Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden für den Betrieb der Seite notwendige Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen. Mehr Infos.
Jetzt sind Sie gefragt!
Helfen Sie uns, die Datenbank weiter zu verbessern und nehmen Sie an unserer kurzen Nutzerumfrage teil (Dauer: 5 min).
Naloxon ist ein spezifischer Opioid-Antagonist, der kompetitiv an Opioid-Rezeptoren bindet. Er zeigt eine sehr hohe Affinität für Opioid-Rezeptoren und verdrängt dadurch sowohl Opioid-Agonisten als auch partielle Antagonisten. Naloxon hat keine der „agonistischen“ oder morphinähnlichen Eigenschaften anderer Opioid-Antagonisten.
Wenn keine Opioide oder agonistische Wirkungen anderer Opioid-Antagonisten vorhanden sind, hat es praktisch keine pharmakologische Wirkung.
Für Naloxon konnte kein Gewöhnungseffekt oder die Entwicklung einer körperlichen oder mentalen Abhängigkeit gezeigt werden.
Intravenös und intramuskulär bei Vermuteter oder bekannter Opioidüberdosierung oder -intoxikation
Kinder:
Initialdosis: 0,01 mg pro kg KG
Falls die Initialdosis innerhalb von 3 Minuten nicht zur gewünschten Verbesserung des klinischen Bildes führt, kann die Dosis bei der nächsten Injektion auf 0,1 mg pro KG erhöht werden.
Ist eine i.v. Applikation nicht möglich, kann Naloxon auch intramuskulär injiziert werden.
[Ref.]
Nasal bei bekannter oder vermuteter Opioid-Überdosierung, die sich als Atemdepression und/oder Depression des Zentralnervensystems manifestiert
Jugendliche ab 14 Jahren:
1,8 mg appliziert in ein Nasenloch
Wenn der Patient nicht anspricht, sollte die 2. Dosis nach 2 - 3 Minuten angewendet werden.
Wenn der Patient auf die 1. Dosis anspricht, aber dann wieder in eine Atemdepression verfällt, sollte die 2. Dosis umgehend verabreicht werden.
Weitere Dosen sollten abwechselnd in das linke und das rechte Nasenloch verabreicht werden.
[Ref.]
Intravenös oder intramuskulär bei Atemdepression und zentralnervöse Dämpfungszustände beim Neugeborenen, wenn die Mutter Opioide erhalten hat
Neugeborene:
Initialdosis: 0,01 mg pro kg KG
Falls die Dosis nicht zur gewünschten Verbesserung der Atemfunktion führt, kann die Injektion in Abständen von 2 - 5 Minuten wiederholt werden.
Wenn kein intravenöser Zugang besteht, kann Naloxon auch intramuskulär (Initialdosis 0,01 mg/kg Körpergewicht) injiziert werden.
[Ref.]
Intravenös oder intramuskulär zur Aufhebung von Atemdepression und zentralnervösen Dämpfungszuständen durch natürliche und synthetische Opioide
Für eine optimale Verbesserung der Atemfunktion bei gleichzeitig angemessener Schmerzhemmung ist die Dosis für jeden Patienten individuell anzupassen.
Kinder:
Initialdosis: 0,01 - 0,02 mg pro kg KG in Abständen von 2 - 3 Minuten
Je nach Dosis und Wirkdauer des verabreichten Opiats und Ansprechen des Patienten können weitere Gaben im Abstand von 0,5 - 2 Stunden notwendig sein.
[Ref.]
Intravenös bei Juckreiz infolge einer terminalen Leber-/Niereninsuffizienz
Für diese Indikation hat Naloxon keine Zulassung in Deutschland.
Die im Handel befindlichen Injektions-/Infusionslösungen enthalten Naloxon in Form von Naloxon-Hydrochlorid. Im Nasenspray ist Naloxon als Hydrochlorid-Dihydrat enthalten.
Parenterale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat
Darreichungform
Stärke
Applikationsweg
Natriumgehalt
Problematische Hilfsstoffe
Zulassung
Naloxon B. Braun 0,4 mg/ml Injektions-/Infusionslösung
Injektions-/Infusionslösung
0,4 mg/ml
i.v. i.m.
enthält 3,54 mg Natrium pro 1 ml
-
ab 0 Jahren
Naloxon-ratiopharm® 0,4 mg/ml Injektionslösung
Injektionslösung
0,4 mg/ml
i.v. i.m. s.c.
enthält weniger als 23 mg Natrium pro 1 ml
-
ab 0 Jahren
Anwendungshinweise:
Das Arzneimittel kann intravenös, intramuskulär oder subkutan injiziert oder als intravenöse Infusion verabreicht werden.
Am schnellsten tritt die Wirkung nach intravenöser Anwendung ein. Daher wird empfohlen, Naloxonhydrochlorid in Notfällen intravenös zu verabreichen.
Nach intramuskulärer Gabe von Naloxonhydrochlorid setzt die Wirkung später als nach intravenöser Injektion ein, hält aber länger an.
Die Wirkungsdauer ist von der Dosis und der Applikationsart von Naloxonhydrochlorid abhängig und beträgt 45 Minuten bis 4 Stunden.
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass die benötigten intramuskulären Dosen im Allgemeinen höher sind als die intravenösen und die Dosis an den Bedarf des einzelnen Patienten angepasst werden muss.
0,01
mg/kg/Dosis,
Bolus. Max: 0,4 mg/Dosis.
Bei Bedarf mit einer höheren Dosis von 0,1 mg/kg wiederholen, wenn nach 3 Minuten noch keine Wirkung eingetreten ist.
0,01
mg/kg/Dosis,
Bolus. Max: 0,4 mg/Dosis.
