Sofosbuvir

Wirkstoff
Sofosbuvir
Handelsname
Sovaldi®
ATC-Code
J05AP08

Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Antivirales Mittel zur Therapie der Chronischen Hepatitis C (CHC). Sofosbuvir ist ein Nukleotid-Prodrug, das nach intrazellulärer Metabolisierung in das pharmakologisch wirksame Uridin-Analogon-Triphosphat (GS-461203) mittels der NS5B-Polymerase in die HCV-RNA eingebaut wird und zum Kettenabbruch führt. Es hemmt weder humane DNA-oder RNA-Polymerasen noch die mitochondriale RNA-Polymerase.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Chronische Hepatitis C
    • oral
      • ≥3 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Hepatitis C (CHC)

Kindern und Jugendlichen ab einem Alter von 3 Jahren:

< 17 kg: einmal täglich 150 mg/Tag
17 bis < 35 kg: einmal täglich 200 mg/Tag
≥ 35 kg: einmal täglich 400 mg/Tag

Behandlungsdauer (Patienten mit CHC vom Genotyp 2): Sofosbuvir + Ribavirin: 12 Wochen
Behandlungsdauer (Patienten mit CHC vom Genotyp 3): Sofosbuvir + Ribavirin: 24 Wochen

[Ref.]

Präparate im Handel

Granulat 150 mg, 200 mg
Filmtabletten 200 mg, 400 mg

Orale Anwendung

Präparate im Handel:

Präparat Darreichungsform Stärke als Sofosbuvir
Problematische Hilfsstoffe Anwendungshinweis
Sovaldi® befilmtes Granulat im Beutel Granulat 150 mg,
200 mg
Lactose
(150 mg:173 mg
200 mg: 231 mg)
Einnahme kurz vor einer Mahlzeit, kurz nach einer Mahlzeit oder zusammen mit einer Mahlzeit. Zum leichteren Schlucken des Granulats, kann es mit Nahrung oder Wasser eingenommen werden.
Sovaldi® Filmtabletten Filmtabletten 200 mgT0,
400 mgT0
Die Tablette ist als Ganzes zu schlucken. Die Filmtablette darf aufgrund des bitteren Geschmacks des Wirkstoffs weder zerkaut noch zerkleinert werden. Einnahme mit einer Mahlzeit.


T0: nicht teilbar

Die Fachinformationen wurden am 11.07.2021 aufgerufen.

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

Dosierungsempfehlungen

Chronische Hepatitis C
  • Oral
    • ≥ 3 Jahre und 17 bis 35 kg
      [1]
      • 200 mg/Tag in 1 Dosis . In Kombination mit Ribavirin.
      • Behandlungsdauer:

        Patienten mit CHC-Genotyp 2: 12 Wochen; Patienten mit CHC-Genotyp 3: 24 Wochen. Eine mögliche Verlängerung der Therapiedauer auf mehr als 12 Wochen und bis zu 24 Wochen sollte berücksichtigt werden, insbesondere bei Untergruppen mit einem oder mehreren Faktoren, die in der Vergangenheit mit niedrigen Ansprechraten auf Interferon-basierte Therapien assoziiert sind (z. B. fortgeschrittene Fibrose / Zirrhose, hohe Ausgangsviruslast, schwarze Hautfarbe, Genotyp IL28B-Non-CC-Genotyp, früheres Nicht-Ansprechen auf eine Therapie mit pegyliertem Interferon-alpha und Ribavirin).

      • Anwendungshinweis:

        Bei Erbrechen innerhalb von 2 h nach Einnahme ist eine weitere Dosis einzunehmen. Wenn es mehr als 2 h nach Einnahme zum Erbrechen kommt, ist keine zusätzliche Dosis erforderlich.

