Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat

Wirkstoff
Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat
Handelsname
Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
ATC-Code
A06AG11

Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat


Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Natriumcitrat setzt das in den Fäzes physikalisch gebundene Wasser frei und weicht so den eingedickten Stuhl rein physikalisch-chemisch auf. Dieser Vorgang wird durch Sorbitol verstärkt. Das Netzmittel Natriumlaurylsulfoacetat erleichtert das Eindringen der Rektallösung in die Fäzes. Die Wirkstoffe werden praktisch nicht vom Körper aufgenommen, sondern wirken lediglich auf den Stuhl im Enddarm und haben keinen störenden Einfluss auf den Wasserhaushalt und das Elektrolytgleichgewicht. Der Wirkeintritt erfolgt meist nach 5 – 20 Minuten.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Obstipation
    • rektal
      • ≥1 Monat bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Rektal zur kurzfristigen Anwendung bei Verstopfung (Obstipation) sowie bei Erkrankungen, die eine erleichterte Stuhlentleerung (Defäkation) erfordern

Säuglinge und Kleinkinder unter 3 Jahren

  • Die empfohlene Dosis beträgt ein halbes Miniklistier.

Kinder und Erwachsene

  • Die empfohlene Dosis beträgt bei Bedarf 1 Miniklistier.

[Ref.]

Präparate im Handel

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke pro Klistier (5 ml)
Applikationsweg Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis Altersangabe
Microlax® Rektallösung (Miniklistier) Natrium citrat 450 mg,
Dodecyl(sulfoacetat), Natriumsalz 45 mg,
Sorbitol-Lösung 70% (kristallisierend) 4465 mg
rektal Sorbinsäure Zur Anwendung im Enddarm. Anwendung 5-20 min vor dem gewünschten Effekt. Bei Kindern <3 Jahren darf der Tubenhals nur bis zur Hälfte eingeführt werden. ab Säuglingsalter

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Obstipation
  • Rektal

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Nesselsucht)
  • Bauchschmerzen
  • leichtes Brennen im Analbereich
  • lockerer Stuhl

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Ileus
  • hereditäre Fruktose-Intoleranz

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Kindern die Kanüle nur zur Hälfte ins Rectum einführen, um eine Beschädigung oder Perforation der Darmschleimhaut zu vermeiden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Es sollte keine gleichzeitige Anwendung mit oral oder rektal verabreichten Austauscherharzen zur Behandlung der Hyperkaliämie erfolgen. Weitere Wechselwirkungen sind nicht bekannt.

MITTEL GEGEN OBSTIPATION

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Gleitmittel, Emollientia

Paraffin-Emulsion

Obstinol®
A06AA01
Kontaktlaxanzien

Bisacodyl

Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
A06AB02

Natriumpicosulfat

Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
A06AB08
A06AB58
Osmotisch wirkende Laxanzien

Lactulose

Bifiteral®, Florolac®
A06AD11

Macrogol 3350/Elektrolyte

Kinderlax®, Juniorlax®, Movicol®, Klean Prep®, Moviprep®, Clensia®, Delcoprep®, Endofalk®, Oralav®, Plenvu®, Vistaprep®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD65

Macrogol 4000

Laxbene®, Dulcosoft®, Forlax®, Giprocol®, Kinderlax®, KSK Macrolax®, Laxofalk®, Macrobalans®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD15
Klysmen

Glycerol - Klysma

Babylax®
A06AG04

Natriumphosphat - Klysma

Freka-Clyss®, Clyssie®
A06AG01
Andere Mittel gegen Obstipation

Glycerol - Suppositorium

Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
A06AX01
A06AX02

Referenzen

  1. CBO, Richtlijn Obstipatie bij kinderen van 0-18 jaar [Leitlinie Obstipation bei Kindern von 0-18 Jahren], www.cbo.nl, 2010
  2. Diemel JM et al, NHG standaard Obstipatie [Niederländische Gesellschaft für Allgemeinmedizin: Standard Obstipation], Huisarts Wet [Allgemeinmedizinisches Recht], 2010, 53(9), 484-98
  3. Johnson & Johnson, SmPC Microlax Mikroklistier (11946), 11/2013
  4. Johnson & Johnson, SmPC Microlax® Rektallösung (6160689.00.00), 12/2014
  5. Claßen M., Obstipation, Monatsschrift Kinderheilkunde, 2015, 163, 269-282

Änderungsverzeichnis

  • 14 Mai 2021 13:07: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung