Foscarnet ist ein antivirales Mittel zur systemischen Anwendung. Es wirkt virostatisch gegenüber Herpesviren (z. B. Cytomegalievirus) und einige Retroviren, einschließlich HIV. Die Wirkung beruht wahrscheinlich auf der Hemmung der viralen DNA-Polymerasen (Herpesviren) oder der reversen Transkriptase (HIV).
Es sind keine spezifischen Informationen für Kinder vorhanden.
Infusionslösung 24 mg/ml
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Foscarnet-Natrium-Hexahydrat |
Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe |
Foscavir® | Infusionslösung | 24 mg/ml | intravenös | k.A. | – |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 28.06.2021 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Lebens- oder organbedrohende Zytomegalievirus(CMV)-Infektionen |
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Folgetherapie Retinitis auf Basis des Zytomegalievirus (CMV) |
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Die Anwendung bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance unter 30 ml/min) ist kontraindiziert.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance 30-80 ml/min) bei Erwachsenen: für die Festlegung der Dosis ist der Empfehlung des Herstellers zu folgen.
Die Dosis bei eingeschränkter Nierenfunktion variiert je nach therapeutischer Indikation. Der Hersteller gibt die Kreatininclearance in ml/min/kg Körpergewicht an. Dies basiert auf folgenden Formeln: für Männer (140-Alter)/(72 x Serum-Kreatinin); für Frauen (140-Alter)/72 x Serum-Kreatinen) x 0.85. Das Alter wird in Jahren und das Serum-Kreatinin in mg/dl ausgedrückt; hierbei gilt 1 mg/dl Kreatinin = 88.4 μmol/l.
CMV-Retinitis bei Patienten mit HIV-Infektion, CMV-Erkrankung bei Patienten mit HST:
CMV-Infektion im Magen-Darm-Kanal bei Patienten mit HIV-Infektion:
CMV-Virämie bei Patienten mit HST:
Aciclovir-resistente Herpes simplex-Infektion:
Sehr häufig (>10 %): Granulozytopenie, Anämie, verminderter Appetit, Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Hypocalcämie, Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Parästhesie, Diarrhoe, Erbrechen, Übelkeit, Ausschlag, Asthenie, Schüttelfrost, Ermüdung, Fieber, erhöhtes Kreatinin im Blut, verringertes Hämoglobin
Häufig (1-10 %): Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Sepsis, Hyperphosphatämie, Hyponatriämie, Hypophosphatämie, erhöhte alkalische Phosphatase im Blut, erhöhte Laktatdehydrogenase im Blut, Hypercalcämie, Dehydrierung, Aggression, Agitiertheit, Angst, Verwirrtheitszustand, Depression, Nervosität, Gestörte Koordination, Konvulsion, Hypästhesie, unwillkürliche Muskelkontraktion, periphere Neuropathie, Tremor, Palpitationen, Tachykardie, Hypertonie, Hypotonie, Thrombophlebitis, abdominale Schmerzen, Obstipation, Dyspepsie, Pankreatitis, gastrointestinale Blutungen, anormale Leberfunktion, Pruritus, Myalgie, Beeinträchtigte Nierenfunktion, akutes Nierenversagen, Dysurie, Polyurie, Proteinurie, Beschwerden/ Ulzeration im Genitalbereich, Unwohlsein, Ödeme, Brustschmerzen, Schmerzen an der Injektionsstelle, Entzündung an der Injektionsstelle, verringerte Kreatinin-Clearance, anormales EKG, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase, erhöhte Alaninaminotransferase, erhöhte Aspartatamino-transferase, erhöhte Lipase
Gelegentlich (0,1-1 %): Panzytopenie, Azidose, Urtikaria, Angioödem, Glomerulonephritis, nephrotisches Syndrom, erhöhte Amylase, erhöhte Kreatinphosphokinasewerte im Blut
Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindlichkeit (einschließlich anaphylaktischer Reaktionen), anaphylaktoide Reaktionen, Diabetes insipidus, Hypernatriämie, KG QT verlängert, ventrikuläre Arrhythmie, Torsade de pointes, Ösophagusulkus, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Muskelschwäche, Myopathie, Myositis, Rhabdomyolyse, Nierenschmerz, renaltubuläre Azidose, Nierentubulusnekrose, Kristall-Nephropathie, Hämaturie, Extravasation
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Neben Überempfindlichkeiten gegen den Wirkstoff oder einen sonstigen Bestandteil sind keine weiteren Gegenanzeigen bekannt.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Foscarnet sollte Kindern vorbehalten sein, die auf Ganciclovir überempfindlich reagieren, eine schwere Knochenmarksdepression als Nebenwirkung entwickelt haben oder wenn eine Ganciclovir-Resistenz vermutet oder nachgewiesen wurde. Ein quantitatives Monitoring der CMV-DNA-Konzentration im Blut und/oder Sekreten ist sehr wichtig, solange eine genetische Bestimmung der GCV-Resistenz technisch nicht möglich ist.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
nephrotoxische Arzneimittel, z.B. Amphotericin B, Aminoglykoside wie Kanamycin und Tobramycin | Additive nephrotoxische Effekte. | Kombination vermeidbar. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring der Nierenfunktion. |
Tenofovir, Clofarabin | Additive nephrotoxische Effekte, zudem möglicherweise höhere Bioverfügbarkeit von Tenofovir und/oder Clofarabin durch reduzierte renale Elimination. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring der Nierenfunktion. |
Saquinavir und/oder Ritonavir | Additive nephrotoxische und QT-Zeit verlängernde Effekte. | Kombination vermeiden. Falls Kombination unvermeidbar, Monitoring der Nierenfunktion und der QT-Zeit. |
QT-Zeit verlängernde Arzneimittel | Additive, zum Teil dosisabhängige, QT-Zeit verlängernde Effekte. | Kombination vermeiden bzw. Monitoring der QT-Zeit. |
Arzneimittel, die den Calciumgehalt des Blutes beeinträchtigen, z.B. Pentamidin | Schwere Hypocalciämie möglich, Mechanismus unbekannt. | Kombination vermeiden. |
Fluorchinolone, z.B. Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin (nicht bei Augentropfen erwartet) | Senkung der Krampfschwelle. | Monitoring auf Krampfanfälle. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
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J05AB12 | |
Cymeven®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®
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J05AB11 | |
Valcyte®
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J05AB14 |
Proteasehemmer | ||
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Reyataz®
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J05AE08 | |
Norvir®
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J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
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J05AF06 | |
Emtriva®
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J05AF09 | |
Baraclude®
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J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
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J05AF05 | |
Vemlidy®
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J05AF13 | |
Viread®
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J05AF07 | |
Retrovir®
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J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Pifeltro®
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J05AG06 | |
Intelence®
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J05AG04 | |
Viramune®
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J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
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J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
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J05AR13 | |
Dovato®
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J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
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J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
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J05AX12 | |
Isentress®
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J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
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J05AP57 | |
Harvoni®
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J05AP51 | |
Sovaldi®
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J05AP08 | |
Epclusa®
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J05AP55 |