    • ≥ 3 Jahre und < 17 kg
      [1]
      • 150 mg/Tag in 1 Dosis . In Kombination mit Ribavirin.
      • Behandlungsdauer:

        Patienten mit CHC-Genotyp 2: 12 Wochen; Patienten mit CHC-Genotyp 3: 24 Wochen. Eine mögliche Verlängerung der Therapiedauer auf mehr als 12 Wochen und bis zu 24 Wochen sollte berücksichtigt werden, insbesondere bei Untergruppen mit einem oder mehreren Faktoren, die in der Vergangenheit mit niedrigen Ansprechraten auf Interferon-basierte Therapien assoziiert sind (z.B. fortgeschrittene Fibrose/Zirrhose, hohe Ausgangsviruslast, schwarze Hautfarbe, Genotyp IL28B-Non-CC-Genotyp, früheres Nicht-Ansprechen auf eine Therapie mit pegyliertem Interferon-alpha und Ribavirin).

      • Anwendungshinweis:

        Bei Erbrechen innerhalb von 2 h nach Einnahme ist eine weitere Dosis einzunehmen. Wenn es mehr als 2 h nach Einnahme zum Erbrechen kommt, ist keine zusätzliche Dosis erforderlich.

    • ≥ 3 Jahre und ≥ 35 kg
      [1]
      • 400 mg/Tag in 1 - 2 Dosen.  In Kombination mit Ribavirin.
      • Behandlungsdauer:

        Patienten mit CHC-Genotyp 2: 12 Wochen; Patienten mit CHC-Genotyp 3: 24 Wochen. Eine mögliche Verlängerung der Therapiedauer auf mehr als 12 Wochen und bis zu 24 Wochen sollte berücksichtigt werden, insbesondere bei Untergruppen mit einem oder mehreren Faktoren, die in der Vergangenheit mit niedrigen Ansprechraten auf Interferon-basierte Therapien assoziiert sind (z.B. fortgeschrittene Fibrose/Zirrhose, hohe Ausgangsviruslast, schwarze Hautfarbe, Genotyp IL28B-Non-CC-Genotyp, früheres Nicht-Ansprechen auf eine Therapie mit pegyliertem Interferon-alpha und Ribavirin).

      • Anwendungshinweis:

        Bei Erbrechen innerhalb von 2 h nach Einnahme ist eine weitere Dosis einzunehmen. Wenn es mehr als 2 h nach Einnahme zum Erbrechen kommt, ist keine zusätzliche Dosis erforderlich.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Die bei Kindern konstatierten Nebenwirkungen entsprechen denen von Erwachsenen.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

in Kombination mit Ribavirin:

Sehr häufig (>10 %): verminderte Hämoglobinkonzentration, verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, erhöhte Bilirubinkonzentration im Blut, Erschöpfung, Reizbarkeit

Häufig (1-10 %): Nasopharyngitis, Anämie, Depression, Aufmerksamkeitsstörungen, Dyspnoe, Belastungsdyspnoe, Husten, abdominale Beschwerden, Obstipation, Dyspepsie, Alopezie, trockene Haut, Pruritus, Arthralgie, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Myalgie, Fieber, Asthenie

in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin:

Sehr häufig (>10 %): Anämie, Neutropenie, verminderte Lymphozytenzahl, verminderte Thrombozytenzahl, verminderter Appetit, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Dyspnoe, Husten, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen, erhöhte Bilirubinkonzentration im Blut, Hautausschlag, Pruritus, Arthralgie, Myalgie, Schüttelfrost, Erschöpfung, grippe-ähnliche Symptome, Reizbarkeit, Schmerzen, Fieber

Häufig (1-10 %): Gewichtsabnahme, Depression, Angst, Unruhezustände, Migräne, Gedächtnisstörung, Aufmerksamkeitsstörungen, Sehstörungen, Belastungsdyspnoe, Obstipation, Mundtrockenheit, gastroösophagealer Reflux, Alopezie, trockene Haut, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Brustschmerzen, Asthenie

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Arzneimittel, die starke P-Glykoprotein-Induktoren im Darm sind (Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin und Johanniskraut). Die gleichzeitige Anwendung führt zu einer signifikant verringerten Plasmakonzentration von Sofosbuvir und könnte zu einem Verlust der Wirksamkeit führen.

