Dolutegravir hemmt die HIV-Integrase, indem es an das aktive Zentrum der Integrase bindet und den für den Replikationszyklus des HI-Virus essenziellen Strangtransfer bei der Integration der retroviralen Desoxyribonukleinsäure (DNA) hemmt.
Abacavir und Lamivudin sind hochwirksame, selektive Inhibitoren von HIV-1 und HIV-2. Sowohl Abacavir als auch Lamivudin werden sequenziell durch intrazelluläre Kinasen zu den jeweiligen 5‘-Triphosphaten (TP) verstoffwechselt. Diese aktiven Metabolite haben eine längere intrazelluläre Halbwertszeit, wodurch eine einmal tägliche Dosierung ermöglicht wird. Lamivudin-TP (ein Cytidin-Analogon) und Carbovir-TP (das aktive Triphosphat von Abacavir, ein Guanosin-Analogon) stellen sowohl Substrate als auch kompetitive Inhibitoren der Reversen Transkriptase (RT) des HI-Virus dar. Hauptsächlich wird die antivirale Aktivität jedoch durch den Einbau des Monophosphats in die virale DNA-Kette bedingt. Dadurch kommt es zum Kettenabbruch. Abacavir- und Lamivudin-Triphosphat zeigen eine signifikant geringere Affinität zu der DNA Polymerase der Wirtszellen.
Die relative Bioverfügbarkeit von Dolutegravir in Form einer Tablette zur Herstellung einer Suspension ist etwa 1,7-mal so hoch wie die einer Filmtablette.
Die relative Bioverfügbarkeit von Abacavir und Lamivudin in Form einer Tablette zur Herstellung einer Suspension ist mit der einer Filmtablette vergleichbar.
[SmPC Triumeq]
Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen 5 mg/60 mg/30 mg
Filmtabletten 50 mg/600 mg/300 mg
Präparate im Handel:
Präparat | Darreichungsform | Stärke (Dolutegravir/Abacavir/Lamivudin) | Applikationsweg | Anwendungshinweis | Problematische Hilfsstoffe | Aroma | Altersangabe |
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Triumeq | Tabletten zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen | 5 mg/60 mg/30 mg | oral | Tabletten in 20 mL Wasser dispergieren und innerhalb 30 Minuten nach Zubereitung einnehmen. Tabletten nicht zerkauen, zerdrücken oder zerschneiden. | Acesulfam-Kalium Sucralose |
Erdbeer-Sahne | Kinder und Jugendliche ab 3 Monate, ≥6 kg bis <25 kg |
Triumeq | Filmtabletten | 50 mg/600 mg/300 mgT0 | oral | k.A | - | - | Kinder und Jugendliche ≥25 kg |
T0: nicht teilbar
Die Fachinformationen wurden am 07.07.2025 aufgerufen.
Lieferengpässe für Humanarzneimittel in Deutschland (ohne Impfstoffe)
Bei gleichzeitiger Verwendung von Rifampicin, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Johanniskraut, Etravirin (ohne geboosterte Protease-Inhibitoren), Efavirenz, Nevirapin oder Tipranavir/Ritonavir: Gabe einer zusätzlichen Dosis von Dolutegravir 12 Stunden nach Einnahme des Kombinationpräparats.
Patienten mit bestimmten HLA-Genvarianten scheinen ein höheres Risiko für das Auftreten schwerer Hautreaktionen aufzuweisen (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern).
Behandlung HIV-Infektion |
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Kreatinin Clearance <30 mL/min: Die Anwendung des Kombipräparats sollte vermieden werden.
Das Sicherheitsprofil bei Kindern ist ähnlich wie das von Erwachsenen. [SmPC Triumeq]
Sehr häufig (>10 %): Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Abgeschlagenheit (Fatigue)
Häufig (1-10 %): Überempfindlichkeitsreaktion, Anorexie, anormale Träume, Depression, Angstzustände, Albträume, Schlafstörungen, Schwindel, Schläfrigkeit, Lethargie, Husten, nasale Symptome, Erbrechen, Blähungen, abdominale Schmerzen, Schmerzen im Oberbauch, Bauchblähung, abdominale Beschwerden, gastroösophageale Refluxkrankheit, Dyspepsie, Anstieg der Alanin-Aminotransferase (ALT) und/oder Aspartat-Aminotransferase (AST), Hautausschlag, Pruritus, Haarausfall, Arthralgie, Muskelbeschwerden (einschließlich Myalgie), Asthenie, Fieber, allgemeines Unwohlsein, Anstieg der Kreatin-Phosphokinase (CPK), erhöhtes Gewicht
Gelegentlich (0,1-1 %): Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, Immun-Rekonstitutions-Syndrom, Hypertriglyceridämie, Hyperglykämie, Suizidgedanken oder Suizidversuch (insbesondere bei Patienten mit einer Depression oder einer psychiatrischen Erkrankung in der Vorgeschichte), Panikattacke, Hepatitis
Selten (0,01-0,1 %): vollendeter Suizid (insbesondere bei Patienten mit einer Depression oder einer psychiatrischen Erkrankung in der Vorgeschichte), Pankreatitis, akutes Leberversagen, erhöhtes Bilirubin, Rhabdomyolyse, Anstieg der Amylase
Sehr selten (<0,01 %): aplastische Anämie, Laktatazidose, periphere Neuropathie, Parästhesie, Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse
Die vollständige Auflistung aller unerwünschter Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die enge therapeutische Fenster aufweisen und Substrate des organischen Kationentransporters 2 (OCT2) sind; dies trifft einschließlich, aber nicht beschränkt auf Fampridin zu (auch als Dalfampridin bekannt).
Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.
Vor Beginn der Behandlung mit Abacavir-haltigen Arzneimitteln sollte unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit jeder HIV-infizierte Patient auf das Vorhandensein des HLA-B*5701-Allels hin untersucht werden. Patienten, bei denen bekannt ist, dass sie das HLA-B*5701-Allel tragen, sollten Abacavir nicht anwenden. [SmPC Triumeq]
Für allgemeingültige Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen informieren Sie sich bitte in den aktuellen Fachinformationen.
Informationen finden Sie unter: hiv-druginteractions.org
In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.
Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
---|---|---|
Acic®, Wariviron®, Zovirax®
|
J05AB01 | |
Vistide®
|
J05AB12 | |
Cymeven®
|
J05AB06 | |
Veklury®
|
J05AB16 | |
Valtrex®
|
J05AB11 | |
Valcyte®
|
J05AB14 |
Phosphonsäure-Derivate | ||
---|---|---|
Foscavir®
|
J05AD01 |
Proteasehemmer | ||
---|---|---|
Reyataz®
|
J05AE08 | |
Norvir®
|
J05AE03 |
Nukleosidale und nukleotidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
---|---|---|
Ziagen®
|
J05AF06 | |
Emtriva®
|
J05AF09 | |
Baraclude®
|
J05AF10 | |
Epivir®, Zeffix®
|
J05AF05 | |
Vemlidy®
|
J05AF13 | |
Viread®
|
J05AF07 | |
Retrovir®
|
J05AF01 |
Nicht-Nukleosidale Inhibitoren der Reversen Transkriptase | ||
---|---|---|
Pifeltro®
|
J05AG06 | |
Intelence®
|
J05AG04 | |
Viramune®
|
J05AG01 |
Neuraminidasehemmer | ||
---|---|---|
Tamiflu®
|
J05AH02 | |
Relenza®, Dectova®
|
J05AH01 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von HIV Infektionen, Kombinationen | ||
---|---|---|
J05AR20 | ||
Dovato®
|
J05AR25 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
|
J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 |
Andere antivirale Mittel | ||
---|---|---|
Hepcludex®
|
J05AX28 | |
Tivicay®
|
J05AX12 | |
Isentress®
|
J05AX08 | |
J05AX24 |
Antivirale Mittel zur Behandlung von Hepatitis C Infektionen | ||
---|---|---|
Maviret®
|
J05AP57 | |
Harvoni®
|
J05AP51 | |
Sovaldi®
|
J05AP08 | |
Epclusa®
|
J05AP55 |
DIREKT WIRKENDE ANTIVIRALE MITTEL | ||
---|---|---|
Ziagen®
|
J05AF06 | |
Acic®, Wariviron®, Zovirax®
|
J05AB01 | |
Reyataz®
|
J05AE08 | |
J05AR20 | ||
Hepcludex®
|
J05AX28 | |
Vistide®
|
J05AB12 | |
Tivicay®
|
J05AX12 | |
Dovato®
|
J05AR25 | |
Pifeltro®
|
J05AG06 | |
Emtriva®
|
J05AF09 | |
J05AR18 | ||
J05AR19 | ||
Truvada®
|
J05AR03 | |
J05AR09 | ||
Baraclude®
|
J05AF10 | |
Intelence®
|
J05AG04 | |
Foscavir®
|
J05AD01 | |
Cymeven®
|
J05AB06 | |
Maviret®
|
J05AP57 | |
Epivir®, Zeffix®
|
J05AF05 | |
Harvoni®
|
J05AP51 | |
Kaletra®; Syn.: LPV
|
J05AR10 | |
Viramune®
|
J05AG01 | |
Tamiflu®
|
J05AH02 | |
Isentress®
|
J05AX08 | |
Veklury®
|
J05AB16 | |
Norvir®
|
J05AE03 | |
Sovaldi®
|
J05AP08 | |
Epclusa®
|
J05AP55 | |
J05AX24 | ||
Vemlidy®
|
J05AF13 | |
Viread®
|
J05AF07 | |
Valtrex®
|
J05AB11 | |
Valcyte®
|
J05AB14 | |
Relenza®, Dectova®
|
J05AH01 | |
Retrovir®
|
J05AF01 |