Lactulose, ein Disaccharid aus Galactose und Fructose, wird durch die Disaccharidasen der Dünndarmschleimhaut nicht hydrolysiert. Im Dickdarm wird es durch bakterielle Enzyme zu niedermolekularen organischen Säuren (v.a. Milch- und Essigsäure) sowie Methan und Wasserstoff abgebaut.
Laxierende Wirkung:
1. Durch die osmotische Wasserretention, die durch den Zucker und die Säuren ausgelöst wird, nimmt das Volumen des Koloninhalts zu und die Darmperistaltik wird indirekt angeregt.
2. Durch die Säuren soll die Darmperistaltik direkt stimuliert werden.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Sirup 66,7 g/100 mL, 670 mg/mL
Lösung zum Einnehmen 10 g/15 mL
Orale Anwendung
Sirup
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Lactulose) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Florolac | Lösung zum Einnehmen (Sirup) | 670 mg/mL | oral | k.A. | - | Einnahme kann verdünnt oder unverdünnt erfolgen. Eine Einzeldosis Lactulose in einem Schluck einnehmen und nicht über längere Zeit im Mund behalten. Während der Therapie mit Laxanzien ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. |
Neugeborene |
Bifiteral® | Sirup | 66,7 g/100 mL | oral | k.A. | - | Kinder | |
Lactulose-HEXAL® | Sirup | 66,7 g/100 mL | oral | k.A. | Lactose Fructose |
Kinder | |
Lactulose-AL® | Sirup | 66,7 g/100 mL | oral | k.A. | Kinder |
k.A.: keine Angabe
Lösung zum Einnehmen (Beutel)
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Lactulose) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Lactulose AIWA | Lösung zum Einnehmen (separierte Beutel) | 10 g/15 mL | oral | k.A. | Ethanol Propylenglykol |
Pflaume | Einnahme kann verdünnt oder unverdünnt erfolgen. Eine Einzeldosis Lactulose in einem Schluck einnehmen und nicht über längere Zeit im Mund behalten. Während der Therapie mit Laxanzien ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. |
ab 7 Jahren |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 31.05.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Obstipation |
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Präcoma / Coma hepaticum (Leberkoma) |
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Hyperammonämie |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Flatulenz, Übelkeit und Erbrechen. Bei zu hoher Dosierung Bauchschmerzen und Diarrhoe. Chronische Verwendung kann zu einer Störung des Elektrolythaushalts führen.
Sehr häufig (>10 %): Diarrhoe
Häufig (1-10 %): Flatulenz, abdominale Schmerzen, Nausea, Erbrechen
Gelegentlich (0,1-1 %): Störung im Elektrolythaushalt aufgrund von Diarrhoe
Selten (0,01-0,1 %): Hypernatriämie bei der Behandlung der portokavalen Encephalopathie
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen, Ausschlag, Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht (Urtikaria)
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Bei Lactasemangel muss der Lactosegehalt berücksichtigt werden.
Chronische Anwendung kann zu einer Störung des Elektrolythaushalts führen. Bei Bauchschmerzen und Diarrhoe sollte die Dosis reduziert werden.
Die Anwendung von Laxantien bei Kindern sollte die Ausnahme bleiben und medizinisch überwacht werden. Es sollte bedacht werden, dass der Defäkationsreflex während der Behandlung gestört sein kann. [SmPC Lactulose AbZ]
Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern ist das autosomalrezessiv erbliche Fructose-Intoleranz-Syndrom auszuschließen. Hierbei führt der unvollständige Abbau zur Fructosämie und -urie, zu Hypoglykämien und hypoglykämischen Leber-, Nieren und Gehirnschäden. [SmPC Lactulose AbZ]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Herzglykoside (z.B. Digitoxin, Digoxin) | Verstärkte Wirkungen der Herzglykoside möglich. | Bei gleichzeitiger Behandlung mit Herzglykosiden und Lactulose, besonders über längere Zeit, soll sorgfältig auf Elektrolytstörungen geachtet werden. |
Diuretika (z.B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) | Verstärkte Kaliumverluste möglich. | Abführmittel (wie Lactulose) sollen möglichst kurzfristig angewandt werden. |
Phenprocoumon | Eine gleichzeitige Verabreichung kann das Risiko einer Überantikoagulation erhöhen. | Eine genaue INR-Überwachung wird bei einer gleichzeitigen Verabreichung empfohlen. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Gleitmittel, Emollientia | ||
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Obstinol®
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A06AA01 |
Kontaktlaxanzien | ||
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Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
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A06AB02 | |
Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
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A06AB08 | |
A06AB58 |
Osmotisch wirkende Laxanzien | ||
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Kinderlax®, Juniorlax®, Movicol®, Klean Prep®, Moviprep®, Clensia®, Delcoprep®, Endofalk®, Oralav®, Plenvu®, Vistaprep®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
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A06AD65 | |
Laxbene®, Dulcosoft®, Forlax®, Giprocol®, Kinderlax®, KSK Macrolax®, Laxofalk®, Macrobalans®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
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A06AD15 |
Klysmen | ||
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Babylax®
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A06AG04 | |
Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
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A06AG11 | |
Freka-Clyss®, Clyssie®
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A06AG01 |
Andere Mittel gegen Obstipation | ||
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Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
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A06AX01 | |
Lecicarbon®
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A06AX02 |