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeines: Sofosbuvir wird nicht zur Anwendung als Monotherapie empfohlen und muss in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung einer Infektion mit Hepatitis C verschrieben werden. Wenn die anderen in Kombination mit Sofosbuvir eingesetzten Arzneimittel dauerhaft abgesetzt werden, ist Sofosbuvir ebenfalls abzusetzen. Vor dem Beginn der Therapie mit Sofosbuvir müssen die Fachinformation für die gemeinsam verschriebenen Arzneimittel beachtet werden.

Schwere Bradykardie und Herzblock: Lebensbedrohliche Fälle von schwerer Bradykardie und Herzblock wurden bei der Anwendung von Sofosbuvir-haltigen Behandlungsregimen in Kombination mit Amiodaron beobachtet. Im Allgemeinen trat eine Bradykardie innerhalb von Stunden oder Tagen auf, aber es wurden Fälle mit einer längeren Dauer bis zum Einsetzen, meist bis zu 2 Wochen nach Beginn der HCV-Behandlung, beobachtet. Amiodaron sollte nur bei mit Sofosbuvir behandelten Patienten angewendet werden, wenn alternative Behandlungen mit Antiarrhythmika nicht vertragen werden oder nicht angewendet werden dürfen. Wird eine gleichzeitige Anwendung von Amiodaron als notwendig erachtet, so wird empfohlen, dass sich die Patienten während der ersten 48 Stunden der gleichzeitigen Anwendung einer stationären Überwachung ihrer Herzfunktion unterziehen. Danach sollte täglich eine ambulante oder eigenständige Überwachung der Herzfrequenz für mindestens die ersten beiden Behandlungswochen erfolgen. Aufgrund der langen Halbwertszeit von Amiodaron sollte auch bei Patienten, die Amiodaron in den vorangegangenen Monaten abgesetzt haben und bei denen eine Therapie mit Sofosbuvir eingeleitet werden soll, die Herzfunktion, wie oben beschrieben, überwacht werden. Alle Patienten, die gleichzeitig Amiodaron anwenden oder kürzlich angewendet haben, sollten hinsichtlich der Symptome einer Bradykardie und eines Herzblocks gewarnt und darauf hingewiesen werden, dass im Falle eines Auftretens dieser Symptome unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen ist.

Koinfektion mit dem Hepatitis-C- und dem Hepatitis-B-Virus (HCV/HBV): Während oder nach der Behandlung mit direkt wirkenden antiviralen Wirkstoffen wurden Fälle einer Hepatitis-B-Virus (HBV)-Re-aktivierung berichtet. Manche dieser Fälle waren tödlich. Untersuchungen auf eine HBV-Infektion sollten bei allen Patienten vor dem Beginn der Behandlung durchgeführt werden. HBV/HCV-koinfizierte Patienten haben das Risiko einer HBV-Reaktivierung und sollten daher nach den aktuellen klinischen Leitlinien überwacht und behandelt werden.

Vorbehandelte Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 1, 4, 5 oder 6: Vorbehandelte Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 1, 4, 5 oder 6 wurden nicht in einer Phase 3-Studie untersucht. Die optimale Behandlungsdauer mit Sofosbuvir wurde daher für diese Patientengruppen nicht bestimmt. Es ist zu erwägen, diese Patienten zu be-handeln und die Dauer der Therapie mit Sofosbuvir, Peginterferon alfa und Ribavirin möglicherweise über 12 Wochen hinaus auf bis zu 24 Wochen zu verlängern; dies gilt insbesondere für Subgruppen mit einem oder mehreren der negativen prädiktiven Faktoren, die in der Vergangenheit mit niedrigeren Ansprechraten auf Interferon-haltige Therapien (fortgeschrittene Fibrose/Zirrhose, hohe Ausgangsviruslast, schwarze Hautfarbe, IL28B-Non-CC-Genotyp) assoziiert waren.

