Macrogole mit einem hohen Molekulargewicht (4000) sind lange lineare Polymere, die Wassermoleküle über Wasserstoffbrücken binden. Bei oraler Anwendung wird dadurch das Volumen der Darmflüssigkeit erhöht. Deshalb ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während der Behandlung wichtig. Das Volumen der nicht resorbierten Darmflüssigkeit ist für die abführenden Eigenschaften der Lösung verantwortlich.
Macrogol 4000 hat ein hohes Molekulargewicht, weshalb es weder resorbiert noch metabolisiert wird.
Lösung zum Einnehmen 500 mg/mL
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 4 g/Beutel, 10 g/Beutel
Im Handel befinden sich Pulver zum Auflösen und Lösungen für die orale Anwendung. Die Präparate werden als Arzneimittel oder Medizinprodukte vertrieben. Verordnungsfähige Medizinprodukte sind in der Anlage V der Arzneimittelrichtlinie gelistet.
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Macrogol 4000) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweise | Altersangabe |
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Laxbene® junior | Lösung zum Einnehmen | 500 mg/mL | natriumfrei | Natriumbenzoat (0,2 mg/mL) Kaliumsorbat Sucralose |
geruchs- und geschmacksneutral | Dosierung mittels beigepackter Spritze. Bei einer Dosierung von 8 mL erfolgt die Gabe morgens, höhere Dosen werden auf morgens und abends aufgeteilt. Nach jeder Einnahme wird zusätzlich empfohlen 125 mL einer Flüssigkeit (z. B. Wasser) zu trinken. |
Arzneimittel; für Kinder von 6 Monaten bis 8 Jahren |
Laxbene® junior | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | 4 g/Beutel | natriumfrei | Sulfite (0,00064 mg/Beutel), Saccharin |
Erdbeere | Der Inhalt eines Beutels ist unmittelbar vor der Einnahme in ca. 50 mL Wasser aufzulösen. Bei einer Dosierung von einem Beutel pro Tag soll die Behandlung morgens erfolgen, höhere Dosierungen werden auf eine Morgen- und eine Abenddosis aufgeteilt. Nach jeder Einnahme wird zusätzlich empfohlen 125 mL einer Flüssigkeit (z. B. Wasser) zu trinken. | Arzneimittel; für Kinder von 6 Monaten bis 8 Jahren |
Laxbene® junior | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | 4 g/Beutel | natriumfrei | Sulfite (0,00096 mg/Beutel), Benzylbenzoat (0,00032 mg/Beutel), Saccharin |
Cola | Arzneimittel; für Kinder von 6 Monaten bis 8 Jahren |
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Laxbene® | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | 10 g/Beutel | natriumfrei | Sulfite (0,0000018 mg/Beutel), Saccharin |
Apfel | Der Inhalt eines jeden Beutels wird unmittelbar vor der Einnahme in einem Glas Wasser (ca. 125 mL) aufgelöst und nach jeder Dosis 125 mL Flüssigkeit (z. B. Wasser) zusätzlich trinken. Einnahme vorzugsweise als eine Dosis morgens. | Arzneimittel; für Kinder ab 8 Jahren und Erwachsenen |
KINDERLAX® elektrolytfrei | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | 4 g/Beutel | k.A. | - | - | Pro Beutel in mindestens 50 mL Flüssigkeit (Wasser oder Fruchtsäfte) auflösen. Die Lösung kann auch über den Tag verteilt eingenommen werden. Die trinkfertige Lösung kann maximal 24 Stunden im Kühlschrank (2–8 °C) aufbewahrt werden. | Medizinprodukt, Anlage V; für Kinder ab 6 Monaten bis 12 Jahren |
k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Hinweis: Mit einer Wirkung ist innerhalb 24-48 Stunden nach Einnahme zu rechnen.
Die Fachinformationen wurden am 22.02.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Obstipation |
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Koprostase |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Gastrointestinale Nebenwirkungen wie Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Blähungen, Erbrechen und Übelkeit. Elektrolytverschiebungen [Boles 2015].
Häufig (1-10 %): Bauchschmerzen und/oder Blähbauch, Übelkeit, Diarrhoe
Gelegentlich (0,1-1 %): Erbrechen, Drang zur Defäkation und Stuhlinkontinenz
Sehr selten (<0,01 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (Pruritus, Ausschlag, Gesichtsödem, Quincke-Ödem, Urtikaria und anaphylaktischer Schock)
Häufigkeit nicht bekannt: Erythem, Elektrolytstörungen (Hyponatriämie und Hypokaliämie) und/oder Dehydratation, insbesondere bei älteren Patienten
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei der Anwendung von Macrogol sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da ansonsten die Gefahr einer Verschlechterung der Obstipation besteht.
Vor Behandlungsbeginn muss eine organische Erkrankung ausgeschlossen werden, insbesondere bei Kindern unter 2 Jahren. Das durch die Behandlung erzeugte Wiedereinsetzen der Darmperistaltik sollte durch eine gesunden Lebensführung und Ernährung aufrecht erhalten werden. Im Fall von Diarrhoe ist bei Patienten, die zu Störungen des Wasser- und/oder Elektrolythaushalts neigen (Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörung oder Patienten, die Diuretika einnehmen), Vorsicht geboten und es sollte eine Kontrolle der Elektrolyte in Erwägung gezogen werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit beeinträchtigtem Schluckreflex und bei Patienten, die zu Regurgitation oder Aspiration neigen. Es wurden Fälle von Aspiration berichtet, nachdem sehr große Mengen Polyethylenglykol und Elektrolyte via Magensonde verabreicht wurden. Insbesondere Kinder mit neurologischen Erkrankungen im Zusammenhang mit der Mundmotorik sind einem Aspirationsrisiko ausgesetzt [SmPC Forlax].
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Gleitmittel, Emollientia | ||
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Obstinol®
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A06AA01 |
Kontaktlaxanzien | ||
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Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
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A06AB02 | |
Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
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A06AB08 | |
A06AB58 |
Osmotisch wirkende Laxanzien | ||
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Bifiteral®, Florolac®
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A06AD11 | |
Kinderlax®, Juniorlax®, Movicol®, Klean Prep®, Moviprep®, Clensia®, Delcoprep®, Endofalk®, Oralav®, Plenvu®, Vistaprep®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
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A06AD65 |
Klysmen | ||
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Babylax®
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A06AG04 | |
Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
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A06AG11 | |
Freka-Clyss®, Clyssie®
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A06AG01 |
Andere Mittel gegen Obstipation | ||
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Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
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A06AX01 | |
Lecicarbon®
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A06AX02 |