandlung mit Penicillinen unumgänglich, soll besonders sorgfältig auf Zeichen einer Überdosierung geachtet sowie vorsichtshalber die Kreatinin-Clearance und eventuell auch die Plasmakonzentrationen von Methotrexat kontrolliert werden. Bei Bedarf muss die Dosierung von Methotrexat verringert werden. [Ref.]
PPI (z.B. Omeprazol, Pantoprazol): Verstärkte Toxizität von Methotrexat möglich. PPI durch ein anderes Ulkustherapeutikum (z. B. Ranitidin) ersetzen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Protonenpumpenblockern soll vorsichtshalber auf eine verstärkte Methotrexat-Toxizität geachtet werden, besonders, wenn Methotrexat in hoher Dosierung gegeben wird. [Ref.]
Retinoide (z.B. Etretinat, Acitretin): additive hepatotoxische Effekte und damit einhergehendes erhöhtes Risiko einer lebenbedrohenden Hepatits. Kombination kontraindiziert. [Ref.]
Sulfonamid-Antibiotika (z.B. Sulfamethoxazol) und Trimethoprim: Ggf. erhöhte Toxizität von Methotrexat. Therapiemodifikation erwägen, falls indiziert Toxizität von Methotrexat engmaschig monitoren. Blutbild engmaschig überwachen sowie die Methotrexat-Dosierung bedarfsgerecht anpassen. Dies gilt auch für niedrig dosiertes Methotrexat zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis oder der Psoriasis. [Ref.]
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Turner D, et al, Methotrexate following unsuccessful thiopurine therapy in pediatric Crohn\'s disease., Am J Gastroenterol., 2007, Dec;102(12), 2804-12
Nederlandse Vereniging voor Kindergeneeskunde [Niederländische Vereinigung für Kinderheilkunde], Richtlijn Juveniele idiopathische artritis, medicamenteuze behandeling van kinderen met [Leitlinie Juvenile idiopathische Arthritis, medikamentöse Behandlung von Kindern], www.nvk.nl, 11. April 2018
Bellutti Enders, F et al, Consensus-based recommendations for the management of juvenile dermatomyositis, Ann Rheum Dis, 2016, 1-12
Anderson, K., et al , Treatment of severe pediatric atopic dermatitis with methotrexate: A retrospective review., Pediatr Dermatol, 2019, 36(3), 298-302
Dvorakova, V., et al, Methotrexate for Severe Childhood Atopic Dermatitis: Clinical Experience in a Tertiary Center., Pediatr Dermatol, 2017, 34(5), 528-534
El-Khalawany, M. A., et al, Methotrexate versus cyclosporine in the treatment of severe atopic dermatitis in children: a multicenter experience from Egypt., Eur J Pediatr, 2013, 172(3), 351-6
Purvis, D., et al , Long-term effect of methotrexate for childhood atopic dermatitis., J Paediatr Child Health, 2019, 55(12), 1487-1491
Rahman, S. I., et al, The methotrexate polyglutamate assay supports the efficacy of methotrexate for severe inflammatory skin disease in children., J Am Acad Dermatol, 2014, 70(2), 252-6
Yee, J., et al, Monitoring recommendations for oral azathioprine, methotrexate and cyclosporin in a paediatric dermatology clinic and literature review.", Australas J Dermatol, 2018, 59(1), 31-40
NKFK Working group on dosing in renal impairment, Extrapolation of KNMP risk analysis renal function to children, 20 Dec 2021
Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG), S2k-Leitlinie "Therapie der Psoriasis bei Kindern und Jugendlichen" (Registernummer 013 - 094), AWMF, Stand: 29.01.2019 (in Überarbeitung), gültig bis 31.01.2022
Änderungsverzeichnis
22 April 2022 12:51: Informationen zu Dosisanpassungen bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen hinzugefügt
09 Juli 2021 11:22: Änderung der Anwendungsart metex 50 mg/ml Injektionslösung, Fertigspritze: Nur noch subkutane Anwendung zugelassen
09 Juli 2021 11:22: Anpassung der Dosierungseinheit von mg/kg auf mg/m2 in der Indikation "Schwere atopische Dermatitis"
20 Januar 2021 15:49: Zusätzlicher Dosierungshinweis zu atopische Dermatitis
13 Januar 2021 13:20: Die verfügbare wissenschaftliche Literatur über die Anwendung von Methotrexat bei Kindern mit konstitutionellem Ekzem wurde überprüft. Erstellung einer neuen Indikation: "Schweres konstitutionelles Ekzem" für MTX.
13 Januar 2021 13:20: Aktualisierung
29 Juni 2020 09:11: Neue Informationen zu UAW, Kontraindkationen und Interaktionen
29 Juni 2020 09:11: Die Indikation "Juvenile idiopathische Arthritis (JIA)" wurde durch "chronische Uveitis bei JIA" erweitert. Zudem wurde eine Dosierungsempfehlung für die subkutane Anwendung von Methotrexat in der Indikation "Juvenile idiopathische Arthritis (JIA), chronische Uveitis bei JIA" aufgenommen.