Atazanavir ist ein HIV-1-Proteasehemmer (PI). Der Wirkstoff blockiert selektiv das virusspezifische Processing der viralen gag-pol Proteine in HIV-1-infizierten Zellen und verhindert auf diese Weise die Bildung reifer Virionen sowie die Infektion weiterer Zellen.
Es liegen keine speziellen Daten für Kinder vor.
*in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir und anderen antiretroviralen Arzneimitteln
Auszug aus Fachinformation Auszug aus FachinformationPulver zum Einnehmen 50 mg (je Beutel)
Hartkapseln 150 mg, 200 mg, 300 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Atazanavir | Applikationsweg | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Altersangabe |
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Reyataz® | Pulver zum Einnehmen | 50 mg/Beutel | oral | Aspartam (63 mg/Beutel), Sucrose (1305 mg/Beutel) |
Apfelsine, Vanille | ab 3 Monaten und 5 kg |
Atazanavir-ratiopharm® | Hartkapseln | 150 mg 200 mg 300 mg |
oral | Lactose | - | ab 6 Jahren und 15 kg |
Anwendungshinweis:
Pulver zum Einnehmen: Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit. Vermischung mit flüssiger Säuglingsfertignahrung, Milch/Wasser oder Apfelmus/Joghurt je nach Alter des Kindes und Trinkfertigkeit. Detaillierte Angaben zur Anwendung sind den aktuellen Fachinformationen (SmPC Reyataz Abschnitt 6.6) zu entnehmen.
Hartkapseln: Einnahme zusammen mit einer Mahlzeit.
Die Fachinformationen wurden am 17.06.2022 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Behandlung HIV-Infektion |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
Asymptomatische PR-Intervallverlängerung trat bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen. Bei Kindern wurde ein asymptomatischer AV-Block ersten und zweiten Grades berichtet. [SmPC Reyataz]
Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Ikterus der Augen, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen, Übelkeit, Dyspepsie, Ikterus, Ausschlag, Erschöpfung
Gelegentlich (0,1-1 %): Überempfindlichkeit, Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Anorexie, gesteigerter Appetit, Depressionen, Orientierungslosigkeit, Angst, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, anomale Träume, periphere Neuropathie, Synkope, Amnesie, Schwindel, Benommenheit, Dysgeusie, Torsade de pointes, Bluthochdruck, Dyspnoe, Pankreatitis, Gastritis, aufgeblähtes Abdomen, aphthöse Stomatitis, Blähungen, Mundtrockenheit, Hepatitis, Cholelithiasis, Cholestase, Erythema multiforme, toxisches Exanthem, Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom), Angioödem, Urticaria, Alopezie, Juckreiz, Muskelatrophie, Arthralgie, Myalgie, Nierensteine, Hämaturie, Proteinurie, Pollakisurie, interstitielle Nephritis, chronische Nierenerkrankung, Gynäkomastie, Brustschmerz, Unwohlsein, Fieber, Asthenie
Selten (0,01-0,1 %): QTc-Verlängerung, Ödem, Palpitation, Hepatosplenomegalie, Cholezystitis, Stevens-Johnson-Syndrom, vesikulobullöser Ausschlag, Ekzem, Gefäßerweiterung, Myopathie, Nierenschmerzen, anomaler Gang
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kinder sind sensibel für kardiale Erregungsleitungsstörungen.
Unwirksamkeit: Bei vorbehandelten Kindern ist bei ≥4 Proteaseinhibitoren (PI)-Mutationen keine Wirksamkeit zu erwarten. Dies kann selbst bei weniger als 4 Proteaseinhibitoren (PI)-Mutationen der Fall sein.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Informationen finden Sie unter: Liverpool HIV Interactions (hiv-druginteractions.org)
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
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J05AB12 | |
Cymeven®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®
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J05AB11 | |
Valcyte®
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J05AB14 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
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Foscavir®
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J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
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Norvir®
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J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
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J05AF06 | |
Emtriva®
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J05AF09 | |
Baraclude®
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J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
|
J05AF05 | |
Vemlidy®
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J05AF13 | |
Viread®
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J05AF07 | |
Retrovir®
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J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Pifeltro®
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J05AG06 | |
Intelence®
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J05AG04 | |
Viramune®
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J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
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J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
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J05AR13 | |
Dovato®
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J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
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J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
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J05AX12 | |
Isentress®
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J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
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J05AP57 | |
Harvoni®
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J05AP51 | |
Sovaldi®
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J05AP08 | |
Epclusa®
|
J05AP55 |