Zulassung
Dosierungsempfehlungen

Präparate
Pharmakodynamik und -kinetik
Nierenfunktionsstörungen
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Azathioprin

Wirkstoff
Azathioprin
Handelsname
Imurek®, Zytrim®
ATC-Code
L04AX01

Pharmakodynamik

Azathioprin ist ein Prodrug des 6-Mercaptopurins (6-MP). 6-MP ist inaktiv, wirkt allerdings als ein Purin-Antagonist und wirkt erst nach zellulärer Aufnahme und intrazellulärer Umwandlung zu Thioguanin-Nukleotiden (TGN) immunsuppressiv. TGN und andere Metaboliten (z.B. 6-Methylmercaptopurin-Ribonukleotide) hemmen die de-novo-Purin-Synthese und Purin-Nukleotid-Umwandlungen. TGN wird ebenfalls in Nukleinsäuren eingebaut, was zur immunsuppressiven Wirkung des Arzneimittels beiträgt. Weitere potentielle Wirkmechanismen von Azathioprin sind:

Hemmung mehrerer Stufen der Nukleinsäuresynthese und dadurch Hemmung der Proliferation und Aktivität immunkompetenter Zellen (B- und T-Lymphozyten). Infolge dieser Mechanismen kann die therapeutische Wirkung von Azathioprin erst nach mehreren Wochen oder Monaten der Behandlung erkennbar sein.

Pharmakokinetik bei Kindern

Wird in-vivo schnell in 6-Mercaptopurin (6-MP) umgewandelt. 6-MP wird dann durch eine Vielzahl von Enzymen (einschließlich Thiopurinmethyltransferase (TPMT)) in aktive und inaktive Metaboliten umgewandelt. Erbliche Anomalien der TPMT können ursächlich sein für keine oder nur eine geringe TPMT-Aktivität.

Übergewichtige Kinder

In einer US-amerikanischen klinischen Studie wurden 18 Kinder im Alter zwischen 3 und 14 Jahren gleichmäßig in zwei Gruppen aufgeteilt; ausschlaggebend war das Gewichts-/Größen-Verhältnis größer oder kleiner der 75. Perzentile. Jedes Kind befand sich in einer Erhaltungsbehandlung mit 6-MP, wobei die Körperoberfläche Grundlage der Dosisberechnung war. Die mittlere AUC (0-∞) von 6-MP in der Gruppe größer der 75. Perzentile war 2,4-mal kleiner als die der Gruppe kleiner der 75. Perzentile. Daher benötigen übergewichtige Kinder unter Umständen Azathioprin- Dosen im oberen Bereich des Dosisspektrums und eine engmaschige Überwachung des Ansprechens auf die Behandlung.

[Ref.]

Erwachsene

absolute BV: 47 % (27 – 80 %)
Azathioprin sollte min. 1 Stunde vor oder 3 Stunden nach Einnahme einer Mahlzeit eingenommen werden, da Nahrungsmittel die Bioverfügbarkeit herabsetzen.
Plasmaproteinbindung: 30 %.
T½(Plasma): 3 bis 5 Stunden.
T ½(6-MP): 0,9 Stunden.
EliminationAzathioprin: 50 % über Urin und 12 % über Fäzes.
Totale Clearence: >3 l/min.
Renale Elimination(6-MP): 191 ml/min/m2.
Biotransformation: Azathioprin wird in vivo rasch durch Glutathion-S-transferase in die Metaboliten 6-MP und 1-Methyl-4-nitro-5-thioimidazol metabolisiert. Die hauptsächlich für die Metabolisierung von 6-MP und der darauf basierenden Metaboliten verantwortlichen Enzyme sind das polymorphe Enzym Thiopurin-Methyltransferase (TPMT), Xanthinoxidase, Inosinmonophosphat-Dehydrogenase (IMPDH), Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (HPRT).

[Ref.]

