Dopamin ist ein biogenes Amin aus der Gruppe der Katecholamine. Es ensteht durch Decarboxylierung aus 3,4-Dihydroxyphenyl-alanin (Dopa), das sich durch Hydroxylierung aus Tyrosin bildet. Dopamin ist Muttersubstanz der Hormone Noradrenalin und Adrenalin. Es wirkt als Neurotransmitter im Zentralnervensystem.
In Dosierungen von 1 – 2 μg/kg KG/min dilatiert Dopamin die Mesenterial- und Nierengefäße durch Stimulation dopaminerger Rezeptoren. Es resultiert eine vermehrte Nierendurchblutung und Diurese harnpflichtiger Stoffe; deutliche kardiale Effekte (z. B. Herzfrequenzanstieg) treten in der Regel in dieser Dosierung nicht auf.
Bei Dosierungen von 2 – 10 μg/kg KG/min tritt zusätzlich eine Stimulation der β-Rezeptoren mit Zunahme des Herzminutenvolumens auf. Der periphere Gesamtwiderstand bleibt unverändert oder nimmt ab.
Bei Dosierungen von mehr als 10 μg/kg KG/min wirkt sich zusätzlich eine Stimulation von α-Rezeptoren aus. Durch periphere Vasokonstriktion bei gleichzeitiger Zunahme des Herzminutenvolumens steigt der Blutdruck an.
Bei Dosierungen von mehr als 20 μg/kg KG/min kann eine Abnahme der Nierendurchblutung auftreten, da dann die durch α-Rezeptorenstimulation vermittelte Vasokonstriktion die Stimulation dopaminerger Rezeptoren überwiegen kann.
Im Unterschied zu anderen Katecholaminen führt Dopamin bereits in niedrigen Dosierungen zu einer Mehrdurchblutung der Nieren- und Splanchnikusgefäße ohne wesentliche Effekte auf Herzfrequenz und Blutdruck. Die Durchblutung der Muskulatur und Haut wird herabgesetzt.
Eine durch Dopamin hervorgerufene Zunahme der Urinausscheidung korreliert gewöhnlich nicht mit einer verminderten Urinosmolarität.
Patienten, deren physiologische Parameter (wie Urinausscheidung, Herzfunktion und Blutdruck) noch nicht extrem pathologisch verändert sind, sprechen besser auf Dopamin an.
Die folgenden mittleren pharmakokinetischen Parameter (Bereich) wurden nach Dauerinfusion von Dopamin bei Früh- und Neugeborenen (Gestationsalter 24 - 43 Wochen) ermittelt [Bhatt-Mehta et al. 1991, Padbury et al. 1990, Zaritsky et al. 1988]:
Css (1 µg/kg/min) | n=14 | 16,5 ± 3,4 ng/ml |
Css (8 µg/kg/min) | n=14 | 69,3 ± 11,6 ng/ml |
t½ | n=11 | 6,9 (5-11) min |
Cl | n=11 | 115 (62-168) ml/kg/min |
Vd | n=11 | 1,8 (0,6-4) l/kg |
Das Gestationsalter, das postnatale Alter oder das Gewicht beeinflussen die Clearance von Dopamin bei (Früh-) Neugeborenen nicht. Die große interindividuelle Variation, die dennoch beobachtet wird, ist noch nicht geklärt.
Die renale Clearance bei Kindern unter 2 Jahren (Mittelwert 82,3 ± 27,7 ml/kg/min) ist fast doppelt so hoch wie bei Kindern über 2 Jahren (Mittelwert 45,9 ± 17 mg/kg/min) [Notterman et al. 1990].
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Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 25 mg/5 mL, 50 mg/5 mL, 200 mg/5 mL
Die im Handel befindlichen Präparate enthalten Dopamin in Form von Dopaminhydrochlorid. Die Angabe der Wirkstoffkonzentration ist jeweils auf Dopaminhydrochlorid bezogen.
