Tenofovirdisoproxilfumarat ist das Fumaratsalz des Prodrug Tenofovirdisoproxil. Es wirkt als antivirales Mittel indem es die Nukleosid- und Nukleotid-Reverse-Transkriptase hemmt.
2-12 Jahre (n=23) 6,5 mg/kg |
12-18 Jahre (n=8) 245 mg |
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Cmax (μg/ml) | 0,24 ± 0,13 | 0,38 ± 0,13 |
AUCtau (μg·h/ml) | 2,59 ± 1,06 | 3,39 ± 1,22 |
[SmPC Viread]
Granulat 33 mg/g
Tabletten 123 mg, 163 mg, 204 mg, 245 mg
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Tenofovirdisoproxil) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Schulungsmaterial | Altersangabe | Gewichtsangabe |
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Viread® | Granulat | 33 mg/gS | oral | k.A. | - | Mit einem weichen Nahrungsmittel, das nicht gekaut werden muss, wie z. B. Joghurt, Apfelmus oder Babynahrung mischen. | Blaue Hand | ab 2 Jahren | - |
Viread® | Tabletten | 123 mg | oral | natriumfrei | Lactose | Einnahme zu einer Mahlzeit. | Blaue Hand | ab 6 bis < 12 Jahren | ab 17 kg bis < 22 kg |
163 mg | ab 6 bis < 12 Jahren | ab 22 kg bis < 28 kg | |||||||
204 mg | ab 6 bis < 12 Jahren | ab 28 kg bis < 35 kg | |||||||
245 mgS | Einnahme zu einer Mahlzeit. Bei Schluckbeschwerden: Auflösen der Tablette in min. 100 mL Wasser, Orangensaft oder Traubensaft vor Einnahme möglich. |
ab 12 Jahren | ab 35 kg |
S: suspendierbar, k.A.: keine Angabe, „natriumfrei“: weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Einheit
Die Fachinformationen wurden am 20.01.2023 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse Generika im Handel.
Anwendungshinweis: Die Einnahme sollte einmal täglich zu einer Mahlzeit erfolgen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Behandlung HIV-Infektion |
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Chronische Hepatitis B |
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Die Verwendung des Granulats ist der Tablette vorzuziehen. Eine Verlängerung des Intervalls führt nicht zu optimalen Ergebnissen und kann zu erhöhter Toxizität und möglicherweise zu einem unzureichenden klinischen Ansprechen führen.
Granulat 33 mg/g, unter Kontrolle des Tenofovir-Spiegels:
- GFR ≥50: Dosisanpassung nicht erforderlich.
- GFR 30-50: 50% der normalen Einzeldosis, Intervall zwischen 2 Dosen: 24 h.
- GFR 20-30: 25% der normalen Einzeldosis, Abstand zwischen 2 Dosen: 24 h.
- GFR 10-20: 10% der normalen Einzeldosis, Abstand zwischen 2 Dosen: 24 h.
- GFR <10: Eine generelle Empfehlung kann nicht gegeben werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion steigt die AUC von Tenofovir. Dies erhöht das Risiko von Nebenwirkungen.
Klinische Folgen:
Das Risiko einer Toxizität steigt. Die Anpassung der Dosierung wirkt sich auf den Talspiegel aus. Wenn der Talspiegel nicht hoch genug ist, ist die antivirale Aktivität möglicherweise nicht ausreichend, wodurch es zu Resistenzen kommen kann.
Bei Kindern wurde eine Abnahme der Knochenmineraldichte (BMD) beobachtet und eine proximale renale Tubulopathie tritt häufiger auf.
Sehr häufig (>10 %): Hypophosphatämie1, Schwindelgefühl, Diarrhö, Erbrechen, Übelkeit, Hautausschlag, Asthenie
Häufig (1-10 %): Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Flatulenz, erhöhte Transaminasen, Müdigkeit
Gelegentlich (0,1-1 %): Hypokaliämie1, Pankreatitis, Rhabdomyolyse1, Muskelschwäche1, erhöhter Kreatininwert, proximale renale Tubulopathie (einschließlich Fanconi-Syndrom)
Selten (0,01-0,1 %): Laktatazidose, Hepatosteatose, Hepatitis, Angioödem, Osteomalazie (sich äußernd durch Knochenschmerzen und selten beitragend zu Frakturen)1, Myopathie1, akutes Nierenversagen, Nierenversagen, akute Tubulusnekrose, Nephritis (einschließlich akuter interstitieller Nephritis), nephrogener Diabetes insipidus
1 Diese Nebenwirkung kann infolge einer proximalen renalen Tubulopathie auftreten. Liegt diese Erkrankung nicht vor, wird Tenofovirdisoproxil nicht als Ursache betrachtet.
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Nierenfunktionsstörung: Eine Behandlung mit Tenofovirdisoproxil sollte bei Kindern mit einer Nierenfunktionsstörung nicht begonnen und bei Entwicklung einer Nierenfunktionsstörung während der Therapie, abgebrochen werden. Falls der Serumphosphatspiegel innerhalb einer Woche auf < 3,0 mg/dl (0,96 mmol/l) fällt, sollte die Nierenfunktion (inklusive Blutzucker, Blutkaliumkonzentration und Glukosekonzentration im Urin) erneut kontrolliert werden (aufgrund des Risikos der proximalen Tubulopathie). Bei vermuteten/nachgewiesenen Nierenanomalien sollte der Rat eines Nephrologen eingeholt werden, um über eine Unterbrechung der Behandlung zu entscheiden. Für den Fall, dass die Nierenfunktion kontinuierlich abnimmt, ohne dass ein anderer erkennbarer Grund vorliegt, sollte ebenfalls eine Unterbrechung der Therapie erwogen werden. Langzeiteffekte der Nierentoxizität und die Reversibilität sind bislang unzureichend geklärt.
Wirkung auf die Knochen: Die Auswirkungen der Knochendichteverminderung (BMD) auf die langfristige Gesundheit der Knochen und das zukünftige Fraktur-Risiko bei Kindern sind nicht ausreichend geklärt. Osteomalazie (sich äußernd durch Knochenschmerzen und selten beitragend zu Frakturen) können in Zusammenhang mit einer proximalen renalen Tubulopathie stehen.
Bei chronischer Hepatitis B
Die Therapieentscheidung von Kindern sollte unter sorgfältiger Betrachtung der individuellen Bedürfnisse des Patienten einschließlich histologischer Ausgangsbefunde erfolgen. Bei Kindern mit kompensierter Lebererkrankung sollten die Serum-ALT-Werte vor Therapiebeginn für mindestens 6 Monate (HBeAg-positiv) bzw. mindestens 12 Monate (HBeAg-negativ) dauerhaft erhöht sein. Der Nutzen einer langfristigen virologischen Suppression bei fortlaufender Behandlung muss gegen die Risiken abgewogen werden, die mit einer verlängerten Behandlung im Zusammenhang stehen, u. a. die Entstehung eines resistenten Hepatitis-B-Virus und die Unsicherheiten in Bezug auf die langfristigen Auswirkungen von Knochen- und Nierentoxizität. Bei Bedarf sollten aktuelle Therapieleitlinien herangezogen werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Informationen finden Sie unter: Liverpool HIV/HEP Interactions
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
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J05AB12 | |
Cymeven®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®
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J05AB11 | |
Valcyte®
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J05AB14 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
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Foscavir®
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J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
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Reyataz®
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J05AE08 | |
Norvir®
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J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
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J05AF06 | |
Emtriva®
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J05AF09 | |
Baraclude®
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J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
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J05AF05 | |
Vemlidy®
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J05AF13 | |
Retrovir®
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J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Pifeltro®
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J05AG06 | |
Intelence®
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J05AG04 | |
Viramune®
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J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
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J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
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J05AR13 | |
Dovato®
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J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
|
J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
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J05AX12 | |
Isentress®
|
J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
|
J05AP57 | |
Harvoni®
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J05AP51 | |
Sovaldi®
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J05AP08 | |
Epclusa®
|
J05AP55 |