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Zulassung der Dosierungsempfehlungen

  • Autoimmunkrankheiten
    • oral
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung
    • oral/intravenös
      • ≥1 Monat bis <2 Jahre: off-label
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: zugelassen
  • Atopische Dermatitis
    • oral
      • ≥2 Jahre bis <18 Jahre: off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral und intravenös zur Behandlung von Autoimmunkrankheiten (außer Juvenile idiopathische Arthritis und Multiple Sklerose)

Kinder und Jugendliche

  • Myasthenia gravis: Die empfohlene Dosis liegt bei 2 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag. Die Behandlung sollte über wenigstens 2 bis 3 Jahre fortgesetzt werden. 
  • Chronisch-aktive Autoimmunhepatitis: Die Anfangsdosis liegt zwischen 1 mg/kg und 1,5 mg/kg Körpergewicht/Tag, die Erhaltungsdosis beträgt bis zu 2 mg/kg Körpergewicht/Tag.
  • Weitere Autoimmunerkrankungen: Die Anfangsdosis beträgt in der Regel 1 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag und die Erhaltungsdosis liegt zwischen weniger als 1 mg/kg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag.
  • Chronisch- entzündliche Darmerkrankungen: Die Anfangsdosis beträgt in der Regel 1 mg/kg bis 3 mg/kg Körpergewicht/Tag und die Erhaltungsdosis liegt zwischen weniger als 1 mg/kg und 3 mg/kg Körpergewicht/Tag.

Oral und intravenös nach Organtransplantation

Kinder und Jugendliche:

  • Die Anfangsdosis beträgt in der Regel bis zu 5 mg/kg Körpergewicht/Tag. Die Erhaltungsdosis liegt zwischen 1 mg/kg und 4 mg/kg Körpergewicht und muss den klinischen Erfordernissen und der hämatologischen Verträglichkeit angepasst werden.
  • Die Behandlung mit Azathioprin muss unbegrenzt erfolgen, da es sonst zu einer Abstoßung des Transplantats kommen kann.
  • Schrittweise Steigerung der Dosis (wöchentliche Steigerung um 25 oder 50 mg) kann möglicherweise das Auftreten einiger leichterer Nebenwirkungen verhindern. 
  • Grundsätzlich sollte Azathioprin mindestens 3 Monate eingenommen werden. [Ref.] Bei Patienten mit CED sollten mindestens 12 Monate in Erwägung gezogen werden. [Ref.]

Juvenile idiopathische Arthritis

  • Zur Behandlung der juvenilen idiopathischen Arthritis mit Azathioprin bei Kindern und Jugendlichen liegen keine hinreichenden Daten zum Beleg der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit vor. 

Multiple Sklerose

  • Erfahrungen zur Anwendung von Azathioprin bei Multipler Sklerose im Kindesalter liegen nicht vor. Daher wird die Anwendung von Azathioprin bei Kindern in dieser Indikation nicht empfohlen.

[Ref.]

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Präparate im Handel

Allgemein

Warnhinweis: Azathioprin ist mutagen und potenziell karzinogen, beim Umgang mit dieser Substanz sind entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

Oral

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparate

Darreichungsform

Stärke

Problematische Hilfsstoffe

Imurek®

Filmtablette

25 mgT0,M,S
50 mgT0,M,S

Lactose-Monohydrat

Zytrim® a.V.

Filmtablette

50 mgT2,M,S

Propylenglykol

Azathioprin Heumann

Filmtablette

25 mgT0
50 mgT0
75 mgT0
100 mgT0

-


T0: nicht teilbar; T1: teilbar zur erleichterten Einnahme; T2: teilbar in zwei gleiche Dosen; M: mörserbar; S: suspendierbar

Anwendungshinweis: Milch/Milchprodukte sollen mindestens 1 Stunde vor und 3 Stunden nach der Einnahme vermieden werden.


Intravenös

Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):

Präparate

Darreichungsform

Stärke

Natriumgehalt

Lösungsmittel

Imurek

Pulver zum Herstellen einer Infusionslösung

50 mg/ Durchstechflasche

Weniger als 1 mmol (23mg) Natrium pro Durchstechflasche

Nur Natriumchlorid (0,45%ig oder 0,9%ig) oder Natriumchlorid (0,18%ig) zusammen mit Glucose (4%ig)

 

Anwendungshinweis: Die Infusionslösung sollte vorzugsweise verdünnt werden, da sie stark reizend und alkalisch ist.

 

Lieferengpässe/weitere praktische Informationen

Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)

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Dosierungsempfehlungen

Autoimmunkrankheiten
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [2] [11]
      • 1 - 3 mg/kg/Tag in 1 Dosis
      • Behandlungsdauer:
        • Bei CED (Chronisch entzündlichen Darmerkrankungen): Mindestens 12 Monate, wobei ein klinisches Ansprechen erst nach 3 - 4 Monaten erkennbar werden kann.
        • Bei anderen Erkrankungen: Wenn nach 3 Monaten keine Besserung eintritt, sollte ein Absetzen der Therapie erwogen werden.
      • Bei adipösen Kindern können Dosierungen im oberen Dosisbereich für ein Therapieansprechen erforderlich sein, wobei eine engmaschige Überwachung empfohlen wird.
        <2 Jahre: off-label

Prophylaxe der Transplantatabstoßung
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2]
      • Initialdosis: 5 mg/kg/Tag in 1 Dosis (oder in mehreren Dosen).
      • Erhaltungsdosis: 1 - 4 mg/kg/Tag in 1 Dosis (oder in mehreren Dosen).
      • Dosis an hämatologische Verträglichkeit und klinisches Bild anpassen.

        Bei adipösen Kindern können Dosierungen im oberen Dosisbereich für ein Therapieansprechen erforderlich sein, wobei eine engmaschige Überwachung empfohlen wird.
        <2 Jahre: off-label

  • Intravenös
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2]
      • Initialdosis: 5 mg/kg/Tag in 1 Dosis (oder in mehreren Dosen).
      • Erhaltungsdosis: 1 - 4 mg/kg/Tag in 1 Dosis (oder in mehreren Dosen).
      • Dosis an hämatologische Verträglichkeit und klinisches Bild anpassen.

        Bei adipösen Kindern können Dosierungen im oberen Dosisbereich für ein Therapieansprechen erforderlich sein, wobei eine engmaschige Überwachung empfohlen wird.
        <2 Jahre: off-label

Atopische Dermatitis
  • Oral
    • 2 Jahre bis 18 Jahre
      [12] [13] [14] [16] [18] [19]
      • 1 - 3 mg/kg/Tag in 1 Dosis
        • Genotypisierung bei Therapiestart erwägen. Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen.
        • Falls nach 3 Monaten und der höchsten tolerierbaren Dosis keine Verbesserung eingetreten ist, sollte erwogen werden die Azathioprin Gabe zu beenden.
        • Bei adipösen Kindern können Dosierungen im oberen Dosisbereich für ein Therapieansprechen erforderlich sein, wobei eine engmaschige Überwachung empfohlen wird. Siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen.

        off-label

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Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

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Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden sehr häufig, häufig oder gelegentlich beobachtet (≥0,1 %):

  • Virale, mykotische und bakterielle Infektionen bei Transplantatempfängern und anderen Patienten
  • Leukozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie
  • Reversible Pneumonitis
  • Übelkeit, Erbrechen, Pankreatitis
  • Cholestase

Folgende schwerwiegende UAW wurden zudem selten, sehr selten (<0,1 %) oder mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

  • Progressive multifokale Leukenzephalopathie (insbesondere in Kombination mit anderen Immunsuppressiva)
  • Neoplasien, Sarkome, T-Zell-Lymphom (bei CED-Patienten, die gleichzeitig andere anti-TNF-Arzneimittel anwenden)
  • Agranulozytose, Hämolytische Anämie, Versagen der Knochenmarksfunktion
  • Steven-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse
  • Leberschäden

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

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Kontraindikationen allgemein

  • Impfung mit Lebendimpfstoffen (insbesondere BCG, Pocken und Gelbfieber)
  • Stillzeit

[Ref.]

