Secukinumab ist ein vollständig humaner monoklonaler IgG1/κ-Antikörper, der selektiv an das proinflammatorische Zytokin Interleukin-17A (IL-17A) bindet und dieses neutralisiert. Secukinumab wirkt gezielt auf IL-17A und hemmt dessen Interaktion mit dem IL-17-Rezeptor, der auf verschiedenen Zelltypen einschließlich Keratinozyten exprimiert wird. Dadurch hemmt Secukinumab die Ausschüttung von proinflammatorischen Zytokinen, Chemokinen und Mediatoren der Gewebsschädigung und reduziert den IL-17A-vermittelten Beitrag bei Autoimmunkrankheiten und entzündlichen Erkrankungen. Klinisch relevante Secukinumab-Spiegel erreichen die Haut und reduzieren lokale Entzündungsmarker. Als unmittelbare Folge führt die Behandlung mit Secukinumab zu einer Verminderung der bei Plaque-Psoriasis-Herden vorliegenden Erytheme, Verhärtungen und Schuppungen.
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Injektionslösung 150 mg/mL
in einer Fertigspritze à 75 mg, 150 mg, 300 mg
in einem Fertigpen à 150 mg, 300 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Secukinumab) |
Applikationsweg |
Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis |
Altersangabe |
Cosentyx® | Injektionslösung in einer Fertigspritze | 75 mg/Fertigspritze (0,5 mL) | subkutan | Polysorbat 80 | siehe detaillierte Anleitung in der Gebrauchsinformation | ab 6 Jahre |
Cosentyx® | Injektionslösung in einer Fertigspritze / in einem Fertigpen | 150 mg/Fertigspritze/-pen (1 mL), 300 mg/Fertigspritze/-pen (2 mL) |
subkutan | Polysorbat 80 | siehe detaillierte Anleitung in der Gebrauchsinformation | ab 6 Jahre, ≥50 kg |
Die Fachinformationen wurden am 06.06.2023 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Mittelschwere bis schwere Plaque-Psoriasis |
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Juvenile Idiopathische Arthritis (JIA) |
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Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.
Das Sicherheitsprofil bei Kindern unterscheidet sich nicht von dem bei erwachsenen Patienten.
Sehr häufig (>10 %): Infektionen der oberen Atemwege
Häufig (1-10 %): oraler Herpes, Kopfschmerzen, Rhinorrhoe, Diarrhoe, Übelkeit, Ermüdung
Gelegentlich (0,1-1 %): orale Candidose, Otitis externa, Infektionen der unteren Atemwege, Tinea pedis, Neutropenie, Konjunktivitis, entzündliche Darmerkrankungen, Urtikaria, dyshidrotisches Ekzem
Selten (0,01-0,1 %): anaphylaktische Reaktionen, exfoliative Dermatitis, Hypersensitivitätsvaskulitis
Häufigkeit nicht bekannt: mukokutane Candidose (einschließlich ösophageale Candidose), Pyoderma gangraenosum
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kinder sollen vor Behandlungsbeginn alle altersentsprechenden Impfungen gemäß der Leitlinien erhalten. Inaktivierte oder Totimpfstoffe können gleichzeitig verabreicht werden.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Lebendimpfstoffe | Erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber der attenuierten Erreger bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Kombination vermeiden. Alle Impfungen nach Möglichkeit vor Therapiebeginn mit Secukinumab abschließen. Nach Absetzen von Secukinumab kann die immunsuppressive Wirkung mehrere Monate anhalten, zeitlichen Abstand zur Gabe von Lebendimpfstoffen einhalten. Bei Säuglingen, die in utero einem immunsuppressiven Biologikum ausgesetzt waren, wird vor der Anwendung von Lebendimpfstoffen eine Wartezeit von 5-12 Monaten nach der Geburt empfohlen. |
Immunsuppressiva und Immunmodulatoren | Additive immunsuppressive Wirkung. Erhöhtes Risiko für Infektionen. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, engmaschige Überwachung bis drei Monate nach Therapieende. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | In Einzelfällen: Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen. | Kombination vermeiden. Patienten mit geschwächter Immunabwehr infolge immunsuppressiver Behandlung dürfen keine Arzneimittel mit Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae (boulardii) erhalten. |
Brivudin | Möglicherweise verminderte virustatische Wirksamkeit von Brivudin bei immunsupprimierten Patienten. | Kombination vermeiden. Therapie der Herpes-zoster-Infektion mit einem Virustatikum mit belegter Wirkung bei immunuspprimierten Patienten, z.B. Aciclovir. |
Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung | Verringerte Wirkung der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression anhält, sollte keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Selektive Immunsuppressiva | ||
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Orencia®
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L04AA24 | |
Olumiant®
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L04AA37 | |
Soliris®
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L04AA25 | |
Arava®
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L04AA13 | |
Cellcept®, Myfenax®, Mowel®; Syn: MMF, Mycophenolat
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L04AA06 | |
Aubagio®
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L04AA31 | |
Rinvoq®
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L04AA44 |
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren | ||
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Humira®, Imraldi®, Halimatoz®, Hefiya®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Amsparity®
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L04AB04 | |
Enbrel® , Benepali® , Erelzi®
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L04AB01 | |
Simponi®
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L04AB06 | |
Remicade®, Inflectra®, Remsima®, Zessly®, Flixabi®
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L04AB02 |
Interleukin-Inhibitoren | ||
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Kineret®
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L04AC03 | |
Simulect®
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L04AC02 | |
Ilaris®
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L04AC08 | |
Taltz®
|
L04AC13 | |
RoActemra®
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L04AC07 | |
Stelara®
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L04AC05 |
Calcineurin-Inhibitoren | ||
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Sandimmun®, Immunosporin, Syn: CSA, Cyclosporin
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L04AD01 | |
Advagraf®, Prograf®, Modigraf®, Crilomus®, Envarsus®, Dailiport®, Tacni®, Tacpan®, Tacro-cell®
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L04AD02 |
Andere Immunsuppressiva | ||
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Imurek®, Zytrim®
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L04AX01 | |
Lantarel®, Metex®, Nordimet®, Trexject®; Syn: MTX; weitere ATC-Codes: M01CX01, L01BA01
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L04AX03 |