Tocilizumab ist ein monoklonaler Antikörper und Immunsuppressivum. Es hemmt das Zytokin Interleukin (IL)-6, das an Entzündungsprozessen beteiligt ist und in hoher Konzentration bei Patienten mit rheumatoider Arthritis vorkommt.
Die Pharmakokinetik von Tocilizumab wird nicht durch Alter, Geschlecht oder ethnischen Hintergrund beeinflusst.
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*wenn eine vorangegangene Behandlung mit NSAID oder Corticosteroiden nicht wirksam/verträglich war
**wenn eine vorangegangene Behandlung mit MTX nicht wirksam war
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Injektionslösung in einer Fertigspritze / in einem Fertigpen 162 mg/0,9 ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung 20 mg/ml
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke als Tocilizumab |
Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Anwendungshinweis | Altersangabe |
RoActemra® Fertigspritze | Injektionslösung in einer Fertigspritze | 162 mg/0,9 ml | subkutan | k.A. | Polysorbat 80 | Die Fertigspritze darf nicht geschüttelt werden. | sJIA: ab 1 Jahr (>10 kg) pJIA: ab 2 Jahren |
RoActemra® Fertigpen | Injektionslösung in einem Fertigpen | 162 mg/0,9 ml | subkutan | k.A. | Polysorbat 80 | Der Fertigpen darf nicht geschüttelt werden. | sJIA/pJIA: ab 12 Jahren |
RoActemra® i.v. | Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung | 20 mg/ml | intravenös | 80 mg Durchstechflasche: 0,10 mmol (2,21 mg) 200 mg Durchstechflasche: 0,20 mmol (4,43 mg) 400 mg Durchstechflasche: 0,39 mmol (8,85 mg) |
Sucrose, Polysorbat 80 |
Nach Verdünnung sollte Tocilizumab als intravenöse Infusion über 1 Stunde verabreicht werden. | sJIA/pJIA: ab 2 Jahren |
k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 12.08.2021 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
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Systemische Juvenile Idiopathische Arthritis (sJIA) |
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Polyartikuläre Juvenile Idiopathische Arthritis (pJIA) |
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Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS, Cytokine Release Syndrome) |
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Behandlung moderater bis schwerer Symptome von COVID-19 |
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GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.
GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.
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Neutropenie und Thrombozytopenie. Erhöhung der Lebertransaminasen, des LDL-Cholesterins und des Gesamtcholesterins. Infektionen. Übelkeit, Durchfall, Kopfschmerzen. Infusionsreaktionen (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Hypotonie, Hautausschlag, Urtikaria, Angioödem)
Bei subkutaner Anwendung: Erythem, Juckreiz, Schmerzen, Hämatome und Schwellungen an der Injektionsstelle.
Sehr häufig (>10 %): Infektionen des oberen Respirationstrakts, Hypercholesterinämie
Häufig (1-10 %): Zellulitis, Pneumonie, oraler Herpes simplex, Herpes zoster, abdominale Schmerzen, Mundulzera, Gastritis, Exanthem, Pruritus, Urtikaria, Kopfschmerzen, Schwindel, Erhöhung der Lebertransaminasen, Gewichtszunahme, Erhöhung des Gesamtbilirubins, Hypertonie, Leukopenie, Neutropenie, Hypofibrinogenämie, peripheres Odem, Konjunktivitis, Husten, Dyspnoe
Gelegentlich (0,1-1 %): Divertikulitis, Stomatitis, Magengeschwür, Hypertriglyceridämie, Nephrolithiasis, Hypothyroidismus
Selten (0,01-0,1 %): Stevens-Johnson-Syndrom, Anaphylaxie (tödlich), arzneimittelinduzierte Leberschäden, Hepatitis, Gelbsucht
Sehr selten (<0,01 %): Leberversagen
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
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Aktive, schwere Infektionen
Patienten < 30 kg: aseptisch auf 50 ml mit NaCl 0,9% verdünnen.
Patienten ≥ 30 kg: aseptisch auf 100 ml mit NaCl 0,9% verdünnen.
Infusion über einen Zeitraum von 1 Stunde verabreichen.
Das Makrophagen-Aktivierungs-Syndrom (MAS) ist eine schwerwiegende lebensbedrohliche Funktionsstörung, die sich bei sJIA-Patienten entwickeln kann. In klinischen Studien wurde Tocilizumab bei Patienten während einer Episode einer aktiven MAS nicht untersucht.
Tocilizumab ist ein Interleukin-Inhibitor, der an IL-6-Rezeptoren bindet. Falls unter Anwendung von Tocilizumab eine Infektion erfolgt, verhindert Tocilizumab, dass IL-6 an IL-6-Rezeptoren bindet, wodurch das CRP weder erhöht noch verringert wird. Die Bestimmung des CRP und in geringerem Maße der Sedimentation ist daher bei Patienten unter Tocilizumab Therapie weniger zuverlässig.