Bei Bedarf mit einer höheren Dosis von 0,1 mg/kg wiederholen, wenn nach 3 Minuten noch keine Wirkung eingetreten ist.
Endotracheal
1 Monat
bis
18 Jahre
0,05
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf wiederholen, wenn nach 3 Minuten noch keine Wirkung eingetreten ist.
0,01
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf nach 2-3 Minuten wiederholen, wenn Wirkung ausbleibt.
Maximale Einzeldosis:
0,1 mg/kg/Dosis.
Da die Wirkungsdauer von Opioiden die von Naloxon möglicherweise übersteigt, ist eine kontinuierliche Überwachung der Atmung unerlässlich, und eine wiederholte Naloxon-Gabe kann notwendig sein, um eine wiederkehrende Apnoe zu verhindern. Aus diesem Grund ist eine Monitorüberwachung über 24 h nach der Verabreichung von Naloxon erforderlich.
Naloxon darf nicht an Neugeborene verabreicht werden, deren Mutter eventuell Suchtmittel eingenommen hat, da Naloxon in diesem Fall akute Entzugserscheinungen auslösen kann.
0,01
mg/kg/Dosis,
bei Bedarf nach 2-3 Minuten wiederholen, wenn Wirkung ausbleibt.
Maximale Einzeldosis:
0,1 mg/kg/Dosis.
Da die Wirkungsdauer von Opioiden die von Naloxon möglicherweise übersteigt, ist eine kontinuierliche Überwachung der Atmung unerlässlich, und eine wiederholte Naloxon-Gabe kann notwendig sein, um eine wiederkehrende Apnoe zu verhindern. Aus diesem Grund ist eine Monitorüberwachung über 24 h nach der Verabreichung von Naloxon erforderlich.
Naloxon darf nicht an Neugeborene verabreicht werden, deren Mutter eventuell Suchtmittel eingenommen hat, da Naloxon in diesem Fall akute Entzugserscheinungen auslösen kann.
Überdosierung von Opioiden während der Anästhesie/zur postoperativen Schmerzbekämpfung
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kontraindikationen allgemein
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern
Eine schnelle Injektion wirkt stark emetisch. Die Wirkungsdauer von Naloxon ist kürzer als die von Morphin: eine Langzeitbeobachtung ist erforderlich, da ein Rebound-Effekt auftreten kann. Bei Neugeborenen: zunächst für eine gute Beatmung sorgen. Naloxon darf nicht an Neugeborene verabreicht werden, deren Mutter eventuell Suchtmittel eingenommen hat, da Naloxon in diesem Fall akute Entzugserscheinungen auslösen kann. Kann auch subkutan oder intramuskulär verabreicht werden, wenn die periphere Durchblutung des Neugeborenen ausreicht. Überwachung nach der Verabreichung über 24 h.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Wechselwirkungen
Interaktionspartner
Grund
Handlungsempfehlung
Clonidin
Naloxon hat keinen Einfluss auf die Blutdruckeffekte von Clonidin bei Gesunden. Bei hospitalisierten Patienten kommt es in der Hälfte der Fälle zu einem Blutdruckanstieg und verstärkten Absetzsymptomen.
Monitoring der Blutdruck-Einstellung in den ersten Tagen unter dieser Kombination notwendig.
Buprenorphin
verminderte Wirkung von Naloxon
Bei einer unzureichenden Aufhebung der Buprenorphin induzierten Atemdepression sollte der Patient künstlich beatmet werden.
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Niederländische Vereinigung für Kinderheilkunde [Nederlandse Vereniging voor Kindergeneeskunde (NVK)], Leitlinie zur Schmerzbestimmung und -behandlung bei Kindern [Richtlijn pijnmeting en behandeling pijn bij kinderen], www.nvk.nl, 2007, http://www.nvk.nl/Kwaliteit/Richtlijnenenindicatoren/Richtlijnen/Pijnmetingenbehandelingvan/tabid/348/language/nl-NL/Default.aspx, 99
Niederländische Vereinigung für Kinderheilkunde [Nederlandse Vereniging voor Kindergeneeskunde (NVK)], Leitlinie zur Reanimation bei Neugeborenen [Richtlijn Reanimatie van de pasgeborene], www.nvk.nl, 2008, http://www.nvk.nl/Kwaliteit/Richtlijnenenindicatoren/Richtlijnen/Reanimatievanpasgeborenen/tabid/352/language/nl-NL/Default.aspx, 29-30
Kamps WA et al., Lehrbuch zur Therapiebegleitung in der pädiatrischen Onkologie [Werkboek ondersteundende behandeling kinderoncologie], VU Uitgeverij, 2005
10 Februar 2023 11:02: Neue Indikation für die nasale Anwendung basierend auf der Fachinformation Nyxoid hinzugefügt.
15 Januar 2021 11:17: Neue Monographie
02 November 2020 17:55: Neue Information zu Überdosierung von Opioiden
Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)
Überdosierung
Überdosierung:
Parenterale Anwendung:
Die therapeutische Breite von Naloxon ist sehr groß. Einzeldosen von 10 mg Naloxonhydrochlorid intravenös und kumulative Dosen bis zu 90 mg/Tag subkutan wurden ohne Nebenwirkungen und Änderung der Laborwerte vertragen. Fälle mit Intoxikationssymptomen sind bisher nicht bekannt geworden.
Nasale Anwendung:
Angesichts der Indikation und des breiten therapeutischen Bereichs ist keine Überdosierung zu erwarten.
Zu hohe Dosen heben bei postoperativer Anwendung nicht nur die Atemdepression, sondern auch die Schmerzfreiheit auf. Eine vollständige Antagonisierung bei opioidabhängigen Patienten provoziert ein akutes Entzugssyndrom.