Behandlung von Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 5 oder 6: Es liegen nur sehr begrenzte klinische Daten vor, die eine Anwendung von Sofosbuvir bei Patienten mit HCV-Infektion vom Genotyp 5 oder 6 unterstützen.

Therapie einer HCV-Infektion vom Genotyp 1, 4, 5 oder 6 ohne Interferon: Behandlungsregime mit Sofosbuvir ohne Interferon für Patienten mit einer HCV-Infektion vom Genotyp 1, 4, 5 oder 6 wurden nicht in Phase 3-Studien untersucht. Das optimale Behandlungsregime und die optimale Behandlungsdauer wurden nicht bestimmt. Solche Behandlungsregime sind nur für Patienten einzusetzen, die eine Interferon-Unverträglichkeit haben oder für eine Interferontherapie ungeeignet sind und bei denen eine Behandlung dringend erforderlich ist.

Gleichzeitige Anwendung zusammenmit anderen direkt wirkenden antiviralen Arzneimitteln gegen HCV: Sofosbuvir darf nur dann zusammen mit anderen direkt wirkenden antiviralen Arzneimitteln angewendet werden, wenn gemäß den verfügbaren Daten der Nutzen die Risiken überwiegt. Es liegen keine Daten vor, die eine gleichzeitige Anwendung von Sofosbuvir zusammen mit Telaprevir oder Boceprevir unterstützen. Eine gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.

Schwangerschaft und gleichzeitige Anwendung mit Ribavirin: Wird Sofosbuvir in Kombination mit Ribavirin oder Peginterferon alfa/Ribavirin angewendet, müssen Frauen im gebärfähigen Alter oder deren männliche Partner eine zuverlässige Verhütungsmethode während der Behandlung und für den in der Fachinformation angegebenen Zeitraum nach Therapieende anwenden. Für weitere Informationen siehe die Fachinformation für Ribavirin.

Anwendung zusammen mit mittelstarken P-gp-Induktoren: Arzneimittel, die mittelstarke P-gp-Induktoren im Darm sind (z. B. Modafinil, Oxcarbazepin und Rifapentin), können zu einer verringerten Plasmakonzentration von Sofosbuvir führen, wodurch die therapeutische Wirkung von Sofosbuvir vermindert wird. Die gleichzeitige Anwendung solcher Arzneimittel zusammen mit Sofosbuvir wird nicht empfohlen.

Anwendung bei Patienten mit Diabetes: Bei Diabetikern kann es nach Einleitung einer direkt wirkenden antiviralen (DAA) Behandlung gegen das Hepatitis-C-Virus (HCV) zu einer verbesserten Kontrolle des Blutzuckerspiegels und damit potenziell zu einer symptomatischen Hypoglykämie kommen. Zu Beginn der direkt wirkenden antiviralen Therapie – insbesondere in den ersten 3 Monaten – ist der Blutzuckerspiegel diabetischer Patienten engmaschig zu überwachen. Bei Bedarf sind Änderungen der Diabetes-Medikation vorzunehmen. Der für die Diabetes-Behandlung des Patienten zuständige Arzt sollte bei Einleitung einer direkt wirkenden antiviralen Therapie hiervon in Kenntnis gesetzt werden.