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Monitoring:

  • Bei Therapiestart: Kreatinin, ALAT und großes Blutbild bestimmen.
  • TPMT- und NUDT15-Genotypisierung durchführen. Bei Poor-Metabolisierern und Intermediate-Metabolisierern sind Dosisanpassungen indiziert, weiterführende Dosisempfehlungen gemäß Royal Dutch Pharmacists Association (KNMP).
  • 1 Monat nach Therapiestart, 2 Monate nach Therapiestart und nach jeder Dosiserhöhung Blutmonitoring wiederholen. [Yee and Orchard 2018]
  • Falls keine Genotypisierung vorgenommen wurde, sind zusätzliche Kontrollen 1 Woche nach Therapiestart und 1 Woche nach jeder Dosiserhöhung indiziert.
  • Anschließend, bei gleichbleibenden Dosen, alle 3 Monate kontrollieren (falls die vorhergegangenen Befunde unauffällig waren).
  • Bei auffallenden Befunden gelten folgende Empfehlungen:
    • Leberenzyme >2 x Normalwert: Dosis reduzieren und alle 4 - 6 Wochen kontrollieren. Falls >3 x Normalwert: Medikation vorübergehend absetzen und mit niedrigstmöglicher Dosis neu starten.
    • Lymphozyten <1,0 x 109/L und/oder Neutrophile <1,5 x 109/L: Dosis reduzieren und Kinderrheumatologe/Immunologe konsultieren. Wöchentliches Monitoring.
  • Impfempfehlungen während Azathioprin Anwendung beachten.
  • Mädchen und Jungen im gebährfähigen Alter müssen eine verlässliche Verhütungsmethode anwenden, während und für mindestens 3 Monate nach Therapie. Azathioprin kann während der Schwangerschaft angewendet werden, jedoch ist eine zusätzliche Überwachung des Neugeborenen nötig.

Zytostatika allgemein: Verschiedene Zytostatika können zu Hypersensivitätsreaktionen führen. Ein Notfallset (bestehend aus Epinephrin, Clemastin und Hydrocortison) muss im Behandlungsraum verfügbar sein. Außerdem enthält das Notfallset spezifische Antidote (falls vorhanden).

In einer US-amerikanischen klinischen Studie wurden 18 Kinder im Alter zwischen 3 und 14 Jahren gleichmäßig in zwei Gruppen aufgeteilt; ausschlaggebend war das Gewichts-/Größen-Verhältnis größer oder kleiner der 75. Perzentile. Jedes Kind befand sich in einer Erhaltungsbehandlung mit 6-MP, wobei die Körperoberfläche Grundlage der Dosisberechnung war. Die mittlere AUC (0 - ∞) von 6-MP in der Gruppe größer der 75. Perzentile war 2,4-mal kleiner als die der Gruppe kleiner der 75. Perzentile. Daher benötigen übergewichtige Kinder unter Umständen Azathioprin- Dosen im oberen Bereich des Dosisspektrums und eine engmaschige Überwachung des Ansprechens auf die Behandlung. [SmPC Imurek]

Wenn schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten oder die Wirkung nicht eintritt, kann ein abnormaler Arzneimittelstoffwechsel die Ursache dafür sein. Die Thiopurinmethyltransferase (TPMT) und die Nudixhydrolase (NUDT15) können zu unterschiedlichem Ansprechen führen. Eine Genotypisierung kann erwogen werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.

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Wechselwirkungen

Die standardisierte Wechselwirkungsrecherche des Kinderformulariums hat folgende klinisch relevante Wechselwirkungen ergeben:

Interaktionspartner Grund Handlungsempfehlung
Clozapin Erhöhung des Risikos und/oder der Schwere von Granulozytopenien/Agranulozytosen. Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. 
Penicillamin Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden
Cimetidin Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden
Indometacin Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden
Lebendimpfstoffe (z.B. MMR, Rotaviren, BCG) Dissemination des Impfkeims und beeinträchtigte Immunantwort möglich. Kombination vermeiden. Die Impfung kann 3 Monate nach Absetzen von Azathioprin erfolgen. 
Saccharomyces cerevisiae (boulardii) Fungämien und generealisierte Hefeinfektionen möglich.  Kombination vermeiden.
ACE-Inhibitoren (z.B. Enalapril, Lisinopril) Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden. 
Allergenextrakte Verminderte Wirksamkeit der Hyposensibiliserung möglich.  Kombination vermeiden.
Ribavirin Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss das Blutbild besonders engmaschig überwacht werden
Allopurinol Kombination kann zu einem erhöhten Plasmaspiegel von Azathioprin führen. Das Risiko für UAW steigt. Bei Kombination muss die Dosis von Azathioprin um ca. 70% reduziert werden
Methotrexat Verstärkte Hepato- und Hämatotoxizität. Bei Kombination soll die Dosis von Azathioprin angepasst werden, um UAW zu vermeiden.
Aminosalicylate (z.B. Mesalazin, Sulfasalazin) Erhöhtes Risiko für myelosuppressive Wirkungen (z.B. Anämie, Leukopenie). Sorgfältige Überwachung bei gleichzeitiger Anwendung notwendig.
Suxamethonium Die induzierte Skelettmuskelrelaxation wird durch Azathioprin verstärkt und verlängert.  Kombination vermeiden. Falls Kombination nicht vermieden werden kann, muss auf Anzeichen einer überhöhten und verlängerten Skelettmuskelrelaxation geachtet werden. 
Antikoagulanzien (z.B. Warfarin, Phenprocoumon) Senkung des antikoagulativen Effektes möglich.   Bei Kombination muss die Dosis von Antikoagulanzien erhöht werden. 

 

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen und einschlägigen Wechselwirkungsdatenbanken zu entnehmen.

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Selektive Immunsuppressiva

Abatacept

Orencia®
L04AA24

Baricitinib

Olumiant®
L04AA37

Eculizumab

Soliris®
L04AA25

Leflunomid

Arava®
L04AA13

Mycophenolatmofetil

Cellcept®, Myfenax®, Mowel®; Syn: MMF, Mycophenolat
L04AA06

Teriflunomid

Aubagio®
L04AA31

Upadacitinib

Rinvoq®
L04AA44
Tumornekrosefaktor alpha(TNF-alpha)-Inhibitoren

Adalimumab

Humira®, Imraldi®, Halimatoz®, Hefiya®, Hulio®, Hyrimoz®, Idacio®, Amsparity®
L04AB04

Etanercept

Enbrel® , Benepali® , Erelzi®
L04AB01

Golimumab

Simponi®
L04AB06

Infliximab

Remicade®, Inflectra®, Remsima®, Zessly®, Flixabi®
L04AB02
Interleukin-Inhibitoren

Anakinra

Kineret®
L04AC03

Basiliximab

Simulect®
L04AC02

Canakinumab

Ilaris®
L04AC08

Ixekizumab

Taltz®
L04AC13

Secukinumab

Cosentyx®
L04AC10

Tocilizumab

RoActemra®
L04AC07

Ustekinumab

Stelara®
L04AC05
Calcineurin-Inhibitoren

Ciclosporin A

Sandimmun®, Immunosporin, Syn: CSA, Cyclosporin
L04AD01

Tacrolimus

Advagraf®, Prograf®, Modigraf®, Crilomus®, Envarsus®, Dailiport®, Tacni®, Tacpan®, Tacro-cell®
L04AD02
Andere Immunsuppressiva

Methotrexat

Lantarel®, Metex®, Nordimet®, Trexject®; Syn: MTX; weitere ATC-Codes: M01CX01, L01BA01
L04AX03

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Referenzen

  1. Turner D, et al. , Management of pediatric ulcerative colitis: joint ECCO and ESPGHAN Evidence-Based Consensus Guidelines. , JPGN, 2012, 55(3), 340-61
  2. Aspen Pharma Trading Limited, SmPC Imuran (RVG 05565) 04-12-2018, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  3. Aspen, SmPC Imurek 25/50 mg Filmtabletten + 50 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung (6101735.01.00/6101735.00.00/6101758.00.00), 11/2019
  4. Recordati Pharma, SmPC Zytrim 50 mg Filmtabletten (47313.01.00), 04/2018
  5. Heumann Pharma, SmPC Azathioprin 25/75/100 mg Filmtabletten (93348.00.00/93349.00.00/93350.00.00), 09/2019
  6. Heumann Pharma, SmPC Azathioprin 50 mg Filmtabletten (63079.00.00), 09/2019
  7. Pharmatrix, Informationen zu Imurek 50 mg, http://www.pharmatrix.de/cms/front_content.php?idart=3&id=656&sort=arzneimittel&search=imurek.
  8. Pharmatrix, Informationen zu Imurek 25 mg.
  9. Pfaff A. Pharmatrix, Informationen zu Zytrim, http://www.pharmatrix.de/cms/front_content.php?idart=3&id=657&sort=arzneimittel&search=zytrim, Accessed June 27, 2018
  10. MMI, Gelbe Liste Online, Accessed June 27, 2018.
  11. Nederlands Oogheelkundig Genootschap [Niederländische Ophthalmologische Gesellschaft], Richtlinie Uveitis [Leitlinie Uveitis], 2015
  12. Caufield, M., et al, Oral azathioprine for recalcitrant pediatric atopic dermatitis: clinical response and thiopurine monitoring, J Am Acad Dermatol , 2013, 68(1), 29-35
  13. Murphy, L. A., et al, Azathioprine as a treatment for severe atopic eczema in children with a partial thiopurine methyl transferase (TPMT) deficiency., Pediatr Dermatol, 2003, 20(6), 531-4
  14. Hon, K. L., et al, Efficacy and tolerability at 3 and 6 months following use of azathioprine for recalcitrant atopic dermatitis in children and young adults, J Dermatolog Treat , 2009, 20(3), 141-5
  15. Yee, J., et al, Monitoring recommendations for oral azathioprine, methotrexate and cyclosporin in a paediatric dermatology clinic and literature review, Australas J Dermatol, 2018, 59(1), 31-40
  16. Murphy, L. A., et al, A retrospective evaluation of azathioprine in severe childhood atopic eczema, using thiopurine methyltransferase levels to exclude patients at high risk of myelosuppression, Br J Dermatol, 2002, 147(2), 308-15
  17. Nederlandse Vereniging voor Dermatologie en Venerelogie [Niederländische Vereinigung für Dermatologie und Venerologie], Richtlijn constitutioneel eczeem. [Leitlinie Konstitutionelles Ekzem], https://nvdv.nl/professionals/richtlijnen-en-onderzoek/richtlijnen/richtlijn-constitutioneel-eczeem, 2019
  18. Noguera-Morel, L., et al, A Retrospective Study of Systemic Treatment of Severe Atopic Dermatitis With Azathioprine: Effectiveness and Tolerance in 11 Pediatric Patients, Actas Dermosifiliogr, 2019, 110(3), 227-231
  19. Waxweiler, W. T., et al, Systemic treatment of pediatric atopic dermatitis with azathioprine and mycophenolate mofetil., Pediatr Dermatol , 2011, 28(6), 689-94

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Änderungsverzeichnis

  • 04 Mai 2022 14:04: Informationen zu Dosisanpassungen bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen hinzugefügt
  • 21 Dezember 2020 18:04: Recherche zu Wechselwirkungen
  • 19 November 2020 17:31: Neue Indikation: Atopische Dermatitis

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