Überprüfen Sie die ALAT- und ASAT-Werte alle 4-8 Wochen während der ersten 6 Monate und danach alle 12 Wochen. Wenn ALAT oder ASAT > 3-5 x ULN ansteigt, sollte die Behandlung mit Tocilizumab unterbrochen werden.
Es wird empfohlen, die Anzahl der Neutrophilen und Thrombozyten vor Beginn der Behandlung und bei der 2. Gabe sowie danach in regelmäßigen Abständen zu bestimmen. Im Falle einer Leberfunktionsstörung ist die Dosierung anzupassen.
Bestimmung der Lipidparameter bei RA-, sJIA- und pJIA-Patienten 4-8 Wochen nach Beginn der Behandlung.
Beachte: Rote-Hand-Brief vom 26.06.2019 (Information über seltenes Risiko: schwere Leberschädigung einschließlich akutem Leberversagen, welches eine Transplantation erfordert).
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
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Interaktionspartner | Grund | Handlungsempfehlung |
Lebendimpfstoffe | Erhöhtes Infektionsrisiko gegenüber der attenuierten Erreger bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Kombination vermeiden. Die Patienten sollen, soweit möglich, vor Beginn der Behandlung mit den Biologika alle Impfungen nach den geltenden Impfempfehlungen erhalten. |
Allergenextrakte zur Hyposensibilisierung | Verringerte Wirkung der Hyposensibilisierung möglich. | Kombination vermeiden. Solange eine Immunsuppression anhält, sollte keine Hyposensibilisierung begonnen werden. |
Immunsuppressiva, z.B. Fingolimod, Ozanimod, Ocrelizumab | Gesteigerte immunsuppressive Wirkung. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf gesteigerte Infektneigung. |
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) | In Einzelfällen: Fungämien und generalisierte Hefeinfektionen. | Kombination vermeiden. Patienten mit geschwächter Immunabwehr infolge immunsuppressiver Behandlung dürfen keine Arzneimittel mit Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae (boulardii) erhalten. |
Substrate von CYP1A2, CYP2C9, CYP2C19, CYP3A4 | Steigerung des Metabolismus der Interaktionspartner durch CYP-Induktion. Erniedrigte Serumkonzentration und (stark) verringerte Wirkung der Interaktionspartner möglich. | Falls Kombination unvermeidbar, ggf. Dosis anpassen und Monitoring auf ausreichende Wirkung der Interaktionspartner. |
Tot- und Toxoid-Impfstoffe | Verminderte Wirkung der Impfung bei gleichzeitiger Immunsuppression. | Nach Möglichkeit alle altersentsprechenden Impfungen bis spätestens 2 Wochen vor Therapiebeginn mit Tocilizumab abschließen. Erfolgt die Impfung während der Tocilizumab-Therapie sollte die Impfung nach Therapieende bei wiedererlangter Immunkompetenz wiederholt werden. |
Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.
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Selektive Immunsuppressiva | ||
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Orencia®
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L04AA24 | |
Olumiant®
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L04AA37 | |
Soliris®
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L04AA25 | |
Arava®
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L04AA13 | |
Cellcept®, Myfenax®, Mowel®; Syn: MMF, Mycophenolat
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L04AA06 | |
Aubagio®
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L04AA31 | |
Rinvoq®
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L04AA44 |
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren | ||
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Humira®, Imraldi®, Halimatoz®, Hefiya®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Amsparity®
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L04AB04 | |
Enbrel® , Benepali® , Erelzi®
|
L04AB01 | |
Simponi®
|
L04AB06 | |
Remicade®, Inflectra®, Remsima®, Zessly®, Flixabi®
|
L04AB02 |
Interleukin-Inhibitoren | ||
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Kineret®
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L04AC03 | |
Simulect®
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L04AC02 | |
Ilaris®
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L04AC08 | |
Taltz®
|
L04AC13 | |
Cosentyx®
|
L04AC10 | |
Stelara®
|
L04AC05 |
Calcineurin-Inhibitoren | ||
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Sandimmun®, Immunosporin, Syn: CSA, Cyclosporin
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L04AD01 | |
Advagraf®, Prograf®, Modigraf®, Crilomus®, Envarsus®, Dailiport®, Tacni®, Tacpan®, Tacro-cell®
|
L04AD02 |
Andere Immunsuppressiva | ||
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Imurek®, Zytrim®
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L04AX01 | |
Lantarel®, Metex®, Nordimet®, Trexject®; Syn: MTX; weitere ATC-Codes: M01CX01, L01BA01
|
L04AX03 |
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