Zur intravenösen Anwendung stehen Konzentrate zur Herstellung einer Infusionslösung zur Verfügung. Diese sind in höheren Konzentrationen (50 mg/5 mL und 200 mg/5 mL) nur verdünnt, in niedrigeren Konzentrationen (250 mg/50 mL) auch unverdünnt anzuwenden.
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Dopaminhydrochlorid) | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
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Dopamin Fresenius | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 250 mg/50 mL | 146 mg/50 mL | - |
Dopamin Fresenius | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 50 mg/5 mL 200 mg/5 mL |
natriumfrei | - |
„natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 23.02.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Anwendungshinweis: Nicht als Bolus unverdünnt i.v. injizieren! Nur Dopamin in der Konzentration 250 mg/50 mL darf unverdünnt in Infusionsspritzenpumpen angewendet werden! Alle Konzentrationen können verdünnt als i.v. Infusion angewendet werden. Verdünnungen, Infusionsraten und Inkompatibilitäten sind den Fachinformationen zu entnehmen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Steigerung der renalen Perfusion |
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Kreislaufinsuffizienz: Hypotonie/Steigerung des Herzminutenvolumens |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung kann nicht gegeben werden.
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Dopamin kann bei kritisch kranken Säuglingen und Kindern einen partiellen Hypopituitarismus und ein Euthyroid-Sick-Syndrom verursachen oder verschlimmern [Filippi et al. 2007; Van den Berghe et al. 1994].
Häufig (1-10 %): Herzrhythmusstörungen (überwiegend Extrasystolen), Sinustachykardien, Herzklopfen, Angina pectoris Beschwerden, Kopfschmerzen, Fingertremor, Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Blutdruckabfall und Vasokonstriktion, Unruhegefühl
Selten (0,01-0,1 %): supraventrikuläre Tachykardien oder ventrikuläre Tachykardien bis hin zu Kammerflimmern, Überleitungsstörungen, Bradykardie, verbreiterter QRS-Komplex, erhöhter Blutdruck, Piloarrektion, Erhöhung der Harnstoffwerte im Blut
Häufigkeit nicht bekannt: Anstiegs des linksventrikulären enddiastolischen Druckes, Abnahme der Nierendurchblutung, Hautnekrosen, Gangrän der Akren, Verschlechterung der Hautdurchblutung, übermäßige Vasokonstriktorenaktivität, Blutungsgefahr (nach Operationen im Splanchnikusbereich oder bei Patienten mit Blutungsneigung im Gastrointestinaltrakt), Zunahme der Hypoxämie (bei beatmungspflichtigen Patienten), lokale Nekrosen bei versehentlicher paravenöser Infusion
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei Patienten mit organischen Herz- und Gefäßveränderungen, z. B.:
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Cave: ventrikuläre Extrasystolen
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Inhalationsnarkotika, z.B. Isofluran | Erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen | Dopamin ausreichende Zeit vorher absetzen, bei Kombination auf Arrhythmien monitoren |
Diuretika, z.B. Hydrochlorothiazid, Furosemid | Additive und potenzierende Effekte | Nur unter Beachtung geeigneter Maßnahmen kombinieren |
Anästhetika | Verstärkte Neigung zu Herzrhythmusstörungen | Nur unter Beachtung geeigneter Maßnahmen kombinieren |
Phenytoin | Blutdruckabfall, Bradykardie, Herzstillstand möglich | Nur unter Beachtung geeigneter Maßnahmen kombinieren |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Adrenerge und dopaminerge Mittel | ||
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Anapen®, Emerade®, Epipen®, Fastjekt®, Jext®, Suprarenin®; Syn: Epinephrin
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C01CA24 | |
C01CA07 | ||
C01CA26 | ||
Gutron®
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C01CA17 | |
Arterenol®, Sinora®; Syn: Norepinephrin
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C01CA03 | |
Biorphen®
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C01CA06 |
Phosphodiesterasehemmer | ||
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Corotrop®
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C01CE02 |
Andere Kardiostimulanzien | ||
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Simdax®
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C01CX08 |
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