Nierenfunktionsstörung: Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (eGFR <30 ml/min/1,73 m2) und bei hämodialysepflichtigen Patienten mit ESRD liegen begrenzte Sicherheitsdaten vor. Sofosbuvir kann bei diesen Patienten ohne Dosisanpassung angewendet werden, wenn keine anderen relevanten Behandlungsoptionen verfügbar sind. Für Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (CrCl) <50 ml/min, bei denen Sofosbuvir in Kombination mit Ribavirin oder Peginterferon alfa/Ribavirin angewendet wird, siehe auch die Fachinformation für Ribavirin.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
starke P-Glykoprotein-Induktoren im Darm, z.B. Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Johanniskraut
Verlust der Wirksamkeit von Sofosbuvir durch beschleunigte Elimination möglich. Kombination kontraindiziert.
mittelstarke P-Glykoprotein-Induktoren im Darm, z.B. Oxcarbazepin Verringerte Wirksamkeit von Sofosbuvir durch beschleunigte Elimination möglich. Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis erhöhen und Monitoring auf ausreichende Wirkung von Sofosbuvir.
Vitamin-K-Antagonisten, z.B. Warfarin, Phenprocoumon Evtl. Erhöhung der Produktion von Gerinnungsfaktoren durch Verbesserung der Leberfunktion. Überwachung des INR-Werts und ggf. Dosisanpassung des Vitamin-K Antagonisten.
Amiodaron Mechanismus unbekannt. Auftreten lebensbedrohlicher Bradykardien oder Herzblock möglich. Kombination vermeiden bzw. sorgfältige Überwachung der Herzfunktion.


Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

DIREKT WIRKENDE ANTIVIRALE MITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Aciclovir - oral und intravenös

Acic®, Wariviron®, Zovirax®
J05AB01

Cidofovir

Vistide®
J05AB12

Ganciclovir

Cymeven®
J05AB06

Remdesivir

Veklury®
J05AB16

Valaciclovir

Valtrex®
J05AB11

Valganciclovir

Valcyte®
J05AB14
Phosphonsäure-Derivate

Foscarnet

Foscavir®
J05AD01
Proteasehemmer

Atazanavir

Reyataz®
J05AE08

Ritonavir

Norvir®
J05AE03
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Abacavir

Ziagen®
J05AF06

Emtricitabin

Emtriva®
J05AF09

Entecavir

Baraclude®
J05AF10

Lamivudin

Epivir®, Zeffix®
J05AF05
J05AF13
J05AF07

Zidovudin

Retrovir®
J05AF01
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase

Doravirin

Pifeltro®
J05AG06

Etravirin

Intelence®
J05AG04

Nevirapin

Viramune®
J05AG01
Neuraminidasehemmer

Oseltamivir

Tamiflu®
J05AH02

Zanamivir

Relenza®, Dectova®
J05AH01
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen
J05AR20
J05AR13
J05AR25
J05AR18
J05AR19
J05AR03
J05AR09

Lopinavir + Ritonavir

Kaletra®; Syn.: LPV
J05AR10
Andere antivirale Mittel

Dolutegravir

Tivicay®
J05AX12

Raltegravir

Isentress®
J05AX08
J05AX24
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen
J05AP57
J05AP51
J05AP55

Referenzen

  1. Gilead Sciences International Ltd. , SmPC Sovaldi (EU/1/13/894/001 ) 18-10-2017
  2. Gilead Sciences GmbH, SmPC Sovaldi® Filmtabletten 200 mg, 400 mg (EU/1/13/894/001), 06/2020
  3. Gilead Sciences GmbH, SmPC Sovaldi® befilmtes Granulat im Beutel 150 mg, 200 mg (EU/1/13/894/004), 06/2020
  4. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS), S3-Leitlinie „Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-C-Virus (HCV) -Infektion“ (Registernummer 021 - 012), AWMF, Stand: 31.12.2017 , gültig bis 30.12.2022
  5. Wirth S et al., Aktuelle Therapie der chronischen Hepatitis C bei Kindern und Jugendlichen, Monatsschrift Kinderheilkunde, 5. Januar 2021, https://link.springer.com/article/10.1007/s00112-021-01122-y

Änderungsverzeichnis

  • 23 Juli 2021 14:17: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung