Das Virustatikum Valganciclovir ist ein Nucleosid-Analogon, das die virale DNA-Polymerase und damit die Virusreplikation durch den Einbau falscher Bausteine und daraus folgendem Kettenabbruch hemmt. Die Substanz wirkt virustatisch auf Viren der Herpes-Familie, insbesondere auf das humane Cytomegalie-Virus.
BV= 40 - 60 %
Erwachsene: 900 mg oral (Valganciclovir) entspricht 5 mg/kg intravenös (Ganciclovir) je 2 x täglich. [SmPC Valcyte]
PK Parameter | Erwachsene | Kinder und Jugendliche | |||
≥18 Jahre (n=160) |
<4 Monate (n=14) |
4 Monate - ≤2 Jahre (n=17) |
>2 Jahre - <12 Jahre (n=21) |
≥12 Jahre - 16 Jahre (n=25) |
|
Cmax (μg/mL) | 5,3 ± 1,5 | 10,5 ± 3,36 | 10,3 ± 3,3 | 9,4 ± 2,7 | 8,0 ± 2,4 |
Clearance (L/h) | 12,7 ± 4,5 | 1,25 ± 0,473 | 2,5 ± 2,4 | 4,5 ± 2,9 | 6,4 ± 2,9 |
t1/2 (h) | 6,5 ± 1,4 | 1,97 ± 0,185 | 3,1 ±1,4 | 4,1 ± 1,3 | 5,5 ± 1,1 |
[SmPC Valcyte]
Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen 50 mg/mL
Filmtabletten 450 mg
Allgemein
Allgemeiner Hinweis: Potenziell teratogen und karzinogen! Beim Umgang mit zerbrochenen Tabletten ist Vorsicht geboten. Direkter Kontakt von zerbrochenen oder zerdrückten Tabletten mit Haut oder Schleimhäuten ist zu vermeiden. Die Filmtabletten dürfen nicht zerbrochen oder zerdrückt werden. Wenn es dennoch zu einem solchen Kontakt kommt, ist die Berührungsstelle gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen.
Orale Anwendung
Präparate im Handel (ausgewählte Beispiele):
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Valganciclovir) | Applikationsweg | Natriumgehalt | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Anwendungshinweis | Altersangabe |
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Valcyte® Pulver | Pulver zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen | Rekonstituiert: 50 mg/mL | oral | 0,188 mg/mL | Natriumbenzoat (1 mg/mL) Saccharin Propylenglykol |
Tutti-frutti | Einnahme mit einer Mahlzeit | ab Geburt |
Valcyte® Filmtabletten | Filmtabletten | 450 mgT0,M0 | oral | k.A. | Polysorbat 80 | - | ab Geburt | |
Valganciclovir HEXAL® | Filmtabletten | 450 mgT0,M0 | oral | k.A. | Polysorbat 80 | - | ab Geburt |
T0: nicht teilbar, M0: nicht mörserbar, k.A.: keine Angabe
Die Fachinformationen wurden am 13.05.2024 aufgerufen.
Neben den aufgeführten Präparaten befinden sich diverse weitere Fertigarzneimittel im Handel.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Gehe zu:
Prophylaxe Zytomegalievirus (CMV)-Infektion nach Organtransplantation |
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Behandlung einer angeborenen symptomatischen Zytomegalievirus (CMV) Infektion |
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Behandlung Zytomegalievirus (CMV) Infektion |
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Behandlung Epstein-Barr-Virus nach Lebertransplantation |
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Anpassung bei Nierenfunktionsstörung wie angegeben:
Geringere Inzidenz von Übelkeit, Obstipation und Abstoßung des Spenderorgans. Höhere Inzidenz für Infektion der oberen Atemwege, Erbrechen und Pyrexie. [Vaudry; kursiv = eventuell kein kausaler Zusammenhang zur Behandlung und Bezug auf einen Cross-Studien-Vergleich]
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen in pädiatrischen klinischen Studien waren Durchfall, Übelkeit, Neutropenie, Leukopenie und Anämie. Das Gesamtsicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen nach Organtransplantation war mit demjenigen bei Erwachsenen vergleichbar. [SmPC Valcyte®]
Sehr häufig (>10 %): Candida-Infektion einschließlich oraler Candidose, Infektionen der oberen Atemwege, Neutropenie, Anämie, verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Husten, Dyspnö, Diarrhö, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Dermatitis, Pyrexie, Fatigue
Häufig (1-10 %): Sepsis, Influenza, Infektionen des Harntrakts, Zellgewebsentzündung, Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie, Hypersensitivität, Gewichtsverlust, Depression, Verwirrtheit, Angstzustände, Schlaflosigkeit, periphere Neuropathie, Schwindel, Parästhesie, Hypästhesie, Krampfanfälle, Dysgeusie (Geschmacksstörungen), Sehstörungen, Netzhautablösung, Mouches volantes, Augenschmerzen, Konjunktivitis, Makulaödem, Ohrenschmerzen, Hypotonie, Dyspepsie, Flatulenz, Oberbauchschmerzen, Obstipation, Mundgeschwüre, Dysphagie, abdominale Überdehnung / geblähtes Abdomen, Pankreatitis, alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Störungen der Leberfunktion, Aspartataminotransferase erhöht, Alaninaminotransferase erhöht, Nachtschweiß, Pruritus, Ausschlag, Alopezie, Rückenschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Muskelkrämpfe, Nierenfunktionsstörungen, reduzierte renale Kreatininclearance, erhöhte Kreatininwerte im Blut, Schmerzen, Schüttelfrost, Unwohlsein, Asthenie
Gelegentlich (0,1-1 %): Knochenmarkversagen, Agitation (innere Unruhe), Psychose, Denkstörungen, Halluzinationen, Tremor, Taubheit, Arrhythmien, trockene Haut, Urtikaria, Nierenversagen, Hämaturie, männliche Infertilität, Schmerzen im Brustraum
Selten (0,01-0,1 %): aplastische Anämie, Agranulozytose, Granulozytopenie, anaphylaktische Reaktion
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Kreatinin 2 x pro Woche bestimmen.
Ganciclovir oral kann NICHT 1:1 auf Valganciclovir oral umgestellt werden. Die Bioverfügbarkeit von Valganciclovir liegt ca. um den Faktor 10 höher.
Potentiell karzinogen und teratogen.
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Clofarabin
Verstärkte Toxizität von Clofarabin. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Cladribin
Verringerter therapeutischer Effekt von Cladribin. Gleichzeitige Anwendung vermeiden. [Ref.]
Imipenem/Cilastatin
Erhöhtes Risiko für generalisierte Krampfanfälle. Erhöhte Toxizität von Imipenem. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Tenofovirdisoproxil
Verstärkte Nierentoxizität. Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
Reverse-Transkriptase-Hemmer, nukleosidisch (HIV)
Verstärkte Toxizität (vor allem Hämatotoxizität). Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen. [Ref.]
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Acic®, Wariviron®, Zovirax®
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J05AB01 | |
Vistide®
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J05AB12 | |
Cymeven®
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J05AB06 | |
Veklury®
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J05AB16 | |
Valtrex®
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J05AB11 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
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Foscavir®
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J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
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Reyataz®
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J05AE08 | |
Norvir®
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J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Ziagen®
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J05AF06 | |
Emtriva®
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J05AF09 | |
Baraclude®
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J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
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J05AF05 | |
Vemlidy®
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J05AF13 | |
Viread®
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J05AF07 | |
Retrovir®
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J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
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Pifeltro®
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J05AG06 | |
Intelence®
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J05AG04 | |
Viramune®
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J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
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Tamiflu®
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J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
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J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
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J05AR20 | ||
Triumeq®
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J05AR13 | |
Dovato®
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J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
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J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
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Tivicay®
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J05AX12 | |
Isentress®
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J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
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Maviret®
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J05AP57 | |
Harvoni®
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J05AP51 | |
Sovaldi®
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J05AP08 | |
Epclusa®
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J05AP55 |
Spiegelbestimmung bei Valganciclovir p.o., nur bei gestörter Nierenfunktion oder Unsicherheit bzgl. der Wirksamkeit oder der Nebenwirkungen:
T=1,5 (=Spitzenspiegel): 2,5 - 12,5 mg/L
T=0 (=Talspiegel): 0,2 - 1 mg/L