Glycerol - Klysma

Wirkstoff
Glycerol - Klysma
Handelsname
Babylax®
ATC-Code
A06AG04

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen

Überdosierung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Glycerol erhöht die Gleitfähigkeit des Stuhls und ist schwach osmotisch wirksam. Durch letzteres wird die Motilität angeregt, so dass der Defäkationsreiz gesteigert wird. Die Wirkung tritt meist innerhalb von 90 Minuten ein.

Pharmakokinetik bei Kindern

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Obstipation
    • rektal, Klysma
      • ≥1 Monat bis <12 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Rektal zur symptomatischen Behandlung von Darmträgheit und Stuhlverstopfung bei Säuglingen und Kindern jeden Alters, insbesondere dann, wenn Nahrungsumstellung oder diätetische Maßnahmen allein keine Wirkung erzielt haben.

Im Bedarfsfall wird der Inhalt von
- 1/2 bis 1 Rectiole bei Säuglingen,
- 1 Rectiole bei Kleinkindern,
- 1-2 Rectiolen bei Schulkindern
in den Enddarm gegeben.

[Ref.]

Präparate im Handel

Rectiole (Miniklistier) 1,8 g

Eine Rectiole enthält 1,8 g Glycerol 85 % und insgesamt 3,6 g Rektallösung. Die Angaben der Wirkstoffkonzentration und Dosierungen beziehen sich auf den Glycerol Anteil.

Präparat im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke als Glycerol 85 %
Applikationsweg Problematische Hilfsstoffe
Babylax® Rektallösung 1,8 g/Rectiole rektal Benzalkoniumchlorid (0,36 mg/Rectiole)

 

Die Fachinformation wurden am 10.11.2021 aufgerufen.

Anwendungshinweis: Vor der Anwendung die Verschlusskappe abziehen, den Dorn in die Spitze des Rectiolenhalses drücken und den Hals der Rectiole eventuell etwas einfetten. Dann den Rectiolenhals in den After einführen und durch kräftiges Zusammendrücken den Füllkörper leeren. Beim Herausziehen der Rectiole den Füllkörper zusammengedrückt lassen, damit der Wirkstoff nicht wieder zurückgesaugt werden kann.
Nach Ausdrücken des Füllkörpers verbleibt ein Rest in der Rectiole, der verworfen werden kann. Dieses ist bei der Dosierungsanleitung berücksichtigt worden. Soll nur eine halbe Rectiole angewendet werden, ist vorher die Hälfte der Rektallösung auszudrücken und zu verwerfen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Obstipation
  • Rektal
    • 1 Monat bis 1 Jahr
      [1]
      • 0,9 - 1,8 g/Dosis, einmalig.
    • 1 Jahr bis 6 Jahre
      [1]
      • 1,8 g/Dosis, einmalig.
    • 6 Jahre bis 12 Jahre
      [1]
      • 1,8 - 3,6 g/Dosis, einmalig.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Bei besonders empfindlichen Personen oder bei vorgeschädigter Schleimhaut kann es in Einzelfällen zu Irritationen der Rektalschleimhaut kommen.
Bei Diabetikern mit durchblutungsbedingten trophischen Störungen kann es in seltenen Fällen zu einer verstärkten Darmschleimhautreizung kommen.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Ileus
  • unklare abdominale Beschwerden

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

Wechselwirkungen

Glycerol Klysmen können die Wirkung anderer rektaler Präparate vermindern, wenn diese noch nicht vollständig resorbiert wurden. [Ref.]

MITTEL GEGEN OBSTIPATION

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Gleitmittel, Emollientia

Paraffin-Emulsion

Obstinol®
A06AA01
Kontaktlaxanzien

Bisacodyl

Dulcolax®, Tirgon®, Mediolax®, Hemolax®, Laxagetten®, Pyrilax®
A06AB02

Natriumpicosulfat

Agiolax®, Dulcolax®, Laxoberal®, Regulax®
A06AB08
A06AB58
Osmotisch wirkende Laxanzien

Lactulose

Bifiteral®, Florolac®
A06AD11

Macrogol 3350/Elektrolyte

Kinderlax®, Juniorlax®, Movicol®, Klean Prep®, Moviprep®, Clensia®, Delcoprep®, Endofalk®, Oralav®, Plenvu®, Vistaprep®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD65

Macrogol 4000

Laxbene®, Dulcosoft®, Forlax®, Giprocol®, Kinderlax®, KSK Macrolax®, Laxofalk®, Macrobalans®; Syn.: Polyethylenglycol, PEG
A06AD15
Klysmen

Natriumlaurylsulfoacetat + Sorbitol + Natriumcitrat

Microlax®, Syn: Natriumdodecyl(sulfoacetat)
A06AG11

Natriumphosphat - Klysma

Freka-Clyss®, Clyssie®
A06AG01
Andere Mittel gegen Obstipation

Glycerol - Suppositorium

Glycilax®, Milax®, Nene-Lax®
A06AX01
A06AX02

Referenzen

  1. INFECTOPHARM Arzneimittel, SmPC Babylax® 50%ige Rektallösung (6445044.00.00), Dezember 2013
  2. INFECTOPHARM Arzneimittel, SmPC Babylax® 50%ige Rektallösung (6445044.00.00), Mai 2020

Änderungsverzeichnis

  • 06 Dezember 2021 09:25: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung

Im Falle einer versehentlichen oralen Einnahme oder Überdosierung besteht keine Vergiftungsgefahr. Zur Vermeidung einer eventuellen Schleimhautreizung des Verdauungstraktes sollte Wasser oder Tee nachgetrunken werden. Der exzessive Gebrauch von Laxantien kann zu folgenden Störungen führen: Reizung der Darmschleimhaut, Wasser- und Elektrolytverlust, Hypokaliämie, Darmveränderungen bis hin zur Darmlähmung.

[Ref.]